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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Graureiherkolonie bei Harsewinkel (GT-011)

Objektbezeichnung:

NSG Graureiherkolonie bei Harsewinkel

Kennung:

GT-011

Ort: Harsewinkel
Kreis: Guetersloh
Bezirksregierung: Detmold
Digitalisierte Fläche: 4,09 ha
Offizielle Fläche: 4,10 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: VO rechtskraeftig
Inkraft seit: 2007
Inkraft: 2007
Außerkraft: 2027
Schutzziel: Die Unterschutzstellung erfolgt

a) zur Erhaltung, Entwicklung und Wiederherstellung regional bedeutsamer Lebensräume
und Lebensstätten seltener und gefährdeter sowie landschaftsraumtypischer Tier- und
Pflanzenarten. Insbesondere zu erhalten und weiter zu entwickeln sind die nach § 62 LG
geschützten Bruch- und Sumpfwälder auf feuchtnassen Standorten sowie ein naturnah
ausgestattetes Stillgewässer mit lokal ausgebildeten Röhrichten und Großseggenrieden.
Im mittelalten Kiefern-Mischwald befinden sich die traditionellen Brutplätze der Graureiher.
Ferner sind die natürliche, hohe Arten- und Strukturvielfalt des Gebietes und die vorhande-
nen naturnahen Lebensräume besonders zu schützen und zu fördern. Dabei sind vor allem
die Funktion des Gebietes als Lebens- und Fortpflanzungsraum für Amphibien, Libellen und
Insekten sowie das Vorkommen zahlreicher standorttypischer, seltener und gefährdeter
Pflanzenarten von besonderer Bedeutung,

b) aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen und landeskundlichen Gründen,

c) wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart und hervorragenden Schönheit des Gebietes.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4015-901
Kennung:

BK-4015-901

Objektbezeichnung:

NSG Graureiherkolonie Harsewinkel

Link zur Karte: BK-4015-901
Objektbeschreibung: Am Rande der Emsaue liegt eine aus über 20 besetzten Horsten bestehende Graureiherkolonie in einem etwa 4 ha großen Biotopkomplex aus Laub-, Misch- und Nadelwald unterschiedlicher Bodenfeuchte, die ein naturnahes Kleingewässer von drei Seiten umgeben. Im Norden grenzt der sogenannte südliche Talgraben das Gebiet zu der hier ackerbaulich geprägten Emsaue ab. Die traditionellen Brutplätze der Graureiher (insgesamt 23 in 2004) liegen in einem mittelalten, stellenweise farnreichen Kiefern-Mischwald im zentralen Teil des Gebietes, an den im Südosten ein mittelalter Stieleichenwald anschließt. Westlich der Kolonie hat sich unter einer von Süd nach Nord querenden 10 kV-Leitung ein Kleingewässer naturnah entwickelt, dass vor etwa 20 Jahren neu angelegt worden ist. Im Uferbereich wachsen lokal Röhrichte sowie ein bultiges Großsseggenried der Steifen Segge. Der Westteil des NSG besteht aus einem tlw. ausgelichteten Erlen-Pappelwald unterschiedlicher Bodenfeuchte mit tlw. abgängigen Hybridpappeln in der 1. Baumschicht und Erlen im Unterstand. In den feuchteren Bereichen zeigt er Übergänge zum Erlenbruchwald. Das Gebiet ist als Graureiherkolonie aus naturkundlicher bzw. avifaunistischer Sicht besonders wertvoll. Neben dem Erhalt der Horstbäume bzw. des Kiefern-Mischwaldes sollte zudem ein Ziel die Wiedervernässung des Westteils und die Entnahme der dort stockenden Hybridpappeln sein.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (0,50 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Moor- und Bruchwaelder (nicht FFH-LRT) <NAC0> (0,27 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Gehoelzstrukturen <NB00-ung.> (0,65 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,50 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Biotoptypen der gesetzlich geschützten Biotope (0,77 ha)
Biotoptypen:
  • Eichenwald <AB0> (0,50 ha)
  • Pappelwald auf Bruchwaldstandort <AF3> (0,27 ha)
  • Erlen-Pappelmischwald <AF4> (0,33 ha)
  • Kiefernmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AK1> (0,65 ha)
  • Lärchenwald <AS0> (0,55 ha)
  • stehendes Kleingewässer <FD0> (0,50 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Bittersüsser Nachtschatten (Solanum dulcamara)
  • Blasen-Segge (Carex vesicaria)
  • Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Europäische Lärche (Larix decidua)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gelbe Teichrose (Nuphar lutea)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Gewöhnlicher Hohlzahn (Galeopsis tetrahit)
  • Gewöhnliches Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grüne Teichbinse (Schoenoplectus lacustris)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Pappel (unbestimmt) (Populus spec.)
  • Pfeifengras (Molinia caerulea)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Rote Johannisbeere (Ribes rubrum)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schein-Zypergras-Segge (Carex pseudocyperus)
  • Schilf (Phragmites australis)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarze Johannisbeere (Ribes nigrum)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Schwimmendes Laichkraut (Potamogeton natans)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Steife Segge (Carex elata)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Traubenkirsche (Prunus padus)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Kiefer (Pinus sylvestris)
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Ähren-Tausendblatt (Myriophyllum spicatum)
Tierarten:
  • Graureiher (Ardea cinerea)
Schutzziele:
  • Erhaltung und Entwicklung eines Gehoelzbestandes und Gewaessers mit
    besonderer Bedeutung als Lebensraum fuer Graureiher
Gefährdungen:
  • Entwaesserung, Wasserentnahme, Wasserregime (in AF4 sowie tlw. yAF3)
  • Stoerung des Brutgeschaeftes wertbestimmender Vogelarten
Maßnahmen:
  • Beseitigung von Gehoelzen
  • Betretungsverbot
  • Wiedervernaessung
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