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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Emssee (GT-019)

Objektbezeichnung:

NSG Emssee

Kennung:

GT-019

Ort: Rietberg
Kreis: Guetersloh
Bezirksregierung: Detmold
Digitalisierte Fläche: 25,12 ha
Offizielle Fläche: 25,40 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: VO rechtskraeftig
Inkraft seit: 1981
Inkraft: 2008
Außerkraft: 2028
Schutzziel: Die Unterschutzstellung erfolgt
a) zur Erhaltung, Entwicklung und Wiederherstellung bedeutsamer Lebensräume und
Lebensstäten seltener und gefährdeter sowie landschaftsraumtypischer Tier- und
Pflanzenarten, insbesondere zur Erhaltung und weiteren Entwicklung des durch eine
Sandabgrabung entstandenen Stillgewässers als Nahrungs-, Rast- und Rückzugs-
gebiet für Wasservogelarten.
Ferner sind die hohe Strukturvielfalt des Gebietes und die vorhandenen Biotopstrukturen
besonders zu schützen und zu fördern. Hierzu gehören insbesondere flache Uferbereiche
zur Entwicklung einer Schwimmblatt- und Unterwasservegetation sowie ausgeprägte Röh-
richtzonen. Dabei sind vor allem die Funktion des Gebietes als Lebens- und Fortpflanzungs-
raum für Amphibien, Libellen und Insekten sowie das Vorkommen standorttypischer, seltener
und gefährdeter Pflanzenarten von Bedeutung. Darüber hinaus sind extensive Grünlandberei-
che in trockener und feuchter Ausprägung zu entwickeln und zu erhalten.

b) aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen und landeskundlichen Gründen,

c) wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart und hervorragenden Schönheit des Gebietes.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4116-036
  • BK-4116-903
Kennung:

BK-4116-903

Objektbezeichnung:

NSG Emssee

Link zur Karte: BK-4116-903
Objektbeschreibung: Der Emssee ist ein etwa 12 ha großes Abgrabungsgewässer in der Emsniederung westlich von Rietberg. Er wurde im Rahmen des Emsausbaus unter Naturschutz gestellt. Der See hat überwiegend flache, sandige Ufer, sein Wasser ist eutroph bei guter Sichttiefe. Eine Wasservegetation fehlt, die Ufervegetation setzt sich vorwiegend aus Gehölzen, schwerpunktmäßig im Nordosten abschnittsweise auch aus schmalen Seggen-, seltener auch Schilfsäumen zusammen. Im Südwesten besteht ein Hochwasserablauf in die Ems, im Südosten ein Hochwasserzulauf. Vor letzterem liegt im See eine Flachwasserzone mit zwei kleinen Inseln. Der Emssee wird von birkenreichen, mit Grasfluren durchsetzten Vorwaldstadien (im Süden/Südwesten), ruderalisierten Hochstauden- und Grasfluren (z.T. im Norden) sowie von unterschiedlichen Gehölzbeständen (im Osten und Westen) eingerahmt. Der bis zu 100 m tiefe Gehölzbestand im Westen baut sich zu etwa gleichen Anteilen aus einem brennesselreichen Pappelbestand, einem Vorwald und einem Eichenmischwäldchen auf. Im Vorwald befinden sich drei naturnahe Artenschutzgewässer mit z.T. sehr buchtenreicher Uferlinie. Die Gewässer sollten teilweise wieder freigestellt werden. Im Nordosten und Osten stehen am Ufer bzw. im Übergang zum angrenzenden Grünland alte Kopfweiden(reihen). Als unbelastetes großes Stillgewässer ohne erkennbare Nutzungen hat der Emssee vor allem Bedeutung als Lebensraum für Wasservögel.
Kennung:

BK-4116-036

Objektbezeichnung:

Kleinstrukturen in der Emsniederung am NSG Emssee

Link zur Karte: BK-4116-036
Objektbeschreibung: Das Gebiet umfasst schutzwürdige Kleinstrukturen in der nach dem Emsausbau stark veränderten Emsniederung am NSG Emssee westlich von Rietberg. Es handelt sich um alte Kopfweidenreihen, eine alte, mehrreihige Baumhecke, ein Eichen-Buchen-Feldgehölz sowie zwei Stillgewässer. Die Kleinstrukturen sind Trittsteinbiotope für an alte Feld- und Flurgehölze sowie an Stillgewässer gebundene Pflanzen- und Tierarten.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Feldgehoelze (nicht FFH-LRT) <NBA0> (0,90 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete linienfoermige Gehoelzstrukturen und Einzelbaeume <NBD0> (0,22 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,09 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Biotoptypen der gesetzlich geschützten Biotope (0,09 ha)
Biotoptypen:
  • Vorwald, Pionierwald <AU2> (1,70 ha)
  • Feldgehölz <BA0> (3,30 ha)
  • flächiges Kleingehölz mit vorwiegend heimischen Baumarten <BA1> (0,90 ha)
  • Strauchhecke, ebenerdig <BD2> (0,09 ha)
  • Kopfbaumreihe <BG1> (0,13 ha)
  • Fettwiese <EA0> (1,85 ha)
  • stehendes Kleingewässer <FD0> (0,24 ha)
  • Klärteich <FF6> (0,14 ha)
  • Abgrabungsgewässer über Lockergestein <FG1> (12,00 ha)
  • Graben <FN0> (0,20 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)
  • Asch-Weide (Salix cinerea subsp. cinerea)
  • Bittersüsser Nachtschatten (Solanum dulcamara)
  • Blauroter Hartriegel (Cornus sanguinea s.l.)
  • Breitblättrige Stendelwurz (Epipactis helleborine)
  • Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia)
  • Brennender Hahnenfuss (Ranunculus flammula)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Bruch-Weide (Salix fragilis)
  • Busch-Windröschen (Anemone nemorosa)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeine Sumpfsimse Sa. (Eleocharis palustris agg.)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Froschlöffel (Alisma plantago-aquatica)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gemeines Rispengras (Poa trivialis)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Grau-Erle (Alnus incana)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosse Sternmiere (Stellaria holostea)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Hopfen (Humulus lupulus)
  • Hunds-Rose (Rosa canina)
  • Kleinblütiger Hohlzahn (Galeopsis bifida)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Kletten-Labkraut (Galium aparine)
  • Moor-Birke (Betula pubescens)
  • Pappel (unbestimmt) (Populus spec.)
  • Pfeifengras (Molinia caerulea)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schilf (Phragmites australis)
  • Schlank-Segge (Carex acuta)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Schwimmendes Laichkraut (Potamogeton natans)
  • Silber-Weide (Salix alba)
  • Sitka-Fichte (Picea sitchensis)
  • Steife Segge (Carex elata)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Stumpfblättriger Ampfer (Rumex obtusifolius)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
  • Sumpf-Wasserstern Sa. (Callitriche palustris agg.)
  • Traubenkirsche (Prunus padus)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Vielblütige Weisswurz (Polygonatum multiflorum)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Wasser-Knöterich (Persicaria amphibia)
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Wasser-Schwaden (Glyceria maxima)
  • Wiesen Knäuelgras Sa. (Dactylis glomerata agg.)
  • Wiesen-Lieschgras (Phleum pratense)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zitter-Pappel (Populus tremula)
  • Zweiblättrige Schattenblume (Maianthemum bifolium)
Tierarten:
  • Blässhuhn (Fulica atra)
  • Haubentaucher (Podiceps cristatus)
  • Kormoran (Phalacrocorax carbo)
  • Stockente (Anas platyrhynchos)
  • Wasserfrosch-Komplex (Rana esculenta-Synklepton)
Schutzziele:
  • Erhalt und Optimierung großer Stillgewässer als Lebensraum für Wasservögel und sonstige wassergebundene Pflanzen- und Tierarten
  • Erhalt alter Feld- und Flurgehölze sowie naturbetonter Stillgewässer als Lebensraum für kleingehölz- und gewässertypische Pflanzen- und Tierarten.
Gefährdungen:
  • Eutrophierung (Stillgewässer)
  • Gruenlandbewirtschaftung, Mahd zu intensiv (LW)
  • mangelnde Kopfbaumpflege
  • nicht einheimische Gehoelze (FW) (Pappel, Grauerle)
  • Verdraengung von Lebensgemeinschaften (durch Beschattung Kleingewässer)
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Entschlammung
  • Erhaltung der Gewaesser
  • Erhaltung der Landschaftsstrukturen
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • Freistellen der Ufer von beschattenden Gehoelzen
  • Gruenlandnutzung beibehalten
  • Gruenlandnutzung extensivieren
  • Kopfbaumpflege
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
  • Verbesserung der Wasserqualitaet
  • weiterhin keine Bewirtschaftung
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