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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Kilverbachtal (HF-009)

Objektbezeichnung:

NSG Kilverbachtal

Kennung:

HF-009

Ort: Roedinghausen
Kreis: Herford
Bezirksregierung: Detmold
Digitalisierte Fläche: 108,57 ha
Offizielle Fläche: NaN ha
Flächenanzahl:
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1985
Inkraft: 1994
Außerkraft: 9999
Schutzziel: gemaess LG Paragraph 20,
- zur Erhaltung von Lebensgemeinschaften und Lebensstaetten bestim-
mter wildlebender Pflanzen und wildlebender Tierarten, insbeson-
dere zur Erhaltung eines ueberwiegend naturnahen Bachtales mit
Feuchtwiesen, Brachflaechen, Hochstaudenfluren, Roehrichten und
naturnahen Laubwaldgesellschaften, wie Eichenwaldbuchenwaelder
und Bachauenwaldgesellschaften,
- aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen und erdgeschichtli-
chen Gruenden,
- wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart und hervorragenden
Schoenheit des Siehs und seiner Randbereiche,
- zur Herstellung oder Wiederherstellung von Lebensgemeinschaften
und Lebensstaetten bestimmter wildlebender Pflanzen und wildleben-
der Tierarten
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-3716-008
Kennung:

BK-3716-008

Objektbezeichnung:

NSG Kilverbachtal

Link zur Karte: BK-3716-008
Objektbeschreibung: Das NSG Kilverbach ist ein ausgedehntes Sieksystem, welches sich in nord-südlicher Richtung entlang der westlichen Kreisgrenze von Rödinghausen, vorbei an Westkilver bis Bruchmühlen erstreckt. Es umfasst im Wesentlichen den Kilverbach, ein Nebengewässer der Else, mit seiner Aue sowie seinen Seitenarmen. Das Gebiet ist geprägt von langgestreckten Grünlandzügen, welche - wiesen- oder weidegenutzt - teils als Feucht- oder Nassgrünland ausgebildet, teilweise aber auch brachgefallen sind. Die Ufer des Kilverbaches werden auf weiten Strecken von geschlossenen oder lückigen Erlen-Ufergehölzen begleitet. Links und rechts des Gewässers finden sich an den randlichen Hangstufen des Sieksystems schmale, altholzreiche von Rotbuche dominierte Feldgehölze. Im Norden des Gebietes findet sich ein größeres Buchenwaldgebiet mit eingestreuten Nadelholzaufforstungen. Im Umfeld des Gebietes findet sich eine überwiegend ausgeräumte Agrarlandschaft mit intensiv genutzten, großen Ackerschlägen, in Teilbereichen grenzen auch Siedlungen an das Gebiet. Das Gebiet stellt ein landschaftsraumtypisch ausgebildetes Sieksystem mit teilweise naturnahen Gewässerober- und Mittelläufen dar. Im Wiesental des Kilverbaches finden sich ausgedehnte Grünlandzüge mit Feucht- und Nassgrünland, welche nur hier und da von Brachflächen und Ackerschlägen unterbrochen werden. Im Gebiet finden sich mehrere Biotoptypen gemäß § 62 LG. Einzelne Flächen im NSG sind stark aufgedüngt, zahlreiche Flächen darüber hinaus durch Drainagesysteme melioriert. Angesichts der starken Zersiedelung der Landschaft fällt die nur geringe Zerschneidung des Gebietes durch Verkehrswege oder Siedlungsflächen auf. Über den Unterlauf des Kilverbaches ist das Gebiet an das FFH-Gebiet "Elseaue" angebunden. Etwa einen Kilometer nördlich des Gebietes beginnt das Wiehengebirge mit seinen ausgedehnten Waldbeständen. Im Norden ist das Gebiet nach Osten hin über eine Biotopverbundachse an das NSG Wehmerhorster Wiesen angebunden, im mittleren Teil über mehrere Trittsteine an das NSG "Bankhuder Bruch". Angesichts der intensiven Nutzung des höhergelegenen Umfeldes sind zur Vermeidung einer übermäßigen Eutrophierung und zur Verhinderung des Eintrages von Pestiziden Pufferstreifen zu angrenzenden intensiv ackerbaulich genutzten Flächen anzulegen. Die landschaftsprägenden Altholzbestände der Hangstufen sind unbedingt zu erhalten, nicht bodenständige Bestände im Rahmen der forstlichen Nutzung umzuwandeln.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) <9110> (9,89 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (1,33 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Auenwaelder (nicht FFH-LRT) <NAX0> (1,02 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Suempfe, Riede und Roehrichte (nicht FFH-LRT) <NCC0> (0,08 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (25,67 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (10,05 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,04 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Quellbereiche (nicht FFH-LRT) <NFK0> (0,04 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (2,25 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Biotoptypen der gesetzlich geschützten Biotope (9,17 ha)
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (9,89 ha)
  • Eichen-Buchenmischwald <AA1> (1,53 ha)
  • Buchenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AA2> (10,00 ha)
  • Schwarzerlenwald <AC0> (1,00 ha)
  • Bachbegleitender Erlenwald <AC5> (0,69 ha)
  • Hybrid-Pappelwald <AF0> (0,20 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (5,00 ha)
  • Fichtenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AJ1> (2,00 ha)
  • Eschenwald <AM0> (0,33 ha)
  • Hainbuchenwald <AQ0> (3,50 ha)
  • Lärchenmischwald <AS1> (1,50 ha)
  • flächiges Kleingehölz mit vorwiegend heimischen Baumarten <BA1> (4,00 ha)
  • flächiges Kleingehölz mit vorwiegend nicht heimischen Baumarten <BA2> (1,00 ha)
  • Gehölzstreifen <BD3> (0,10 ha)
  • Böschungshecke <BD4> (0,10 ha)
  • Kopfbaumreihe <BG1> (0,05 ha)
  • Erstaufforstung landwirtschaftlicher Flächen überwiegend mit Laubbäumen <BM2> (0,40 ha)
  • Rasen-Großseggenried <CD1> (0,08 ha)
  • Fettwiese <EA0> (19,38 ha)
  • Fettweide <EB0> (15,79 ha)
  • Nass- und Feuchtwiese <EC1> (6,57 ha)
  • Nass- und Feuchtweide <EC2> (2,27 ha)
  • Flutrasen <EC5> (0,04 ha)
  • Brachgefallene Fettwiese <EE1> (0,80 ha)
  • Brachgefallene Fettweide <EE2> (2,00 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (1,76 ha)
  • Tümpel (periodisch) <FD1> (0,04 ha)
  • Fischteich <FF2> (0,70 ha)
  • Sicker-, Sumpfquelle, Helokrene <FK2> (0,04 ha)
  • Bachoberlauf im Mittelgebirge <FM1> (0,94 ha)
  • Bachmittellauf im Mittelgebirge <FM2> (2,21 ha)
  • Graben mit extensiver Instandhaltung <FN3> (0,06 ha)
  • Acker <HA0> (10,00 ha)
  • Trockener (frischer) Saum bzw. linienf. Hochstaudenflur <KB0> (0,20 ha)
  • Randstreifen <KC0> (0,50 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Hellerkraut (Thlaspi arvense)
  • Acker-Vergissmeinnicht (Myosotis arvensis)
  • Bachbunge (Veronica beccabunga)
  • Behaarte Segge (Carex hirta)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Blauer Wasser-Ehrenpreis (Veronica anagallis-aquatica (subsp. anagallis-aquatica))
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Echtes Springkraut (Impatiens noli-tangere)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Europäische Lärche (Larix decidua)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Gegenblättriges Milzkraut (Chrysosplenium oppositifolium)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeines Hornkraut (Cerastium holosteoides)
  • Gemeines Rispengras (Poa trivialis)
  • Geruchlose Kamille (Tripleurospermum perforatum)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Giersch (Aegopodium podagraria)
  • Gift-Hahnenfuss (Ranunculus sceleratus)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Hain-Rispengras (Poa nemoralis)
  • Hain-Sternmiere (Stellaria nemorum)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Kanadische Pappel (Populus canadensis (P. deltoides x nigra))
  • Kleine Wasserlinse (Lemna minor)
  • Kletten-Labkraut (Galium aparine)
  • Knick-Fuchsschwanz (Alopecurus geniculatus)
  • Kohl(-Kratz)distel (Cirsium oleraceum)
  • Krauser Ampfer (Rumex crispus )
  • Kriechende Quecke (Elymus repens)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
  • Riesen-Schwingel (Festuca gigantea)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rote Lichtnelke (Silene dioica)
  • Rüben-Kälberkropf (Chaerophyllum bulbosum)
  • Sauerampfer (Rumex acetosa)
  • Scharfer Hahnenfuss (Ranunculus acris)
  • Schlank-Segge (Carex acuta)
  • Schlehe Sa. (Prunus spinosa agg.)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Silber-Weide (Salix alba)
  • Sonnenwend-Wolfsmilch (Euphorbia helioscopia)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris)
  • Sumpf-Schachtelhalm (Equisetum palustre)
  • Sumpf-Segge (Carex acutiformis)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht Sa. (Myosotis scorpioides agg.)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wasser-Knöterich (Persicaria amphibia)
  • Weiche Trespe (Bromus hordeaceus s.l.)
  • Weißes Straussgras (Agrostis stolonifera)
  • Wiesen Knäuelgras Sa. (Dactylis glomerata agg.)
  • Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis)
  • Wiesen-Rispengras Sa. (Poa pratensis agg.)
  • Wiesen-Schaumkraut Sa. (Cardamine pratensis agg.)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Wurmfarn Sa. (Dryopteris filix-mas agg.)
  • Zitter-Pappel (Populus tremula)
  • Zweiblättrige Schattenblume (Maianthemum bifolium)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung von Lebensgemeinschaften und Lebensstätten bestimmter wildlebender Pflanzen und wildlebender Tierarten, insbesondere Erhaltung eines überwiegend naturnahen Bachtales mit Feuchtgrünland, Brachflächen, Hochstaudenfluren, Rieden und naturnahen Laubwaldgesellschaften, wie Buchen- und Eichenbuchenwälder sowie Bachauenwaldgesellschaften in ansonsten stark ackerbaulich und siedlungsgeprägtem Umfeld.

    Entwicklung und Optimierung eines Talsystems durch naturnahe Gestaltung und extensive Nutzung aller Siekstrukturen und Weiterentwicklung zu einem von Grünland dominierten, strukturreichen und mit naturnahen Fliessgewässern ausgestatteten Bachauen. Anreicherung des Gebietes mit Feuchtbereichen sowohl im Offenlandbereich als auch im Wald. Umwandlung zu bodenständigen Wäldern mit einer naturnahe Bewirtschaftung und Erhalt von Altholzbeständen und Totholz zu Zwecken des Artenschutzes und zur Förderung des Strukturreichtums.
Gefährdungen:
  • Ackerbau
  • Biozideinsatz
  • Duengung
  • Gewaesserausbau
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
Maßnahmen:
  • Abschluss von Bewirtschaftungsvertraegen
  • Altholz erhalten
  • Beschraenkung der Duengung
  • Drainagen verschliessen, entfernen
  • Entnahme nicht bodenst. Gehoelze im Rahmen der forstl. Nutzung
  • Erhoehung des Laubholzanteils
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
  • Gruenland anlegen, wiederherstellen
  • Gruenlandnutzung beibehalten
  • kein Gewaesserausbau
  • keine Biozidanwendung
  • keine Duengung
  • naturnahe Gewaessergestaltung
  • Pufferzone anlegen
  • Verbot der Unterhaltung von Gewaessern
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