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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Doberg (HF-010)

Objektbezeichnung:

NSG Doberg

Kennung:

HF-010

Ort: Buende
Kreis: Herford
Bezirksregierung: Detmold
Digitalisierte Fläche: 47,79 ha
Offizielle Fläche: NaN ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1980
Inkraft: 1994
Außerkraft: 9999
Schutzziel: gemaess LG Paragraph 20,
- zur Erhaltung und Wiederherstellung eines Lebensraumes und ein-
zelner Lebensstaetten fuer in ihrem Bestand bedrohte wildlebende
Tier- und Pflanzenarten sowie deren Lebensgemeinschaften (z.B.
den mittelwaldartig bewirtschafteten Eichen-Hainbuchenwaeldern),
- zur Erhaltung und Demonstration eines wissenschaftlichen, erd-
geschichtlich und palaeontologisch aeusserst wertvollen geologi-
schen Aufschlusses (ehemaliges Abgrabungsgebiet von Kalkmergel,
Glaukonitsand und glimmerfuehrendem Ton) in den drei marinen
Stufen des Oligozaens, die in einer isolierten Spezialmulde er-
halten geblieben sind,
- wegen der natur- und erdgeschichtlichen sowie der landeskundli-
chen Bedeutung dieses Landschaftsraumes und zur Erhaltung eines
seltenen Landschaftsbildes mit grosser floristischer und faunis-
tischer Artenvielfalt,
- zur Erhaltung der besonderen Eigenart eines das Landschaftsbild
praegenden Teiles des Ravensberger Huegellandes
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-3817-174
Kennung:

BK-3817-174

Objektbezeichnung:

NSG Doberg

Link zur Karte: BK-3817-174
Objektbeschreibung: Das NSG weist im zentralen Bereich Aufschlüsse des Ologozäns (Tertiär) auf, welches hier in allen drei Schichten der marinen Ausbildung erhalten ist. Durch intensiven Mergelabbau sind größere Bereiche des NSG anthropogen stark überformt. Das natürliche Relief mit östlich und südlich, bis über 10 Grad geneigten Hängen blieb nur stellenweise erhalten. Durch die Abbautätigkeiten entstanden sehr steile Abbaukanten mit Rutschungen und starken Niveauunterschieden auf kleinem Raum. Soweit das Abgrabungsgelände nicht von Gebüschen und Laubholzaufforstungen eingenommen wird, finden sich hier größere Bestände trockener Glatthaferwiesen, die in Kuppen- und Hangbereichen in Halbtrockenrasen übergehen. Nordöstlich schließt sich an die Abgrabung ein kleines Waldgebiet an, welches im zentralen Bereich einen alten Buchenbestand aufweist. Ansonsten dominieren eher jüngere Wälder aus unterschiedlichen Laubgehölzen. In Abgrabungsbereichen entlang der Autobahn findet zur Zeit eine Wiederbewaldung im Laufe der natürlichen Sukzession statt. Dort wurden in der Vergangenheit Teiche (z.T. Folienteiche) zur Verbesserung der Habitatausstattung angelegt. Diese wurden durch die Gehölze völlig überwachsen und im Winter 2003/04 wieder freigestellt. Die peripher gelegenen Bereiche des NSG werden landwirtschaftlich als Äcker oder Grünland bzw. als Gärten genutzt. Von herausragender Bedeutung ist das Naturschutzgebiet aufgrund seines in Deutschland einmaligen Aufschlusses des Oligozäns mit seinen reichen Fossilienvorkommen. Für den Naturschutz bedeutsam sind v.a. die mageren, blütenreichen Grünlandbestände, die Halbtrockenrasen und die fast vegetationsfreien Mergelsteilwände, die v.a. für grabende Insekten von größter Bedeutung sind. Das Gebiet stellt ein wichtiges Element in der Biotopverbundachse des Brandbaches dar und ist darüber hinaus regional bedeutsam als letztes Rückzugsgebiet und zukünftiges Ausbreitungszentrum für Lebensgemeinschaften der trocken-warmen, mageren Lebensräume.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Naturnahe Kalk-Trockenrasen und deren Verbuschungsstadien (Festuco-Brometalia)(* besondere Bestände mit bemerkenswerten Orchidee <6210> (0,08 ha)
  • Magere Flachland-Maehwiesen (Alopecurus pratensis, Sanguisorba officinalis) <6510> (1,34 ha)
  • Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum) <9130> (2,28 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (3,89 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete flaechige Gebuesche und Baumgruppen <NBB0> (5,68 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (1,95 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Magergruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NED0> (0,17 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,09 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Biotoptypen der gesetzlich geschützten Biotope (0,17 ha)
  • Magerwiesen und -weiden (1,34 ha)
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (0,62 ha)
  • Buchenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AA2> (2,28 ha)
  • Eichenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AB3> (1,00 ha)
  • Birkenwald <AD0> (0,40 ha)
  • Eschenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AM1> (4,12 ha)
  • Hainbuchenwald <AQ0> (0,43 ha)
  • Schlagflur <AT0> (0,30 ha)
  • Feldgehölz <BA0> (2,70 ha)
  • Gebüsch, Strauchgruppe <BB0> (5,68 ha)
  • Kalkhalbtrockenrasen, Kalkmagerrasen <DD0> (0,08 ha)
  • Fettwiese <EA0> (2,50 ha)
  • Fettwiese, Flachlandausbildung (Glatthaferwiese) <EA1> (1,95 ha)
  • Fettweide <EB0> (2,20 ha)
  • Magerwiese <ED1> (1,34 ha)
  • Grünlandbrache <EE0> (0,50 ha)
  • Magergrünlandbrache <EE4> (0,17 ha)
  • Naturschutzteich <FF5> (0,09 ha)
  • Lockergesteinsabgrabung <GD0> (0,32 ha)
  • Acker <HA0> (13,40 ha)
  • Garten, Baumschule <HJ0> (3,20 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)
  • Apfelbaum (unbestimmt) (Malus spec.)
  • Arznei-Thymian (Thymus pulegioides)
  • Arznei-Thymian Sa. (Thymus pulegioides agg.)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Blauroter Hartriegel (Cornus sanguinea s.l.)
  • Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Busch-Windröschen (Anemone nemorosa)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Dornige Hauhechel (Ononis spinosa)
  • Echte Nelkenwurz (Geum urbanum)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Einblütiges Perlgras (Melica uniflora)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Feld-Ahorn (Acer campestre)
  • Fieberklee (Menyanthes trifoliata)
  • Flattergras (Milium effusum)
  • Gemeiner Natterkopf (Echium vulgare)
  • Gemeines Rispengras (Poa trivialis)
  • Gemeines Zittergras (Briza media)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnlicher Hornklee (Lotus corniculatus)
  • Giersch (Aegopodium podagraria)
  • Gras-Sternmiere (Stellaria graminea)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosse Sternmiere (Stellaria holostea)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Hopfenklee (Medicago lupulina)
  • Klappertopf (unbestimmt) (Rhinanthus spec.)
  • Kleine Wasserlinse (Lemna minor)
  • Kleiner Wiesenknopf (Sanguisorba minor)
  • Kleines Habichtskraut (Hieracium pilosella)
  • Kletten-Labkraut (Galium aparine)
  • Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata)
  • Knolliger Hahnenfuss (Ranunculus bulbosus)
  • Krauser Ampfer (Rumex crispus )
  • Löwenzahn (unbestimmt) (Taraxacum spec.)
  • Pappel (unbestimmt) (Populus spec.)
  • Purgier-Lein (Linum catharticum)
  • Riesen-Schachtelhalm (Equisetum telmateia)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Sanikel (Sanicula europaea)
  • Scharfer Hahnenfuss (Ranunculus acris)
  • Schlehe Sa. (Prunus spinosa agg.)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarze Teufelskralle (Phyteuma nigrum)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Spitz-Wegerich (Plantago lanceolata)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Tauben-Skabiose (Scabiosa columbaria s.l.)
  • Teufelskralle (unbestimmt) (Phyteuma spec.)
  • Vielblütige Weisswurz (Polygonatum multiflorum)
  • Wald-Bingelkraut (Mercurialis perennis)
  • Waldmeister (Galium odoratum)
  • Wasserfeder (Hottonia palustris)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Wiesen Knäuelgras Sa. (Dactylis glomerata agg.)
  • Wiesen-Bocksbart Sa. (Tragopogon pratensis)
  • Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis)
  • Wiesen-Labkraut (Galium mollugo)
  • Wiesen-Lieschgras (Phleum pratense)
  • Wiesen-Platterbse (Lathyrus pratensis)
  • Wilde Möhre (Daucus carota (subsp. carota))
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zitter-Pappel (Populus tremula)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung eines wissenschaftlichen, erdgeschichtlich und paläontologisch äußerst wertvollen geologischen Aufschlusses (ehemaliges Abgrabungsgebiet von Kalkmergel, Glaukonitsand und glimmerführendem Ton) in den drei marinen
    Stufen des Oligozäns, die in einer isolierten Spezialmulde erhalten geblieben sind.
    Erhaltung eines seltenen Landschaftsbildes mit großer floristischer und faunistischer Artenvielfalt wegen der natur- und erdgeschichtlichen sowie der landeskundlichen Bedeutung dieses Landschaftsraumes.
    Erhalt eines naturnahen, grenzlinienreichen Wald-Gruenlandkomplexes mit Feuchtgebieten und Trockenrasen als wichtiges Kern- und Refugialbiotop für zahlreiche gefährdete Tier- und Pflanzenarten und für Lebensgemeinschaften der Wälder, Feldgehölze, des mageren bis ruderalen Grünlands sowie von Stillgewässern.
    Wiederherstellung und Förderung von extensiv genutzten, mageren Grünland mit einer hohen strukturellen Vielfalt insbesondere durch Umwandlung von Acker in Grünland sowie Freistellung und Offenhaltung von Grünland- und Ruderalbereichen.
Gefährdungen:
  • Ackerbau
  • Beschattung
  • Emission von Laerm
  • Emission von Schmutzgasen
  • Freizeitaktivitaeten
  • Muellablagerung, Gartenabfall
  • Siedlung, Flaechenverbrauch
  • unerwuenschte Sukzession
  • Verlandung
Maßnahmen:
  • Abfaelle, Ablagerungen, Muell entfernen
  • Beschraenkung der Freizeitaktivitaeten
  • Beseitigung von Gehoelzen
  • dynamisches Altholzkonzept
  • Erhaltung des Kleinreliefs
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
  • Niederwald abschnittsweise auf den Stock setzen
  • Umwandlung von Acker
  • Vegetationskontrolle
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