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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Tibaum (HAM-006)

Objektbezeichnung:

NSG Tibaum

Kennung:

HAM-006

Ort: Hamm
Kreis: Hamm
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 84,86 ha
Offizielle Fläche: 99,20 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1988
Inkraft: 2003
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Festsetzung als NSG erfolgt gemaess Paragraph 20 und 48 c LG NRW,
insbesondere

- Zur Erhaltung, Herstellung und Wiederherstellung von Biotopen und Vorkommen der
wildlebenden Tier- und Pflanzenarten, die im Standarddatenbogen zur Gebietsnummer
DE-4312-301 aufgefuehrt sind und Bestandteil der Anhaenge I und II der FFH-Richtlinie
92/43/EWG sind. Im Geltungsbereich handelt es sich um folgende Biotope gemaess
Anhang I der FFH-Richtlinie:

- Natuerliche eutrophe Seen und Altarme (Code 3150),
- Hartholz-Auenwaelder (Code 91F0),

- Zur Erhaltung und Wiederherstellung von Altwaessern mit ihrer Roehricht-, Schwimmblatt
und Unterwasservegetation, Schilf-Roehrichten und Grossseggenrieden,
- Zur Erhaltung und Foerderung als Brut-, Nahrungs- und / oder Rastbiotop zahlreicher
Vogelarten, insbesondere der in den Standarddatenbogen zu den Gebietsnummern
DE-4312-301 und DE-4314-302 aufgefuehrten Arten,
- Zur Erhaltung und Foerderung des Bestandes an Kleinfischen,
- Zur Erhaltung zahlreicher auentypischer Komplexe und Strukturen zum Schutz, zur
Erhaltung und Foerderung von seltenen und gefaehrdeten Tier- und Pflanzenarten,
insbesondere zahlreicher Amphibien-, Libellen- und Tagfalterarten,
- Zur Erhaltung der noch vorhandenen Reliefstrukturen in der Lippeaue,
- Zur Erhaltung und Entwicklung einer naturnahen Kulturform der Lippeaue,
- Zur Wiederherstellung einer urspruenglichen Flussaue unter Erhaltung und Foerderung
der Ueberschwemmungsdynamik der Lippe und deren Nebengewaesser insbesondere
wegen der Bedeutung als Lebensraum fuer seltene Fischarten sowie der in den
Standarddatenbogen zu den Gebietsnummern DE-4312-301 und DE-4314-302
aufgefuehrten Arten,
- Zur Erhaltung und Entwicklung naturnaher, altersheterogener Waldbestaende aus
bodenstaendigen Baumarten sowie von Alt- und Totholzbaeumen in ihrer Bedeutung fuer
Fledermausarten und Hoehlenbrueter.
- Erhaltung und Entwicklung der naturnahen eutrophen Seen und Altarme sowie der
gewaessergebundenen Vogelarten durch

- Foerderung der Entwicklung einer natuerlichen Verlandungsreihe,
- Schaffung ausreichend grosser Pufferzonen zur Vermeidung bzw. Minimierung von
Naehrstoffeintraegen,
- Nutzungsverbot bzw. Beschraenkung der (Freizeit-)Nutzung des Gewaessers auf ein
naturvertraegliches Mass,
- Erhaltung bzw. Wiederherstellung des landschaftstypischen Gewaesserchemismus und
Naehrstoffhaushalts,

- Erhaltung und Entwicklung der Waelder, insbesondere der Hartholz-Auenwaelder, mit ihrer
typischen Fauna und Flora in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen/Altersphasen und in
ihrer standoertlichen typischen Variationsbreite, inklusive ihrer Vorwaelder, Gebuesch- und
Staudenfluren durch naturnahe Waldbewirtschaftung unter Ausrichtung auf die natuerliche
Waldgesellschaft einschliesslich ihrer Nebenbaumarten sowie auf alters- und strukturdiverse
Bestaende und Foerderung der Naturverjuengung aus Arten der natuerlichen Waldgesellschaft;
- Vermehrung der Hartholzwaelder auf geeigneten Standorten durch natuerliche Sukzession oder
ggfs.Initialpflanzung von Gehoelzen der natuerlichen Waldgesellschaft,
- Erhaltung und Foerderung eines dauerhaften und ausreichenden Anteils von Alt- und Totholz,
insbesondere von Hoehlen- und Altbaeumen,
- Erhaltung/Entwicklung der lebensraumtypischen Grundwasser - und/oder Ueberflutungsverhaelt-
nisse,
- Schaffung ausreichend grosser Pufferzonen zur Vermeidung bzw. Minimierung von Naehrstoffein-
traegen.

Erhaltung und Foerderung der Kammmolch-Population durch:

- Erhaltung und Entwicklung ihrer aquatischen und terrestrischen Lebensraeume insbesondere
der sonnenexponierten, tiefen, vegetationsreichen, permanenten oder spaet austrocknenden
Laichgewaesser, der umgebenden Gruenlandflaechen mit eingestreuten Hecken und Gehoelzen
als Sommerlebensraum sowie angrenzender Waldflaechen mit Stubben als Winterquartier,
- Vermeidung von Strukturveraenderungen im Gesamthabitat (keine Rodung von Gehoelzen und
Stubben) sowie Erhaltung oder Foerderung einer extensiven Gruenlandnutzung,
- Erhalt und Entwicklung von Wanderstrukturen mit Verbindung zu den Laichgewaessern wie Wald-
saeume und andere bandfoermige Biotoptypen (Raine, Graeben, Hecken).

Erhaltung und Entwicklung der naturnahen Strukturen und der Dynamik des Fliessgewaessers
mit seiner typischen Vegetation und Fauna entsprechend dem jeweiligen Leitbild des Fliessge-
waessertyps durch:

- Erhaltung und Wiederherstellung einer moeglichst unbeeintraechtigten Fliessgewaesserdynamik,
- Erhaltung und Entwicklung der Durchgaengigkeit des Fliessgewaessers für seine typische Fauna
im gesamten Verlauf,
- Moeglichst weitgehende Reduzierung der die Wasserqualitaet beeintraechtigenden direkten und
diffusen Einleitungen, Schaffung von Pufferzonen,
- Vermeidung von Trittschaeden, ggf. Regelung von (Freizeit-)Nutzungen,
- Erhaltung und Entwicklung der typischen Strukturen und Vegetation in der Aue, Rueckbau von
Uferbefestigungen,
- Erhaltung und Foerderung von nach Paragraph 62 LG NRW geschuetzten Biotopen (§ 62-Biotope)
insbesondere Nass- und Feuchtgruenlaender, Roehrichte, Bruch- und Sumpfwaelder,
- Erhaltung und Foerderung von Fledermausarten.

Das Ziel fuer das Gebiet ist die Erhaltung und Entwicklung einer naturnahen Auenlandschaft,
mit Gruenland, Auenwald und naturnahen Kleingewaessern, die Renaturierung der Lippe und
der Wasserverhaeltnisse in der Aue sowie die Entwicklung der Waldbestandteile mit den fuer
die heimischen Laubwaldgesellschaften typischen Arten.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4312-0150
  • BK-HAM-00010
Kennung:

BK-4312-0150

Objektbezeichnung:

NSG Am Tibaum

Link zur Karte: BK-4312-0150
Objektbeschreibung: Das NSG umfasst den westlichsten Abschnitt der Lippeaue auf Hammer Stadtgebiet mit einem vielfältig strukturiertem Komplex aus diversen Gewässern unterschiedlicher Genese und Ausstattung, (extensiv) genutztem Grünland, Brachflächen, ausgedehnten Röhrichten und z. T. alten Gehölzbeständen. Die in weiten Mäanderbögen von Ost nach West verlaufende Lippe bildet die nördliche Grenze des Gebietes und markiert die Kreisgrenze zum Kreis Unna. Die Ufer sind überwiegend befestigt, abschnittsweise jedoch auch naturnah gestaltet. Die steilen Böschungen werden meist von Hochstaudenfluren eingenommen, im amphibischen Bereich ist ein schmales Röhrichtband zu finden. Unterwasser- wie auch Schwimmblattvegetation sind gut repräsentiert. Der Fließcharakter des Flusses wird durch das Wehr Stockum negativ beeinflusst. Innerhalb der Aue ist als kulturhistorisch typische Nutzungsform das Grünland dominierend. Dabei werden die westlich der Straße "Am Tibaum" gelegenen Grünländer in traditioneller Weise intensiv als Viehweiden (unmittelbar westlich der Straße auch als Wiesen) genutzt. Neben diesen intensiv bis extensiv genutzten Bereichen finden sich im Gebiet auch einige größere Parzellen, z. B. im Bereich des Bodendenkmals Hs. Stockum, die komplett aus der Nutzung genommen wurden. Diese brachgefallen Flächen tragen nun Hochstaudenfluren oder wurden aufgeforstet. Im östlichen Bereich des Gebiets wird dagegen seit knapp über 10 Jahren ein Ganzjahres-Beweidungsprojekt mit Heckrindern auf Ausgleichsflächen des RWE Konzerns durchgeführt. Insgesamt umfasst eine theoretisch nutzbare Fläche von 33 ha, wobei aber tatsächlich nur die Flächen westlich des NSG "Lippeschleife" auch tatsächlich genutzt werden (etwa 25 ha, inkl. eingebetteter Gewässer und Gehölzparzellen). Diese Bereiche lassen sich als hochstaudenreich charakterisieren, wobei teilweise die neophytische Goldrute Dominanzbestände ausbildet. Lokal haben sich strukturreiche Gebüsch-Hochstauden-Komplexe entwickelt. Innerhalb der Heckrindweide wurden auch einige flache Blänken ausgeschoben, die Pioniervegetation aufweisen. Eingebettet in diese offene Auenlandschaft sind diverse Gewässer. Neben älteren kleineren Weidetümpeln, ehemaligen Fischteichen und künstlich angelegten Gewässern sind im zentralen Bereich große Stillgewässer durch bergbauliche Senkungsvorgänge entstanden, die von ausgedehnten Röhrichten gesäumt werden. Durch anhaltende Bergsenkungen in den letzten Jahren sind diese Entlandungen stetig weiter fortgeschritten, wobei das Senkungstief am Südrand des Gebietes verläuft. Es haben sich typische Zonierungen aus unterschiedlichen Röhricht- und Seggengesellschaften bis hin zu Feuchtbachen bzw. Feuchtgrünland gebildet. Während in den kleineren, älteren Gewässern meist Unterwasser- wie auch Schwimmblattvegetation meist gut entwickelt sind, weist der Bergesenkungssee außer den Röhrichten keine nennenswerte Vegetation auf. Diverse kleinere Gehölzbestände sind über natürliche Sukzession bzw. Pflanzung entstanden. Stellenweise haben sich so kleinflächige Auen- bzw. Weidenbruchgesellschaften etabliert. Bemerkenswert ist vor allem ein Rest des (vermutlich) ehemaligen alten Hartholz-Auenwaldes der entlang der deutlich ausgebildeten Terrassenkante am Südrand des Gebietes stockt. Neben dominierender Eiche bilden Esche, Erle und Hainbuchen die Baumschicht dieses schmalen Waldstreifens. Ein Auwaldcharakter ist wegen der geringen Ausdehnung und sicherlich wegen der gestörten Abflussverhältnisse nicht erkennbar. Im Osten des Gebietes liegen oberhalb der Terrassenkante noch ein kleiner Eichen- und ein Roteichenbestand. Unterhalb, zum Altarm hin befindet sich ein kleines Kiefernwäldchen. Das Gebiet ist geprägt von den Requisiten einer naturnahen Auenlandschaft in hervorragenden Repräsentativität. Hier sind neben der Lippe als vernetzende Leitstruktur und den Kleingewässern vor allem die großen Senkungsbereiche mit ausgedehnten Röhrichten und Verlandungszonen prägend. Diese Elemente stellen für viele rastende und brütende Wat- und Wasservögel, Amphibien und Libellen wertvolle Strukturen dar und stellen im Zusammenhang mit den angrenzenden Feuchtgebieten wesentliche Elemente innerhalb des international bedeutsamen Verbundkorridors entlang der Lippe dar und erreichen somit auch überregionale bis landesweite Bedeutung im Biotopverbund innerhalb eines ansonsten stark urban bzw. industriell geprägten Umfelds am Nordrand des Ruhrgebietes. Vordringliche Schutzziele sind gemäß der Ausweisung als natura 2000-Gebiet der Erhalt und die Optimierung der Gewässer mit der ausgeprägten Verlandungsvegetation und die Entwicklung von Auen- respektive Bruchwäldern. Diesbezüglich kommt der Regelung von Angelnutzung, Jagd und Nutzung des Grünlandes (weitere Extensivierung) hohe Bedeutung zu. Die nicht bodenständigen Forste sollten mittelfristig in bodenständig-standortgerechte Wälder mit naturnaher Nutzung überführt werden. Aktuell wird die Kanalbrücke und die Straße "Am Tibaum" ausgebaut und teilweise höher gelegt. Gleichzeitig wird ein Radweg parallel geführt, wobei auch Röhrichtflächen in Anspruch genommen werden. Im Zuge des Ausbaus wird ein Amphibienleitsystem installiert, so dass die alljährliche hohen Verluste durch den Verkehr bei der Massenwanderung der Amphibien sicherlich positiv beeinflusst wird.
Kennung:

BK-4312-0150

Objektbezeichnung:

NSG Am Tibaum

Link zur Karte: BK-4312-0150
Objektbeschreibung: Das NSG umfasst den westlichsten Abschnitt der Lippeaue auf Hammer Stadtgebiet mit einem vielfältig strukturiertem Komplex aus diversen Gewässern unterschiedlicher Genese und Ausstattung, (extensiv) genutztem Grünland, Brachflächen, ausgedehnten Röhrichten und z. T. alten Gehölzbeständen. Die in weiten Mäanderbögen von Ost nach West verlaufende Lippe bildet die nördliche Grenze des Gebietes und markiert die Kreisgrenze zum Kreis Unna. Die Ufer sind überwiegend befestigt, abschnittsweise jedoch auch naturnah gestaltet. Die steilen Böschungen werden meist von Hochstaudenfluren eingenommen, im amphibischen Bereich ist ein schmales Röhrichtband zu finden. Unterwasser- wie auch Schwimmblattvegetation sind gut repräsentiert. Der Fließcharakter des Flusses wird durch das Wehr Stockum negativ beeinflusst. Innerhalb der Aue ist als kulturhistorisch typische Nutzungsform das Grünland dominierend. Dabei werden die westlich der Straße "Am Tibaum" gelegenen Grünländer in traditioneller Weise intensiv als Viehweiden (unmittelbar westlich der Straße auch als Wiesen) genutzt. Neben diesen intensiv bis extensiv genutzten Bereichen finden sich im Gebiet auch einige größere Parzellen, z. B. im Bereich des Bodendenkmals Hs. Stockum, die komplett aus der Nutzung genommen wurden. Diese brachgefallen Flächen tragen nun Hochstaudenfluren oder wurden aufgeforstet. Im östlichen Bereich des Gebiets wird dagegen seit knapp über 10 Jahren ein Ganzjahres-Beweidungsprojekt mit Heckrindern auf Ausgleichsflächen des RWE Konzerns durchgeführt. Insgesamt umfasst eine theoretisch nutzbare Fläche von 33 ha, wobei aber tatsächlich nur die Flächen westlich des NSG "Lippeschleife" auch tatsächlich genutzt werden (etwa 25 ha, inkl. eingebetteter Gewässer und Gehölzparzellen). Diese Bereiche lassen sich als hochstaudenreich charakterisieren, wobei teilweise die neophytische Goldrute Dominanzbestände ausbildet. Lokal haben sich strukturreiche Gebüsch-Hochstauden-Komplexe entwickelt. Innerhalb der Heckrindweide wurden auch einige flache Blänken ausgeschoben, die Pioniervegetation aufweisen. Eingebettet in diese offene Auenlandschaft sind diverse Gewässer. Neben älteren kleineren Weidetümpeln, ehemaligen Fischteichen und künstlich angelegten Gewässern sind im zentralen Bereich große Stillgewässer durch bergbauliche Senkungsvorgänge entstanden, die von ausgedehnten Röhrichten gesäumt werden. Durch anhaltende Bergsenkungen in den letzten Jahren sind diese Entlandungen stetig weiter fortgeschritten, wobei das Senkungstief am Südrand des Gebietes verläuft. Es haben sich typische Zonierungen aus unterschiedlichen Röhricht- und Seggengesellschaften bis hin zu Feuchtbachen bzw. Feuchtgrünland gebildet. Während in den kleineren, älteren Gewässern meist Unterwasser- wie auch Schwimmblattvegetation meist gut entwickelt sind, weist der Bergesenkungssee außer den Röhrichten keine nennenswerte Vegetation auf. Diverse kleinere Gehölzbestände sind über natürliche Sukzession bzw. Pflanzung entstanden. Stellenweise haben sich so kleinflächige Auen- bzw. Weidenbruchgesellschaften etabliert. Bemerkenswert ist vor allem ein Rest des (vermutlich) ehemaligen alten Hartholz-Auenwaldes der entlang der deutlich ausgebildeten Terrassenkante am Südrand des Gebietes stockt. Neben dominierender Eiche bilden Esche, Erle und Hainbuchen die Baumschicht dieses schmalen Waldstreifens. Ein Auwaldcharakter ist wegen der geringen Ausdehnung und sicherlich wegen der gestörten Abflussverhältnisse nicht erkennbar. Im Osten des Gebietes liegen oberhalb der Terrassenkante noch ein kleiner Eichen- und ein Roteichenbestand. Unterhalb, zum Altarm hin befindet sich ein kleines Kiefernwäldchen. Das Gebiet ist geprägt von den Requisiten einer naturnahen Auenlandschaft in hervorragenden Repräsentativität. Hier sind neben der Lippe als vernetzende Leitstruktur und den Kleingewässern vor allem die großen Senkungsbereiche mit ausgedehnten Röhrichten und Verlandungszonen prägend. Diese Elemente stellen für viele rastende und brütende Wat- und Wasservögel, Amphibien und Libellen wertvolle Strukturen dar und stellen im Zusammenhang mit den angrenzenden Feuchtgebieten wesentliche Elemente innerhalb des international bedeutsamen Verbundkorridors entlang der Lippe dar und erreichen somit auch überregionale bis landesweite Bedeutung im Biotopverbund innerhalb eines ansonsten stark urban bzw. industriell geprägten Umfelds am Nordrand des Ruhrgebietes. Vordringliche Schutzziele sind gemäß der Ausweisung als natura 2000-Gebiet der Erhalt und die Optimierung der Gewässer mit der ausgeprägten Verlandungsvegetation und die Entwicklung von Auen- respektive Bruchwäldern. Diesbezüglich kommt der Regelung von Angelnutzung, Jagd und Nutzung des Grünlandes (weitere Extensivierung) hohe Bedeutung zu. Die nicht bodenständigen Forste sollten mittelfristig in bodenständig-standortgerechte Wälder mit naturnaher Nutzung überführt werden. Aktuell wird die Kanalbrücke und die Straße "Am Tibaum" ausgebaut und teilweise höher gelegt. Gleichzeitig wird ein Radweg parallel geführt, wobei auch Röhrichtflächen in Anspruch genommen werden. Im Zuge des Ausbaus wird ein Amphibienleitsystem installiert, so dass die alljährliche hohen Verluste durch den Verkehr bei der Massenwanderung der Amphibien sicherlich positiv beeinflusst wird.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Natuerliche eutrophe Seen mit einer Vegetation des Magnopotamions oder Hydrocharitions <3150> (14,64 ha)
  • Auen-Waelder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) <91E0> (0,48 ha)
  • Hartholzauewaelder mit Quercus robur, Ulmus laevis, Ulmus minor, Fraxinus excelsior o. Fraxinus angustifolia (Ulmenion minoris) <91F0> (0,94 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Moor- und Bruchwaelder (nicht FFH-LRT) <NAC0> (1,82 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete linienfoermige Gehoelzstrukturen und Einzelbaeume <NBD0> (3,94 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Suempfe, Riede und Roehrichte (nicht FFH-LRT) <NCC0> (5,28 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (61,00 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (2,79 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (1,93 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (16,20 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Saeume und Hochstaudenfluren (nicht FFH-LRT) <NK00> (7,20 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Auwälder (0,48 ha)
  • Bruch- und Sumpfwälder (1,82 ha)
  • Röhrichte (5,26 ha)
  • Seggen- und binsenreiche Nasswiesen (2,79 ha)
  • stehende Binnengewaesser (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (16,57 ha)
  • Suempfe (0,02 ha)
Biotoptypen:
  • Eichenmischwald mit nicht heimischen Laubbaumarten <AB4> (1,45 ha)
  • Eichen-Auenwald <AB7> (0,94 ha)
  • Weiden-Auenwald <AE2> (0,48 ha)
  • Weiden-Bruchwald <AE3> (1,82 ha)
  • Kiefernmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AK1> (0,72 ha)
  • Aufforstung, Pionierwald <AU0> (8,60 ha)
  • Strauchhecke, ebenerdig <BD2> (1,60 ha)
  • Ufergehölz <BE0> (1,74 ha)
  • Baumgruppe, Baumreihe <BF0> (0,60 ha)
  • Rasen-Großseggenried <CD1> (0,02 ha)
  • Röhrichtbestand hochwüchsiger Arten <CF2> (5,26 ha)
  • Fettweide <EB0> (50,00 ha)
  • Nass- und Feuchtweide <EC2> (2,46 ha)
  • Flutrasen <EC5> (0,34 ha)
  • Grünlandbrache <EE0> (11,00 ha)
  • Altwasser, abgebunden <FC2> (3,03 ha)
  • Tümpel (periodisch) <FD1> (0,63 ha)
  • Teich <FF0> (5,24 ha)
  • Tieflandfluss <FO2> (16,20 ha)
  • Bergsenkungsgewässer <FR0> (7,67 ha)
  • Acker <HA0> (25,80 ha)
  • Feuchter (nasser) Saum bzw. linienf. Hochstaudenflur <KA0> (7,20 ha)
  • Hochstaudenflur, flächenhaft <LB0> (14,60 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
  • Bekassine (Gallinago gallinago) <RL 1S>
  • Beutelmeise (Remiz pendulinus) <RL R>
  • Braunkehlchen (Saxicola rubetra) <RL 1S>
  • Bruchwasserläufer (Tringa glareola) <RL 0>
  • Feldschwirl (Locustella naevia) <RL 3>
  • Fischadler (Pandion haliaetus) <RL 0>
  • Flussregenpfeifer (Charadrius dubius) <RL 3>
  • Kampfläufer (Philomachus pugnax) <RL 0>
  • Kiebitz (Vanellus vanellus) <RL 3S>
  • Knäkente (Anas querquedula) <RL 1S>
  • Krickente (Anas crecca) <RL 3S>
  • Löffelente (Anas clypeata) <RL 2S>
  • Nachtigall (Luscinia megarhynchos) <RL 3>
  • Rohrweihe (Circus aeruginosus) <RL 3S>
  • Rotschenkel (Tringa totanus) <RL 1S>
  • Tafelente (Aythya ferina) <RL 3>
  • Wasserralle (Rallus aquaticus) <RL 3>
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)
  • Ampfer-Knöterich (Persicaria lapathifolia subsp. lapathifolia)
  • Aufrechter Igelkolben (Sparganium erectum)
  • Ausgebreitetes Kleinblasenmützenmoos (Aphanorrhegma patens)
  • Behaarte Segge (Carex hirta)
  • Berchtolds Zwerg-Laichkraut (Potamogeton berchtoldii)
  • Blaugrüne Binse (Juncus inflexus)
  • Blauroter Hartriegel (Cornus sanguinea s.l.)
  • Braunes Zypergras (Cyperus fuscus)
  • Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Bruch-Weide (Salix fragilis)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Dreiteiliger Zweizahn (Bidens tripartita)
  • Echte Nelkenwurz (Geum urbanum)
  • Echte Zaunwinde (Calystegia sepium s.l.)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Erdbeer-Klee (Trifolium fragiferum)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flatter-Ulme (Ulmus laevis)
  • Floh-Knöterich (Persicaria maculosa)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Gefleckte Taubnessel (Lamium maculatum)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gelbe Teichrose (Nuphar lutea)
  • Gelbe Wiesenraute (Thalictrum flavum)
  • Gemeine Sumpfsimse (Eleocharis vulgaris)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Blutweiderich (Lythrum salicaria)
  • Gemeiner Froschlöffel (Alisma plantago-aquatica)
  • Gemeiner Froschlöffel Sa. (Alisma plantago-aquatica agg.)
  • Gemeiner Schneeball (Viburnum opulus)
  • Gemeiner Wasser-Hahnenfuss Sa. (Ranunculus aquatilis agg.)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliches Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus)
  • Gewöhnliches Schilf i.e.S. (Phragmites australis var. australis)
  • Giersch (Aegopodium podagraria)
  • Gift-Hahnenfuss (Ranunculus sceleratus)
  • Graugrüner Gänsefuss (Chenopodium glaucum)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosse Sternmiere (Stellaria holostea)
  • Grossfrüchtiger Weissdorn (Crataegus macrocarpa (C. laevigata x rhipidophylla))
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Gänse-Fingerkraut (Potentilla anserina)
  • Hain-Segge (Carex otrubae)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Hopfen (Humulus lupulus)
  • Kamm-Laichkraut (Potamogeton pectinatus)
  • Kanadische Goldrute (Solidago canadensis)
  • Kanadische Pappel (Populus canadensis (P. deltoides x nigra))
  • Kleinblütige Sumpfkresse (Rorippa palustris)
  • Kleine Wasserlinse (Lemna minor)
  • Kletten-Labkraut (Galium aparine)
  • Korb-Weide (Salix viminalis)
  • Kratzbeere (Rubus caesius)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
  • Mandel-Weide (Salix triandra s.l.)
  • Moschuskraut (Adoxa moschatellina)
  • Nuttalls Wasserpest (Elodea nuttallii)
  • Pappel (unbestimmt) (Populus spec.)
  • Purpur-Weide (Salix purpurea)
  • Rauhes Hornblatt (Ceratophyllum demersum)
  • Reihhardts Weide (Salix x reichardtii (S. caprea x S. cinerea))
  • Riesen-Goldrute (Solidago gigantea)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rote Lichtnelke (Silene dioica)
  • Roter Gänsefuss (Chenopodium rubrum)
  • Roter Wasser-Ehrenpreis (Veronica catenata)
  • Ruprechtskraut (Geranium robertianum)
  • Rüben-Kälberkropf (Chaerophyllum bulbosum)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Scharbockskraut (Ficaria verna)
  • Schilf (Phragmites australis)
  • Schlank-Segge (Carex acuta)
  • Schlehe Sa. (Prunus spinosa agg.)
  • Schmalblättriger Rohrkolben (Typha angustifolia)
  • Schwanenblume (Butomus umbellatus)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarze Johannisbeere (Ribes nigrum)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Silber-Weide (Salix alba)
  • Spiess-Melde (Atriplex prostrata)
  • Spitz-Ahorn (Acer platanoides)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Strand-Ampfer (Rumex maritimus)
  • Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris)
  • Sumpf-Helmkraut (Scutellaria galericulata)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Schachtelhalm (Equisetum palustre)
  • Sumpf-Schafgarbe (Achillea ptarmica)
  • Sumpf-Segge (Carex acutiformis)
  • Sumpf-Teichfaden (Zannichellia palustris s.l.)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
  • Sumpf-Weidenröschen (Epilobium palustre)
  • Taumel-Kälberkropf (Chaerophyllum temulum)
  • Teichlinse (Spirodela polyrhiza)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Wasser-Schwaden (Glyceria maxima)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Wasserpfeffer-Knöterich (Persicaria hydropiper)
  • Weiche Trespe Sa. (Bromus hordeaceus agg.)
  • Weide (unbestimmt) (Salix spec.)
  • Weiden-Bastard (Salix x multinervis (S. aurita x cinerea))
  • Weissdorn (unbestimmt) (Crataegus spec.)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Wiesen-Arznei-Baldrian (Valeriana pratensis)
  • Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium)
  • Wiesen-Kerbel (Anthriscus sylvestris)
  • Wiesen-Löwenzahn Sa. (Taraxacum sect. Ruderalia)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zitter-Pappel (Populus tremula)
  • Zottiges Weidenröschen (Epilobium hirsutum)
  • Zweigriffliger Weissdorn (Crataegus laevigata)
  • Zweizeilige Segge (Carex disticha)
Tierarten:
  • Bachstelze (Motacilla alba)
  • Bekassine (Gallinago gallinago)
  • Beutelmeise (Remiz pendulinus)
  • Blässhuhn (Fulica atra)
  • Braunkehlchen (Saxicola rubetra)
  • Bruchwasserläufer (Tringa glareola)
  • Buchfink (Fringilla coelebs)
  • Dunkler Wasserläufer (Tringa erythropus)
  • Eisvogel (Alcedo atthis)
  • Erdkröte (Bufo bufo)
  • Feldschwirl (Locustella naevia)
  • Fischadler (Pandion haliaetus)
  • Flussregenpfeifer (Charadrius dubius)
  • Gartengrasmücke (Sylvia borin)
  • Graureiher (Ardea cinerea)
  • Grünschenkel (Tringa nebularia)
  • Grünspecht (Picus viridis)
  • Gänsesäger (Mergus merganser)
  • Haubentaucher (Podiceps cristatus)
  • Höckerschwan (Cygnus olor)
  • Kampfläufer (Philomachus pugnax)
  • Kiebitz (Vanellus vanellus)
  • Knäkente (Anas querquedula)
  • Krickente (Anas crecca)
  • Löffelente (Anas clypeata)
  • Mönchsgrasmücke (Sylvia atricapilla)
  • Nachtigall (Luscinia megarhynchos)
  • Rohrammer (Emberiza schoeniclus)
  • Rohrweihe (Circus aeruginosus)
  • Rotschenkel (Tringa totanus)
  • Spiessente (Anas acuta)
  • Stockente (Anas platyrhynchos)
  • Tafelente (Aythya ferina)
  • Teichhuhn (Gallinula chloropus)
  • Teichmolch (Triturus vulgaris)
  • Teichrohrsänger (Acrocephalus scirpaceus)
  • Uferschwalbe (Riparia riparia)
  • Waldwasserläufer (Tringa ochropus)
  • Wanderfalke (Falco peregrinus)
  • Wasserralle (Rallus aquaticus)
  • Zilpzalp (Phylloscopus collybita)
  • Zwergsäger (Mergellus albellus)
  • Zwergtaucher (Tachybaptus ruficollis)
Schutzziele:
  • Erhaltung und Entwicklung der naturnahen eutrophen Stillgewässer mit typischen Arten der Unterwasser- und Schwimmblattvegetation Erhaltung und Entwicklung der Erlen- und Eschenwälder und Weichholzauenwälder mit ihrer
    typischen Fauna und Flora in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen/Altersphasen und in ihrer standörtlichen typischen Variationsbreite, inklusive ihrer Vorwälder, Gebüsch- und Staudenfluren sowie Erhalt und Optimierung einer angepassten Grünlandnutzung und einer durch Heckrinder genutzten Auenlandschaft.
  • Erhaltung und Entwicklung der naturnahen eutrophen Stillgewässer mit typischen Arten der Unterwasser- und Schwimmblattvegetation Erhaltung und Entwicklung der Erlen- und Eschenwälder und Weichholzauenwälder mit ihrer
    typischen Fauna und Flora in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen/Altersphasen und in ihrer standörtlichen typischen Variationsbreite, inklusive ihrer Vorwälder, Gebüsch- und Staudenfluren sowie Erhalt und Optimierung einer angepassten Grünlandnutzung und einer durch Heckrinder genutzten Auenlandschaft.
Gefährdungen:
  • Angelsport, Fischerei
  • Freizeitaktivitaeten
  • Muellablagerung
  • nicht bodenstaendige Gehoelze
Maßnahmen:
  • Absperrung, Auszaeunung von Flaechen
  • Beschraenkung der Fischereiausuebung
  • Beseitigung von Muell
  • der Sukzession ueberlassen
  • Erhaltung der Gewaesser
  • Erhaltung der Landschaftsstrukturen
  • Erhaltung der Ueberschwemmungsdynamik
  • Gruenlandnutzung beibehalten
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