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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Baggersee Greffener Mark (GT-029)

Objektbezeichnung:

NSG Baggersee Greffener Mark

Kennung:

GT-029

Ort: Harsewinkel
Kreis: Guetersloh
Bezirksregierung: Detmold
Digitalisierte Fläche: 39,44 ha
Offizielle Fläche: 39,40 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: VO rechtskraeftig
Inkraft seit: 1992
Inkraft: 2018
Außerkraft: 2038
Schutzziel: Die Unterschutzstellung erfolgt zur Erhaltung, Entwicklung oder Wiederherstellung von Lebensstätten,
Biotopen oder Lebensgemeinschaften bestimmter wild lebender Tier- und Pflanzenarten, insbesondere
zur Erhaltung der Abgrabungsgewässer, kleiner Stillgewässer sowie der schützenswerten Elemente
der Kulturlandschaft wie Kopfbäume, Ufergebüsche, Hecken und standortgerechter Stieleichen-Birkenwälder.
Das von silikatischen Sanden geprägte Gebiet hat besondere vegetationskundliche Bedeutung sowie als
Brut-, Nahrungs-, Rast- und Lebensraum für eine Vielzahl seltener und gefährdeter Vogelarten, insbeson-
dere für Wat- und Entenvögel.
Insbesondere sind die nach § 30 BNatSchG i. V. mit § 42 LNatSchG gesetzlich geschützten Biotope,
die zugleich natürliche Lebensräume von gemeinschaftlichem Interesse gemäß Anhang I der
Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (FFHLebensraumtypen) darstellen zu erhalten und zu entwickeln.
Hierbei handelt es sich um
- Oligo- bis mesotrophe Stillgewässer mit amphibischen Strandlings-Gesellschaften (Natura 2000-Code 3130)
mit Schnabelried und Vielstengelige Sumpfbinse,
- Feuchte Zwergstrauchheiden und Heidevermoorungen mit Glockenheide (Erica tetralix) (Natura 2000-Code 4010)
und sehr seltenen, z.T. stark gefährdeten Arten wie z.B.,
Moor-Bärlapp und Mittlerem Sonnentau
- sowie Sandtrockenrasen auf Binnendünen (Natura 2000-Code 2330) mit ihren z.T. gefährdeten und seltenen Arten
wie Frühe Haferschmiele und Berg-Sandknöpfchen.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-3914-902
  • BK-4014-256
Kennung:

BK-3914-902

Objektbezeichnung:

NSG Baggersee Greffener Mark

Link zur Karte: BK-3914-902
Objektbeschreibung: Das Gebiet besteht im östlichen Teil aus einer älteren, rekultivierten Sandabgrabung mit angrenzenden Waldbeständen, in denen zwei oligotrophe Kleingewässer liegen sowie einem noch im Betrieb befindlichen teilrekultivierten Abgrabungsbereich im Westteil. Die ältere Abgrabung wird im W, S und O von Wirtschaftswegen begrenzt. Sie weist eine große Wasserfläche mit randlicher Schwimmblatt- und Unterwasservegetation auf. Im N sind Flachwasserbereiche mit Röhricht- und Pioniergehölzen bewachsen, daneben finden sich meherer kleinere gehölzbestandene Inseln sowie von Erlenwald gesäumte Uferzonen. Im S ist den angepflanzten Ufergehölzbeständen ein mehrfach unterbrochener, wenige Meter breiter Röhrichtsaum vorgelagert. Ein Sandmagerrasen nimmt die noch einzige offene Fläche des Uferbereichs im SW des Gewässers ein. Hier erfolgte zu dem in einer kleinen Sandsteilwand ein Brutversuch (2004) des Eisvogels, der jedoch aufgrund von Störungen (s. u.) aufgegeben wurde. Dagegen war eine Brut des stark gefährdeten Zwergtauchers am Nordrand des Gewässers in 2004 erfolgreich. Angrenzende Flächen im N und S sind mit Kiefernmischwald sowie bodensaurem Buchenwald bestockt. Südlich des Tatenhauser Weges liegen in einem Kiefernmischwald zwei oligotrophe Kleingewässer, deren zeitweise trockenfallende sandige und nährstoffarme Uferzonen mit wertvoller und sehr seltener Vegetation bzw. zahlreichen tlw. stark gefährdeten Planzenarten (u.a. Schnabelried, Vielstengelige Sumpfbinse) bewachsen sind. Oberhalb schließen Feuchtheidebestände u. a. mit Glockenheide, Moor-Bärlapp und Mittlerem Sonnentau an. Der noch tlw. in Betrieb befindliche westliche Abgrabungsbereich weist überwiegend erst eine geringe Vegetationsentwicklung auf. Neben größeren, offenen vegetationsfreien bzw. -armen Flächen im W und S wurde an Nord- und Ostufer eine unsachgemäße Rekultivierung begonnen (golfplatzähnliche Bodenmodellierungen und Raseneinsaaten, perlschnurartige Röhricht-Initialpflanzungen an der Wasserlinie u.a.). Aus avifaunistischer Sicht wird das Gebiet aktuell (WWK, 2004) als lokal bedeutendes Brutgebiet eingestuft. Als Rast- und Durchzugsgebiet wird es von einer Reihe von Enten- und Watvögeln, jedoch in nur geringer Truppstärke genutzt (u. a. Flussregenpfeifer, Flussuferläufer, Waldwasserläufer), so dass die Kriterien für ein lokal bedeutendes Rastgebiet nicht erfüllt werden (WWK, 2004). Störungen für das ältere Abgrabungsgewässer werden hauptsächlich durch die Angelnutzung hervorgerufen. Neben der Beseitigung von Verlandungsvegetation führt die Anwesenheit zur Tierbeunruhigung und im Extremfall zur unmittelbaren Störung/Aufgabe von Brutplätzen (Eisvogel s.o.). Im östlichen Gewässer sind es die Abbautätigkeiten, die eine bedeutende Störquelle für die Avifauna darstellen.
Kennung:

BK-4014-256

Objektbezeichnung:

Sandmagerrasen am Tatenhauser Weg

Link zur Karte: BK-4014-256
Objektbeschreibung: An der südexponierten Böschung des Tatenhauser Weges finden sich gut ausgebildete Sandmagerrasen, in denen die Heidenelke tlw. große Vorkommen hat.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Oligo- bis mesotrophe stehende Gewässer mit Vegetation der Littorelletea uniflorae und/oder der Isoeto-Nanojuncetea <3130> (0,52 ha)
  • Feuchte Heiden des nordatlantischen Raums mit Erica tetralix <4010> (0,12 ha)
  • Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) <9110> (0,60 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (0,56 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Ufergehoelze (nicht FFH-LRT) <NBE0> (1,10 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Silikattrockenrasen (nicht FFH-LRT) <NDC0> (0,04 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (11,11 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete vegetationsarme Sand-, Kies- oder Schotterflaechen <NGF0-ung.> (0,17 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Biotoptypen der gesetzlich geschützten Biotope (0,21 ha)
  • stehende Binnengewaesser (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,47 ha)
Biotoptypen:
  • Eichen-Buchenmischwald <AA1> (0,60 ha)
  • Birken-Eichenmischwald <AB2> (0,56 ha)
  • Kiefernmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AK1> (14,80 ha)
  • Ufergehölz <BE0> (1,10 ha)
  • Feuchtheide <DB0> (0,12 ha)
  • Silikattrockenrasen <DC0> (0,21 ha)
  • Fettwiese <EA0> (0,37 ha)
  • Tümpel (periodisch) <FD1> (0,05 ha)
  • Abgrabungsgewässer <FG0> (11,11 ha)
  • Abgrabungsgewässer über Lockergestein <FG1> (3,54 ha)
  • Graben <FN0> (0,19 ha)
  • Vegetationsarme oder -freie Bereiche <GF0> (1,61 ha)
  • Acker <HA0> (1,90 ha)
  • Wirtschaftsweg <VB0> (0,67 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum)
  • Armleuchteralge (unbestimmt) (Chara spec.)
  • Asch-Weide (Salix cinerea subsp. cinerea)
  • Aufsteigende Gelb-Segge (Carex demissa)
  • Bauernsenf (Teesdalia nudicaulis)
  • Berg-Sandknöpfchen (Jasione montana)
  • Besenheide (Calluna vulgaris)
  • Braunes Schnabelried (Rhynchospora fusca)
  • Breitblättrige Stendelwurz (Epipactis helleborine)
  • Brennender Hahnenfuss (Ranunculus flammula)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Cladonia spec. (Cladonia spec.)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Echte Glockenheide (Erica tetralix)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Feld-Ahorn (Acer campestre)
  • Feld-Hainsimse (Luzula campestris s.str.)
  • Frühe Haferschmiele (Aira praecox)
  • Frühlings-Spörgel (Spergula morisonii)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeine Sumpfsimse (Eleocharis palustris)
  • Gemeiner Blutweiderich (Lythrum salicaria)
  • Gemeiner Moor-Bärlapp (Lycopodiella inundata)
  • Gemeines Ferkelkraut (Hypochaeris radicata)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gras-Laichkraut (Potamogeton gramineus)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Heide-Nelke (Dianthus deltoides)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Himbeere (Rubus idaeus)
  • Hirse-Segge (Carex panicea)
  • Hunds-Straussgras (Agrostis canina)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Kleiner Sauerampfer (Rumex acetosella subsp. acetosella)
  • Kleines Habichtskraut (Hieracium pilosella)
  • Korb-Weide (Salix viminalis)
  • Krauses Laichkraut (Potamogeton crispus)
  • Mittlerer Sonnentau (Drosera intermedia)
  • Pfeifengras (Molinia caerulea)
  • Pfennigkraut (Lysimachia nummularia)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Riesen-Goldrute (Solidago gigantea)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rotes Straussgras (Agrostis capillaris)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Salz-Breitwegerich (Plantago major subsp. winteri)
  • Salz-Bunge (Samolus valerandi)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Sand-Segge (Carex arenaria)
  • Sand-Straussgras (Agrostis vinealis)
  • Schafschwingel Sa. (Festuca ovina agg.)
  • Schilf (Phragmites australis)
  • Schmalblättriger Rohrkolben (Typha angustifolia)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schönes Frauenhaarmoos (Polytrichum formosum)
  • Silber-Weide (Salix alba)
  • Silber-Weide Sa. (Salix alba agg.)
  • Silbergras (Corynephorus canescens)
  • Spätblühende Traubenkirsche (Prunus serotina)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Ruhrkraut (Gnaphalium uliginosum)
  • Torfmoos (unbestimmt) (Sphagnum spec.)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Vielstengelige Sumpfsimse (Eleocharis multicaulis)
  • Vogel-Knöterich (Polygonum aviculare)
  • Vogelfuss (Ornithopus perpusillus)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Kiefer (Pinus sylvestris)
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Wassernabel (Hydrocotyle vulgaris)
  • Wasserpfeffer-Knöterich (Persicaria hydropiper)
  • Weide (unbestimmt) (Salix spec.)
  • Welsches Weidelgras (Lolium multiflorum)
  • Wiesen Knäuelgras Sa. (Dactylis glomerata agg.)
  • Wiesen-Lieschgras (Phleum pratense)
  • Wiesen-Wachtelweizen (Melampyrum pratense)
  • Zweiblättrige Schattenblume (Maianthemum bifolium)
  • Zwiebel-Binse (Juncus bulbosus s.l.)
  • Ähren-Tausendblatt (Myriophyllum spicatum)
Tierarten:
  • Eisvogel (Alcedo atthis)
  • Zwergtaucher (Tachybaptus ruficollis)
Schutzziele:
  • Erhaltung und Entwicklung eines Abgrabungsgewässers mit Bedeutung als Rast- und Brutplatz für Wasservögel sowie umgebender nährstoffarmer Standorte mit wertvollen Vegetationsstrukturen
  • Erhaltung einer artenreichen, mageren Dünenböschung mit typischer Vegetation basenarmer Standorte und zahlreichen gefährdeten Arten
Gefährdungen:
  • Beeintraechtigung der Vermehrungsorte wertbest. Tierarten (Steilwand für Eisvogel)
  • Beseitigung Roehricht (FI)
  • Beseitigung von Verlandungsvegetation (FI)
  • Duengerdrift (LW)
  • Einebnung der Boeschungskante
  • Eutrophierung (oligotrophe Kleingewässer)
  • Eutrophierung (LW)
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • Rekultivierung, unsachgemaess (Westteil)
  • Stoerung Brutgeschaeft durch Angelsport (FI)
  • Trittschaeden
  • Uferschaeden (FI)
  • Verbuschung als unerwuenschte Sukzession (offene Standorte Sandmagerrasen/Heideflächen)
  • Zerschneidung durch Strassenbau
Maßnahmen:
  • Beschraenkung der Fischereiausuebung
  • Beschraenkung der Freizeitaktivitaeten
  • Entnahme nicht bodenst. Gehoelze im Rahmen der forstl. Nutzung
  • Erhaltung des Kleinreliefs
  • naturnahe Gewaessergestaltung
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Vegetationskontrolle
  • Vermeidung Eutrophierung
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