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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Kaisbergaue (HA-009)

Objektbezeichnung:

NSG Kaisbergaue

Kennung:

HA-009

Ort: Hagen
Kreis: Hagen
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 20,56 ha
Offizielle Fläche: 20,22 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1992
Inkraft: 1994
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Festsetzung erfolgt gem. § 20 a), b) und c) LG:

1. zur Erhaltung und Wiederherstellung von Lebensgemeinschaften oder Lebensstätten bestimmter wildlebender
Pflanzen- und wildlebender Tierarten in der Ruhraue.

Der Schutzzweck ist insbesondere:

a) Erhalt und Förderung der von einer extensiven Grünlandnutzung abhängigen Mager- und Feuchtwiesen-
und -weidenvegetation mit ihren spezifischen Pflanzen- und Tierarten.
Erläuterungen:
Spezifische Pflanzenarten sind z.B.: Wiesen-Glockenblume, Schafgarbe, Wiesenraute, Breitblättriges Knabenkraut.

Spezifische Tierarten sind z.B.: Braunkehlchen, Graureiher, Kiebitz.

b) Erhalt und Ausweitung der Lebensgemeinschaften der Stillgewässer einschließlich einer guten Uferzonierung
mit ihren charakteristischen Pflanzen- und Tierarten.
Erläuterungen:
Charakteristische und seltene Pflanzenarten sind z.B.: Ähriges Tausendblatt, Wasserstern, Krebsschere,
Weiße Seerose, Dreifurchige Wasserlinse.
Charakteristische und seltene Tierarten sind z.B.: Teich-, Berg- und Fadenmolch, Geburtshelferkröte,
Smaragdlibelle, Federlibelle.

c) Anlage und Ausdehnung der seltenen und wertvollen Röhrichtflächen mit ihren spezialisierten
Pflanzen- und Tierarten.
Erläuterungen:
Spezialisierte Pflanzenarten sind z.B.: Zweizahn, Igelkolben, verschiedene, z.T. seltene Seggenarten.
Spezialisierte Tierarten sind z.B.: Schilf- und Teichrohrsänger, spezialisierte Schmetterlings- und Hautflüglerarten.

d) Erhalt und Förderung naturnaher Flußufer sowie Ergänzung des Ufergehölzsaumes aus Arten der
Korbweidengebüsche.

e) Erhaltung und Entwicklung uferbegleitender und flußnaher Hochstauden-, Saum- und Altgrasfluren
mit ihren charakteristischen Pflanzen- und Tierarten.
Erläuterungen:
Charakteristische Pflanzenarten sind z.B.: Mädesüß, Blutweiderich, Rohrglanzgras.
Charakteristische Tierarten sind z.B.: Zwergmaus, Sumpfrohrsänger, Rohrammer, verschiedene Wirbellose.

f) Sicherung und Optimierung der Ruhraue für brütende, rastende, überwinternde und Nahrung suchende
Wat- und Wasservögel.
Erläuterung:
Betroffene Vögel sind z.B.: Limikolen, Tauch- und Schwimmenten, Graureiher, Flußregenpfeifer.

2. wegen der naturgeschichtlichen (Auenmorphologie mit Altwässern und Umlaufberg), landeskundlichen
(frühe Stätte des Ruhrbergbaus) und erdgeschichtlichen Bedeutung (Zutagetreten des tiefsten und ältesten
Steinkohleflözes "Sengsbank" und des Kaisberg-Konglomerates).

3. wegen der besonderen Eigenart und hervorragenden Schönheit der Ruhraue im Bereich des
inselartig im Ruhrtal aufragenden Kaisberges.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4510-0015
Kennung:

BK-4510-0015

Objektbezeichnung:

NSG Kaisbergaue

Link zur Karte: BK-4510-0015
Objektbeschreibung: Das NSG Kaisbergaue liegt im äußersten Norden der Stadt Hagen an der Grenze zum Ort Herdecke (Ennepe- Ruhr-Kreis) Das Gebiet umfasst die Kaisbergteiche als letzte Relikte des ehemaligen Volmelaufes die sich am westlichen Rand der großen, extensiv genutzten Mähwiese ( Glatthaferwiese) befinden. Die Ruhr bildet die nordöstliche Begrenzung der Fläche. Die Teichufer werden von Röhrichten und Rieden besiedelt. Durch die hohe Strukturvielfalt mit offenen Wasserflächen, flachen Uferböschungen, Röhrichten, Rieden, Gehölzen, lichten und schattigen Bereichen stellen sie ein wertvolles Trittsteinbiotop für seltene Pflanzen- und Tierarten dar. Entwicklungsziel: Pflege und Entwicklung eines Auenbereiches der Ruhr mit der Glatthaferwiese und den Altwässern der Volme.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Magere Flachland-Maehwiesen (Alopecurus pratensis, Sanguisorba officinalis) <6510> (6,20 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (4,72 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Gehoelzstrukturen <NB00-ung.> (0,41 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,54 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (1,67 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fels- und Rohbodenstandorte (nicht FFH) <NGA0-ung.> (0,78 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Magerwiesen und -weiden (6,20 ha)
  • stehende Binnengewaesser (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,37 ha)
Biotoptypen:
  • Eichen-Buchenmischwald <AA1> (3,00 ha)
  • Robinienmischwald <AN1> (0,75 ha)
  • Eichen-Hainbuchenmischwald <AQ1> (0,68 ha)
  • Ahorn-Schlucht- bzw. Hangschuttwald <AR2> (1,04 ha)
  • Ufergehölz <BE0> (0,41 ha)
  • Fettwiese <EA0> (6,20 ha)
  • Grünlandbrache <EE0> (0,62 ha)
  • Weiher <FB0> (0,54 ha)
  • Tieflandfluss <FO2> (1,67 ha)
  • Fels, Felswand, -klippe <GA0> (0,78 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Aronstab (Arum maculatum)
  • Aufrechter Igelkolben (Sparganium erectum)
  • Bachbunge (Veronica beccabunga)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Besenginster (Cytisus scoparius)
  • Birnbaum Sammelart. (Pyrus communis agg.)
  • Bitteres Schaumkraut (Cardamine amara)
  • Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Bruch-Weide Sa. (Salix fragilis agg.)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Dreifurchige Wasserlinse (Lemna trisulca)
  • Dreinervige Nabelmiere (Moehringia trinervia)
  • Einfacher Igelkolben (Sparganium emersum)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Feld-Ahorn (Acer campestre)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flattergras (Milium effusum)
  • Frühlings-Hainsimse (Luzula pilosa)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gelbe Teichrose (Nuphar lutea)
  • Gemeiner Beinwell (Symphytum officinale)
  • Gemeiner Froschlöffel Sa. (Alisma plantago-aquatica agg.)
  • Gemeiner Tüpfelfarn (Polypodium vulgare)
  • Gemeines Hornkraut (Cerastium holosteoides)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnlicher Wurmfarn (Dryopteris filix-mas)
  • Giersch (Aegopodium podagraria)
  • Grosse Sternmiere (Stellaria holostea)
  • Hain-Rispengras (Poa nemoralis)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Herkulesstaude (Heracleum mantegazzianum)
  • Himbeere (Rubus idaeus)
  • Hopfen (Humulus lupulus)
  • Kleine Wasserlinse (Lemna minor)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata)
  • Korb-Weide (Salix viminalis)
  • Mauerlattich (Mycelis muralis)
  • Nickender Zweizahn (Bidens cernua)
  • Rainfarn (Tanacetum vulgare)
  • Robinie (Robinia pseudoacacia)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Roter Fingerhut (Digitalis purpurea)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Salbei-Gamander (Teucrium scorodonia)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schmalblättriges Weidenröschen (Epilobium angustifolium)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Wasserstern Sa. (Callitriche palustris agg.)
  • Sumpf-Ziest (Stachys palustris)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Trauben-Eiche (Quercus petraea)
  • Trauben-Holunder (Sambucus racemosa)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Veilchen (Viola reichenbachiana)
  • Weisse Hainsimse (Luzula luzuloides)
  • Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium)
  • Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea)
  • Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis)
  • Wiesen-Löwenzahn Sa. (Taraxacum sect. Ruderalia)
  • Wiesen-Pippau (Crepis biennis)
  • Wiesen-Schaumkraut (Cardamine pratensis var. pratensis)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zweigriffliger Weissdorn (Crataegus laevigata)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Schutz, Pflege und Entwicklung eines Auenbereiches der Ruhr mit der Glatthaferwiese und den Altwässern der Volme.
Gefährdungen:
  • Angelsport, Fischerei
  • Freizeitaktivitaeten
  • Gewaesserausbau, Gewaessergestaltung, naturfern (WA)
  • Gewaesserverunreinigung (SP)
  • Muellablagerung
  • Strassenbau
  • Verkehr
  • Zerschneidung durch Strassenbau
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Anlegen von Laubgehoelzen
  • Anlegung von Gewaessern
  • Beschraenkung der Fischereiausuebung
  • Beschraenkung der Freizeitaktivitaeten
  • Beseitigung von Muell
  • Erhaltung der Gewaesser
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
  • Gruenlandnutzung beibehalten
  • Jagdausuebung beschraenken
  • kein Kahlschlag
  • keine Beweidung
  • keine Duengung
  • Kfz-Verkehr beschraenken, regeln
  • naturnahe Gewaessergestaltung
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Obstbaumpflege
  • Pufferzone anlegen
  • Totholz erhalten
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