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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Blutwiese (HF-027)

Objektbezeichnung:

NSG Blutwiese

Kennung:

HF-027

Ort: Loehne
Kreis: Herford
Bezirksregierung: Detmold
Digitalisierte Fläche: 26,50 ha
Offizielle Fläche: NaN ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1994
Inkraft: 1995
Außerkraft: 9999
Schutzziel: gemaess LG Paragraph 20,
- zur Erhaltung und Wiederherstellung einer Gelaendesenke mit hohem
Anteil feuchter Wiesen und feuchter Brachflaechen in intensiv ge-
nutztem Umland,
- zur Erhaltung bzw. Wiederherstellung der typischen Lebensgemein-
schaften sowie Tier- und Pflanzenarten der Wiesen, Feuchtwiesen,
Feuchtgebiete und Stillgewaesser,
- zur Erhaltung eines Niederungsgebietes aus erdgeschichtlichen
Gruenden und wegen seiner Bedeutung fuer das Landschaftsbild
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-HF-00008
Kennung:

BK-0001

Objektbezeichnung:

Biotopkartierung NSG Blutwiese

Link zur Karte: BK-0001
Objektbeschreibung: Das strukturreiche, überwiegend durch Feuchtlebensräume geprägte Naturschutzgebiet Blutwiese liegt in einer wasserundurchlässigen Mulde der Werre-Niederung in Löhne. Im Westen des Gebietes liegt ein gut ausgebildeter Erlenbruchwald. Im Südosten befindet sich ein naturnahes Gewässer, welches durch Abgrabungen entstanden ist und intensiv beangelt und begangen wird. Die Flächen im zentralen Bereich liegen teilweise brach und sind durch Dominanz von Schilf, Brennnessel und Mädesüß gekennzeichnet. Die Grünlandflächen werden als Wiesen und Weiden teils extensiv, teil intensiv genutzt. Ein kleines, von Gehölzen umgebenes naturnahes Gewässer im Norden ist, genauso wie die sich durch das Gebiet ziehenden Gräben, Lebensraum für Amphibien. Geteilt wird das Gebiet durch die Nordumgehung der A30, eine Verbindung besteht über einen Tunnel und kleinere Durchlässe unter der Fahrbahn. Die gut 26 ha Naturschutzgebiet sind durch Erlenbruchwald, Feuchtwiesen, Seggenriede, Stillgewässer, Gräben und Schilfröhricht gegliedert und bilden eng miteinander verzahnte, feuchte bis nasse Lebensräume. Hier finden sich feuchtigkeitsliebende Arten wie Sumpf-Dotterblume und Wald-Simse und Vogelarten wie Hohltaube, Rohrsänger, Weißstorch und Kuckuck. Als besondere Heuschreckenarten kommen die Kurzflügelige Schwertschrecke und in den Pfeifengrasbeständen im östlichen Bereich des Gebietes die Große Goldschrecke vor. Für die Libellen stellen die neu entstandenen, kleinen Artenschutzgewässern einen wichtigen Lebensraum dar. Als besondere Art kommt die Kleine Königslibelle am Blutwiesensee vor, der durch Beschattung und gering ausgeprägte Wasserpflanzengesellschaften arten- und individuenarm ist. Eine Vielzahl gut erhaltener Kopfweiden zieht sich reihenförmig entlang der Gräben durch das Gebiet. Ziel ist es, die intensiv genutzten, artenarmen Feuchtgrünlandflächen und aus der Bewirtschaftung genommenen Brachen artenreicher zu entwickeln. Düngung und Mulchmahd sollten durch eine extensive Bewirtschaftung mit Heumahd oder Beweidung ersetzt werden. Das Gebiet ist von Gräben durchzogen, die zu einer Entwässerung führen. Ziel sollte die Rückhaltung des Wassers durch Schließung der Gräben und das Freihalten von Gehölzen durch eine eingeschränkte schonende Unterhaltung sein. Die vielfältigen Lebensräume und Strukturen müssen durch Ausweitung des Naturschutzgebiets auf umliegende Offenlandflächen erhalten bleiben. Kiebitz und andere Bodenbrüter werden dadurch geschützt und für den sensiblen Kern des Gebiets ausreichend Pufferzonen geschaffen. Die durch den Bau der Nordumgehung der A30 negativ beeinflussten und verloren gegangenen Flächen müssen kompensiert werden. Einige der angelegten Ausgleichsflächen weisen ein hohes Maß an wertvollen Tier- und Pflanzenarten auf und können mit abgestimmten Pflegemaßnahmen an Wertigkeit gewinnen.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Feuchte Hochstaudenfluren der planaren und montanen bis alpinen Stufe <6430> (2,26 ha)
  • noch kein LRT <kein LRT> (6,33 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (4,19 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Moor- und Bruchwaelder (nicht FFH-LRT) <NAC0> (2,54 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Auenwaelder (nicht FFH-LRT) <NAX0> (0,27 ha)
  • Kleingehölze (Alleen, linienförmige Gehölzstrukturen, Einzelbäume, Ufergehölze, flächige Gebüsche, Baumgruppen und Feldgehölze) (NB00) <NB00> (0,37 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Suempfe, Riede und Roehrichte (nicht FFH-LRT) <NCC0> (1,21 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (2,54 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (2,16 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (2,19 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,19 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Fliessgewaesserbereiche (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,19 ha)
  • Röhrichte (1,21 ha)
  • Seggen- und binsenreiche Nasswiesen (1,03 ha)
  • stehende Binnengewaesser (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (2,19 ha)
Biotoptypen:
  • Schwarzerlenwald <AC0> (2,81 ha)
  • Sonstiger Laub(misch)wald mit mehreren heimischen Laubbaumarten <AG1> (3,57 ha)
  • flächiges Kleingehölz mit vorwiegend heimischen Baumarten <BA1> (0,62 ha)
  • Hecke <BD0> (0,10 ha)
  • Gehölzstreifen <BD3> (0,25 ha)
  • Ufergehölz aus heimischen Laubbaumarten <BE5> (0,08 ha)
  • Großseggenried <CD0> (0,24 ha)
  • Röhrichtbestand hochwüchsiger Arten <CF2> (1,21 ha)
  • Fettwiese <EA0> (2,54 ha)
  • Feldgras und Neueinsaaten <EA3> (0,56 ha)
  • Fettweide <EB0> (2,00 ha)
  • Nass- und Feuchtwiese <EC1> (0,31 ha)
  • Nass- und Feuchtweide <EC2> (1,03 ha)
  • Fettgrünlandbrache <EE0a> (0,16 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (0,82 ha)
  • stehendes Kleingewässer <FD0> (0,06 ha)
  • Blänke <FD2> (0,15 ha)
  • Abgrabungsgewässer <FG0> (1,98 ha)
  • Tieflandbach <FM5> (0,19 ha)
  • Graben mit Fließgewässervegetation <FN1> (0,95 ha)
  • Strassenböschung, Damm <HH2> (0,91 ha)
  • Gewässerbegleitender feuchter Saum bzw. linienf. Hochstaudenflur <KA2> (2,26 ha)
  • Gewerbe- und Industrie (Gebäude/Fläche) <SC0> (0,55 ha)
  • Kleinkläranlage, Pflanzenkläranlage <SE8a> (0,33 ha)
  • Paddock, Reitplatz <SG4a> (0,59 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)
  • Acker-Schachtelhalm (Equisetum arvense)
  • Ackerwinde (Convolvulus arvensis)
  • Aronstab (Arum maculatum)
  • Arznei-Baldrian Sa. (Valeriana officinalis agg.)
  • Bachbunge (Veronica beccabunga)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Breit-Wegerich i.w.S. (Plantago major s.l.)
  • Breitblättrige Stendelwurz Sa. (Epipactis helleborine agg.)
  • Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Busch-Windröschen (Anemone nemorosa)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Echte Nelkenwurz (Geum urbanum)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Feld-Ahorn (Acer campestre)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden Sa. (Glyceria fluitans agg.)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeine Sumpfsimse Sa. (Eleocharis palustris agg.)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Blutweiderich (Lythrum salicaria)
  • Gemeiner Breitwegerich (Plantago major subsp. major)
  • Gemeiner Froschlöffel Sa. (Alisma plantago-aquatica agg.)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gemeines Hornkraut (Cerastium holosteoides)
  • Gemeines Rispengras (Poa trivialis)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Gewöhnliche Wasserschwaden (Glyceria maxima subsp. maxima)
  • Gewöhnliche Wiesen-Klee (Trifolium pratense subsp. pratense)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnlicher Hornklee (Lotus corniculatus)
  • Gewöhnlicher Scharfer Hahnenfuss (Ranunculus acris subsp. acris)
  • Gewöhnlicher Stumpfblättriger Ampfer (Rumex obtusifolius subsp. obtusifolius)
  • Gewöhnlicher Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus subsp. europaeus)
  • Gewöhnlicher Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium subsp. sphondylium)
  • Gewöhnlicher Wiesen-Kerbel (Anthriscus sylvestris subsp. sylvestris)
  • Gewöhnliches Acker-Vergissmeinnicht (Myosotis arvensis subsp. arvensis)
  • Gewöhnliches Jakobs-Greiskraut (Senecio jacobaea subsp. jacobaea)
  • Gewöhnliches Ruchgras (Anthoxanthum odoratum)
  • Gewöhnliches Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis subsp. pratensis)
  • Giersch (Aegopodium podagraria)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Gänse-Fingerkraut (Potentilla anserina)
  • Gänseblümchen (Bellis perennis)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Hartriegel (unbestimmt) (Cornus spec.)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Huflattich (Tussilago farfara)
  • Igelkolben (unbestimmt) (Sparganium spec.)
  • Japan-Staudenknöterich (Fallopia japonica)
  • Kamille (unbestimmt) (Matricaria spec.)
  • Kleine Wasserlinse (Lemna minor)
  • Kletten-Labkraut (Galium aparine)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Kröten-Binse Sa. (Juncus bufonius agg.)
  • Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
  • Moschuskraut (Adoxa moschatellina)
  • Pappel (unbestimmt) (Populus spec.)
  • Prunus (unbestimmt) (Prunus spec.)
  • Rasen-Schmiele Sa. (Deschampsia cespitosa agg.)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rose (unbestimmt) (Rosa spec.)
  • Rote Johannisbeere Sa. (Ribes rubrum agg.)
  • Rote Lichtnelke (Silene dioica)
  • Roter Wasser-Ehrenpreis (Veronica catenata)
  • Roter Zahntrost (Odontites vulgaris)
  • Sauerampfer (Rumex acetosa)
  • Scharbockskraut (Ficaria verna)
  • Schilf (Phragmites australis)
  • Schlank-Segge (Carex acuta)
  • Schlehe Sa. (Prunus spinosa agg.)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Segge (unbestimmt) (Carex spec.)
  • Spitz-Ahorn (Acer platanoides)
  • Spitz-Wegerich (Plantago lanceolata)
  • Sternmiere (unbestimmt) (Stellaria spec.)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Storchschnabel (unbestimmt) (Geranium spec.)
  • Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris)
  • Sumpf-Helmkraut (Scutellaria galericulata)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Schachtelhalm (Equisetum palustre)
  • Sumpf-Segge (Carex acutiformis)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht Sa. (Myosotis scorpioides agg.)
  • Sumpf-Wasserstern Sa. (Callitriche palustris agg.)
  • Teich-Schachtelhalm (Equisetum fluviatile)
  • Teichlinse (Spirodela polyrhiza)
  • Walnuss (Juglans regia)
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Weiches Honiggras (Holcus mollis)
  • Weide (unbestimmt) (Salix spec.)
  • Weidenröschen (unbestimmt) (Epilobium spec.)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Wiesen Knäuelgras Sa. (Dactylis glomerata agg.)
  • Wiesen-Labkraut Sa. (Galium mollugo agg.)
  • Wiesen-Margerite Sa. (Leucanthemum vulgare agg.)
  • Wiesen-Schafgarbe Sa. (Achillea millefolium agg.)
  • Wiesen-Schaumkraut Sa. (Cardamine pratensis agg.)
  • Wilde Karde (Dipsacus fullonum)
  • Wilde Möhre (Daucus carota (subsp. carota))
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zitter-Pappel (Populus tremula)
  • Zottiges Weidenröschen (Epilobium hirsutum)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung eines Wiesen- und Feuchtwiesenkomplexes mit angebundenen Feuchtwäldern und Stillgewässern als Lebensraum für gefährdete Arten und Pflanzengesellschaften.
Gefährdungen:
  • Bewirtschaftung, unzureichend (des Feuchtgrünlands)
  • Drainage
  • Duengung empfindlicher Standorte (LW)
Maßnahmen:
  • Ankauf von Flaechen fuer die oeffentliche Hand
  • Betretungsverbot
  • Erhaltung des Wasserstandes
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
  • Gruenland anlegen, wiederherstellen
  • keine Duengung
  • keine Entwaesserung
  • Kopfbaumpflege
  • Mahd im langjaehrigem Rhythmus (Pflegemahd)
  • Vegetationskontrolle
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