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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Erlenbruch Rheda (GT-016)

Objektbezeichnung:

NSG Erlenbruch Rheda

Kennung:

GT-016

Ort: Rheda-Wiedenbrueck
Kreis: Guetersloh
Bezirksregierung: Detmold
Digitalisierte Fläche: 11,09 ha
Offizielle Fläche: 11,00 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: VO rechtskraeftig
Inkraft seit: 1987
Inkraft: 2011
Außerkraft: 2031
Schutzziel: Die Unterschutzstellung erfolgt
a) zur Erhaltung, Foerderung und Wiederherstellung von Lebensgemeinschaften und Biotopen
seltener und gefaehrdeter sowie landschaftsraumtypischer, wildlebender Tier- und Pflanzen-
arten, insbesondere zur Erhaltung eines Biotopkomplexes bestehend aus Erlenbruchwald und
Hochstaudenfluren mit naturnahen Gewaesserstrukturen,

b) aus naturwissenschaftlichen, naturgeschichtlichen, erdgeschichtlichen und landeskundlichen
Gruenden, insbesondere zur Erhaltung der kulturhistorisch bedeutsamen Bleichgraeben,

c) zum Erhalt und zur Entwicklung der gesetzlich geschuetzten Biotope nach § 30 BNatSchG.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4115-012
Kennung:

BK-4115-012

Objektbezeichnung:

NSG Erlenbruchwald und Schlosswiesen Rheda

Link zur Karte: BK-4115-012
Objektbeschreibung: Zwischen dem Rhedaer Schloss im Nordwesten und der A 2 im Südosten findet sich in der Emsaue ein "anthropogenes" Feuchtgebiet mit vergleichsweise großflächigem Erlenbruchwald sowie Feucht- und Nassgrünland. Der hohe Grundwasserstand ist durch den Aufstau der Ems an der historischen Wehranlage unmittelbar westlich des Schlosses bedingt. Der Erlenbruchwald südwestlich der Ems ist in den meisten Bereichen recht licht und jung (etwa 50 - 70 Jahre) und dennoch oft totholzreich, was auf eine bereichsweise Erkrankung des Erlenbestandes (Schädlingsbefall) hindeutet. Von den vormals insbesondere im Bereich der schlossnahen Bleichgräben zahlreich vorhandenen Hybrid-Pappeln sind die allermeisten in den letzten Jahren gefällt worden, wovon der Erlen-Jungwuchs profitiert hat. In der Krautschicht ist das charakteristische Arteninventar mit zahlreichen Feuchtezeigern vertreten. Die Schlosswiesen östlich der Ems stellen größtenteils recht artenreiche und meist dem Calthion zuzuordnende Feuchtwiesen dar. Die brachliegenden Bereiche können dem Filipendulion zugerechnet werden, wobei stellenweise Übergänge zu Flutrasen-Gesellschaften festzustellen sind. Die nordöstlichste Fläche liegt höher und ist eine Glatthaferwiese. Das gesamte NSG war 1988 Teil des Landesgartenschaugeländes "Flora Westfalica". Es wird seitdem von einem mit dem Schlosspark Rheda zusammenhängenden Spazierweg durchzogen. Bedingt durch seine siedlungsnahe Lage wird das NSG von zahlreichen Erholungssuchenden zur Naherholung aufgesucht, wobei Beeinträchtigungen durch die Freizeitaktivitäten (z. B. Störungen) nicht ausbleiben. Das Gebiet hat eine hohe floristisch-vegetationskundliche und Bedeutung und bietet darüber hinaus zahlreichen Tierarten einen wichtigen innerstädtischen Lebensraum (u.a. Jagdhabitat der Fledermauspopulationen des Schlossparks). Die Vogelgemeinschaften der Feuchtwiesen scheinen jedoch weitgehend zu fehlen. Als Naherholungsbereich kommt dem NSG Erlenbruchwald und Schlosswiesen Rheda neben der ökologischen Bedeutung als Trittsteinbiotop im Siedlungsrandbereich eine wichtige soziologische Funktion als Naturerlebnisbereich zu. Durch eine entsprechende Öffentlichkeitsarbeit mit verschiedenen Informationstafeln könnten Chancen zur Umweltbildung der Bevölkerung besser genutzt werden.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Moor- und Bruchwaelder (nicht FFH-LRT) <NAC0> (9,10 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (11,40 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Biotoptypen der gesetzlich geschützten Biotope (20,49 ha)
Biotoptypen:
  • Erlen-Bruchwald <AC4> (9,10 ha)
  • Kiefernwald <AK0> (0,30 ha)
  • Fettwiese, Flachlandausbildung (Glatthaferwiese) <EA1> (1,60 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünland <EC0> (4,00 ha)
  • Nass- und Feuchtwiese <EC1> (5,68 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (1,72 ha)
  • Tieflandfluss <FO2> (1,70 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Asch-Weide (Salix cinerea subsp. cinerea)
  • Blasen-Segge (Carex vesicaria)
  • Braune Segge (Carex nigra)
  • Brennender Hahnenfuss (Ranunculus flammula)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Echte Zaunwinde (Calystegia sepium s.l.)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gelbe Wiesenraute (Thalictrum flavum)
  • Gemeine Sumpfsimse (Eleocharis palustris)
  • Gemeine Sumpfsimse Sa. (Eleocharis palustris agg.)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Blutweiderich (Lythrum salicaria)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnliches Ruchgras (Anthoxanthum odoratum)
  • Glieder-Binse (Juncus articulatus)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Hopfen (Humulus lupulus)
  • Kanadische Pappel (Populus canadensis (P. deltoides x nigra))
  • Knick-Fuchsschwanz (Alopecurus geniculatus)
  • Kohl(-Kratz)distel (Cirsium oleraceum)
  • Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
  • Langährige Segge (Carex elongata)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Schilf (Phragmites australis)
  • Schlank-Segge (Carex acuta)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris)
  • Sumpf-Helmkraut (Scutellaria galericulata)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Schafgarbe (Achillea ptarmica)
  • Sumpf-Segge (Carex acutiformis)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht Sa. (Myosotis scorpioides agg.)
  • Teufelsabbiss (Succisa pratensis)
  • Wald-Kiefer (Pinus sylvestris)
  • Wasser-Greiskraut (Senecio aquaticus)
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Wasser-Schwaden (Glyceria maxima)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea)
  • Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis)
  • Wiesen-Rispengras (Poa pratensis)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zweizeilige Segge (Carex disticha)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Schutz und Erhalt eines auentypischen Biotop-Komplexes als Refugial- und Trittsteinlebensraum im Siedlungsbereich

    Schutz und Erhalt eines zusammenhängenden extensiv genutzten Feuchtgrünland-Komplexes als Lebensraum zahlreicher seltener und gefährdeter Tier- und Pflanzenarten

    Erhalt und Entwicklung eines bodenständigen Erlenbruchwaldes und seiner Lebensgemeinschaften mit zahlreichen seltenen und gefährdeten Tier- und Pflanzenarten

    Förderung der eigendynamischen Entwicklung naturnaher Sohl- und Uferstrukturen an der Ems durch Initialmaßnahmen

    Förderung von Maßnahmen zur Umweltbildung und Öffentlichkeitsarbeit für den Naturschutz in einem Naherholungsgebiet (Informationstafeln u. ä.)
Gefährdungen:
  • Entwaesserung, Wasserentnahme, Wasserregime
  • Freizeitaktivitaeten
  • Gewaesserausbau, Gewaessergestaltung, naturfern (WA)
  • Immissionen (Autobahn, Lärm)
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
Maßnahmen:
  • Beschraenkung der Freizeitaktivitaeten
  • Entnahme nicht bodenstaendiger Gehoelze
  • keine Entwaesserung
  • naturnahe Gewaessergestaltung
  • Vegetationskontrolle
  • weiterhin keine Bewirtschaftung
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