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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Vossnacken (HER-001)

Objektbezeichnung:

NSG Vossnacken

Kennung:

HER-001

Ort: Herne
Kreis: Herne
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 18,74 ha
Offizielle Fläche: 19,70 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1989
Inkraft: 2012
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Unterschutzstellung erfolgt

- Zur Erhaltung und Foerderung der seltenen, feuchten bis nassen Waldgesellschaften
(Quell-Erlenwald, Eschenwald) mit ihrem charakteristischen Inventar an Pflanzen,
- Zum Erhalt und zur Foerderung der naturnahen Buchen-Altholzbestaende,
- Zum Erhalt und zur Foerderung der quelligen Nassbrachen,
- Zum Erhalt der Lebensstaetten zahlreicher, zum Teil gefaehrdeter Amphibien, Insekten-,
und Vogelarten,
- Zut Entwicklung neuer Lebensgemeinschaften.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4409-0036
Kennung:

BK-4409-0036

Objektbezeichnung:

NSG Vossnacken

Link zur Karte: BK-4409-0036
Objektbeschreibung: Das NSG Vossnacken stellt einen außerordentlich struktur- und artenreichen Lebensraumkomplex am Rand der Emscherniederung mit ausgedehnten Erlen-, Eschen- und Weiden-Quell- und Auwäldern, Quellbereichen, Kleingewässern, einem größeren naturnahen Bergsenkungsteich, ausgedehnten, orchideenreichen Feuchtwiesen auf Niedermoorstandort, Gebüschen, Gehölzsukzession, Buchen- und Eichen-Altbeständen, Obstbaumwiesen und brachgefallenen Grünlandflächen dar. Mehrere flache Aufschüttungen im nördlichen und östlichen Gebietsteil wurden mit verschiedenen Laubgehölzen weitgehend aufgeforstet. Im Gebiet überwiegen Gleyböden, im Südwesten auch Braunerden, im Südosten als edaphische Besonderheit quellnasse Niedermoorböden. Das Gebiet befindet sich im Siedlungsrandbereich im Übergang zum ehemals industriell geprägten, jetzt durch Industriefolgeflächen, Gewerbegebiete und Verkehrswege geprägten Nordosten der Stadt Herne. Der Norden des Gebietes wird durch ein größeres naturnahes Bergsenkungsgewässer mit ausgeprägtem Röhrichtgürtel und angrenzenden, hochstaudenreichen, teilweise verbuschenden Brachflächen geprägt. Im Osten herrschen junge Gehölzbestände auf einer flachen Aufschüttung und nitrophytenreiche Brachfluren sowie Weidengehölze vor, im Südosten fällt ein ca. ein Hektar großer, teils verbrachender, quelliger Nasswiesenbereich mit einem großen Orchideenbestand auf. Angrenzend an weitere Aufschüttungen mit meist jungen Gehölzbeständen ist im Südwesten ein ausgedehnter Quellbereich mit Erlen-Eschen-Auwaldvegetation und Weiden-Auwald hervorzuheben, der in weitem Umkreis einzigartig gut erhalten ist. Hier fallen große Flächen mit Riesenschachtelhalm-Dominanz, aber auch regional seltene Arten wie Grüne Nieswurz oder Hohe Schlüsselblume ins Auge. Das Gehölz wird von mehreren Gräben durchzogen. Angrenzend in höher gelegenen Bereichen sind altholzreiche Buchen-Hallenwaldbestände zu erwähnen. Das NSG Vossnacken ist für den regionalen Biotopverbund von herausragendem Wert. Im Gebiet kommen folgende Biotoptypen nach Paragraph 62 LG NRW vor: Quellbereiche (FK2), naturnahe Stillgewässer (FR0, FD0), Nass- und Feuchtgrünland (EC1, EE3), Auwälder (AC5, AE2, AM2).

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Auen-Waelder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) <91E0> (1,18 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (6,64 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete flaechige Gebuesche und Baumgruppen <NBB0> (1,64 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete linienfoermige Gehoelzstrukturen und Einzelbaeume <NBD0> (0,07 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (3,15 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (0,88 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,81 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Quellbereiche (nicht FFH-LRT) <NFK0> (0,02 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Obstbaumbestaende <NHK0> (0,31 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Auwälder (1,18 ha)
  • Quellbereiche (0,02 ha)
  • Seggen- und binsenreiche Nasswiesen (0,88 ha)
  • stehende Binnengewaesser (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,79 ha)
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (0,68 ha)
  • Eichenwald <AB0> (0,36 ha)
  • Schwarzerlenwald <AC0> (0,63 ha)
  • Bachbegleitender Erlenwald <AC5> (0,15 ha)
  • Birkenwald <AD0> (2,68 ha)
  • Weidenwald <AE0> (1,85 ha)
  • Weiden-Auenwald <AE2> (0,37 ha)
  • Hybrid-Pappelwald <AF0> (1,00 ha)
  • Sonstiger Laubwald aus einer nicht heimischen Laubbaumart <AH0> (0,12 ha)
  • Eschenwald <AM0> (1,07 ha)
  • Bachbegleitender Eschenwald <AM2> (0,66 ha)
  • Aufforstung, Pionierwald <AU0> (1,54 ha)
  • Gebüsch, Strauchgruppe <BB0> (1,64 ha)
  • Strauchhecke, ebenerdig <BD2> (0,07 ha)
  • Nass- und Feuchtwiese <EC1> (0,72 ha)
  • Grünlandbrache <EE0> (3,15 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (0,16 ha)
  • stehendes Kleingewässer <FD0> (0,12 ha)
  • Sicker-, Sumpfquelle, Helokrene <FK2> (0,02 ha)
  • Graben <FN0> (0,01 ha)
  • Bergsenkungsgewässer <FR0> (0,69 ha)
  • Garten, Baumschule <HJ0> (0,18 ha)
  • Gartenbrache <HJ4> (0,18 ha)
  • Streuobstwiese <HK2> (0,31 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Arznei-Baldrian Sa. (Valeriana officinalis agg.)
  • Asch-Weide Sa. (Salix cinerea)
  • Aufrechter Igelkolben (Sparganium erectum)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Blauroter Hartriegel (Cornus sanguinea s.l.)
  • Braune Segge (Carex nigra)
  • Breitblättrige Stendelwurz (Epipactis helleborine)
  • Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia)
  • Breitblättriges Knabenkraut (Dactylorhiza majalis)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Bruch-Weide (Salix fragilis)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Dreiteiliger Zweizahn (Bidens tripartita)
  • Echte Zaunwinde (Calystegia sepium s.l.)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Garten-Apfel (Malus domestica)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Blutweiderich (Lythrum salicaria)
  • Gewöhnliche Goldnessel (Galeobdolon luteum)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnliches Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus)
  • Grau-Erle (Alnus incana)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Grüne Nieswurz (Helleborus viridis subsp. occidentalis)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Hecken-Knöterich (Fallopia dumetorum)
  • Hohe Schlüsselblume (Primula elatior)
  • Japan-Staudenknöterich (Fallopia japonica)
  • Kleine Wasserlinse (Lemna minor)
  • Korb-Weide (Salix viminalis)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
  • Linde (unbestimmt) (Tilia spec.)
  • Nesselblättrige Glockenblume (Campanula trachelium)
  • Ohr-Weide (Salix aurita)
  • Pappel (unbestimmt) (Populus spec.)
  • Riesen-Goldrute (Solidago gigantea)
  • Riesen-Schachtelhalm (Equisetum telmateia)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rote Johannisbeere (Ribes rubrum)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Sauerampfer (Rumex acetosa)
  • Scharfer Hahnenfuss (Ranunculus acris)
  • Schlehe Sa. (Prunus spinosa agg.)
  • Schmalblättriger Merk (Berula erecta)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Labkraut i.w.S. (Galium palustre s.l.)
  • Sumpf-Pippau (Crepis paludosa)
  • Sumpf-Schachtelhalm (Equisetum palustre)
  • Sumpf-Segge (Carex acutiformis)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Teich-Schachtelhalm (Equisetum fluviatile)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Vielblütige Weisswurz (Polygonatum multiflorum)
  • Wald-Bingelkraut (Mercurialis perennis)
  • Waldmeister (Galium odoratum)
  • Wasser-Schwaden (Glyceria maxima)
  • Wiesen Knäuelgras Sa. (Dactylis glomerata agg.)
  • Wiesen-Klee (Trifolium pratense)
  • Wiesen-Platterbse (Lathyrus pratensis)
  • Wiesen-Schaumkraut (Cardamine pratensis)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zierliche Wasserlinse (Lemna minuta)
  • Zweigriffliger Weissdorn (Crataegus laevigata)
  • Zweizeilige Segge (Carex disticha)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung und Optimierung eines außerordentlich struktur- und artenreichen Lebensraumkomplexes am Rand der Emscherniederung mit ausgedehnten Erlen-, Eschen- und Weiden-Quell- und Auwäldern, Quellbereichen, Kleingewässern, einem größeren, naturnahen Bergsenkungsteich, ausgedehnten, orchideenreichen Feuchtwiesen auf Niedermoorstandort, Gebüschen, Gehölzsukzession, Buchen- und Eichen-Altbeständen, Obstbaumwiesen und brachgefallenen Grünlandflächen als Lebensraum für eine Vielzahl, teilweise gefährdeter Tier- und Pflanzenarten
Gefährdungen:
  • Aufforstung
  • Entwaesserung, Wasserentnahme, Wasserregime
  • Gewaesserverunreinigung (SP)
  • Muellablagerung, Hausmuell
  • nicht einheimische Gehoelze (FW)
  • Stoerungs-, Eutrophierungszeiger
  • Trittschaden an Vegetation
  • unerwuenschte Sukzession (Feuchtwiese infolge Verbrachung)
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Beseitigung von Muell
  • Einstellung der Bewirtschaftung
  • Erhaltung der Gewaesser
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
  • Gruenlandnutzung beibehalten
  • keine Entwaesserung
  • Totholz erhalten
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
  • Verbesserung der Wasserqualitaet
  • Waldmantelentwicklung
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