Titel:

Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


Logo:

Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


Suche:


Schriftmenü:

Schriftgrösse: ||

Inhalt:

Naturschutzgebiet Ahsemersch (HAM-019)

Objektbezeichnung:

NSG Ahsemersch

Kennung:

HAM-019

Ort: Hamm
Kreis: Hamm
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 25,02 ha
Offizielle Fläche: 24,58 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1995
Inkraft: 1997
Außerkraft: 9999
Schutzziel: gemaess LG Paragraph 20,
- zur Sicherung der noch z.T. erhaltenen Terrassenkanten der Ahseaue,
- zur Erhaltung und zur Entwicklung einer naturnahen Flussaue mit
einer vielfaeltig strukturierten Oberflaechengestalt,
- zum Erhalt, zur Entwicklung und zur Anlage von auetypischen
Landschaftselementen als Lebensraum fuer zahlreiche geschuetzte
Tier- und Pflanzenarten,
- zur Foerderung der Ueberschwemmungsdynamik der Ahse
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-HAM-00001
Kennung:

BK-4313-0068

Objektbezeichnung:

NSG Ahsemersch und NSG Ahsemersch-Süd

Link zur Karte: BK-4313-0068
Objektbeschreibung: Überwiegend durch Grünlandnutzung geprägter Auenabschnitt der Ahse westlich der BAB2 bis zur Grönebergstraße zwischen den Ortsteilen Vöckinghausen im Norden und Osttünnen im Süden. Die Ahse ist ein kleiner, langsam fließender Tieflandfluss mit leicht mäandrierendem Verlauf. Der 5 bis 6 m breite Fluss ist relativ stark eingetieft und wurde in frühen Zeiten auf seiner gesamten Länge mit seitlichen Steinschüttungen befestigt und teilweise begradigt. Im westlichen Abschnitt wurden bereits Renaturierungsmaßnahmen durchgeführt. In der Ahse selbst werden submerse Röhrichte nahezu durchgängig von Beständen des Einfachen Igelkolbens (Sparganium emersum ssp. fluitans) gebildet. Abschnittsweise bilden sich auch größere Teichrosenbestände aus. Die überwiegend steilen Uferböschungen sind von einer Hochstaudenflur (Brennesssel, Glatthafer, Rohrglanzgras) bewachsen. An der Böschungsoberkante wird die Ahse linksseitig durchgehend und rechtsseitig lückig von Ufergehölzen begleitet (Weiden (teils in Form von Kopfbäumen), Eschen, Eichen, Erlen). Im Westen reichen zwei große Ackerschläge bis an dasUfer. Dort ist die Aue sehr strukturarm und völlig ausgeräumt. Im übrigen Auenabschnitt findet überwiegend Wiesennutzung statt; Teilbereiche werden von Rindern oder Schafen beweidet. Der Tünner Bach und Mühlbach münden in dem hier betrachtetn Gewässerabschnitt in die Ahse. Die Ahsemersch zeichnet sich sowohl durch ihren hohen Grünlandanteil mit zahlreichen Vorkommen des Lebensraumtyps 6510 "Glatthafer- und Wiesenknopf-Silgenwiesen" insbesondere der feuchten Ausbildung in einem guten Erhaltungszustand aus, als auch durch zahlreiche auentypische, gesetzlich geschützte Biotoptypen wie Röhrichte, Seggen- und binsenreiche Nasswiesen und Kleingewässer aus. Die Ahse selbst befindet sich als Fließgewässer mit Unterwasservegetation (LRT 3260) in einem guten Erhaltungszustand. Das Naturschutzgebiet Ahsemersch ist Bestandteil der regional bedeutsamen Biotopverbundachse Ahseaue. Erhaltung eines bedingt naturnahen Bachabschnittes mit durch Ufergehölzen, Hecken, Kopfbäume und anderen Gehölzstrukturen gegliederten Aue. Umsetzung weiterer Renaturierungsmaßnahmen zur Wiederherstellung der Überschwemmungsdynamik in der überwiegend extensiv als Grünland genutzten Aue sowie Anlage ungenutzter Uferstreifen als Pufferzonen.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Fliessgewaesser der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion <3260> (5,31 ha)
  • Magere Flachland-Maehwiesen (Alopecurus pratensis, Sanguisorba officinalis) <6510> (4,97 ha)
  • noch kein LRT <kein LRT> (29,73 ha)
  • Kleingehölze (Alleen, linienförmige Gehölzstrukturen, Einzelbäume, Ufergehölze, flächige Gebüsche, Baumgruppen und Feldgehölze) (NB00) <NB00> (NaN ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Suempfe, Riede und Roehrichte (nicht FFH-LRT) <NCC0> (0,49 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (0,68 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (0,97 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,15 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Magerwiesen und -weiden (4,44 ha)
  • Röhrichte (0,49 ha)
  • Seggen- und binsenreiche Nasswiesen (1,49 ha)
  • stehende Binnengewaesser (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,15 ha)
Biotoptypen:
  • flächiges Kleingehölz mit vorwiegend heimischen Baumarten <BA1> (0,43 ha)
  • Gebüsche und Strauchgruppen mit vorwiegend heimischen Straucharten <BB11> (1,56 ha)
  • Hecke <BD0> (0,16 ha)
  • Gehölzstreifen <BD3> (0,64 ha)
  • Baumgruppe, Baumreihe <BF0> (0,15 ha)
  • Baumgruppe <BF2> (0,09 ha)
  • Einzelbaum <BF3> (NaN ha)
  • Kleinseggenried, Binsensumpf <CC0> (0,17 ha)
  • Röhrichtbestand <CF0> (0,32 ha)
  • Fettwiese <EA0> (15,66 ha)
  • Fettweide <EB0> (3,92 ha)
  • frische bis mässig trockene Mähweide <EB2> (0,34 ha)
  • Nass- und Feuchtwiese <EC1> (4,40 ha)
  • Fettgrünlandbrache <EE0a> (1,68 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (1,35 ha)
  • Altarm, angebunden, nicht durchströmt <FC3> (0,50 ha)
  • Tümpel (periodisch) <FD1> (0,15 ha)
  • Bach <FM0> (1,00 ha)
  • Tieflandbach <FM5> (5,31 ha)
  • Acker <HA0> (7,50 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)
  • Aufrechter Igelkolben i.w.S. (Sparganium erectum s.l.)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Blaugrüne Binse (Juncus inflexus)
  • Blauroter Hartriegel (Cornus sanguinea s.l.)
  • Breitblättrriger Acker-Vogelknöterich (Polygonum aviculare subsp. aviculare)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Bruch-Weide Sa. (Salix fragilis agg.)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Dreiteiliger Zweizahn (Bidens tripartita)
  • Echtes Hirtentäschel (Capsella bursa-pastoris)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Einfacher Igelkolben (Sparganium emersum)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Feld-Ahorn (Acer campestre)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden Sa. (Glyceria fluitans agg.)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gelbe Teichrose (Nuphar lutea)
  • Gelbe Wiesenraute (Thalictrum flavum)
  • Gemeiner Beinwell Sa. (Symphytum officinale agg.)
  • Gemeiner Breitwegerich (Plantago major subsp. major)
  • Gemeiner Froschlöffel Sa. (Alisma plantago-aquatica agg.)
  • Gemeiner Schneeball (Viburnum opulus)
  • Gemeines Hornkraut (Cerastium holosteoides)
  • Gemeines Rispengras (Poa trivialis)
  • Gewöhnliche Hühnerhirse (Echinochloa crus-galli subsp. crus-galli)
  • Gewöhnliche Kratzdistel (Cirsium vulgare)
  • Gewöhnliche Kriech-Quecke (Elymus repens subsp. repens)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Gewöhnliche Wasserschwaden (Glyceria maxima subsp. maxima)
  • Gewöhnliche Wiesen-Klee (Trifolium pratense subsp. pratense)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnlicher Hornklee (Lotus corniculatus)
  • Gewöhnlicher Rohr-Schwingel (Festuca arundinacea subsp. arundinacea)
  • Gewöhnlicher Scharfer Hahnenfuss (Ranunculus acris subsp. acris)
  • Gewöhnlicher Stumpfblättriger Ampfer (Rumex obtusifolius subsp. obtusifolius)
  • Gewöhnlicher Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus subsp. europaeus)
  • Gewöhnlicher Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium subsp. sphondylium)
  • Gewöhnlicher Wiesen-Kerbel (Anthriscus sylvestris subsp. sylvestris)
  • Gewöhnliches Jakobs-Greiskraut (Senecio jacobaea subsp. jacobaea)
  • Gewöhnliches Leinkraut (Linaria vulgaris)
  • Gewöhnliches Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus)
  • Gewöhnliches Ruchgras (Anthoxanthum odoratum)
  • Gewöhnliches Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis subsp. pratensis)
  • Goldrute (unbestimmt) (Solidago spec.)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Gänseblümchen (Bellis perennis)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Herbst-Löwenzahn (Scorzoneroides autumnalis)
  • Hopfen (Humulus lupulus)
  • Hopfenklee (Medicago lupulina)
  • Kanadische Goldrute (Solidago canadensis)
  • Kleinblütiges Weidenröschen (Epilobium parviflorum)
  • Kleine Wasserlinse (Lemna minor)
  • Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata)
  • Korb-Weide (Salix viminalis)
  • Kriechender Günsel (Ajuga reptans)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
  • Lauch (unbestimmt) (Allium spec.)
  • Pappel (unbestimmt) (Populus spec.)
  • Rainfarn (Tanacetum vulgare)
  • Rasen-Schmiele Sa. (Deschampsia cespitosa agg.)
  • Rauhe Gänsedistel (Sonchus asper)
  • Rauhhaar-Wicke (Vicia hirsuta)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rose (unbestimmt) (Rosa spec.)
  • Rotschwingel Sa. (Festuca rubra agg.)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Sauerampfer (Rumex acetosa)
  • Schilf (Phragmites australis)
  • Schlank-Segge (Carex acuta)
  • Schlehe Sa. (Prunus spinosa agg.)
  • Schmalblättrige Saatwicke (Vicia angustifolia)
  • Schmalblättriger Merk (Berula erecta)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Silber-Weide (Salix alba)
  • Spitz-Ahorn (Acer platanoides)
  • Spitz-Wegerich (Plantago lanceolata)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Schachtelhalm (Equisetum palustre)
  • Sumpf-Schafgarbe (Achillea ptarmica)
  • Sumpf-Segge (Carex acutiformis)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht Sa. (Myosotis scorpioides agg.)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Trespe (unbestimmt) (Bromus spec.)
  • Ulme (unbestimmt) (Ulmus spec.)
  • Vogel-Wicke Sa. (Vicia cracca agg.)
  • Wasser-Ampfer (Rumex aquaticus)
  • Wasser-Knöterich (Persicaria amphibia)
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Wasser-Sumpfkresse (Rorippa amphibia)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Wasserfenchel (Oenanthe aquatica)
  • Weiche Trespe (Bromus hordeaceus s.l.)
  • Weide (unbestimmt) (Salix spec.)
  • Weide-Kammgras (Cynosurus cristatus)
  • Weissdorn (unbestimmt) (Crataegus spec.)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Weißes Straussgras Sa. (Agrostis stolonifera agg.)
  • Wiesen Knäuelgras Sa. (Dactylis glomerata agg.)
  • Wiesen-Bocksbart Sa. (Tragopogon pratensis)
  • Wiesen-Flockenblume Sa. (Centaurea jacea agg.)
  • Wiesen-Lieschgras (Phleum pratense)
  • Wiesen-Löwenzahn Sa. (Taraxacum sect. Ruderalia)
  • Wiesen-Margerite Sa. (Leucanthemum vulgare agg.)
  • Wiesen-Pippau (Crepis biennis)
  • Wiesen-Platterbse (Lathyrus pratensis)
  • Wiesen-Schafgarbe Sa. (Achillea millefolium agg.)
  • Wiesen-Schwingel (Festuca pratensis)
  • Wiesen-Silau (Silaum silaus)
  • Wilde Karde (Dipsacus fullonum)
  • Wilde Möhre (Daucus carota (subsp. carota))
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zaun-Wicke (Vicia sepium)
  • Zottiges Weidenröschen (Epilobium hirsutum)
Tierarten:
  • Eisvogel (Alcedo atthis)
Schutzziele:
  • Erhaltung eines bedingt naturnahen Bachabschnittes mit durch Ufergehölzen, Hecken, Kopfbäume und anderen Gehölzstrukturen gegliederten Aue.
    Umsetzung weiterer Renaturierungsmaßnahmen zur Wiederherstellung der Überschwemmungsdynamik in der überwiegend extensiv als Grünland genutzten Aue sowie Anlage ungenutzter Uferstreifen als Pufferzonen.
Gefährdungen:
  • Ackerbau
  • Eutrophierung
  • Gewaesserausbau
  • Grundwasserabsenkung
  • mangelnde Kopfbaumpflege
Maßnahmen:
  • Abschluss von Bewirtschaftungsvertraegen
  • Altholz erhalten
  • Ankauf von Flaechen fuer die oeffentliche Hand
  • Anlegung von Gewaessern
  • Auenrenaturierung
  • Beschraenkung der Duengung
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
  • Pufferzone anlegen
  • Umwandlung von Acker in der Aue
  • Wiederherstellung des urspruenglichen Wasserstandes
Die Kartenanwendung benötigt Javascript. Falls Sie diese Karte aufrufen möchten, schalten Sie in Ihrem Browser Javascript ein.