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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Frielicker Holz (HAM-005)

Objektbezeichnung:

NSG Frielicker Holz

Kennung:

HAM-005

Ort: Hamm
Kreis: Hamm
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 150,57 ha
Offizielle Fläche: 150,00 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2004
Inkraft: 2004
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Festsetzung als Naturschutzgebiet erfolgt gemäß §§ 20, 34 Abs. 1 und 48 c LG NW,
insbesondere
- zur Erhaltung, Herstellung und Wiederherstellung von Biotopen und Vorkommen der
wildlebenden Tier- und Pflanzenarten, die im Standarddatenbogen zur Gebietsnummer
DE 4212-301 aufgeführt sind und Bestandteil der Anhänge I und II der FFH-Richtlinie
92/43/EWG sind. Im Geltungsbereich handelt es sich um folgende Biotope gemäß Anhang
I der FFH-Richtlinie:
· Waldmeister-Buchenwald (Code 9130)
· Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwald (Code 9160);
- zur Erhaltung, Herstellung und Wiederherstellung überregional bedeutsamer Biotope
seltener und gefährdeter sowie landschaftsraumtypischer Tier- und Pflanzenarten innerhalb
eines großflächigen Waldkomplexes und der damit verbundenen besonderen Erholungs-
u. Immissionsschutzfunktion in einer ansonsten waldarmen Landschaft;
- zur Erhaltung und Entwicklung naturnaher, altersheterogener Waldbestände aus boden-
ständigen Baumarten;
- zur Erhaltung von Altholzbeständen und stehendem Totholz als Lebensstätte z.B. für
Höhlenbrüter und xylobionte Käfer;
- zur Erhaltung und Förderung von naturnahen Still- und Fließgewässern.

Schutzziel:

- Erhaltung und Entwicklung der Wälder mit ihrer typischen Fauna und Flora in ihren
verschiedenen Entwicklungsstufen/Altersphasen und in ihrer standörtlichen typischen
Variationsbreite, inklusive ihrer Vorwälder, Gebüsch- und Staudenfluren durch naturnahe
Waldbewirtschaftung unter Ausrichtung auf die natürliche Waldgesellschaft einschließlich
ihrer Nebenbaumarten sowie auf alters- und strukturdiverse Bestände und Förderung
der Naturverjüngung aus Arten der natürlichen Waldgesellschaft;
· Erhaltung und Förderung eines dauerhaften und ausreichenden Anteils von Alt- und Tot-
holz, insbesondere von Höhlen- und Altbäumen als Lebensraum für den Schwarzspecht
und Mittelspecht, verschiedene Fledermausarten u.a. Höhlenbrüter;
· Erhaltung/Entwicklung der lebensraumtypischen Grundwasser - und/oder Überflutungs-
verhältnisse;
· Schaffung ausreichend großer Pufferzonen zur Vermeidung bzw. Minimierung von Nähr-
stoffeinträgen.
- Erhaltung und Förderung von nach § 62 LG NRW geschützten Biotopen (§ 62-Biotope)
Das langfristige Ziel für die Waldflächen ist die Entwicklung eines Laubwaldgebietes mit
den für die heimischen Laubwaldgesellschaften typischen Arten. Dazu gehört auch die
Überführung der Altersklassenbestände in naturnahe Laubwälder mit einem Mosaik der
standörtlichen Variationen und der verschiedenen Bestandsstufen einschließlich der Alt-
und Totholzphase.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4212-0038
Kennung:

BK-4212-0038

Objektbezeichnung:

NSG Frielicker Holz

Link zur Karte: BK-4212-0038
Objektbeschreibung: Sehr großflächiger, alter Laubmischwald mit naturnahen Teilflächen aus artenreichem Eichen-Hainbuchen-Wald, Waldmeister-Buchenwald sowie von Eschen geprägte Parzellen. Es dominieren Bestände mit starkem Baumholz. Insbesondere in den naturnahen Teilbereichen sind Strauch- und Krautschicht artenreich und üppig bis bodendeckend ausgebildet. In den dominierenden Eichenwäldern sind neben Buchenparzellen (Althölzer) auch Fichtenbestände eingesprengt. Durch den sehr großflächigen Waldkomplex führt ein System von unbefestigten und befestigten Wegen. Im Süden ist eine aufgeforstete Parzelle mit einem renaturuiertem Abschnitt des Mesenbaches einbezogen. Das Waldgebiet setzt sich auf dem Gebiet des Kreises Warendorf fort und ist als LEP III-Flaeche ausgewiesen. Im Kern des Gebietes liegt eine 16,6 ha große Fläche, die als Naturwaldzelle "Ländern" ausgewiesen ist. Der Stieleichen-Hainbuchenwald weist einen alten Baumbestand mit Eichen (175 - 205 J.) und Ulmen (130 - 150 J.) sowie eine besonders artenreiche Krautschicht auf. Die Fläche wird durch das Vorhandensein typisch ausgebildeter und in gutem Erhaltungszustand befindlicher FFH-Lebensräume der Eichen-Hainbuchenwälder (9160) und Waldmeisterbuchenwälder (9130) gekennzeichnet. In Verbindung mit dem östlich angrenzenden Östricher Wald (Kreis-WAF) stellen die größflächigen, struktur- und artenreichen Flächen einen bedeutenden Lebensraum im Naturraum dar. Hervorzuheben sind auch die etwa 120-130 Jahre alten Buchen, die u.a. dem Schwarzspecht als Brutplatz dienen. Wichtiges Vernetzungselement im landesweiten Waldbiotopverbund für an entsprechend angepasste Biozönosen. Erhalt und Entwicklung naturnaher Laubwälder durch naturnahe Waldbewirtschaftung. Erhaltung und Förderung von Alt- und Totholz. Umwandlung standortsfremder Gehölze in lebensraumtypische.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum) <9130> (8,74 ha)
  • Subatlantischer oder mitteleuropaeischer Stieleichenwald oder Hainbuchenwald (Carpinion betuli) [Stellario-Carpinetum] <9160> (70,96 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (55,27 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (1,82 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Fliessgewaesserbereiche (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (1,82 ha)
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (8,74 ha)
  • Eichenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AB3> (25,13 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (4,43 ha)
  • Eschenwald <AM0> (30,14 ha)
  • Eichen-Hainbuchenmischwald <AQ1> (70,96 ha)
  • Vorwald, Pionierwald <AU2> (2,00 ha)
  • stehendes Kleingewässer <FD0> (1,48 ha)
  • Tieflandbach <FM5> (1,82 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Aronstab (Arum maculatum)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Berg-Ulme (Ulmus glabra)
  • Bitteres Schaumkraut (Cardamine amara)
  • Brombeere (unbestimmt) (Rubus spec.)
  • Busch-Windröschen (Anemone nemorosa)
  • Echtes Lungenkraut (Pulmonaria officinalis)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Einblütiges Perlgras (Melica uniflora)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Feld-Ahorn (Acer campestre)
  • Flattergras (Milium effusum)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Gewöhnliche Goldnessel (Galeobdolon luteum)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Gewöhnlicher Wurmfarn (Dryopteris filix-mas)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosse Sternmiere (Stellaria holostea)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Großes Zweiblatt (Listera ovata)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Hohe Schlüsselblume (Primula elatior)
  • Knotige Braunwurz (Scrophularia nodosa)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Riesen-Schwingel (Festuca gigantea)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Ruprechtskraut (Geranium robertianum)
  • Schmalblättriges Weidenröschen (Epilobium angustifolium)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Vielblütige Weisswurz (Polygonatum multiflorum)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica)
  • Wald-Veilchen (Viola reichenbachiana)
  • Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum)
  • Waldmeister (Galium odoratum)
  • Zweigriffliger Weissdorn (Crataegus laevigata)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung und Entwicklung naturnaher Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwälder und naturnaher Waldmeister-Buchenwälder u.a. als Lebensraum zahlreicher gefaehrdeter Tier- und Pflanzengemeinschaften.
Gefährdungen:
  • nicht bodenstaendige Gehoelze
Maßnahmen:
  • dynamisches Altholzkonzept
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • Jagdausuebung beschraenken
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
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