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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Henkhauser- und Hasselbachtal (HA-015)

Objektbezeichnung:

NSG Henkhauser- und Hasselbachtal

Kennung:

HA-015

Ort: Hagen
Kreis: Hagen
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 56,71 ha
Offizielle Fläche: 56,70 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1992
Inkraft: 1994
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Festsetzung erfolgt gem. § 20 a), b) und c) LG:

1. zur Erhaltung und Wiederherstellung von Lebensgemeinschaften oder Lebensstätten bestimmter wildlebender
Pflanzen- und wildlebender Tierarten des Henkhauser- und Hasselbachtals.

Der Schutzzweck ist insbesondere:

a) Erhalt und Entwicklung der Bachauenwälder mit ihren charakteristischen Pflanzenarten.
Erläuterungen:
Charakteristische Pflanzenarten sind z.B.: Nelkenwurz, Winkelsegge, Riesenschachtelhalm, Pfennigkraut.

b) Erhalt und Förderung der typischen Lebensgemeinschaften der Mittelgebirgsbäche.
Erläuterungen:
Charakteristische Tierarten sind z.B.: Wasseramsel, Schafstelze, Bachforelle, Feuersalamander, Flußnapf-
schnecke, Larven verschiedener Insekten, z.B. von Steinfliegen, Eintagsfliegen und Köcherfliegen.

c) Erhalt und Entwicklung uferbegleitender oder feuchtigkeitsliebender Krautfluren oder feuchtigkeitsliebender
Grünlandgesellschaften mit ihren charakteristischen Pflanzen- und Tierarten.
Erläuterungen:
Charakteristische Pflanzenarten sind z.B.: Mädesüß, Baldrian, Blutweiderich, Kukkucks-Lichtnelke, Kohldistel,
Sauerampfer.
Charakteristische Tierarten sind z.B.: Sumpfrohrsänger, Dorngrasmücke, Strauchschrecke, Grünes Heupferd.

d) Erhalt und Förderung der von einer extensiven Nutzung abhängigen Wald- und Hangwiesen mit ihren
spezifischen Pflanzen- und Tierarten.
Erläuterungen:
Spezifische Pflanzenarten sind z.B.: Heil-Ziest, Wiesen-Kümmel, Schlüsselblume, Ruchgras, Rauher Löwenzahn.
Spezifische Tierarten sind z.B.: Brauner Grashüpfer, verschiedene Schmetterlingsarten.

e) Erhalt und Entwicklung der seltenen und wertvollen Eichen- und Buchenhochwälder mit ihren charakteristischen
Pflanzen- und Tierarten.
Erläuterungen:
Charakteristische und seltene Pflanzenarten sind z.B.: Perlgras, Waldveilchen, Aronstab, Vogelnestwurz.
Charakteristische und seltene Tierarten sind z.B.: Schwarzspecht, Grünspecht, Habicht, Waldkauz, Nagelfleck.

f) Erhalt der ehemaligen Schieferbrüche und Felswände mit ihren charakteristischen Farn- und Blütenpflanzen.

2. wegen der internationalen Bedeutung eines geologischen Aufschlusses im Hasselbachtal aus wissen-
schaftlichen und erdgeschichtlichen Gründen (Richtprofil der Devon-Karbon-Grenze).

3. wegen der besonderen Eigenart und der hervorragenden Schönheit des ausgedehnten Bachauenwaldes mit
angrenzenden Laubwäldern.
Erläuterungen:
Das Henkhauser- und Hasselbachtal gehört mit seiner Vielzahl an bemerkenswerten oder bedrohten Pflanzen-
und Tierarten zu den regional bedeutenden Talräumen und das Bachsystem selbst zu den wenigen naturnah
erhaltenen Bachläufen dieser Region.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4611-0246
Kennung:

BK-4611-0246

Objektbezeichnung:

NSG Henkhauser- und Hasselbachtal

Link zur Karte: BK-4611-0246
Objektbeschreibung: Das Naturschutzgebiet befindet sich im Nord-Osten der Stadt Hagen an der Grenze zum Märkischen Kreis. Das Gebiet umfasst ein mehrfach verzweigtes, in weiten Abschnitten natürlich mäandrierendes Bachsystem mit bachbegleitenden Erlen- und Eschenbeständen. Das Bachsystem des Henkhauser- und des Hasselbaches wird von unzähligen Quellen gespeist. Die übrigen Täler sind mit z.T alten Buchen und Eichen bestockt und teilweise kerbförmig eingeschnitten. Lokal sind entlang der Bäche kleinere, episodische, stehende Wasserflächen vorhanden. Im Norden des Gebietes befindet sich innerhalb des Waldes eine Wiese die Aufgrund ihres Artenreichtums besonders schützenswert ist. Das Gebiet ist als Vernetzungsbiotop und als Lebensraum für seltene und gefährdete Pflanzen- und Tierarten, im Rahmen des Biotopverbundes von herausragende Bedeutung. Entwicklungsziel: Erhaltung naturnaher Bachtäler sowie Feuchtwiesen und naturnahen Waldbeständen.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Pfeifengraswiesen auf kalkreichem Boden, torfigen und tonig-schluffigen Böden (Molinion caeruleae) <6410> (0,81 ha)
  • Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) <9110> (17,60 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (10,83 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (1,70 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Quellbereiche (nicht FFH-LRT) <NFK0> (NaN ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (NaN ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Fliessgewaesserbereiche (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (NaN ha)
  • Quellbereiche (NaN ha)
  • Seggen- und binsenreiche Nasswiesen (0,81 ha)
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (17,60 ha)
  • Buchen-Eichenmischwald <AB1> (6,70 ha)
  • Hybrid-Pappelwald <AF0> (1,20 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (13,60 ha)
  • Eschenmischwald mit einheimischen Laubbaumarten <AM1a> (4,13 ha)
  • Schlagflur <AT0> (1,00 ha)
  • Windwurffläche <AT2> (4,50 ha)
  • Feldgehölz <BA0> (0,18 ha)
  • Fettwiese, Flachlandausbildung (Glatthaferwiese) <EA1> (1,70 ha)
  • Fettweide <EB0> (1,07 ha)
  • basenarme Pfeifengraswiese <EC4> (0,81 ha)
  • Grünlandbrache <EE0> (2,55 ha)
  • Tümpel (periodisch) <FD1> (NaN ha)
  • Sicker-, Sumpfquelle, Helokrene <FK2> (NaN ha)
  • Bach <FM0> (NaN ha)
  • Steinbruch <GC0> (0,25 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Aronstab (Arum maculatum)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Bitteres Schaumkraut (Cardamine amara)
  • Blauer Eisenhut (Aconitum napellus)
  • Blaugrüne Segge (Carex flacca)
  • Busch-Windröschen (Anemone nemorosa)
  • Echte Zaunwinde (Calystegia sepium s.l.)
  • Einblütiges Perlgras (Melica uniflora)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flattergras (Milium effusum)
  • Geflecktes Knabenkraut Sa. (Dactylorhiza maculata agg.)
  • Gegenblättriges Milzkraut (Chrysosplenium oppositifolium)
  • Gemeine Pestwurz (Petasites hybridus)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnliches Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus)
  • Grüne Nieswurz (Helleborus viridis)
  • Hohe Schlüsselblume (Primula elatior)
  • Knäuel-Binse (Juncus conglomeratus)
  • Krause Distel i.w.S. (Carduus crispus s.l.)
  • Langblättriges Waldvögelein (Cephalanthera longifolia)
  • Mauerlattich (Mycelis muralis)
  • Moor-Labkraut (Galium uliginosum)
  • Moschuskraut (Adoxa moschatellina)
  • Nestwurz (Neottia nidus-avis)
  • Pfeifengras Sa. (Molinia caerulea agg.)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Scharbockskraut (Ficaria verna)
  • Schneeglöckchen (Galanthus nivalis)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarze Teufelskralle (Phyteuma nigrum)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Spitz-Ahorn (Acer platanoides)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Teufelsabbiss (Succisa pratensis)
  • Wald-Habichtskraut (Hieracium murorum)
  • Wald-Hainsimse (Luzula sylvatica)
  • Wechselblättriges Milzkraut (Chrysosplenium alternifolium)
  • Weiche Trespe (Bromus hordeaceus s.l.)
  • Weisse Hainsimse (Luzula luzuloides)
  • Weißes Waldvögelein (Cephalanthera damasonium)
  • Wiesen-Kerbel (Anthriscus sylvestris)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Ährige Johannisbeere (Ribes spicatum)
  • Ährige Teufelskralle (Phyteuma spicatum)
Tierarten:
  • Crenobia alpina (Crenobia alpina)
  • Crunoecia irrorata (Crunoecia irrorata)
  • Dunkers Quellschnecke (Bythinella dunkeri)
  • Feuersalamander (Salamandra salamandra)
Schutzziele:
  • Erhaltung naturnaher Bachtäler sowie Feuchtwiesen und naturnahen Waldbeständen.
Gefährdungen:
  • Freizeitaktivitaeten
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • Siedlung
  • Wegebau
Maßnahmen:
  • dynamisches Altholzkonzept
  • Erhaltung der Gewaesser
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • Gruenlandnutzung beibehalten
  • kein Gewaesserausbau
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Verbesserung der Wasserqualitaet
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