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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Habighorster Wiesental (HF-022)

Objektbezeichnung:

NSG Habighorster Wiesental

Kennung:

HF-022

Ort: Buende
Kreis: Herford
Bezirksregierung: Detmold
Digitalisierte Fläche: 13,07 ha
Offizielle Fläche: NaN ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1991
Inkraft: 1994
Außerkraft: 9999
Schutzziel: gemaess LG Paragraph 20,
zur Erhaltung und Wiederherstellung eines Lebensraumes und ein-
zelner Labensstaetten fuer in ihrem Bestand bedrohte wildlebende
Tier- und Pflanzenarten sowie deren Lebensgemeinschaften, es
handelt sich hier um ein gut ausgepraegtes typisches Sieksystem
des Raversberger Huegellandes mit wertvollen und z.T. bedrohten
oder gefaehrdeten Biotopen, wie naturnahe Laubwaldbestaende ver-
schiedener Feuchtegrade, Feuchtwiesen und -weiden, Hochstauden-
fluren, Roehrichte, Seggenrieder, Fliess- und Stillgewaesser ein-
schliesslich der Unterwasser- und Uferlebensgemeinschaften und
um einen Rueckzugsraum fuer zahlreiche wildlebende Tier- und
Pflanzenarten in intensiv genutztem Umland,
- wegen der natur- und erdgeschichtlichen sowie der landeskund-
lichen Bedeutung dieses Landschaftsraumes als Teilbereich des
anthropogen entstandenen Tal- und Sieksystems des Ravensberger
Huegellandes,
- zur Erhaltung der besonderen Eigenart eines Teiles des typischen,
das Landschaftsbild des Ravensberger Huegellandes praegenden Tal und
Sieksystems
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-3717-0008
Kennung:

BK-3717-0008

Objektbezeichnung:

NSG Habighorster Wiesental

Link zur Karte: BK-3717-0008
Objektbeschreibung: Das NSG "Habighorster Wiesental" befindet sich im Bereich eines kleinen Sieksystems. Dieses umfaßt die Quellbereiche und den Oberlauf eines Nebenarmes des Gewinghauser Baches mit seinem Bachtal. Im nördlichen Teil des NSG fließt das Gewässer durch Wald und ist als relativ naturnah anzusprechen. Eine Teilstrecke des Gewässers führt durch bachbegleitenden Erlenwald mit Übergängen zum Erlen-Bruchwald. Im südlichen Teil finden sich in der schmalen Aue Feuchtbrachen und Feuchtgrünland. Die Wäldchen entlang der randlichen Hänge sind zum Teil altholzreich und werden von der Buche dominiert. In einem Seitentälchen findet sich eine kleine Obstweide. Das Gebiet liegt nördlich der Ortschaft Habighorst, inmitten einer von intensivem Ackerbau geprägten Landschaft. Ackerflächen grenzen teilweise unmittelbar an das NSG. Im Südwesten grenzt eine große Obstweide an das Gebiet. Im südlichen Rand des Gebietes befindet sich ein eutrophes Artenschutzgewässer. Im NSG und außerhalb an den Wegrändern kommt Zwitscherschrecke, Tettigonia cantans stetig mit einer mittleren bis hohen Häufigkeit vor. Wertbestimmend sind vor allem die Feucht- und Nassgrünlandflächen sowie die naturnahen Quellbereiche und der im Norden des Gebietes ebenfalls naturnahe Gewässerlauf. Wertbestimmend sind weiterhin die teilweise altholzreichen Buchen- und Buchen-Eichen-Wäldchen der Talränder. Beeinträchtigungen ergeben sich aus einer zunehmenden Verbrachung von ehemals als Feuchtgrünland genutzten Flächen. Weitere Beeinträchtigungen dürften sich aus den unmittelbar angrenzenden Ackerflächen in Form verdrifteter Pestizide und in das Gebiet eingetragener Düngemittel ergeben. Etwa zwei Kilometer südöstlich des NSG liegt das NSG "Gewinghausener Bachtal", welches über den gleichnamigen Bach an das weitere zwei Kilometer südlich gelegenene FFH-Gebiet Else angebunden ist. Zukünftige Maßnahmen sollten vor allem auf eine Wiederinnutzungnahme brachgefallener Feuchtflächen sowie auf eine Minimierung des Eintrages von Pestiziden und Düngemitteln von den umgebenden Ackerflächen abzielen.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) <9110> (4,80 ha)
  • Auen-Waelder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) <91E0> (1,69 ha)
  • noch kein LRT <kein LRT> (3,93 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (2,15 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,01 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Quellbereiche (nicht FFH-LRT) <NFK0> (0,01 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,20 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Auwälder (1,69 ha)
  • Fliessgewaesserbereiche (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,20 ha)
  • Quellbereiche (0,01 ha)
  • Seggen- und binsenreiche Nasswiesen (2,15 ha)
  • stehende Binnengewaesser (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,01 ha)
Biotoptypen:
  • Eichen-Buchenmischwald <AA1> (4,80 ha)
  • Schwarzerlenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AC1> (1,69 ha)
  • Fettweide <EB0> (1,65 ha)
  • Nass- und Feuchtweide <EC2> (2,15 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (1,62 ha)
  • stehendes Kleingewässer <FD0> (0,01 ha)
  • Sicker-, Sumpfquelle, Helokrene <FK2> (0,01 ha)
  • Quellbach <FM4> (0,04 ha)
  • Tieflandbach <FM5> (0,16 ha)
  • Streuobstwiese <HK2> (0,67 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Apfelbaum (unbestimmt) (Malus spec.)
  • Aronstab (Arum maculatum)
  • Arznei-Baldrian Sa. (Valeriana officinalis agg.)
  • Bachbunge (Veronica beccabunga)
  • Bitteres Schaumkraut (Cardamine amara)
  • Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia)
  • Busch-Windröschen (Anemone nemorosa)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Echte Brunnenkresse Sa. (Nasturtium officinale agg.)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Echtes Springkraut (Impatiens noli-tangere)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Gegenblättriges Milzkraut (Chrysosplenium oppositifolium)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Giersch (Aegopodium podagraria)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosse Sternmiere (Stellaria holostea)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Hain-Rispengras (Poa nemoralis)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Kanadische Pappel (Populus canadensis (P. deltoides x nigra))
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Kletten-Labkraut (Galium aparine)
  • Knick-Fuchsschwanz (Alopecurus geniculatus)
  • Krauser Ampfer (Rumex crispus )
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
  • Quell-Sternmiere (Stellaria alsine)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Scharfer Hahnenfuss (Ranunculus acris)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Silber-Weide Sa. (Salix alba agg.)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Stumpfblättriger Ampfer (Rumex obtusifolius)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Schachtelhalm (Equisetum palustre)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Vielblütige Weisswurz (Polygonatum multiflorum)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Wechselblättriges Milzkraut (Chrysosplenium alternifolium)
  • Weiche Trespe (Bromus hordeaceus s.l.)
  • Weisse Hainsimse (Luzula luzuloides)
  • Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis)
  • Wiesen-Schaumkraut (Cardamine pratensis)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zweiblättrige Schattenblume (Maianthemum bifolium)
  • Zweizeilige Segge (Carex disticha)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhalt eines reich strukturierten Siekgebietes mit angrenzendem Wald, Gehölzstreifen und überwiegend standortgerechter Grünlandnutzung der Bachaue als Kern- und Refugialraum sowie Ausbreitungskorridor für typische Bach-, Bachauen- und Feldgehölzlebensgemeinschaften.

    Entwicklung zu einem teils offenen, teils bewaldeten oberen Siekabschnitt mit naturnahem Bach, naturnahem, bodenständigem Wald und Nassmähwiesen als Refugiallebensraum für bestimmte Lebensgemeinschaften in einer ackerbaulich genutzten Landschaft.
Gefährdungen:
  • Ackerbau (von außerhalb)
  • Biozideinsatz (von Acker)
  • Duengerdrift (LW) (von Acker)
  • Nutzungsaenderung (LW) (Verbrachung von ehemaligen Feuchtgrünland)
  • Verbuschung als unerwuenschte Sukzession
Maßnahmen:
  • Abschluss von Bewirtschaftungsvertraegen
  • Altholz erhalten
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
  • Gruenlandnutzung beibehalten
  • Pufferzone anlegen
  • Wiederherstellung von Biotopen
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