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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Am Sundern (GT-013)

Objektbezeichnung:

NSG Am Sundern

Kennung:

GT-013

Ort: Harsewinkel
Kreis: Guetersloh
Bezirksregierung: Detmold
Digitalisierte Fläche: 7,30 ha
Offizielle Fläche: 7,30 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: VO rechtskraeftig
Inkraft seit: 1986
Inkraft: 2007
Außerkraft: 2027
Schutzziel: Die Unterschutzstellung erfolgt gemaess Paragraph 20 LG NW,

a) zur Erhaltung, Entwicklung und Wiederherstellung landesweit bedeutsamer Lebensräume
und Lebensstätten seltener und gefährdeter sowie landschaftsraumtypischer Tier- und
Pflanzenarten. Insbesondere zu erhalten und weiter zu entwickeln sind die durch Gestaltungs-
maßnahmen entstandenen und nach § 62 LG geschützten naturnah ausgestatteten Stillge-
wässer mit typischer Wasser- und Verlandungsvegetation, den großflächig ausgebildeten
Großseggenrieden und Röhrichten sowie Bruchwälder und brachgefallenes Nass- und Feucht-
grünland auf feuchtnassen Standorten.
Ferner sind die natürliche, hohe Arten- und Strukturvielfalt des Gebietes und die vorhandenen natur-
nahen Lebensräume besonders zu schützen und zu fördern. Dabei sind vor allem die Funktion des
Gebietes als Lebens- und Fortpflanzungsraum für seltene und gefährdete Vogelarten, Amphibien,
Libellen und andere Insekten sowie das Vorkommen zahlreicher standorttypischer, seltener und
gefährdeter Pflanzenarten und Pflanzengesellschaften von besonderer Bedeutung,

b) aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen und landeskundlichen Gründen,

c) wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart und hervorragenden Schönheit des Gebietes.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4014-901
Kennung:

BK-4014-901

Objektbezeichnung:

NSG Am Sundern

Link zur Karte: BK-4014-901
Objektbeschreibung: Von naturnah entwickelten, meso- bis eutrophen Stillgewässern mit typischer Wasser- und Verlandungsvegetation, großflächigem Steif-Seggenried sowie brachgefallenem Feuchtgrünland geprägter ehemaliger Abgrabungsbereich, der von einem zumeist dichten Gehölzstreifen umgeben ist und durch einen in West-Ost-Richtung querenden Wirtschaftsweg geteilt wird. Der nördliche Gebietsteil wird fast vollständig von einem tlw. sehr flachen etwa 20 Jahre altem mesotrophem Stillgewässer eingenommen. Neben seltener Laickraut-Unterwasservegetation haben sich hier vor allem strukturreiche Verlandungszonen aus niedrigwüchsigen Uferfluren, Großseggenrieden sowie Rohrkolbenröhrichte ausgebildet, landseitig grenzt im N und W ein schmaler Gehölzbestand (Traubenkirschen-Erlen-Eschenwald) an. Hervorzuheben ist zudem das Vorkommen der im Gebiet sehr häufigen, stellenweisen dominanten Wasserfeder. Die südliche Teilfläche besteht aus zwei Aufschüttungsflächen (alte Deponien, ca. 1,5 ha) sowie einem dazwischen liegenden Niederungsbereich mit großflächig ausgebildetem sehr bultigem Steifseggenried, in die einige naturnahe Tümpel eingebettet sind. Die Fläche durchzieht eine etwa 0,7 m tiefer, von Wasserfedern eingenommener Graben, in bereits stärker entwässerten Bereichen im S werden die Bulte der Steif-Segge von dichten Schleiern der Zaunwinde überzogen. Randlich im W und NO grenzen kleinere brachgefallene Feuchtgrünlandreste, lokal Schilfröhricht sowie vereinzelt Weidengebüsche an. Die südwestliche Aufschüttungsfläche trägt nitrophile Hochstaudenvegetation, die nördliche ist eine ruderalisierte Fettweide mit einigen jüngeren Kopfweiden. Das Gebiet hat als Lebensraum für zahlreiche seltene und gefährdete sowie einige stark gefährdete Pflanzenarten und -gesellschaften, die hier in stabilen Populationen vorkommen, eine hohe Bedeutung als Refugialbiotop. Zur Vermeidung einer zunehmenden Ruderalisierung des Großseggenriedes sollten im Süden des Gebietes die entwässernden Maßnahmen aufgehoben und der GW-Spiegel wieder angehoben werden.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Moor- und Bruchwaelder (nicht FFH-LRT) <NAC0> (0,04 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete flaechige Gebuesche und Baumgruppen <NBB0> (0,50 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete linienfoermige Gehoelzstrukturen und Einzelbaeume <NBD0> (0,93 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Moore, Suempfe, Riede und Roehrichte (nicht FFH) auf Sekundärstandorten <NCA1-ung.> (0,85 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Suempfe, Riede und Roehrichte (nicht FFH-LRT) <NCC0> (0,08 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (0,69 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (2,01 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Biotoptypen der gesetzlich geschützten Biotope (3,34 ha)
Biotoptypen:
  • Bruchgebüsch <BB5> (0,04 ha)
  • Gehölzstreifen <BD3> (0,93 ha)
  • Kopfbaumgruppe, Kopfbaumreihe <BG0> (0,50 ha)
  • Bulten-Großseggenried <CD2> (0,85 ha)
  • Röhrichtbestand hochwüchsiger Arten <CF2> (0,08 ha)
  • Fettweide <EB0> (0,88 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (0,69 ha)
  • Weiher <FB0> (1,79 ha)
  • stehendes Kleingewässer <FD0> (0,21 ha)
  • Löschteich <FF4> (0,02 ha)
  • Trockene Hochstaudenflur, flächenhaft <LB2> (0,71 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Armleuchteralge (unbestimmt) (Chara spec.)
  • Asch-Weide (Salix cinerea subsp. cinerea)
  • Besenheide (Calluna vulgaris)
  • Bittersüsser Nachtschatten (Solanum dulcamara)
  • Blauroter Hartriegel (Cornus sanguinea s.l.)
  • Breit-Wegerich (Plantago major)
  • Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia)
  • Brennender Hahnenfuss (Ranunculus flammula)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Bruch-Weide (Salix fragilis)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Dreifurchige Wasserlinse (Lemna trisulca)
  • Echte Zaunwinde (Calystegia sepium s.l.)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeine Sumpfsimse (Eleocharis palustris)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Beifuss (Artemisia vulgaris)
  • Gemeiner Froschlöffel (Alisma plantago-aquatica)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Giersch (Aegopodium podagraria)
  • Glieder-Binse (Juncus articulatus)
  • Gras-Laichkraut (Potamogeton gramineus)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Igelschlauch (Baldellia ranunculoides s.l.)
  • Kleinblütiges Springkraut (Impatiens parviflora)
  • Kleine Wasserlinse (Lemna minor)
  • Kletten-Labkraut (Galium aparine)
  • Knäuel-Binse (Juncus conglomeratus)
  • Korb-Weide (Salix viminalis)
  • Moor-Birke (Betula pubescens)
  • Rainfarn (Tanacetum vulgare)
  • Riesen-Goldrute (Solidago gigantea)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rote Johannisbeere (Ribes rubrum)
  • Rotes Straussgras (Agrostis capillaris)
  • Rotschwingel (Festuca rubra)
  • Röhrige Pferdesaat (Oenanthe fistulosa)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Sauerampfer (Rumex acetosa)
  • Schilf (Phragmites australis)
  • Schmalblättriger Rohrkolben (Typha angustifolia)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Schwimmendes Laichkraut (Potamogeton natans)
  • Steife Segge (Carex elata)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Stumpfblättriger Ampfer (Rumex obtusifolius)
  • Sumpf-Helmkraut (Scutellaria galericulata)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Segge (Carex acutiformis)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Traubenkirsche (Prunus padus)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Vielblättrige Lupine (Lupinus polyphyllus)
  • Wasser-Knöterich (Persicaria amphibia)
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Wasserfeder (Hottonia palustris)
  • Wassernabel (Hydrocotyle vulgaris)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Wiesen Knäuelgras Sa. (Dactylis glomerata agg.)
  • Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zitter-Pappel (Populus tremula)
  • Zweizeilige Segge (Carex disticha)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhalt, Pflege und Entwicklung eines Feuchtgebietes mit zahlreichen seltenen gefährdeten und stark gefährdeten Pflanzenarten
    und Lebensgemeinschaften zur Sicherung stabiler Populationen und zur Stärkung des Wiederbesiedlungspotentials für wassergebundene Arten
Gefährdungen:
  • Aufschuettung
  • Entwaesserungsgraeben
  • Muellablagerung
  • Stoerungs-, Eutrophierungszeiger
Maßnahmen:
  • Anhebung des Grundwasserstandes
  • Beseitigung von Muell
  • Erhaltung der Gewaesser
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • keine Entwaesserung
  • Kopfbaumpflege
  • Vegetationskontrolle
  • Vermeidung Eutrophierung
  • Wiedervernaessung
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