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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Sudbachtal (HF-028)

Objektbezeichnung:

NSG Sudbachtal

Kennung:

HF-028

Ort: Loehne
Kreis: Herford
Bezirksregierung: Detmold
Digitalisierte Fläche: 21,58 ha
Offizielle Fläche: NaN ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1994
Inkraft: 1995
Außerkraft: 9999
Schutzziel:
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-HF-00009
Kennung:

BK-0001

Objektbezeichnung:

NSG Sudbachtal

Link zur Karte: BK-0001
Objektbeschreibung: Das reich- strukturierte Naturschutzgebiet Sudbachtal liegt südöstlich der Stadt Löhne im Kreis Herford. Im nur 23 ha großen Gebiet verläuft der Sudbach in einem für das Ravensberger Hügelland typischen Siek und mündet im Löhner Ortsteil Gohfeld in die Werre. Zur besseren Bewirtschaftung des Feuchtgrünlands wurde der ursprünglich in der Mitte des Tals verlaufende Bach vor Jahrhunderten an die Ränder der Talsohle gelegt. Zugleich wurden die Hänge nach und nach abgestochen, begradigt und steiler geformt, sodass ein Kastental entstand. An den Hängen des NSG befindet sich ein Hecken- und Waldsaum, der als Pufferzone zwischen artenreichem Feuchtgrünland, den intensiver genutzten Ackerflächen und einigen kleinen Siedlungsbereichen liegt. Die Brücke der B61, eine stark befahrene Verbindungsstrecke zwischen den Autobahnen A30 und A2, überspannt das Gebiet. Der als naturnah einzustufende Sudbach wird von Erlen und Eschen gesäumt, die in quelligen Bereichen kleine Auwald- Strukturen bilden. Hier wachsen Sumpf-Dotterblume und Sumpf- Schwertlilie. Im artenreichen Feuchtgrünland finden sich Arten wie Kuckucks-Lichtnelke, Wald-Simse und Wasser-Greiskraut, mit den angrenzenden Feldgehölzen ein besonderer Lebensraum für Bluthänflinge. Ältere Eichen- Buchenwälder, besonders im Bachoberlauf, grenzen daran an und weisen einen hohen Anteil an Totholz auf, welches unter anderem für Buntspechte und höhlenbrütende Singvögel, wie Trauerschnäpper, Star und Kleiber interessant ist. Hier brüten ebenfalls Mäusebussarde. Die Heuschreckenfauna ist durch die zunehmende Beschattung geprägt. Als besondere Art ist der Weißrandige Grashüpfer zu nennen. Die Libellen- und Amphibienfauna ist aufgrund der wenigen und beschattet stehenden Gewässer individuum- und artenarm. Zur Erhaltung und Verbesserung der strukturreichen Landschaft im NSG Sudbachtal werden Kleingewässer als Amphibien-Lebensraum freigestellt und das Potenzial des Sudbachs mit seinen zahlreichen Zuflüssen durch Gewässermaßnahmen gefördert. Der wertvolle Laubholz-Altbestand an den Siekkanten wird durch eine ausbleibende Bewirtschaftung naturnah belassen. So finden nicht nur Höhlenbrüter, sondern auch Pflanzen und Insekten wertvollen Lebensraum. In weiten Teilen extensiv bewirtschaftetes Feuchtgrünland soll sich zu artenreichen Mähwiesen entwickeln. Durch die Unterschutzstellung wird das ausgebildete Sieksystem, bestehend aus Wäldern, Feuchtbereichen und Quellregionen, erhalten. Der besondere Wert liegt in der Vielfalt der Strukturen, die zahlreiche verschiedene Lebensräume für viele Tier- und Pflanzenarten schaffen. Um die Entwicklung des Gebiets positiv zu beeinflussen, sollen Pufferzonen zu landwirtschaftlichen Nutzflächen besonders im direkten Umfeld geschaffen werden.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • noch kein LRT <kein LRT> (6,20 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (5,13 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Auenwaelder (nicht FFH-LRT) <NAX0> (1,78 ha)
  • Kleingehölze (Alleen, linienförmige Gehölzstrukturen, Einzelbäume, Ufergehölze, flächige Gebüsche, Baumgruppen und Feldgehölze) (NB00) <NB00> (2,85 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (2,49 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (1,82 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,07 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (1,26 ha)
Geschützte Biotope (§62):
Biotoptypen:
  • Eichen-Buchenmischwald <AA1> (5,13 ha)
  • Schwarzerlenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AC1> (1,78 ha)
  • Hybrid-Pappelmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AF1> (0,26 ha)
  • Kahlschlagfläche <AT1> (0,11 ha)
  • Aufforstung, Pionierwald <AU0> (0,59 ha)
  • flächiges Kleingehölz mit vorwiegend heimischen Baumarten <BA1> (2,79 ha)
  • Hofgehölz <BA5> (0,06 ha)
  • Fettwiese <EA0> (1,83 ha)
  • Feldgras und Neueinsaaten <EA3> (0,82 ha)
  • Fettweide <EB0> (0,99 ha)
  • Nass- und Feuchtwiese <EC1> (2,94 ha)
  • Fettgrünlandbrache <EE0a> (1,06 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (0,77 ha)
  • Altarm, angebunden, nicht durchströmt <FC3> (0,14 ha)
  • stehendes Kleingewässer <FD0> (0,02 ha)
  • Tümpel (periodisch) <FD1> (0,05 ha)
  • Mittelgebirgsbach <FM6> (1,12 ha)
  • Acker <HA0> (0,18 ha)
  • Feuchte Hochstaudenflur, flächenhaft <LB1> (0,94 ha)
  • Landwirtschaftsweg <VB3a> (0,02 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)
  • Adlerfarn i.w.S. (Pteridium aquilinum s.l.)
  • Aronstab (Arum maculatum)
  • Arznei-Baldrian Sa. (Valeriana officinalis agg.)
  • Bachbunge (Veronica beccabunga)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Bitteres Schaumkraut (Cardamine amara subsp. amara)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Busch-Windröschen (Anemone nemorosa)
  • Bären-Lauch (Allium ursinum)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera)
  • Echte Nelkenwurz (Geum urbanum)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden Sa. (Glyceria fluitans agg.)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Gamander-Ehrenpreis (Veronica chamaedrys subsp. chamaedrys)
  • Gegenblättriges Milzkraut (Chrysosplenium oppositifolium)
  • Geissblatt (unbestimmt) (Lonicera spec.)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Blutweiderich (Lythrum salicaria)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gemeines Hornkraut (Cerastium holosteoides)
  • Gemeines Rispengras (Poa trivialis)
  • Gewöhnliche Goldnessel (Galeobdolon luteum)
  • Gewöhnliche Kratzdistel (Cirsium vulgare)
  • Gewöhnliche Vogelbeere (Sorbus aucuparia subsp. aucuparia)
  • Gewöhnliche Wiesen-Klee (Trifolium pratense subsp. pratense)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnlicher Hohlzahn Sa. (Galeopsis tetrahit agg.)
  • Gewöhnlicher Scharfer Hahnenfuss (Ranunculus acris subsp. acris)
  • Gewöhnlicher Stumpfblättriger Ampfer (Rumex obtusifolius subsp. obtusifolius)
  • Gewöhnlicher Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus subsp. europaeus)
  • Gewöhnlicher Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium subsp. sphondylium)
  • Gewöhnlicher Wiesen-Kerbel (Anthriscus sylvestris subsp. sylvestris)
  • Gewöhnliches Flattergras (Milium effusum subsp. effusum)
  • Gewöhnliches Ruchgras (Anthoxanthum odoratum)
  • Gewöhnliches Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis subsp. pratensis)
  • Giersch (Aegopodium podagraria)
  • Gras-Sternmiere (Stellaria graminea)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Hain-Rispengras (Poa nemoralis)
  • Hain-Sternmiere (Stellaria nemorum)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Hartriegel (unbestimmt) (Cornus spec.)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Hohler Lerchensporn (Corydalis cava)
  • Kleine Wasserlinse (Lemna minor)
  • Kletten-Labkraut (Galium aparine)
  • Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata)
  • Kornblume (Centaurea cyanus)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
  • Pfennigkraut (Lysimachia nummularia)
  • Prunus (unbestimmt) (Prunus spec.)
  • Rasen-Schmiele Sa. (Deschampsia cespitosa agg.)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Sauerampfer (Rumex acetosa)
  • Scharbockskraut (Ficaria verna)
  • Schlank-Segge (Carex acuta)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarze Johannisbeere (Ribes nigrum)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Spitz-Ahorn (Acer platanoides)
  • Spitz-Wegerich (Plantago lanceolata)
  • Stachelbeere (Ribes uva-crispa)
  • Stechpalme (unbestimmt) (Ilex spec.)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Stink-Storchschnabel Sa. (Geranium robertianum agg.)
  • Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Pippau (Crepis paludosa)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht Sa. (Myosotis scorpioides agg.)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Taubnessel (unbestimmt) (Lamium spec.)
  • Teich-Schachtelhalm (Equisetum fluviatile)
  • Viersamige Wicke (Vicia tetrasperma)
  • Wald-Ehrenpreis (Veronica officinalis)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Waldmeister (Galium odoratum)
  • Walnuss (Juglans regia)
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Weiche Trespe (Bromus hordeaceus s.l.)
  • Weiche Trespe (Bromus hordeaceus subsp. hordeaceus)
  • Weide (unbestimmt) (Salix spec.)
  • Weidenröschen (unbestimmt) (Epilobium spec.)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Wiesen Knäuelgras Sa. (Dactylis glomerata agg.)
  • Wiesen-Margerite Sa. (Leucanthemum vulgare agg.)
  • Wiesen-Platterbse (Lathyrus pratensis)
  • Wiesen-Schafgarbe Sa. (Achillea millefolium agg.)
  • Wilde Möhre (Daucus carota (subsp. carota))
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zitter-Pappel (Populus tremula)
  • Zottiges Weidenröschen (Epilobium hirsutum)
  • Zweizeilige Segge (Carex disticha)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Durch die Unterschutzstellung wird das ausgebildete Sieksystem, bestehend aus Wäldern, Feuchtbereichen und Quellregionen, erhalten. Der besondere Wert liegt in der Vielfalt der Strukturen, die zahlreiche verschiedene Lebensräume für viele Tier- und Pflanzenarten schaffen.
    Um die Entwicklung des Gebiets positiv zu beeinflussen, sollen Pufferzonen zu landwirtschaftlichen Nutzflächen besonders im direkten Umfeld geschaffen werden.
Gefährdungen:
  • Duengerdrift (LW)
  • Muellablagerung, Gartenabfall
  • Zerschneidung durch Strassenbau (Brücke B61)
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
  • Pufferzone anlegen
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