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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Boomberge (GT-037)

Objektbezeichnung:

NSG Boomberge

Kennung:

GT-037

Ort: Harsewinkel
Kreis: Guetersloh
Bezirksregierung: Detmold
Digitalisierte Fläche: 108,75 ha
Offizielle Fläche: 109,00 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: VO rechtskraeftig
Inkraft seit: 2003
Inkraft: 2004
Außerkraft: 2024
Schutzziel: Die Unterschutzstellung erfolgt

a) Zur Erhaltung und Wiederherstellung von Lebensgemeinschaften und Biotopen seltener
und gefaehrdeter sowie landschaftsraumtypischer, wildlebender Tier- und Pflanzenarten,
insbesondere zur Erhaltung und Foerderung der heimischen Laubwaelder, namentlich der
Eichen-Birkenwaelder auf Sandduenen, der kleinflaechig eingestreuten Sandmagerrasen
und Zwergstrauchheiden sowie des Erlenbruchwaldes als natuerlicher Waldgesellschaft
und Gruenlaender in der Aue, die durch hohe Grundwasserstaende gepraegt sind,

b) Aus naturwissenschaftlichen, naturgeschichtlichen, erdgeschichtlichen und landeskund-
lichen Gruenden, insbesondere zur Erhaltungeines ausgepraegten, bewaldeten Binnen-
duenenkomplexes, der zugleich nach Paragraph 62 LG gesetzlich geschuetzter Biotoptyp ist
und zur Erhaltung der trockenen und tiefgruendigen Sandboeden wegen ihrer extremen Was-
ser- und Naehrstoffangebote in ihrer Funktion als natuerlicher Lebensraum,

c) Wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart und hervorragenden Schoenheit eines gros-
sen zusammenhaengenden Waldgebietes auch im Sinne der Naherholung unter Vermei-
dung irreversibler oder nachhaltiger Schaeden an der Natur.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4015-036
Kennung:

BK-4015-036

Objektbezeichnung:

NSG Boomberge

Link zur Karte: BK-4015-036
Objektbeschreibung: Zusammenhängendes überwiegend mit Kiefern bewaldetes Binnendünengebiet zwischen Ems und Lutter mit eingesprengten Resten von Sandmagerrasen, größeren Vorkommen der gefährdeten Sandsegge , einem naturnahen Stillgewässer sowie randlich angrenzendem Erlen-Bruchwald und Feuchtgrünland. Das geschlossene Waldgebiet südlich von Harsewinkel ist das bedeutendste Binnendünengebiet im Kreis Gütersloh. Neben Kiefernwäldern mit dichtem Unterwuchs aus Brombeere sind noch größere Kiefernbestände mit einem für Dünenbereiche typischen Unterwuchs aus Drahtschmiele, Besenheide und Heidelbeere ausgebildet, lokal ist auch die Sandsegge häufig. Im Unterstand der Kiefern wachsen nicht selten mit Sandbirke und Stieleiche die typischen bodenständigen Baumarten, die ansonsten als Stieleichen-Birkenwald im Gebiet nur vereinzelt vorkommen. Kleinflächig eingestreut - und meist in Kontakt zu Wegen bzw. Trampelpfaden bzw. in Kuppenlagen einzelner Dünen sind vegetionsarme bzw. -freie Bereiche, auf denen z.T. gut ausgebildete Silbergrasfluren, Sandseggenbestände sowie auf stärker verdichtenen Flächen kleinflächig auch die Gesellschaft des Frühen Schmielenhafers zu finden sind. In einer ehemaligen Sandentnahmestelle hat sich ein naturnahes Kleingewässer mit Schwimmblatt- und lokal Röhrichtvegetation entwickelt. An das Dünengebiet schließt im Norden ein verlandeter Altarm der Lutter an, in dem ein Erlenbruchwald stockt. Die übrigen Bereiche der Lutteraue werden hauptsächlich von frischem bis feuchten Grünland (Flutrasen) geprägt. Durch das Gebiet verlaufen zahlreiche Wege und Trampelpfade, die bisher durch intensive Freizeitnutzung von Spaziergängern, Reitern, Bikern, Joggern, Motorradfahrern und zuletzt auch Quadfahrern tlw. stark frequentiert wurden. Durch die Naturschutzgebietsverordnung sollen Sport- und Freizeitnutzungen nicht ganz unterbunden werden; die Aktivitäten sollen aber auf die dafür ausgewiesenen Wege und Flächen beschränkt werden.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Duenen mit offenen Grasflaechen mit Corynephorus und Agrostis [Duenen im Binnenland] <2330> (0,22 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Moor- und Bruchwaelder (nicht FFH-LRT) <NAC0> (0,21 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Waelder auf Duenenstandorten und naehrstoffarmen Sandboeden (nicht FFH-LRT) <NAD0> (88,34 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (12,05 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (1,51 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Magergruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NED0> (0,57 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,37 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Brachflaechen (ausserhalb von landwirtschaftlichen Flaechen) <NHW0> (0,70 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Biotoptypen der gesetzlich geschützten Biotope (2,31 ha)
Biotoptypen:
  • Eichenwald <AB0> (0,51 ha)
  • Birken-Eichenmischwald <AB2> (0,24 ha)
  • Erlen-Bruchwald <AC4> (0,21 ha)
  • Birkenwald <AD0> (0,33 ha)
  • Birkenmischwald mit Nadelbaumarten <AD3> (0,11 ha)
  • Kiefernwald <AK0> (5,90 ha)
  • Kiefernmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AK1> (81,25 ha)
  • Silikattrockenrasen <DC0> (0,22 ha)
  • Fettwiese <EA0> (12,05 ha)
  • Nass- und Feuchtwiese <EC1> (1,51 ha)
  • Magerweide <ED2> (0,57 ha)
  • Magergrünlandbrache <EE4> (0,70 ha)
  • Tümpel (periodisch) <FD1> (0,37 ha)
  • Tieflandbach <FM5> (0,95 ha)
  • Acker <HA0> (2,85 ha)
  • junge Sukzessions-Ackerbrache <HB0> (1,00 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Bauernsenf (Teesdalia nudicaulis)
  • Besenheide (Calluna vulgaris)
  • Borstgras (Nardus stricta)
  • Braune Segge (Carex nigra)
  • Breit-Wegerich (Plantago major)
  • Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Cladonia spec. (Cladonia spec.)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Dunkle Königskerze (Verbascum nigrum)
  • Echte Glockenheide (Erica tetralix)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Frühe Haferschmiele (Aira praecox)
  • Frühlings-Spörgel (Spergula morisonii)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gemeines Ferkelkraut (Hypochaeris radicata)
  • Gemeines Rispengras (Poa trivialis)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliches Ruchgras (Anthoxanthum odoratum)
  • Glashaar-Widertonmoos (Polytrichum piliferum)
  • Glieder-Binse (Juncus articulatus)
  • Gänseblümchen (Bellis perennis)
  • Haar-Schafschwingel (Festuca filiformis)
  • Habichtskraut (unbestimmt) (Hieracium spec.)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Kleiner Sauerampfer (Rumex acetosella subsp. acetosella)
  • Kleines Habichtskraut (Hieracium pilosella)
  • Kleinköpfiger Pippau (Crepis capillaris)
  • Knick-Fuchsschwanz (Alopecurus geniculatus)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Kröten-Binse (Juncus bufonius)
  • Land-Reitgras (Calamagrostis epigejos)
  • Langährige Segge (Carex elongata)
  • Nuttalls Wasserpest (Elodea nuttallii)
  • Pfeifengras (Molinia caerulea)
  • Rauhblättrige Schafschwingel (Festuca brevipila)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Roter Fingerhut (Digitalis purpurea)
  • Rotes Straussgras (Agrostis capillaris)
  • Rotschwingel (Festuca rubra)
  • Rundblättrige Glockenblume (Campanula rotundifolia)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Sand-Segge (Carex arenaria)
  • Sand-Straussgras (Agrostis vinealis)
  • Schafschwingel Sa. (Festuca ovina agg.)
  • Schein-Zypergras-Segge (Carex pseudocyperus)
  • Schilf (Phragmites australis)
  • Schmalblättriges Weidenröschen (Epilobium angustifolium)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Silbergras (Corynephorus canescens)
  • Steife Segge (Carex elata)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Segge (Carex acutiformis)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
  • Torfmoos (unbestimmt) (Sphagnum spec.)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Greiskraut (Senecio sylvaticus)
  • Wald-Kiefer (Pinus sylvestris)
  • Wasser-Knöterich (Persicaria amphibia)
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Wasserstern (unbestimmt) (Callitriche spec.)
  • Weiches Honiggras (Holcus mollis)
  • Weisse Seerose (Nymphaea alba)
  • Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zwerg-Filzkraut (Filago minima)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung und Wiederherstellung von Lebensgemeinschaften und Biotopen seltener und gefährdeter sowie landschaftsraumtypischer, wildlebender Tier- und Pflanzenarten, insbesondere zur Erhaltung und Förderung der heimischen Laubwälder, namentlich der Eichen-Birkenwälder auf Sanddünen, der kleinflächig eingestreuten Sandmagerrasen und
    Zwergstrauchheiden, eines naturnahen Stillgewässers sowie des Erlenbruchwaldes als natürlicher Waldgesellschaft und von Grünländern in der Aue, die durch hohe Grundwasserstände geprägt sind
Gefährdungen:
  • Aufforstung (Kiefer)
  • Beseitigung alter Baeume
  • Eutrophierung
  • Motocross (SP)
  • Mountainbiking (SP)
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • Stoerungen durch Reiten (SP)
  • Trampelpfad (SP)
  • Trittschaeden (SP)
  • Verkehr
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Beschraenkung der Freizeitaktivitaeten
  • Beseitigung von Gehoelzen
  • Entnahme nicht bodenst. Gehoelze im Rahmen der forstl. Nutzung
  • Erhaltung der Gewaesser
  • Erhaltung der Landschaftsstrukturen
  • Erhaltung des Kleinreliefs
  • Erhoehung des Laubholzanteils
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Vegetationskontrolle
  • Vermeidung Eutrophierung
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