Inhalt:
Naturschutzgebiet Feuchtwiese Vennheide (GT-006)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Feuchtwiese Vennheide |
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Kennung: |
GT-006 |
Ort: | Steinhagen |
Kreis: | Guetersloh |
Bezirksregierung: | Detmold |
Digitalisierte Fläche: | 124,25 ha |
Offizielle Fläche: | 130,00 ha |
Flächenanzahl: | 2 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | LP rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 1989 |
Inkraft: | 2004 |
Außerkraft: | 9999 |
Schutzziel: | Gemaess Paragraph 20 LG ist die Festsetzung des NSG "Feuchtwiesen Vennheide " erforderlich - Zur Erhaltung von Lebensgemeinschaften und Lebensstaetten wildlebender Pflanzen- und Tierarten, insbesondere von seltenen und zum Teil gefaehrdeten Pflanzengesellschaften der feuchten Gruenlandbereiche sowie naehrstoffarmer Saeume an Waeldern, Wegen und Gruenland. Die Festsetzung als NSG ist ebenso erforderlich, zur Erhaltung und Entwicklung einer mit Gruenland (teilweise feucht), Feldgehoelzen, Hecken reich ausgestatteten ostmuensterlaendischen Parklandschaft sowie wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart und Schoenheit der Flaechen, sowie zum Erhalt traditioneller Brachvogelbrutgebiete. Das Feuchtgebiet Vennheide ist ein aus 2 Bereichen bestehenden Gruenlandkomplex mit einzelnen Ackerlagen inmitten einer weitgehend ackerbaulich genutzten Landschaft. Diese wird durch einzelne Hoflagen und kleine Waldbestaende gegliedert. Im Gebiet befinden sich unterholzreiche Baumreihen sowie kleine Gebuesche und Feldgehoelze. Das Gebiet wird durch besonders arme Sandstandorte charakterisiert und weist im Winter und Fruehjahr relativ hohe, aber jahreszeitlich stark schwankende Wasserstaende auf. Das NSG liegt nicht direkt im Auebereich eines Fliessgewaessers. Nur der Sandforther Bach durchfliesst auf relativ kurzer Strecke randlich das Gebiet. Eine Besonderheit des Gebietes stellen die mageren Sandwege mit ihrer speziellen Flora und Fauna dar. Fruehere kleinere Sandentnahmestellen im suedoestlichen Waldbereich haben ebenfalls naehrstoffarme Standortbedingungen in trockener und feuchter Auspraegung geschaffen. Stillgewaesser gibt es in Form von zwei nach 1997 angelegten Blaenken und eines aelteren Teiches. Die Vegetation des Gruenlandes ist vom kleinflaechigen Wechsel mehrerer Pflanzengesellschaften gepraegt. Die Weidelgras-Weisskleeweide (Lolio-Cynosuretum) stellt die haeufigste Gesellschaft dar, wobei die feuchte Weidelgras-Weissklee-Weide (Subassoziation von Lotus uliginosus) mit typischen Arten des Feuchtgruenlandes in gleichem Masse vertreten ist wie die frische Auspraegung. Daneben gibt es unter den Frischwiesen- und weiden (Arrhenateretalia) Gesellschaften der Glatthafer- Wiesen (Arrhenateretum elatioris) ueberwiegend in der typischen Auspraegung und geringfuegig als feuchte Variante (Subassoziation von Lychnis flos-cuculi). Im zentralen Gruenlandbereich des westlichen Teilgebietes ist grossflaechig eine Molinio-Arrhenatheretea-Fragmentgesellschaft vorzufinden. Die Vegetation weist hier typische Arten naehrstoffaermerer Flaechen auf, darunter ausgesprochene Magerkeitszeiger. Kleinflaechig tritt Flutrasen in Form eines Knickfuchsschwanz- Rasens (Ranunculo-Alopecturum geniculati) auf. Im Gebiet konnten im Jahre 2001 19 Pflanzenarten der Roten Liste und weitere 15 Arten der Vorwarnliste NRW (LOEBF/LAFAO 1999) (Tab. 13) nachgewiesen werden. Einen wichtigen Lebensraum fuer einige der gefaehrdeten Arten stellen die mageren sandigen Wegraender, die Gruenlandsaeume und der Wald im Suedwesten mit seinen Waldraendern und Sandentnahmestellen dar. Im Bereich der Avifauna sind unter den Wiesenvoegeln seit Jahren regelmaessig 1-2 Brutpaare des Grossen Brachvogels und 2-4 Brutpaare des Kiebitzes (innerhalb des Gebietes) zu verzeichnen. Die Anzahl der Rote Liste Arten NRW betrug in den Jahren 2000 und 2001 3 bzw. 2 Arten in der Kategorie 1-3 und in der 5 bzw. 4 Arten in der Vorwarnliste. Im NSG sind 11 Heuschreckenarten nachgewiesen, von denen 4 als "gefaehrdet" und eine als "stark gefaehrdet" in der Roten Liste NRW gefuehrt werden. Mit 21 Tagfalterarten, darunter 3 Arten der Roten Liste, weist die Vennheide ein bemerkenswertes Artenspektrum auf. |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: |
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Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-3915-019 |
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Objektbezeichnung: |
NSG Vennheide |
Link zur Karte: | BK-3915-019 |
Objektbeschreibung: | Sandiger, weitgehend offener Grünland-Gehölzkomplex mit seltenen Tier- und Pflanzenarten und wertvollen schützenswerten Biotopen wie großflächige Magerwiesen, Feuchtwiesen, kleinflächige Heiden und Borstgrasrasen, lichte Kiefernforste auf Dünen sowie naturnahe Stillgewässer. Das NSG besteht aus zwei Teilgebieten westlich und östlich des Sandforther Baches. Im westlichen Teilgebiet nehmen Ackerflächen noch einen höheren Anteil ein. Es dominieren frische bis feuchte, zum Teil magere Grünlandflächen, die ganz überwiegend extensiv genutzt werden (öffentliches Eigentum, Vertragsnaturschutz). Die Kiefernwälder im Südwesten stocken auf Dünenflächen. Die Nährstoffarmut und gleichzeitig die Schönheit des Gebietes zeigt sich anschaulich an den sandigen Wegen mit Sandtrockenrasen und angrenzenden Borstgrasrasen unter Baumreihen meist aus Birke. An mageren feuchten Graben- und Wegrändern wachsen u. a gefährdete Arten wie Königsfarn, Kriech-Weide und Teufelsabbiss. An den Ufern mehrerer abgeschobener Blänken und einiger angelegter Kleingewässer hat sich eine wertvolle Ufervegetation, u. a. mit Glockenheide und Mittlerem Sonnentau, entwickelt, die trockeneren Randbereiche werden örtlich von Besenheideflächen eingenommen. Die Grünländer sind neben Magerwiesen auch als Fettweiden, Feucht- und Nasswiesen sowie Glatthaferwiesen unterschiedlicher Ausprägung ausgebildet. Das großflächige und offen gelegene Feuchtwiesengebiet der Vennheide ist Lebensraum für typische und schutzbedürftige Vogelarten wie den Großen Brachvogel, Schafstelze, Kiebitz, Braunkehlchen, Dorngrasmücke und Baumfalke. Die Insektenfauna weist eine Reihe von Arten wie zum Beispiel die RL-Heuschreckenarten Chortippus montanus (RL 2) und Chortippus mollis (RL 3) auf, die ebenfalls besonderen Schutzes bedürfen. Im östlichen Gebietsteil ist großflächig geschlossenes und von Baumreihen und Hecken durchzogenes Magergrünland unterschiedlicher Feuchtestufen im Umfeld von Einzelhöfen und Kiefernforsten ausgebildet. Das sandige Teilgebiet ist gekennzeichnet durch Lebensräume nährstoffarmer Prägung. Relativ großflächig kommen artenreiche, landesweit geschützte Mager-, Feucht- und Nassgrünländer vor. Die Magergrünländer werden insbesondere durch Magerkeitszeiger wie Carex leporina, Carex nigra und Luzula campestris gekennzeichnet, die tlw. in hoher Deckung auftreten. In den Senken des nur schwach welligen Gebietes dominieren artenreiche Feucht- und Nassgrünländer. Ganz im Südosten des Gebietes kommen auch Flutrasen in nährstoffarmer Ausbildung vor. Das Teilgebiet wird von einigen Gräben durchzogen, im nördlichen Bereich des Gebietes liegt in einer Feuchtwiese ein kleines Stillgewässer mit Unterwasser- und Schwimmblattvegetation. Das Gebiet ist aufgrund der Flächengröße und des Vorkommens seltener Lebensräume mit seltenen und zum Teil stark gefährdeten Tier- und Pflanzenarten ein sehr wichtiger Trittstein von landesweiter Bedeutung im Biotopverbund der Grünländer und Offenlandschaften im Ostmünsterland. |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§42): |
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Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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