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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Eiberg (HF-040)

Objektbezeichnung:

NSG Eiberg

Kennung:

HF-040

Ort: Vlotho
Kreis: Herford
Bezirksregierung: Detmold
Digitalisierte Fläche: 19,28 ha
Offizielle Fläche: 19,00 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1997
Inkraft: 1998
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Schutzzweck

- Zur Erhaltung und Entwicklung eines vormals offenen Kuppenbereichs mit angrenzendem
Steinbruch und grossen Teilen bewaldeter Flaechen,
- Aus landeskundlichen und erdgeschichtlichen Gruenden,
- Zur Sicherung und Entwicklung von Lebensraeumen fuer in ihrem Bestand gefaehrdete Tier-
und Pflanzenarten und z.T. bedrohten Biotopen, wie Wacholderheiden und Felswaende,
- Zur Wiederherstellung und zur Pflege der ehemaligen kulturbedingten Wacholderheiden
und Magerweiden.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-HF-00011
Kennung:

BK-0001

Objektbezeichnung:

NSG Eiberg

Link zur Karte: BK-0001
Objektbeschreibung: Das Naturschutzgebiet Eiberg ist ein in Nord-Süd-Richtung verlaufender Bergrücken in der Stadt Vlotho im Kreis Herford. Mit dem Relikt einer trockenen Calluna-Heide und angrenzendem Magergrünland sowie verschiedenen Laub- und Mischwaldbeständen und einer durch Abbau freigelegten Felswand ist das NSG mit 19ha Fläche ein Komplex aus unterschiedlichen Lebensräumen. Das NSG birgt einen der letzten Heide-Reste der Region mit individuemreichem Vorkommen des Kleinen Heidegrashüpfer und der Zauneidechse. Beide Arten haben sich in den letzten 10 Jahren durch intensive Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen im Naturschutzgebiet sehr gut ausgebreitet. 2022 konnte auch der Wiesengrashüpfer mit mehreren Exemplaren sowie die Gemeine Sichelschrecke nachgewiesen werden. Die Grünlandflächen weisen ansonsten gute Bestände typischer Heuschrecken auf. Neben dem gefährdeten Wacholder kommen das Borstgras, der Arznei-Thymian, das Harzer Labkraut, die Golddistel und die Stängellose Kratzdistel vor. Der Neuntöter findet sich in den angepflanzten dornigen Heckenstrukturen und die Schwanzmeise baut ihre Nester in den Wacholdergebüschen. Besondere Arten wie Kleiner Heidegrashüpfer, Zauneidechse, Wespenbussard, Neuntöter und Baumpieper fühlen sich auf besonntem Trockenrasen mit Heide und Wacholder wohl. Das entwickelte Beweidungskonzept erhält den Offenland-Charakter. Eingestreute Obstbäume, Wildrosen und dornige Sträucher bieten vielen Insekten wie Schmetterlingen und Bienen Nahrung und Nistmöglichkeiten für Neuntöter und andere seltene Vogelarten. Der Buchenwald im Norden soll erhalten bleiben und in ein natürliches Altersstadium mit Altholz-Anteilen übergehen. Nicht standortgerechte Bäume wie Fichte und Lärche sollten der artenreichen Pflanzen- und Tierwelt des Lebensraums Heide weichen. Für seltene Tiere und Pflanzen ist es wichtig, dass der Steinbruch im Westen des Gebietes frei von Gehölzen bleibt und die davor liegende Mähweide sich weiterhin als blühende artenreiche Wiese entwickelt. Zur Erhaltung und Optimierung der Heideflächen und der Magergründlandflächen werden sämtliche Grünlandflächen und Magerbrachen von Schafen beweidet. Im Hinblick auf überlebensfähige Mindestpopulationen gefährdeter Arten und der Isolation der Heidefläche sollte die Flächengröße des Heide-Magergrünland-Komplexes durch Einbeziehung angrenzender Mähwiesen und des abgestorbenen Fichtenbestands erweitert werden. Das Biotop ist als wichtiges Refugial- und Trittstein-Biotop von regionaler Bedeutung für seltene und gefährdete Arten trockenwarmer Magerstandorte in der ansonsten von nährstoffreichen Verhältnissen geprägten Landschaft.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Trockene europaeische Heiden <4030> (0,34 ha)
  • Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) <9110> (3,83 ha)
  • noch kein LRT <kein LRT> (5,45 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (1,14 ha)
  • Kleingehölze (Alleen, linienförmige Gehölzstrukturen, Einzelbäume, Ufergehölze, flächige Gebüsche, Baumgruppen und Feldgehölze) (NB00) <NB00> (1,19 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete trockene Heiden (nicht FFH-LRT) <NDA0> (0,67 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (3,08 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Magergruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NED0> (3,61 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Zwergstrauch-, Ginster-, Wacholderheiden (0,34 ha)
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (3,83 ha)
  • Fichtenmischwald mit weiteren Nadelbaumarten <AJ3> (3,24 ha)
  • Ahornmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AR1> (1,14 ha)
  • Lärchenwald <AS0> (1,50 ha)
  • flächiges Kleingehölz mit vorwiegend heimischen Baumarten <BA1> (0,21 ha)
  • Hecke <BD0> (0,08 ha)
  • Gehölzstreifen <BD3> (0,91 ha)
  • Calluna- bzw. Sandheide <DA1> (0,10 ha)
  • Degenerierte Calluna-Heide <DA2> (1,01 ha)
  • frische bis mässig trockene Mähweide <EB2> (2,52 ha)
  • Magerweide <ED2> (4,17 ha)
  • Steinbruch, sonstiger magmatischer Gesteine <GC4> (0,26 ha)
  • Wirtschaftsweg <VB0> (0,36 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Besenheide (Calluna vulgaris)
  • Borstgras (Nardus stricta)
  • Breit-Wegerich i.w.S. (Plantago major s.l.)
  • Brombeere (unbestimmt) (Rubus spec.)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Echte Nelkenwurz (Geum urbanum)
  • Echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum s.l.)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Englischer Ginster (Genista anglica)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Europäische Lärche (Larix decidua)
  • Feld-Ahorn (Acer campestre)
  • Fichte (Picea abies)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Gamander-Ehrenpreis (Veronica chamaedrys subsp. chamaedrys)
  • Gemeiner Dost (Origanum vulgare)
  • Gemeines Ferkelkraut (Hypochaeris radicata)
  • Gemeines Hornkraut (Cerastium holosteoides)
  • Gemeines Rispengras (Poa trivialis)
  • Gewöhnliche Kratzdistel (Cirsium vulgare)
  • Gewöhnliche Weißliche Hainsimse (Luzula luzuloides subsp. luzuloides)
  • Gewöhnliche Wiesen-Klee (Trifolium pratense subsp. pratense)
  • Gewöhnlicher Arznei-Thymian (Thymus pulegioides subsp. pulegioides)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnlicher Heide-Wacholder (Juniperus communis subsp. communis)
  • Gewöhnlicher Hornklee (Lotus corniculatus)
  • Gewöhnlicher Stink-Storchschnabel (Geranium robertianum subsp. robertianum)
  • Gewöhnlicher Stumpfblättriger Ampfer (Rumex obtusifolius subsp. obtusifolius)
  • Gewöhnlicher Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium subsp. sphondylium)
  • Gewöhnlicher Wiesen-Kerbel (Anthriscus sylvestris subsp. sylvestris)
  • Gewöhnliches Eisenkraut (Verbena officinalis)
  • Gewöhnliches Jakobs-Greiskraut (Senecio jacobaea subsp. jacobaea)
  • Gewöhnliches Ruchgras (Anthoxanthum odoratum)
  • Gewöhnliches Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis subsp. pratensis)
  • Golddistel (Carlina vulgaris)
  • Goldrute (unbestimmt) (Solidago spec.)
  • Gras-Sternmiere (Stellaria graminea)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Hartriegel (unbestimmt) (Cornus spec.)
  • Harzer Labkraut (Galium saxatile)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Heide-Nelke (Dianthus deltoides)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Himbeere (Rubus idaeus)
  • Kleiner Klee (Trifolium dubium)
  • Kleiner Odermennig (Agrimonia eupatoria)
  • Kleiner Sauerampfer (Rumex acetosella subsp. acetosella)
  • Kleiner Sauerampfer i.w.S. (Rumex acetosella s.l.)
  • Kleines Habichtskraut (Hieracium pilosella)
  • Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Milder Mauerpfeffer (Sedum sexangulare)
  • Prunus (unbestimmt) (Prunus spec.)
  • Purgier-Lein (Linum catharticum)
  • Quellen-Hornkraut (Cerastium fontanum (subsp. fontanum))
  • Rainfarn (Tanacetum vulgare)
  • Rapunzel-Glockenblume (Campanula rapunculus)
  • Rauhhaar-Wicke (Vicia hirsuta)
  • Rispengras (unbestimmt) (Poa spec.)
  • Rose (unbestimmt) (Rosa spec.)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rote Lichtnelke (Silene dioica)
  • Roter Fingerhut (Digitalis purpurea)
  • Rotes Straussgras (Agrostis capillaris)
  • Rotschwingel Sa. (Festuca rubra agg.)
  • Rundblättrige Glockenblume (Campanula rotundifolia)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Sauerampfer (Rumex acetosa)
  • Schafschwingel Sa. (Festuca ovina agg.)
  • Schlehe Sa. (Prunus spinosa agg.)
  • Schlitzblättriger Storchschnabel (Geranium dissectum)
  • Schmalblättriges Tüpfel-Johanniskraut (Hypericum perforatum subsp. perforatum)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Silber-Fingerkraut Sa. (Potentilla argentea agg.)
  • Spitz-Wegerich (Plantago lanceolata)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stengellose Kratzdistel (Cirsium acaule)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Stink-Storchschnabel Sa. (Geranium robertianum agg.)
  • Vielblütige Weisswurz (Polygonatum multiflorum)
  • Viersamige Wicke (Vicia tetrasperma)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum)
  • Weiche Trespe (Bromus hordeaceus s.l.)
  • Weiches Honiggras (Holcus mollis)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Wiesen Knäuelgras Sa. (Dactylis glomerata agg.)
  • Wiesen-Flockenblume Sa. (Centaurea jacea agg.)
  • Wiesen-Labkraut Sa. (Galium mollugo agg.)
  • Wiesen-Löwenzahn Sa. (Taraxacum sect. Ruderalia)
  • Wiesen-Margerite Sa. (Leucanthemum vulgare agg.)
  • Wiesen-Platterbse (Lathyrus pratensis)
  • Wiesen-Schafgarbe Sa. (Achillea millefolium agg.)
  • Wiesen-Schwingel (Festuca pratensis)
  • Wilde Möhre (Daucus carota (subsp. carota))
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zitter-Pappel (Populus tremula)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung bzw. Wiederherstellung und Erweiterung wacholderbestandener Heideflächen und Magergrünlandflächen als Lebensraum seltener und gefährdeter Tier- und Pflanzenarten; Entwicklung naturnaher Laubholzbestände und Erhalt und Optimierung eines offengelassenen Steinbruchs mit sonnenexponierter Felswand und initialen Magerrasen.
Gefährdungen:
  • Verbuschung als unerwuenschte Sukzession
Maßnahmen:
  • Heide wiederherstellen, anlegen, optimieren
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
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