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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Uhlenbachtal (HF-017)

Objektbezeichnung:

NSG Uhlenbachtal

Kennung:

HF-017

Ort: Herford
Kreis: Herford
Bezirksregierung: Detmold
Digitalisierte Fläche: 44,47 ha
Offizielle Fläche: NaN ha
Flächenanzahl: 2
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1991
Inkraft: 1996
Außerkraft: 9999
Schutzziel: gemaess LG Paragraph 20,
- zur Erhaltung und Entwicklung eines hervorragend ausgepraegten
typischen Talsystems des Herforder Berglandes mit ergiebigen
Quellaustritten aus landeskundlichen und erdgeschichtlichen
Gruenden,
- zur Erhaltung und Entwicklung eines vielfaeltig strukturierten
Lebensraumes mit wertvollen und z.T. bedrohten oder gefaehrdeten
Biotopen, wie naturnahe Waldflaechen verschiedener Feuchtegrade,
Feuchtwiesen, Roehrichten, Feuchtbrachen, naturnahe Fliess- und
Stillgewaesser,
- zur Erhaltung und Entwicklung von Lebensstaetten zahlreicher
Tier- und Pflanzenarten mit vorwiegenden Lebensraumanspruechen
an Feuchtstandorte, darunter zahlreiche gefaehrdete und bedrohte
Arten,
- zur Wiederherstellung typischer Siekstrukturen aus Gruenland
und naturnahen Gehoelzen in kleinflaechig gestoerten oder beein-
traechtigten Teilgebieten,
- zur Erhaltung eines Landschaftsraumes von hervorragender
Schoenheit
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-3818-0003
Kennung:

BK-3818-0003

Objektbezeichnung:

Uhlenbachtal

Link zur Karte: BK-3818-0003
Objektbeschreibung: Stark verzweigtes Talsystem mit einem strukturreichen Biotopkomplex aus naturnahen Buchenwälden, Bachbegleitenden Erlenwäldern, Naß- und Feuchtwiesen, Grünlandbrachen, Teichen und Schilfflächen. Das Gebiet liegt in einer von intensivem Ackerbau geprägten Hügellandschaft im Nordosten der Stadt Herford (Groß Schwarzenmoor). Am westlichen unteren Abschnitt grenzen Vorortsiedlungen und Kleingarten-Anlagen an. Besonders Talhänge im Süden und von Süden einmündende Nebentälchen sind von einem zusammenhängenden Buchenwaldbestand aus mittlerem bis starkem Baumholz eingenommen. Die Wälder sind zumeist krautarme bodensaure Buchenwälder, die aber auf auf Standorten mit besserer Wasser- und basenversorgung auch anspruchsvollere Krautvegetation aufweisen. In teils tief eingeschnittenen Kerbtälchen fließen naturbelassene Bachläufe, die z.T. im Sommer trockenfallen. Insbesondere die Talsohle des Haupttals weist großflächige Nassbrachen, lokal auch Feuchtgrünland auf. Ganz im Westen hat sich auf vor vielen Jahren brachgefallenem Grünland ein größerflächiger Schilfbestand entwickelt. Das Haupttal und einige Nebentälchen sind regionaltypisch als kastenförmige Siektäler gestaltet, der Uhlenbach wurde an den Rand gelegt und hat sich mit bachbegleitendem Erlenwald wieder naturnah entwickelt . Neben mäßig intensiv genutzten Fischteichanlagen sind im Tal einige naturnahe Kleingewässer vorhanden. Sowohl für Offenlandbiotope (insbesondere für Nassgrünland) wie auch für naturnahe Waldlebensräume stellt das Gebiet ein wichtiges Basis-Vorkommen im regionalen Biotopverbund dar. Die Verbundfunktion wird durch die reich verzweigte Form des Talsystems unterstützt und die Verzahnung mit der angrenzenden Kulturlandschaft. In den letzten Jahren wurden einige Fischteiche durch Freistellung und Abfischen in Amphibienschutzgewässer umgewandelt. Der Uhlenbach wurde ganz im Westen unterhalb der Kleingartenanlagen in die Fläche verlegt und damit die Durchgängigkeit wiederhergestellt. Ein wünschenswertes Entwicklungsziel ist die Umwandlung der Fischteiche in naturnahe Kleingewässer. Die Zuläufe des Uhlenbachs in die Fischteiche befinden sich z.T. in einem unbefriedigenden Zustand, hier muss die kontinuierliche Wasserversorgung des Bachs gewährleitet sein. Die extensive Grünland- und Waldnutzung sollte nach Möglichkeit beibehalten werden.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) <9110> (20,67 ha)
  • Auen-Waelder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) <91E0> (1,70 ha)
  • noch kein LRT <kein LRT> (11,35 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Suempfe, Riede und Roehrichte (nicht FFH-LRT) <NCC0> (1,32 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (4,02 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Magergruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NED0> (0,63 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,39 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Quellbereiche (nicht FFH-LRT) <NFK0> (0,02 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,29 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Auwälder (1,70 ha)
  • Fliessgewaesserbereiche (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,29 ha)
  • Quellbereiche (0,02 ha)
  • Röhrichte (1,32 ha)
  • Seggen- und binsenreiche Nasswiesen (3,82 ha)
  • stehende Binnengewaesser (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,39 ha)
Biotoptypen:
  • Eichen-Buchenmischwald <AA1> (20,67 ha)
  • Schwarzerlenwald <AC0> (1,70 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (0,72 ha)
  • flächiges Kleingehölz mit vorwiegend heimischen Baumarten <BA1> (2,35 ha)
  • Röhrichtbestand hochwüchsiger Arten <CF2> (1,32 ha)
  • Fettwiese <EA0> (2,99 ha)
  • Fettweide <EB0> (4,26 ha)
  • Nass- und Feuchtwiese <EC1> (1,28 ha)
  • Magerwiese <ED1> (0,63 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (2,75 ha)
  • stehendes Kleingewässer <FD0> (0,39 ha)
  • Fischteich <FF2> (1,75 ha)
  • Quelle, Quellbereich <FK0> (0,02 ha)
  • Sicker-, Sumpfquelle, Helokrene <FK2> (0,02 ha)
  • Mittelgebirgsbach <FM6> (0,29 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Aronstab (Arum maculatum)
  • Aufrechter Igelkolben (Sparganium erectum)
  • Bitteres Schaumkraut (Cardamine amara)
  • Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia)
  • Busch-Windröschen (Anemone nemorosa)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Echtes Springkraut (Impatiens noli-tangere)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Blutweiderich (Lythrum salicaria)
  • Gemeiner Froschlöffel (Alisma plantago-aquatica)
  • Gewöhnliche Goldnessel (Gartenform) (Lamium galeobdolon var. variegatum)
  • Gewöhnliche Schlehe (Prunus spinosa)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnlicher Wurmfarn (Dryopteris filix-mas)
  • Gewöhnliches Ruchgras (Anthoxanthum odoratum)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Gänseblümchen (Bellis perennis)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Hunds-Rose (Rosa canina)
  • Kanadische Pappel (Populus canadensis (P. deltoides x nigra))
  • Kleiner Klee (Trifolium dubium)
  • Kohl(-Kratz)distel (Cirsium oleraceum)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
  • Magerwiesen-Margerite (Leucanthemum vulgare)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Sauerampfer (Rumex acetosa)
  • Scharfer Hahnenfuss (Ranunculus acris)
  • Schilf (Phragmites australis)
  • Schlank-Segge (Carex acuta)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Spitz-Wegerich (Plantago lanceolata)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Stumpfblättriger Ampfer (Rumex obtusifolius)
  • Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Schwingel (Festuca altissima)
  • Waldmeister (Galium odoratum)
  • Wasser-Greiskraut (Senecio aquaticus)
  • Wasser-Knöterich (terrestrischer Form) (Persicaria amphibia (fo. terrestre))
  • Wechselblättriges Milzkraut (Chrysosplenium alternifolium)
  • Weisse Hainsimse (Luzula luzuloides)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Wiesen Knäuelgras (Dactylis glomerata)
  • Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium)
  • Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea)
  • Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis)
  • Wiesen-Klee (Trifolium pratense)
  • Wiesen-Labkraut (Galium mollugo)
  • Wiesen-Platterbse (Lathyrus pratensis)
  • Wiesen-Schafgarbe (Achillea millefolium)
  • Wiesen-Schaumkraut (Cardamine pratensis)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zottiges Weidenröschen (Epilobium hirsutum)
  • Zweiblättrige Schattenblume (Maianthemum bifolium)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhalt und Entwicklung eines reich verzweigten Talsystems mit einem reich strukturierten Biotopkomplex aus naturnahem Laubwald, mannigfaltigem Feucht- und Nassgrünland sowie Röhrichtbeständen als Lebensraum seltener und z. T. gefährdeter Tier- und Pflanzenarten und wichtiges Vernetzungselement im regionalen Biotopverbund.
Gefährdungen:
  • Fischerei, Teichbau (FI)
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Beschraenkung der Duengung
  • Gruenlandnutzung beibehalten
  • keine Duengung
  • keine Fischteichanlage
  • keine wegebaulichen Massnahmen
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Totholz erhalten
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
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