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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Lange-Baeume (HA-003)

Objektbezeichnung:

NSG Lange-Baeume

Kennung:

HA-003

Ort: Hagen
Kreis: Hagen
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 13,33 ha
Offizielle Fläche: 13,20 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1991
Inkraft: 2008
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Das Naturschutzgebiet "Lange Bäume" wurde als Teil des FFH-Gebietes "Kalkbuchenwälder bei
Hohenlimburg" (Natura 2000 Nr. DE - 4611-301) von der Bundesrepublik Deutschland der Europäi
schen Kommission gemeldet.

Das FFH-Gebiet erstreckt sich zwischen Haßley, Herbeck, Holthausen und Hohenlimburg innerhalb
eines Massenkalkzuges. In ihm kommen neben Waldmeister-Buchenwäldern auch größere Anteile an Orchideen-Buchenwäldern vor, die im Naturraum (D 38, Bergisches Land/Sauerland) selten und somit
von hoher Bedeutung sind.

Im Bereich des Naturschutzgebietes kommen folgende Lebensraumtypen gemäß Anhang I der FFH-
Richtlinie vor, die für die Meldung des Gebietes ausschlaggebend (A) sind :

A: - Waldmeister-Buchenwald (9130)

Bezüglich der Verträglichkeit und Genehmigungsfähigkeit von Projekten innerhalb und außerhalb des
FFH-Gebietes sind die Anforderungen der FFH-Richtlinie und die "Verwaltungsvorschrift zur Anwen-
dung der nationalen Vorschriften zur Umsetzung der Richtlinien 92/43/EWG (FFH-RL) und 70/409/EWG
(Vogelschutz-RL) (VV-FFH)" strikt zu beachten.

Schutzzweck:

- Zur Erhaltung und Wiederherstellung von Lebensgemeinschaften oder Lebensstaetten bestimmter
wildlebender Pflanzen- und wildlebender Tierarten sowie zur Erhaltung und Entwicklung überregional
bedeutsamer Biotope seltener und gefährdeter sowie landschaftsraumtypischer wildlebender Pflanzen-
und wildlebender Tierarten von europäischer Bedeutung.

Der Schutzzweck ist insbesondere:

a) Erhalt und Aufbau der Lebensgemeinschaften der Kalkbuchen-Hochwaelder mit gut ausgepraegten
Waldraendern mit ihren charakteristischen Pflanzenarten ( Rotes Waldvoegelein, Vogelnestwurz,
Seidelbast),

b) Erhalt und Foerderung der von einer extensiven Gruenlandnutzung abhaengigen Wiesen und Weiden
mit ihren charakteristischen Pflanzen- und Tierarten (Schluesselblume, Wiesenstorchschnabel, Herbst-
loewenzahn, Wiesenkerbel, verschiedene Insektenarten, insbesondere Heuschrecken und Schmet-
terlinge.

c) Foerderung der der Sukzession unterliegenden und mit einer bemerkenswerten Kalkflora bestan-
denen Schlagflur "Am Gebrannten" mit ihren charakteristischen Pflanzen- und Tierarten.
(Fruehlings-Segge, EchterSteinsame, Baerenschote, Haselmaus, Dorngrasmuecke, Feldschwirl,
Grauschnaepper, verschiedene Wirbellose).

d) Erhalt der Hoehlen und Kluefte im Massenkalk als Lebensraum fuer eine Vielzahl von charakteristischen
und zum Teil bedrohten Tierarten einschließlich ihrer mikroklimatischen Verhältnisse, ihres Wasser
haushalts und ihrer Höhlengewässer als Lebensraum für troglobionte (reine Höhlenbewohner) und
troglophile (auch in Höhlen lebende) Tierarten.

e) Erhaltung und Entwicklung großflächigzusammenhängender, naturnaher, meist kraut- und geophyten-
reicher Waldmeister-Buchenwälder auf basenreichen Standorten mit ihrer typischen Fauna in ihren
verschiedenen Entwicklungsstufen/Altersphasen und in ihrer standörtlichen typischen Variationsbreite,
inklusive ihrer Vowälder, Gebüsch- und Staudenfluren sowie ihrer Waldränder.

- Wegen der geologischen und naturkundlichen Bedeutung der Milchenbacher Ponorhoehle mit einer
Laenge von 90m,

- Wegen der besonderen Eigenart und der hervorragenden Schoenheit der alten Kalkbuchenhallenwaelder.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4611-0253
Kennung:

BK-4611-0253

Objektbezeichnung:

NSG Lange Bäume

Link zur Karte: BK-4611-0253
Objektbeschreibung: Das NSG Lange Bäume befindet sich im Osten der Stadt Hagen. Die Fläche schliesst südlich der Strasse "Zur Huenenpforte" an das NSG Mastberg/Weissenstein an. Das Gebiet umfasst einen großen Waldkomplex, der überwiegend von Buchen bestockt wird. Wesentlicher Bestandteil ist ein Buchenaltholz auf einem, hier hoch anstehenden, Massenkalkvorkommen. Es liegt an einem nordexponierten Hang mit mehreren Kuppen. Das Gebiet ist als Trittsteinbiotop besonders wertvoll im Rahmen des regionalen Biotopverbundes im FFH-Gebiet Kalkbuchenwälder bei Hohenlimburg.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum) <9130> (5,63 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (1,52 ha)
Geschützte Biotope (§42):
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (5,63 ha)
  • Hainbuchenwald <AQ0> (0,14 ha)
  • Lärchenmischwald <AS1> (0,86 ha)
  • Aufforstung, Pionierwald <AU0> (2,89 ha)
  • Fettwiese <EA0> (1,52 ha)
  • Grünlandbrache <EE0> (0,29 ha)
  • Bach <FM0> (NaN ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Busch-Windröschen (Anemone nemorosa)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Einblütiges Perlgras (Melica uniflora)
  • Europäische Lärche (Larix decidua)
  • Flattergras (Milium effusum)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnlicher Wurmfarn (Dryopteris filix-mas)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Sanikel (Sanicula europaea)
  • Trauben-Eiche (Sa.) (Quercus petraea agg.)
  • Vielblütige Weisswurz (Polygonatum multiflorum)
  • Wald-Bingelkraut (Mercurialis perennis)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica)
  • Waldmeister (Galium odoratum)
  • Wiesenfuchsschwanzgras Sa. (Alopecurus pratensis agg.)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung und Entwicklung eines z.T. sehr alten und gut ausgepraegten Kalkbuchenwaldes und von extensiv genutzten Wiesen und Weiden sowie Erhalt der Höhlen und Klüfte im Massenkalk
Gefährdungen:
  • Aufforstung
  • Biozideinsatz
  • Duengung
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • der Sukzession ueberlassen
  • dynamisches Altholzkonzept
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
  • Gruenlandnutzung beibehalten
  • kein Kahlschlag
  • keine Biozidanwendung
  • keine Duengung
  • naturnahe Gewaessergestaltung
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
  • Verbesserung der Wasserqualitaet
  • Vernetzung herstellen
  • Waldmantelentwicklung
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