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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Hard (HA-016)

Objektbezeichnung:

NSG Hard

Kennung:

HA-016

Ort: Hagen
Kreis: Hagen
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 48,43 ha
Offizielle Fläche: 49,10 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1992
Inkraft: 1994
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Festsetzung erfolgt gem. § 20 a) und c) LG:

1. zur Erhaltung und Wiederherstellung von Lebensgemeinschaften oder Lebensstätten bestimmter wildlebender
Pflanzen- und wildlebender Tierarten an einem Steilhang der Volme.

Der Schutzzweck ist insbesondere:

a) Erhalt und Entwicklung eines struktur- und altersheterogenen Hangwaldes auf Massenkalk mit Übergängen
zum Schluchtwald einschließlich eines gut strukturierten Waldrandes mit seinen charakteristischen Pflanzenarten.
Erläuterungen:
Charakteristische und seltene Pflanzenarten sind z.B.: Zweiblatt, Elsbeere, Seidelbast, Vogelnestwurz, Hirschzunge, Frauenfarn;

b) Erhalt und Entwicklung der südexponierten Kalk-Halbtrockenrasen bzw.-Trockenrasen sowie der ehemaligen Kalksteinbrüche und Felsformationen mit ihren bemerkenswerten Pflanzen- und Tierarten.
Erläuterungen:
Bemerkenswerte Pflanzenarten sind z.B.: Fliegenragwurz, Esparsette, Blaugras.
Bemerkenswerte Tierarten sind z.B.: Waldeidechse, verschiedene Insektenarten, insbesondere Heuschrecken
und Schmetterlinge, seltene Schneckenarten.

c) Erhalt der Höhlen und Klüfte im Massenkalk als Lebensraum für eine Vielzahl charakteristischer
und zum Teil bedrohter Tierarten.
Erläuterungen:
Charakteristische Tierarten sind z.B. Höhlenspinnen, verschiedene Nachtfalterarten und Fledermäuse.

2. wegen der geologischen Bedeutung dieses Abschnitts des Volmehanges.
Erläuterungen:
Der geologische Aufbau der Hardt und ihrer Umgebung wird bestimmt durch die Verwerfungsgrenze zwischen
den Oberen Honseler Schichten und dem Massenkalk. Außerdem befinden sich in diesem Gebiet mehrere
unterschiedlich große Karsthöhlen, z.B. die Volmehanghöhle mit 1.700 m und das Martinsloch mit 702 m Länge
im Massenkalk sowie mehrere kleinere, zum Kluftsystem gehörende Höhlen und Klüfte. In einer Riffkalkschicht
der Oberen Honseler Schichten befinden sich zwei weitere Höhlen (Stockeyhöhle II mit 23 bzw. 7 m Länge).

3. wegen der besonderen Eigenart und der hervorragenden Schönheit des Volmehanges.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-HA-00007
Kennung:

BK-0001

Objektbezeichnung:

NSG Hardt

Link zur Karte: BK-0001
Objektbeschreibung: Das Gebiet liegt angrenzend an das Stadtzentrum der Stadt Hagen und wird nahezu allseitig von Siedlung umschlossen. An einem Höhenrücken aus dolomitisierten Massenkalk, am Unterlauf der Volme, befindet sich der gebietsprägende, buchendominierte Laubholzbestand des Naturschutzgebietes. Durch den Kronenschluss der Baumschicht, dringt in weiten Teilen nur noch wenig Licht bis zum Boden vor. Aus diesem Grund sind die Strauch und Krautschicht z.T. nur wenig ausgeprägt. In ehemaligen, z.T. verfüllten Steinbrüchen, ist die artenreiche Krautschicht durch Verbuschung und Verfüllung nur noch sehr lückig vorhanden. Geologisch bedeutend sind die Karsthöhlen, die Lebensraum für Fledermäuse, Höhlenspinnen und Nachtfalter bieten. Naturschutzfachlich bedeutend ist das Gebiet durch die im Süden befindlichen, sekundären offene Felsformationen mit ihren seltenen und wertvollen Lebensräumen für Tier- und Pflanzenarten. Die ausgedehnten z.T. orchideenreichen Laubwälder mit stehendem und liegendem Totholz geben dem Gebiet eine herausragende Bedeutung. Im Rahmen der Biotopvernetzung von Waldgebieten stellt das NSG Hardt eine wertvolle Fläche dar, die mit ihren stabilen Orchideenpopulationen als Trittsteinbiotop dient. Erhaltung und Förderung der strukturellen Vielfalt dieses geschlossenen Buchenwaldes durch naturnahen Waldbau und Pflege der Offenlandbereiche sollten oberste Priorität haben.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum) <9130> (16,58 ha)
  • Mitteleuropaeischer Orchideen-Kalk-Buchenwald (Cephalanthero-Fagion) <9150> (0,14 ha)
  • noch kein LRT <kein LRT> (1,90 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (24,76 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Waldraender und Lichtungen <NAV0> (0,71 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Felsen (nicht FFH-LRT) <NGA0> (2,73 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Wälder und Gebüsche trockenwarmer Standorte (0,14 ha)
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (18,60 ha)
  • Eichen-Buchenmischwald <AA1> (7,65 ha)
  • Buchenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AA2> (2,70 ha)
  • Buchen-Eichenmischwald <AB1> (5,94 ha)
  • Birken-Eichenmischwald <AB2> (3,72 ha)
  • Eichenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AB3> (2,87 ha)
  • Lärchenmischwald <AS1> (0,81 ha)
  • sekundärer Kalkfels <GA3> (2,73 ha)
  • Verfüllung <HF4> (1,09 ha)
  • Feuchter Waldsaum bzw. linienf. Hochstaudenflur <KA4> (0,71 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Aronstab (Arum maculatum)
  • Benekens Wald-Trespe (Bromus benekenii)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Berg-Segge (Carex montana)
  • Blauroter Hartriegel (Cornus sanguinea s.l.)
  • Bleiche Segge (Carex pallescens)
  • Breitblättrige Stendelwurz Sa. (Epipactis helleborine agg.)
  • Brombeere (unbestimmt) (Rubus spec.)
  • Busch-Windröschen (Anemone nemorosa)
  • Bären-Lauch (Allium ursinum)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Einblütiges Perlgras (Melica uniflora)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Europäische Lärche (Larix decidua)
  • Feld-Ahorn (Acer campestre)
  • Finger-Segge (Carex digitata)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Frühlings-Hainsimse (Luzula pilosa)
  • Gemeine Waldrebe (Clematis vitalba)
  • Gemeiner Schneeball (Viburnum opulus)
  • Gemeiner Wundklee i.w.S. (Anthyllis vulneraria s.l.)
  • Gewöhnliche Weißliche Hainsimse (Luzula luzuloides subsp. luzuloides)
  • Gewöhnliches Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus)
  • Giersch (Aegopodium podagraria)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Grüne Nieswurz (Helleborus viridis subsp. occidentalis)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Heil-Ziest (Betonica officinalis)
  • Hunds-Rose (Rosa canina)
  • Kleinblättrige Stendelwurz (Epipactis microphylla)
  • Kleiner Wiesenknopf i.w.S. (Sanguisorba minor s.l.)
  • Kletten-Labkraut (Galium aparine)
  • Kriechende Rose (Rosa arvensis)
  • Mahonie (Mahonia aquifolium)
  • Maiglöckchen (Convallaria majalis)
  • Mauerraute (Asplenium ruta-muraria)
  • Nesselblättrige Glockenblume (Campanula trachelium)
  • Robinie (Robinia pseudoacacia)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rote Heckenkirsche (Lonicera xylosteum)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Sanikel (Sanicula europaea)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Sommer-Linde (Tilia platyphyllos)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Süsse Wolfsmilch (Euphorbia dulcis subsp. purpurata)
  • Trauben-Eiche (Quercus petraea)
  • Vielblütige Weisswurz (Polygonatum multiflorum)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Veilchen Sa. (Viola reichenbachiana agg.)
  • Waldmeister (Galium odoratum)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Weissdorn (unbestimmt) (Crataegus spec.)
  • Weißes Waldvögelein (Cephalanthera damasonium)
  • Wiesen-Schlüsselblume (Primula veris)
  • Wolliger Schneeball (Viburnum lantana)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung und Entwicklung eines struktur- und altersheterogenen Hangwaldes auf Massenkalk mit Übergängen zum Schluchtwald einschließlich eines gut strukturierten Waldrandes. Erhalt der Höhlne und Klüfte im Massenkalk als Lebensraum für eine Vielzahl charakteristischer und zum Teil bedrohter Tierarten.
Gefährdungen:
  • Ausbreitung Problempflanzen
  • Beschattung
  • Beschattung, zu stark
  • Einwanderung, Ausbreitung Neophyten
  • Freizeitaktivitaeten
  • mangelnde Naturverjuengung
  • Muellablagerung, Gartenabfall
  • unerwuenschte Sukzession
  • Verbuschung
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Anlage Waldmantel durch Pflanzung bodenstaendiger Straeucher
  • Belassen von anfallendem liegenden und stehenden Totholz
  • Beseitigung von Muell
  • Beseitigung von verdaemmenden Gehoelzen
  • Beseitigung von verdaemmenden Neophyten
  • Bestockungsgrad absenken
  • der natuerlichen Entwicklung ueberlassen
  • der Sukzession ueberlassen
  • Entbuschen einer Flaeche
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • Erhoehung des Altholzanteils
  • Felsen freistellen
  • gefaehrdete Tierart foerdern
  • Hoehlen, Stollen erhalten, sichern
  • kein Kahlschlag
  • Mittelwaldartige Bewirtschaftung
  • Natuerliche Entwicklung der Vorwaldstadien
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Nisthilfe anbringen, betreuen
  • Obstbaumpflege
  • Rueckepferde einsetzen
  • Ueberhaelter im Bestand belassen
  • verdaemmende Gehoelze entnehmen
  • Waldmantelentwicklung
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