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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Linnenbeeke (HF-003)

Objektbezeichnung:

NSG Linnenbeeke

Kennung:

HF-003

Ort: Vlotho
Kreis: Herford
Bezirksregierung: Detmold
Digitalisierte Fläche: 29,76 ha
Offizielle Fläche: 29,70 ha
Flächenanzahl: 3
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1941
Inkraft: 1998
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Schutzzweck
- zur Erhaltung und Entwicklung eines hervorragend ausgepraegten
Fliessgewaessersystems des Lipper Berglandes aus landes-
kundlichen und erdgeschichtlichen Gruenden,
- zur Erhaltung und Entwicklung eines vielfaeltig strukturierten
Lebensraumes mit wertvollen und z.T. bedrohten oder gefaehr-
deten Biotoptypen, wie naturnahe Waldflaechen verschiedener
Feuchtegrade, Feuchtwiesen, Roehrichten, Feuchtbrachen,
naturnahen Fliess-, Stillgewaessern und Quellbereichen sowie
zahlreichen Findlingen und Findlingsformen,
- zur Sicherung und Entwicklung von Lebensstaetten zahlreicher
Tier- und Pflanzenarten mit vorwiegenden Lebensrauman-
spruechen an Feuchtstandorte, darunter zahlreiche gefaehrdete
und bedrohte Arten,
- zur Wiederherstellung typischer Strukturen aus Gruenland,
Fliessgewaesser- und Talauenwaelder und bachbegleitenden
Gehoelzen in kleinflaechig gestoerten oder beeintraechtigten
Teilgebieten,
- zur Erhaltung eines Landschaftsraumes von hervorrragender
Schoenheit
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-3819-009
Kennung:

BK-3819-009

Objektbezeichnung:

Linnenbeeke

Link zur Karte: BK-3819-009
Objektbeschreibung: Ausgesprochen strukturreicher Wald-Grünland-Komplex in dem von Süden nach Nordwesten verlaufenden Talsystem der oberen Linnenbeeke. Der Talzug liegt innerhalb der von Ackerbau geprägten, aber durch Waldbestände verhältnismäßig reich strukturierten Hügellandschaft im SE der Stadt Vlotho. Er wird durch die kleine Ortschaft Linnenbeeke und die Kreisstraße 12 in zwei Abschnitte geteilt. Als dritte kleine Teilfläche liegt ein Buchenwald westlich des südlichen Abschnitts. Im Süden vereinigen sich die Kerbtälchen zweier Quellbäche, von denen der linke in einer Tümpelquelle entspringt. Talhänge im rechten Tälchen und der Talabschnitt südlich der Ortschaft Linnenbeeke sind von altersheterogenen, Ilex-reichen Hainsimsen-Buchenwäldern mit meist spärlicher Krautvegetation bestanden. In der westlichen dritten Teilfläche ist ein frischer Waldmeister­buchenwald mit üppiger Krautschicht entwickelt. Streckenweise sind schlehenreiche Waldmäntel vorhanden. Findlinge, teils in natürlicher Lage, teils als (früh-)historische Steinsetzungen oder als inzwischen hinterspülte ehemalige Uferbefestigung, prägen den Norden des südlichen Abschnitts. Stellenweise mageres Grünland (v. a. an der östlich exponierten Talflanke) wird teils als Wiese (mit Nachweide), teils als Weide genutzt. Im Talgrund sind hochstaudenreiche Nassbrachen vorhanden (neben verlandeter Fischteichanlage). Wohl noch extensiv genutzte Fischteiche liegen unterhalb der Tümpelquelle im Südosten und etwa in der Mitte des Teilgebiets (ehem. Mühlenweiher). Die Ufer der in einem teils steinigen, teils schlammigen Bett fließenden Bachläufe sind von Erlen bestanden, die am Hof Bade einen kleinflächigen Hainsternmieren-Erlenwald bilden. Der bis zum Kurpark Bad Senkelteichs reichende nördliche Gebietsteil wird von teils brach liegendem, teils als Mähweide genutztem Feuchtgrünland geprägt. Während der Bachlauf ansonsten nur von einer schmalen Erlengalerie begleitet wird, ist im Süden des Abschnitts ein Erlenwald auf größerer Fläche ausgebildet - im Norden auch ein kleiner Feuchtwald mit lokaler Dominanz von Eschen. Das Grünland sollte durch eine extensive Nutzung und die Vermeidung eines weiteren Nährstoffeintrages von teils unmittelbar angrenzenden Ackerflächen gepflegt werden. Das Gebiet zeichnet sich durch eine besonders große Biotoptypenvielfalt und hervorragende Ausprägung seiner Laubwaldbestände und wertvollen Grünland-Flächen aus. Das obere Linnenbeeke-Tal ist Teil eines verzweigten Talsystems mit zahlreichen zusammenhängenden bzw. benachbarten Talabschnitten mit naturnahen Komplexen aus Wald und Nassgrünland und somit wesentlicher Bestandteil im regionalen Biotopverbund innerhalb der von Ackerbau geprägten Hügellandschaft.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) <9110> (11,14 ha)
  • Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum) <9130> (2,11 ha)
  • Auen-Waelder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) <91E0> (1,45 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Auenwaelder (nicht FFH-LRT) <NAX0> (0,29 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete linienfoermige Gehoelzstrukturen und Einzelbaeume <NBD0> (0,60 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (4,50 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (4,18 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Magergruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NED0> (0,42 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,02 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Quellbereiche (nicht FFH-LRT) <NFK0> (0,01 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,43 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Biotoptypen der gesetzlich geschützten Biotope (6,67 ha)
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (13,25 ha)
  • Bachbegleitender Erlenwald <AC5> (1,45 ha)
  • Pappelwald auf Auenstandort <AF2> (0,10 ha)
  • Bachbegleitender Eschenwald <AM2> (0,19 ha)
  • Gehölzstreifen <BD3> (0,60 ha)
  • Fettwiese, Flachlandausbildung (Glatthaferwiese) <EA1> (1,80 ha)
  • Fettweide <EB0> (2,10 ha)
  • Nass- und Feuchtwiese <EC1> (2,41 ha)
  • Grünlandbrache <EE0> (0,60 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (2,19 ha)
  • Teich <FF0> (0,02 ha)
  • Quelle, Quellbereich <FK0> (0,00 ha)
  • Grundquelle, Tümpelquelle, Limnokrene <FK1> (0,01 ha)
  • Bachoberlauf im Mittelgebirge <FM1> (0,43 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Glockenblume (Campanula rapunculoides)
  • Aronstab (Arum maculatum)
  • Arznei-Thymian (Thymus pulegioides)
  • Aufgeblasenes Leimkraut (Silene vulgaris)
  • Aufrechter Igelkolben (Sparganium erectum)
  • Behaarte Segge (Carex hirta)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Besen-Gabelzahnmoos (Dicranum scoparium)
  • Bitteres Schaumkraut (Cardamine amara)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Busch-Windröschen (Anemone nemorosa)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Echtes Springkraut (Impatiens noli-tangere)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Eibe (Taxus baccata)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Färber-Ginster (Genista tinctoria)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Blutweiderich (Lythrum salicaria)
  • Gemeiner Frauenmantel Sa. (Alchemilla vulgaris agg.)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gemeiner Schneeball (Viburnum opulus)
  • Gemeiner Wasserdarm (Stellaria aquatica)
  • Gemeines Rispengras (Poa trivialis)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnliches Ruchgras (Anthoxanthum odoratum)
  • Giersch (Aegopodium podagraria)
  • Gras-Sternmiere (Stellaria graminea)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Großes Windröschen (Anemone sylvestris)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Hain-Sternmiere (Stellaria nemorum)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Hohe Schlüsselblume (Primula elatior)
  • Kanadische Pappel (Populus canadensis (P. deltoides x nigra))
  • Kleine Bibernelle (Pimpinella saxifraga)
  • Kleines Mausschwanzmoos (Isothecium myosuroides)
  • Kohl(-Kratz)distel (Cirsium oleraceum)
  • Kriechender Arznei-Baldrian (Valeriana excelsa subsp. excelsa)
  • Kriechender Günsel (Ajuga reptans)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rote Johannisbeere (Ribes rubrum)
  • Rotes Straussgras (Agrostis capillaris)
  • Rotschwingel (Festuca rubra)
  • Ruprechtskraut (Geranium robertianum)
  • Sanikel (Sanicula europaea)
  • Sauerampfer (Rumex acetosa)
  • Scharbockskraut (Ficaria verna)
  • Scharfer Hahnenfuss (Ranunculus acris)
  • Schwanenhals-Sternmoos (Mnium hornum)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Schönes Frauenhaarmoos (Polytrichum formosum)
  • Sommer-Linde (Tilia platyphyllos)
  • Spitz-Ahorn (Acer platanoides)
  • Spitzblütige Binse (Juncus acutiflorus)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Labkraut (Galium palustre)
  • Sumpf-Pippau (Crepis paludosa)
  • Sumpf-Schachtelhalm (Equisetum palustre)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Teich-Schachtelhalm (Equisetum fluviatile)
  • Ufer-Hahnenfuss (Ranunculus reptans)
  • Ufer-Schnabeldeckelmoos (Platyhypnidium riparioides)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Veilchen (unbestimmt) (Viola spec.)
  • Verschiedenblättriges Schönschnabelmoos (Eurhynchium praelongum)
  • Vielblütige Weisswurz (Polygonatum multiflorum)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Waldmeister (Galium odoratum)
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Wechselblättriges Milzkraut (Chrysosplenium alternifolium)
  • Weiche Trespe (Bromus hordeaceus s.l.)
  • Weiches Honiggras (Holcus mollis)
  • Weisse Hainsimse (Luzula luzuloides)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis)
  • Wiesen-Labkraut (Galium mollugo)
  • Wiesen-Löwenzahn Sa. (Taraxacum sect. Ruderalia)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zweizeilige Segge (Carex disticha)
Tierarten:
  • Amsel (Turdus merula)
  • Brauner Waldvogel (Aphantopus hyperantus)
  • Buchfink (Fringilla coelebs)
  • Bunter Grashüpfer (Omocestus viridulus)
  • Buntspecht (Dendrocopos major)
  • Dorngrasmücke (Sylvia communis)
  • Fluss-Napfschnecke (Ancylus fluviatilis)
  • Gewöhnliche Strauchschrecke (Pholidoptera griseoaptera)
  • Kleiner Heufalter (Coenonympha pamphilus)
  • Kohlmeise (Parus major)
  • Mönchsgrasmücke (Sylvia atricapilla)
  • Nachtigall-Grashüpfer (Chorthippus biguttulus)
  • Ringeltaube (Columba palumbus)
  • Rotkehlchen (Erithacus rubecula)
  • Star (Sturnus vulgaris)
  • Weidenmeise (Parus montanus)
  • Zaunkönig (Troglodytes troglodytes)
Schutzziele:
  • Erhalt besonders strukturreich ausgeprägter Talabschnitte mit weitgehend naturbelassenen Bachläufen, wertvollem Feuchtgrünland und naturnahen Laubwäldern auf vielfältig differenzierten Standorten.
Gefährdungen:
  • Eutrophierung
  • Fischerei, Teichbau (FI)
  • unerwuenschte Sukzession (teils fehlende Grünlandnutzung)
  • Zerschneidung durch Strassenbau
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
  • keine Duengung
  • Kopfbaumpflege
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Vermeidung Eutrophierung
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