Inhalt:
Naturschutzgebiet Haarener Lippeaue (HAM-009)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Haarener Lippeaue |
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Kennung: |
HAM-009 |
Ort: | Hamm |
Kreis: | Hamm |
Bezirksregierung: | Arnsberg |
Digitalisierte Fläche: | 101,64 ha |
Offizielle Fläche: | 102,70 ha |
Flächenanzahl: | 1 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | LP rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 1995 |
Inkraft: | 2004 |
Außerkraft: | 9999 |
Schutzziel: | Die Festsetzung als NSG erfolgt gemaess Paragraph 20, 34 Abs. 1 und 48 c LG
NRW, insbesondere - Zur Erhaltung, Herstellung und Wiederherstellung von Biotopen und Vorkommen der wildlebenden Tier- und Pflanzenarten, die im Standarddatenbogen zur Gebietsnummer DE 4213-301 aufgefuehrt sind und Bestandteil der Anhaenge I und II der FFH-Richtlinie 92/43/EWG sind. Im Geltungsbereich handelt es sich um folgende Biotope gemaess Anhang I der FFHRichtlinie: - Fliessgewaesser mit Unterwasservegetation (Code 3260), - Natuerliche eutrophe Seen und Altarme (Code 3150), - Zur Erhaltung der noch vorhandenen Reliefstrukturen in der Lippeaue, - Zur Erhaltung und Wiederherstellung einer naturnahen Kulturform der Lippeaue, - Zum Schutz von z.T. vom Aussterben bedrohten Tier- und Pflanzenarten, insbesondere fuer Rohrsaenger, Wasservoegel, Amphibien und Libellen sowie Fledermaeuse, - Zur Erhaltung und Foerderung der Ueberschwemmungsdynamik der Lippe und deren Nebengewaesser. Schutzziel: - Erhaltung und Entwicklung der naturnahen Strukturen und der Dynamik des Fliessgewaessers mit seiner typischen Vegetation und Fauna entsprechend dem Leitbild des Fliessgewaessertyps, in seiner kulturlandschaftlichen Praegung durch - Erhaltung und Wiederherstellung einer moeglichst unbeeintraechtigten Fliessgewaesserdynamik - Erhaltung und Entwicklung der Durchgaengigkeit des Fliessgewaessers fuer seine typische Fauna im gesamten Verlauf, - moeglichst weitgehende Reduzierung der die Wasserqualitaet beeintraechtigenden direkten und diffusen Einleitungen, Schaffung von Pufferzonen, - Vermeidung von Trittschaeden, Regelung von (Freizeit-)Nutzungen, - Erhaltung und Entwicklung der typischen Strukturen und Vegetation in der Aue, Rueckbau von Uferbefestigungen, - Erhaltung und Entwicklung der naturnahen eutrophen Seen und Altarme sowie der gewaessergebundenen Vogelarten / Wasserfledermaus durch - Foerderung der Entwicklung einer natuerlichen Verlandungsreihe, - Schaffung ausreichend grosser Pufferzonen zur Vermeidung bzw. Minimierung von Naehrstoffeintraegen, - Nutzungsverbot bzw. Beschraenkung der (Freizeit-)Nutzung des Gewaessers auf ein naturvertraegliches Mas, - Erhaltung bzw. Wiederherstellung des landschaftstypischen Gewaesserchemismus und Naehrstoffhaushalts, - Erhaltung und Foerderung von nach Paragraph 62 LG NRW geschuetzten Biotopen (Paragraph 62- Biotope) insbesondere Stillgewaesser, Nass- und Feuchtgruenlaender, Roehrichte, Bruch- und Sumpfwaelder. Das langfristige Ziel für das Gebiet ist die Erhaltung und Entwicklung einer naturnahen Auenlandschaft eines Tieflandflusses, mit Gruenland, Auenwald und naturnahen Kleingewaessern. |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: | |
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-4213-918 |
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Objektbezeichnung: |
NSG Haarener Lippeaue |
Link zur Karte: | BK-4213-918 |
Objektbeschreibung: | Etwa 3,5 bis 4 km langer Abschnitt der Lippe zwischen Hs. Haaren im Osten und Hs. Uentrop im Westen. Die Flussmitte bildet hier ueber weite Strecken die Grenze zwischen der Stadt Hamm und dem Kreis WAF. Die Lippe durchfliesst das Gebiet in weiten Maeandern und deutlich eingetieft. Sie ist weitgehend durch Steinschuettungen befestigt. Lediglich in einem kleinen Abschnitt im Suedwesten wurden die Uferbefestigungen entfernt und die Lippe aufgeweitet. Ufernah sind groessere Teichrosenbestaende ausgebildet. An den Uferboeschungen wechseln streckenweise geschlossene Strauchweidensaeume mit Hochstauden- und Roehrichtsaeumen. Die Aue im Ueberschwemmungsbereich der Lippe wird zum groessten Teil intensiv als Gruenland genutzt. Hierbei nehmen Maehumtriebs- oder Standweide und Wiesen einen etwa gleich grossen Flaechenanteil ein. Suedlich Dolberg ueberwiegen Ackerflaechen. Neben Fettweiden kommen ueberwiegend 2-3 schuerige Fuchschwanz-Fettwiesen sowie Lolium-Ansaaten vor, so dass das Gruenland insgesamt als artenarm zu bezeichnen ist. Feuchtwiesenreste haben sich fast ausschliesslich in mehreren, laenger ueberstauten Flutmulden innerhalb des Gruenlandes erhalten. Im oestlichen Gebietsteil wird eine grosse Wiese nur extensiv genutzt. Hier sind die Nachweise mehrerer Wachtelkoenige (Brutverdacht) erwaehnenswert. Entlang dieser Wiese fliesst der weitgehend noch naturnah erhaltene Munnebach und muendet bei Ostdolberg in die Lippe. Der Bach weist neben grabenartigen, zeitweilig trockenfallenden Abschnitten (mit Schilf, Wasserschwaden oder Uferhochstauden bewachsen) noch leichte Maeander und an zwei Stellenteichartige Aufweitung mit Roehricht- und Teichmummelbestand auf. Eine ca. 2 m breite Hochstaudenflur aus Schilf und Brennessel zieht sich als Puffer zwischen Bach und angrenzendem Gruenland auf beiden Uferseiten dahin. Einige Baeume (Pappel), Kopfweiden und Strauchgruppen stocken am Ufer. Gut ausgebildete Schilf-Roehrichte und Uferhochstaudensaeume sind auch in einem Graben am S-Rand des Gebietes erhalten. Ein ca. 10 m breiter, unbeschatteter Altarm der Lippe mit geschlossenem Teichmummelbestand liegt im der Mitte des Gebietes. Am suedlichen, steilen Prallhangufer schmaler Roehrichtguertel und Gehoelzsaum mit Einzelbaeumen, Kopfweiden und Straeuchern. Einige Baeume (Erlen, Roteichen) wurden in letzter Zeit gepflanzt. Am Gleithangufer reicht eine Viehweide unmittelbar ans Gewaesser. Diese ganze Uferseite ist vom Vieh zertrampelt und zerstoert. In diesen Bereichen sind Sumpfbinsenbestaende mit Wasserfenchel und Roehrigem Wasserfenchel entwickelt. Dasselbe trifft auch auf die Verlandungszonen an beiden Enden des Altarmes zu. Das Gewaesser wird als Fischteich genutzt. Zwischen Prallhangufer und angrenzendem Gruenland zieht sich als Puffer eine schmale Zone mit Gras- und Hochstaudenfluren hin. Ein weiterer Altarm suedlich Dolberg war weitgehend mit Igelkolben- und Schwanenblumenroehricht verlandet. Er wurde teilweise entschlammt und um den im Sueden angrenzenden ehemaligen Verlauf grossflaechig erweitert, so dass hier ein Altwasser wiederhergestellt wurde. Bei den Baumassnahmen wurde die Zufahrt zu der ansonsten als Grillplatz benutzten Wiese ebenfalls aufgehoben und angrenzende Ackerflaechen aus der Nutzung genommen. Ein dritter Altarm am W-Rand des NSG weitet sich zu einem groesseren Teich. Flaechendeckender Teichrosenbewuchs. Am Ufer ein schmaler Roehrichtsaum, der in brennesselreiche Uferhochstaudenfluren bzw. am S-Ufer in aelteres Ufergehoelz uebergeht. Suedlich davon befindet sich eine alte, sehr intensiv beweidete Obstweide, ansonsten grenzen Ackerflaechen unmittelbar an das Ufer an. Im Westen grenzt hier der Haarener Weg an. Die Aue enthaelt ausserdem noch einige Hecken, kleine Gebuesche, Einzelbaeume und schmale Gruenlandraine Hochspannungsleitungen durchlaufen das Gebiet der Laenge nach. In der Mitte quert eine Bahntrasse die Aue. |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§42): |
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Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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