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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Rehmerloh-Mennighueffer Muehlenbach (HF-026)

Objektbezeichnung:

NSG Rehmerloh-Mennighueffer Muehlenbach

Kennung:

HF-026

Ort: Kirchlengern
Kreis: Herford
Bezirksregierung: Detmold
Digitalisierte Fläche: 227,24 ha
Offizielle Fläche: NaN ha
Flächenanzahl: 5
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1994
Inkraft: 1995
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Festsetzung des NSG erfolgt
- Zur Erhaltung und Entwicklung eines hervorragend ausgepraegten
Sieksystems des Ravensberger Huegellandes aus landeskundlichen
und erdgeschichtlichen Gruenden,
- Zur Erhaltung und Entwicklung eines vielfaeltig strukturierten
Lebensraumes mit wertvollen und z.T. bedrohten oder gefaehrdeten
Biotoptypen, wie naturnahe Waldflaechen versciedener Feuchtegrade,
Feuchtwiesen, Roehrichten, Feuchtbrachen, naturnahen Fliess- und
Stillgewaessern,
- Zur Sicherung und Entwicklung von Lebensstaetten zahlreicher
Tier- und Pflanzenarten mit vorwiegenden Lebensraumanspruechen
an Feuchtstandorte, darunter zahlreiche gefaehrdete und bedrohte
Arten,
- Zur Wiederherstellung typischer Siekstrukturen aus Gruenland und naturnahen
Gehoelzen in kleinflaechig gestoerten oder beeintraechtigten Teilgebieten,
- Zur Erhaltung eines Landschaftsraumes von hervorragender
Schoenheit.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-3717-003
Kennung:

BK-3717-003

Objektbezeichnung:

NSG Rehmerloh-Mennighüffer Mühlenbach

Link zur Karte: BK-3717-003
Objektbeschreibung: Das NSG Rehmerloh-Mennighüffer-Mühlenbach ist ein ausgedehntes, verzweigtes Sieksystem welches sich in nordwestlich-südöstlicher Richtung von Stift Quernheim bis Mennighüffen erstreckt. Es umfasst im Wesentlichen den Mühlenbach, ein Nebengewässer der Werre, mit seinen Seitenarmen und die jeweils angrenzenden schmalen Bachauen. Das Gebiet ist geprägt von langgestreckten Grünlandzügen, welche - wiesen- oder weidegenutzt - teils als Feucht- oder Nassgrünland ausgebildet sind. Die Ufer des Mühlenbaches und seiner Nebenarme werden auf weiten Strecken von geschlossenen oder lückigen Erlen-Ufergehölzen begleitet, welche hier und da auch flächig in die Aue hinein ausgebildet sind. Auf quellig durchsickerten Standorten stocken an mehreren Stellen Erlenbruchwälder. Die teilweise in Kerbtälern verlaufenden Oberläufe der Seitenarme sind oft naturnah ausgebildet. Links und rechts des Gewässers stockt zumeist Buchenwald. An den randlichen Talflanken des Sieksystems stocken häufig alte Buchen- oder Buchen-Eichen-Wäldchen mit zahlreichen Altbäumen. Im Umfeld des Gebietes findet sich eine überwiegend ausgeräumte Agrarlandschaft mit intensiv genutzten, großen Ackerschlägen, in Teilbereichen grenzen auch Siedlungen an das Gebiet. Das Gebiet stellt ein landschaftsraumtypisch ausgebildetes Sieksystem mit teilweise naturnahen Quellen und Gewässerober- und Mittelläufen dar, deren Auenbereiche von ausgedehnten Grünlandzügen geprägt sind. Im Gebiet finden sich mehrere Biotoptypen nach § 62 LG. Bemerkenswert sind weiterhin die erwähnten langgestreckten, zusammenhängenden Grünlandbänder mit Feucht- und Nassgrünland sowie die stark- und altholzreichen Buchen- und Buchen-Eichen-Wäldchen, darüber hinaus die hinsichtlich ihrer Struktur und ihres Arteninventars gut ausgestatteten Erlenbruchwaldbestände. Angesichts der starken Zersiedelung der Landschaft fällt die nur geringe Zerschneidung des Gebietes durch Verkehrswege oder Siedlungsflächen auf. Über den Unterlauf des Mühlenbaches ist das Gebiet an das FFH-Gebiet "Werreaue" angebunden. Östlich an das Gebiet schließt sich in einer Entfernung von einigen hundert Metern das nächste langgestreckte Sieksystem an, an dieses wiederum ein weiteres, dessen Bestandteil das NSG "Bankhuder Bruch" ist. Angesichts der intensiven Nutzung des höhergelegenen Umfeldes sind zur Vermeidung einer übermäßigen Eutrophierung und zur Verhinderung des Eintrages von Pestiziden Pufferstreifen zu angrenzenden intensiv ackerbaulich genutzten Flächen anzulegen.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Auen-Waelder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) <91E0> (3,86 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (32,08 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Auenwaelder (nicht FFH-LRT) <NAX0> (11,69 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Feldgehoelze (nicht FFH-LRT) <NBA0> (0,86 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete flaechige Gebuesche und Baumgruppen <NBB0> (0,04 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Moore, Suempfe, Riede und Roehrichte (nicht FFH) auf Sekundärstandorten <NCA1-ung.> (0,06 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Suempfe, Riede und Roehrichte (nicht FFH-LRT) <NCC0> (0,24 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (50,46 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (7,94 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Magergruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NED0> (0,56 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,04 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Quellbereiche (nicht FFH-LRT) <NFK0> (0,01 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (3,91 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Saeume und Hochstaudenfluren (nicht FFH-LRT) <NK00> (0,42 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Biotoptypen der gesetzlich geschützten Biotope (11,36 ha)
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (11,38 ha)
  • Eichen-Buchenmischwald <AA1> (6,24 ha)
  • Buchenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AA2> (19,45 ha)
  • Schwarzerlenwald <AC0> (3,32 ha)
  • Schwarzerlenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AC1> (3,40 ha)
  • Bachbegleitender Erlenwald <AC5> (9,40 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (3,00 ha)
  • Eschenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AM1> (3,00 ha)
  • Bachbegleitender Eschenwald <AM2> (1,68 ha)
  • Eschenwald auf Auenstandort <AM3> (1,75 ha)
  • Kahlschlagfläche <AT1> (1,00 ha)
  • Wald, Jungwuchs <AU1> (1,00 ha)
  • flächiges Kleingehölz mit vorwiegend heimischen Baumarten <BA1> (6,86 ha)
  • flächiges Kleingehölz mit vorwiegend nicht heimischen Baumarten <BA2> (2,00 ha)
  • Gehölzstreifen <BD3> (2,00 ha)
  • Baumgruppe <BF2> (0,04 ha)
  • Kopfbaumgruppe, Kopfbaumreihe <BG0> (1,00 ha)
  • Rasen-Großseggenried <CD1> (0,09 ha)
  • Röhrichtbestand niedrigwüchsiger Arten <CF1> (0,06 ha)
  • Röhrichtbestand hochwüchsiger Arten <CF2> (0,15 ha)
  • Fettwiese <EA0> (41,64 ha)
  • Fettweide <EB0> (58,81 ha)
  • Nass- und Feuchtwiese <EC1> (2,95 ha)
  • Nass- und Feuchtweide <EC2> (2,72 ha)
  • Flutrasen <EC5> (0,06 ha)
  • Magerweide <ED2> (0,56 ha)
  • Brachgefallene Fettweide <EE2> (3,00 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (3,21 ha)
  • Tümpel (periodisch) <FD1> (0,14 ha)
  • Sicker-, Sumpfquelle, Helokrene <FK2> (0,01 ha)
  • Bachoberlauf im Mittelgebirge <FM1> (1,68 ha)
  • Bachmittellauf im Mittelgebirge <FM2> (3,53 ha)
  • Graben mit extensiver Instandhaltung <FN3> (0,50 ha)
  • Hohlweg <HG0> (0,50 ha)
  • Gewässerbegleitender feuchter Saum bzw. linienf. Hochstaudenflur <KA2> (1,00 ha)
  • Trockener (frischer) Saum bzw. linienf. Hochstaudenflur <KB0> (2,00 ha)
  • Randstreifen <KC0> (0,42 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Hornkraut (Cerastium arvense s.l.)
  • Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)
  • Acker-Vergissmeinnicht (Myosotis arvensis)
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum)
  • Bachbunge (Veronica beccabunga)
  • Behaarte Segge (Carex hirta)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Bitteres Schaumkraut (Cardamine amara)
  • Blauroter Hartriegel (Cornus sanguinea s.l.)
  • Bruch-Weide (Salix fragilis)
  • Echte Nelkenwurz (Geum urbanum)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Echtes Springkraut (Impatiens noli-tangere)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Europäische Lärche (Larix decidua)
  • Feld-Hainsimse (Luzula campestris s.str.)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Frühlings-Hungerblümchen (Erophila verna subsp. verna)
  • Gefleckte Taubnessel (Lamium maculatum)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeine Sumpfsimse (Eleocharis palustris)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnlicher Wurmfarn (Dryopteris filix-mas)
  • Gewöhnliches Ruchgras (Anthoxanthum odoratum)
  • Giersch (Aegopodium podagraria)
  • Gras-Sternmiere (Stellaria graminea)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Hain-Rispengras (Poa nemoralis)
  • Hain-Sternmiere (Stellaria nemorum)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Himbeere (Rubus idaeus)
  • Horst-Rotschwingel (Festuca nigrescens)
  • Kleine Wasserlinse (Lemna minor)
  • Kleiner Sauerampfer (Rumex acetosella subsp. acetosella)
  • Kletten-Labkraut (Galium aparine)
  • Knick-Fuchsschwanz (Alopecurus geniculatus)
  • Kohl(-Kratz)distel (Cirsium oleraceum)
  • Krauser Ampfer (Rumex crispus )
  • Kriechende Quecke (Elymus repens)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
  • Mäuseschwänzchen (Myosurus minimus)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Riesen-Schachtelhalm (Equisetum telmateia)
  • Riesen-Schwingel (Festuca gigantea)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rotes Straussgras (Agrostis capillaris)
  • Rotschwingel (Festuca rubra)
  • Rotschwingel Sa. (Festuca rubra agg.)
  • Salbei-Gamander (Teucrium scorodonia)
  • Sauerampfer (Rumex acetosa)
  • Scharbockskraut (Ficaria verna)
  • Scharfer Hahnenfuss (Ranunculus acris)
  • Schlehe Sa. (Prunus spinosa agg.)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Silber-Weide (Salix alba)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Baldrian (Valeriana dioica)
  • Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris)
  • Sumpf-Schachtelhalm (Equisetum palustre)
  • Sumpf-Segge (Carex acutiformis)
  • Sumpf-Storchschnabel (Geranium palustre)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht Sa. (Myosotis scorpioides agg.)
  • Sumpf-Weidenröschen (Epilobium palustre)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Vielblütige Weisswurz (Polygonatum multiflorum)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Schachtelhalm (Equisetum sylvaticum)
  • Wald-Schwingel (Festuca altissima)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Weiche Trespe (Bromus hordeaceus s.l.)
  • Weißes Straussgras (Agrostis stolonifera)
  • Wiesen Knäuelgras Sa. (Dactylis glomerata agg.)
  • Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis)
  • Wiesen-Schaumkraut Sa. (Cardamine pratensis agg.)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Wurmfarn Sa. (Dryopteris filix-mas agg.)
  • Zitter-Pappel (Populus tremula)
  • Zottiges Weidenröschen (Epilobium hirsutum)
  • Zweiblättrige Schattenblume (Maianthemum bifolium)
  • Zweizeilige Segge (Carex disticha)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhalt eines reich strukturierten Siekgebietes Ravensberger Hügellandes mit Gehölzstreifen und naturnahen, vorwiegend grünlandgenutzten Bachauen als Kern- und Refugiallebensräume für zahlreiche gefährdete Arten sowie als Ausbreitungskorridore für typische Bach-, Bachauen- und Feldgehölzlebensgemeinschaften sowie aus aus landeskundlichen und erdgeschichtlichen Gründen.

    Weiterentwicklung des Sieksystems zu durchweg standortgerecht und extensiv genutzten, strukturreichen und mit naturnahen Fließgewässern und charakteristischen Auenbiotopen ausgestatteten Bachauen, insbesondere durch Wiederherstellung von Dauergrünland aus Acker.
    Optimierung und Wiederherstellung von Feucht- und Nassgrünland, Renaturierung von Bächen und extensive Nutzung von Tal- und Hangwäldern.
Gefährdungen:
  • Ackerbau
  • Biozideinsatz
  • Duengung
  • Eutrophierung
  • Kahlschlag, unsachgemaesser Holzeinschlag (FW)
  • Muellablagerung, Gartenabfall
Maßnahmen:
  • Abfaelle, Ablagerungen, Muell entfernen
  • Altholz erhalten
  • Drainagen verschliessen, entfernen
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
  • Gruenlandnutzung beibehalten
  • kein Gewaesserausbau
  • kein Umbruch
  • keine Aufforstung
  • keine Duengung
  • Pufferzone anlegen
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