Inhalt:
Naturschutzgebiet Am Lichtebach (GT-010)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Am Lichtebach |
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Kennung: |
GT-010 |
Ort: | Guetersloh |
Kreis: | Guetersloh |
Bezirksregierung: | Detmold |
Digitalisierte Fläche: | 113,40 ha |
Offizielle Fläche: | 89,50 ha |
Flächenanzahl: | 2 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | LP rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 1989 |
Inkraft: | 2021 |
Außerkraft: | 9999 |
Schutzziel: | Die Unterschutzstellung erfolgt gemaess Paragraph 20 LG NW, - Zur Erhaltung, Foerderung und Wiederherstellung von Lebensgemeinschaften und Biotopen seltener und gefaehrdeter sowie landschaftsraumtypischer,wildlebender Tier- und Pflanzen- arten, insbesondere zur Erhaltung eines zusammenhaengenden offenen extensiv genutzten Gruenlandbereiches (der von unterschiedlichen Vernaessungsgraden gepraegte Gruenland- bereich hat besondere Bedeutung als Brut-, Nahrungs-, Rast- und Lebensraum fuer eine Viel- zahl seltener und gefaehrdeter Vogelarten, insbesondere fuer Wat- und Wiesenvoegel (Limi- kolen) sowie fuer Amphibien, Libellen und Heuschrecken), Teilflaechen des Gebietes sind aufgrund des floristischen Arteninventars von besonderer vegetationskundlicher Bedeutung, - Aus naturwissenschaftlichen, naturgeschichtlichen, erdgeschichtlichen und landeskundlichen Gruenden, insbesondere zur Erhaltung und Foerderung von Pflanzengesellschaften des exten- siv genutzten Feuchtgruenlandes auf basenarmen Sandboeden, - Wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart und hervorragenden Schoenheit eines grossen zusammenhaengenden Feuchtwiesengebietes. |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: |
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Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-4016-005 |
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Objektbezeichnung: |
NSG Am Lichtebach |
Link zur Karte: | BK-4016-005 |
Objektbeschreibung: | Das NSG "Am Lichtebach" ist ein ca. 90 ha großes, weitgehend zusammenhängendes Feuchtwiesenschutzgebiet zwischen Gütersloh-Niehorst im Süden und Brockhagen im Norden. Der große und offene Feuchtwiesen-Komplex liegt in der Lichtebachaue, die hier am Zusammenfluss des Steinbaches wannenförmig erweitert ist. Sandige, oft anmoorige Bachablagerungen bestimmen den geologischen Untergrund. Der Gehölzbestand des Gebietes ist spärlich und bleibt weitgehend auf randliche Wirtschaftswege, auf Fließgewässerabschnitte mit Ufergehölzsaum sowie die Umgebung mehrerer Teichanlagen beschränkt. Die gesamte Bachniederung ist von einem engmaschigen Netz schmaler, alter Entwässerungsgräben durchzogen, der Grundwasserflurabstand ist allgemein gering. Etwa die Hälfte des gesamten Schutzgebietes ist durch Feucht- und Nassgrünland gekennzeichnet, darunter artenreiche Sumpfdotterblumenwiesen, Übergänge zu seggenreichen Pfeifengraswiesen, Flutrasen sowie feuchte Weidelgras-Weißkleeweiden. Im Zentrum des NSG unterliegen heute nahezu alle Flächen der Wiesennutzung - ein großer Teil davon wird im Rahmen von Bewirtschaftungsverträgen extensiv genutzt. Eine intensivere (Mäh-)Weidenutzung mit Pferden auf örtlich feuchten bis nassen Standorten findet im Westen im Umfeld des Eichenhofes sowie im Nordosten des Gebietes statt. Auf frischen bis feuchten Standorten ist häufig mesophiles Grünland, zumeist als Glatthaferwiesen häufig, kleinflächig kommt Magergrünland vor. In den Grünlandflächen sowie an den Randbereichen in Kontakt zu den häufig extensiv unterhaltenen Gräben wachsen zahlreiche, zum Teil landesweit gefährdete Pflanzenarten. In dem zusammenhängenden Grünlandgebiet brüten u. a. Großer Brachvogel und Kiebitz (2014). Neben mehreren am Gebietsrand liegenden Teichanlagen mit zum Teil gärtnerisch gestaltetem Umfeld sind an naturnahen Kleingewässern eine Blänke im Zentrum des Gebietes sowie drei Stillgewässer nordöstlich des Eichenhofes mit umgebendem Schilf-Röhricht vorhanden. Steinbach und Lichtebach sind überwiegend begradigt. Der Steinbach ist ein grabenartig ausgebauter Wiesenbach von lediglich < 1 m Breite, er tritt im Nordosten in das NSG ein und mündet im Westen in den Lichtebach, der etwa eine Breite von 1,5 - 3 m aufweist. Der Lichtebach fließt zunächst von Ufergehölzen gesäumt von Osten in das Gebiet, westlich des Brokheideweges ist eher weitgehend begradigt. Aufgrund seiner Ausstattung mit typisch ausgebildetem Feucht- und mesophilem Grünland als großflächiger, zusammenhängender Komplex ist das Feuchtwiesenschutzgebiet von herausragender landesweiter Bedeutung. Hervorzuheben sind insbesondere die sehr artenreichen Feuchtwiesen im Zentrum des Gebietes, die aufgrund langjähriger extensiver Nutzung, floristisch und vegetationskundlich besonders wertvoll sind. Zu nennen sind hier u.a. die individuenreichen Vorkommen stark gefährdeter Pflanzenarten wie Faden-Binse und Wasser-Greiskraut sowie die Ausbildung typischer Sumpfdotterblumenwiesen mit örtlichen Übergängen zu den sehr seltenen Pfeifengraswiesen. Von besonderem floristischem Wert sind auch viele Grabenränder, an denen zahlreiche seltene und gefährdete Pflanzenarten wachsen, die damit auch ein bedeutendes Wiederbesiedlungspotential für das Grünland sicherstellen. Als angestammtes Brutgebiet des Großen Brachvogels und des Kiebitzes hat das Gebiet darüber hinaus eine herausragende Bedeutung für Wiesenvögel. Das großflächig extensiv genutzte Feuchtwiesenschutzgebiet ist als Refugial- und Vernetzungsbiotop für stark bedrohte Wiesenvögel von herausragender Bedeutung für den Biotopverbund. Aus naturschutzfachlicher Sicht sollten der Erhalt und die Ausdehnung der extensiven Wiesennutzung in Verbindung mit dem Erhalt und der Wiederherstellung geringer Grundwasserflurabstände die wesentlichen Ziele für die weitere Optimierung des Gebietes sein. |
Kennung: |
BK-4016-0027 |
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Objektbezeichnung: |
Grünland-Gehölzkomplex "Am Lichtebach" |
Link zur Karte: | BK-4016-0027 |
Objektbeschreibung: | Nördlich der Münsterlandstraße (L 806) und beidseits der Brockhagener Straße (L 782) schließt im Bereich "Hakenheide" um den Hof Hermelbracht eine größerer, z. T. feuchter bis nasser Grünland-Gehölzkomplex an das östlich gelegene NSG "Am Lichtebach" an. Nördlich des Hofes liegt auf z. T. anmoorigem Gley ein Feuchtgrünland-Zug mit Feuchtwiesen und brachgefallenem Feuchtgrünland. Südöstlich des Hofes sind weitere Feuchtwiesen ausgebildet, die tlw. (nördlich der Münsterlandstraße) aufgrund intensiver Nutzung deutlich artenärmer ausgeprägt sind. Mäßig artenreiche mesophile Wiesenbestände finden sich östl. der Straße Hakenheide sowie westlich der Brockhagener Straße. Ansonsten herrscht allgemein artenarmes Intensivgrünland vor, bestehend aus Wiesenflächen mit Neuein- und Nachsaaten sowie intensiver Weidenutzung (östl. der Brockhagenerer Straße). Am Nordrand des Gebietes liegt zudem eine kleine Ackerfläche. Lineare Gehölzelemente aus Wallhecken, Ufergehölzen und Baumreihen sowie Einzelbäume strukturieren das Gebiet kleinräumig. Im Südosten stockt ein Feldgehölz, in dem Buchen und Eschen (mittleres Baumholz) dominieren. Ein Kleingewässer (ehem. Fischteich) im Nordwesten zeigt Ansätze einer naturnahen Entwicklung. Wertgebend sind vor allem die gut ausgebildeten Feuchtgrünlandbestände im Norden und im Ostteil des Gebietes. Aufgrund der Standortverhältnisse besitzt das Gebiet zudem ein hohes Potential zur Entwicklung von artenreichem Feuchtgrünland. Im lokalen Biotopverbund mit dem östlich angrenzenden Feuchtwiesen-NSG "Am Lichtebach" übernimmt das Gebiet wichtige Trittstein- und Vernetzungsfunktionen. Hauptziel sollte der Erhalt und die Entwicklung von artenreichem (Feucht-)Grünland bei extensiver Nutzung sein. |
Kennung: |
BK-4016-0026 |
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Objektbezeichnung: |
NSG-Erweiterungsvorschlag "Am Lichtebach" (östlicher Bereich "Hollen") |
Link zur Karte: | BK-4016-0026 |
Objektbeschreibung: | Östlich des Feuchtwiesen-NSG "Am Lichtebach" schließt im Bereich der Bauerschaft Hollen beidseits des Lichtebachs eine strukturreicher Grünland-Gehölz-Komplex an. Das Gebiet ist durch ein vielfältiges Feinrelief gekennzeichnet, es umfasst die sandigen, stellenweise anmoorigen Bachniederungen von Steinbach und Lichtebach sowie geringfügig, aber deutlich höher liegende z. T. inselartige Niederterrassen- und Dünensand-Bereiche mit einer anmoorigen Senke. Entsprechend vielfältig ist die Biotopausstattung, u. a. mit mesophilen, mageren und zum Teil feuchten Grünlandflächen sowie mit Feldgehölzen und Laubwaldbeständen bodensaurer, zum Teil feuchter Standorte. Eine größere Feuchtwiese mit Brutvorkommen des Großen Brachvogels (2014) und lokal individuenreichem Vorkommen der Fadenbinse liegt nördlich des Steinheideweges, östlich des Brokheideweges kommen zudem Feuchtweiden vor. Das mesophile Grünland ist gekennzeichnet durch mäßig artenreiche Fettweiden und Glatthaferwiesen. Magere, als Pferdeweiden genutzte Grünlandflächen finden sich kleinflächig im Süden des Gebietes, eine magere Glatthaferwiese schließt an einen feuchten Eichen-Birkenmischwald im Osten des Gebietes an, der nach Süden in einen bodensauren Buchen-Eichenmischwald aus mittlerem bis starkem Baumholz übergeht. Die weiteren Feldgehölze und Waldbestände des Gebietes weisen örtlich einen höheren Anteil an Kiefern auf. Zudem gliedern Baumreihen aus Erlen und Eichen das Gebiet. Der Lichtebach quert weitgehend begradigt und abschnittsweise von Gehölzbeständen gesäumt die südliche Hälfte des Biotop-Komplexes. Das Gebiet besitzt mit seinen vorhandenen Feuchtgrünlandresten und den Standortbedingungen ein hohes Entwicklungspotential zur Schaffung wertvoller Feuchtwiesen-Lebensräume und sonstiger artenreicher Grünlandbestände. Hervorzuheben ist insbesondere das aktuelle Vorkommen des Großen Brachvogels, wodurch das Gebiet bereits heute ein wertvoller Wiesenvogel-Lebensraum ist, eine enge räumlich-funktionale Beziehung zum westl. angrenzenden NSG aufweist und zur Stabilisierung der dortigen Brachvogelpopulation beiträgt. Wertgebend ist insbesondere auch der relative hohe Anteil an artenreichen Grünlandflächen sowie das Vorkommen der stark gefährdeten Fadenbinse. Im lokalen Biotopverbund mit dem westlich angrenzenden Feuchtwiesen-NSG "Am Lichtebach" sichert das Gebiet wichtige Vernetzungsfunktionen für Wiesenvögel. Hauptziel sollte der Erhalt und die Entwicklung von artenreichem (Feucht-)Grünland bei extensiver Nutzung sein. |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§42): |
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Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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