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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Bilstein (HSK-049)

Objektbezeichnung:

NSG Bilstein

Kennung:

HSK-049

Ort: Sundern
Kreis: Hochsauerlandkreis
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 12,36 ha
Offizielle Fläche: 13,10 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1991
Inkraft: 2019
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Schutz, Erhaltung und Optimierung naturnaher Laubwaldgesellschaften und eines regional bedeutsamen Kalkklippenkomplexes mit den entsprechenden Lebensgemeinschaften durch naturnahe Waldwirtschaft; Schutz und Erhalt eines Laubwald-Komplexes und natürlicher Felsvegetation aus naturwissenschaftlichen, naturgeschichtlichen, erdgeschichtlichen und landeskundlichen Gründen sowie als Trittsteinbiotop in einer von Nadelholz-Forsten dominierten Waldlandschaft. Das NSG dient auch der nachhaltigen Sicherung von besonders schutzwürdigen Lebensräumen nach § 30 BNatSchG und von Vorkommen seltener Tier- und Pflanzenarten.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4613-0373
Kennung:

BK-4613-0373

Objektbezeichnung:

NSG Bilstein-Klippen

Link zur Karte: BK-4613-0373
Objektbeschreibung: Das NSG Bilstein-Klippen liegt nördlich von Sundern-Hachen westlich des Röhrtales und umfasst neben den natürlichen Kalkfelsen des namengebenden "Bilstein" einen aufgelassenen Kalksteinbruch und naturnahe Laubwälder. Nördlich und westlich schließen NadelholzForste und jüngere Laubwaldbestände an, im Süden vor allem Weihnachtsbaum- und Schmuckreisigkulturen. "Herzstück" ist der Bilstein-Felsen, ein markanter natürlicher, fast 20 m hoher, flechtenbewachsener Kalkfelsen im Süden des NSG, an den sich nach Westen ein weitaus niedrigeres (bis 5 m) Felsenband anschließt. Auf dem Blockschutt direkt unterhalb des "Bilstein" ist kleinflächig ein schwach charakterisierter Sommerlinden-Ulmen-Hangschuttwald ausgeprägt - die Berg-Ulmen sind nahezu alle abgestorben ("Ulmensterben"), woraus ein hoher Totholzanteil resultiert. Der Hangschuttwald geht fließend in einen struktur- und altholzreichen Waldmeister- bzw. Perlgras-Buchenwald über, der bei meist südöstlichen Expositionen ausgesprochen artenreich erscheint. Er erstreckt sich an der bis zu 50 m hohen Steinbruchwand vorbei bis weit in den Norden. Auf den Hainsimsen-Buchenwald-Standorten im Westen des NSG findet sich meist Buchen-Eichenwald im starken Baumholzalter, daneben auch ein Fichten-Altholz. Der aufgelassene Kalksteinbruch im Osten des NSG ist einschließlich der Abbruchwand recht weitgehend mit Pioniergehölzen (Birken, Eschen, u. a.) verbuscht (diese künstliche Felswand konnte nicht begangen werden), wobei in Teilbereichen der Steinbruchsohle auch Fichten angepflanzt worden sind. Die auf dem Kalk-Standort für die Region ungewöhnlich artenreich Krautschicht der strukturreichen, bodenständigen Laubwälder mit zahlreichen regional seltenen Pflanzenarten und ggf. Orchideen-Vorkommen sowie der natürliche Kalkfelsen machen die besondere Bedeutung des Gebietes innerhalb des regionalen Biotopverbundes aus.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Kalkfelsen mit Felsspaltenvegetation <8210> (0,11 ha)
  • Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) <9110> (2,04 ha)
  • Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum) <9130> (4,53 ha)
  • Schlucht- und Hangmischwaelder Tilio-Acerion <9180> (0,17 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Biotoptypen der gesetzlich geschützten Biotope (0,29 ha)
Biotoptypen:
  • Eichen-Buchenmischwald <AA1> (4,53 ha)
  • Buchen-Eichenmischwald <AB1> (2,04 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (1,00 ha)
  • Sommerlinden-Ulmen-Hangschuttwald <AP2> (0,17 ha)
  • Vorwald, Pionierwald <AU2> (1,90 ha)
  • natürlicher Kalkfels <GA1> (0,11 ha)
  • sekundärer Kalkfels <GA3> (0,50 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Aronstab (Arum maculatum)
  • Berg-Ulme (Ulmus glabra)
  • Braunstieliger Streifenfarn (Asplenium trichomanes s.l.)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Busch-Windröschen (Anemone nemorosa)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Dreinervige Nabelmiere (Moehringia trinervia)
  • Echte Nelkenwurz (Geum urbanum)
  • Echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum s.l.)
  • Echtes Lungenkraut (Pulmonaria officinalis)
  • Echtes Springkraut (Impatiens noli-tangere)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Einbeere (Paris quadrifolia)
  • Einblütiges Perlgras (Melica uniflora)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Feld-Ahorn (Acer campestre)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flattergras (Milium effusum)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Fuchs Greiskraut (Senecio ovatus)
  • Gemeine Waldrebe (Clematis vitalba)
  • Gewöhnliche Goldnessel (Galeobdolon luteum)
  • Gewöhnlicher Hohlzahn (Galeopsis tetrahit)
  • Gewöhnliches Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Hain-Rispengras (Poa nemoralis)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Himbeere (Rubus idaeus)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata)
  • Knotige Braunwurz (Scrophularia nodosa)
  • Maiglöckchen (Convallaria majalis)
  • Nesselblättrige Glockenblume (Campanula trachelium)
  • Pfirsichblättrige Glockenblume (Campanula persicifolia)
  • Quirl-Weisswurz (Polygonatum verticillatum)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rote Lichtnelke (Silene dioica)
  • Ruprechtskraut (Geranium robertianum)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Salbei-Gamander (Teucrium scorodonia)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Sanikel (Sanicula europaea)
  • Schuppenwurz (Lathraea squamaria)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Sommer-Linde (Tilia platyphyllos)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Trauben-Eiche (Quercus petraea)
  • Veilchen (unbestimmt) (Viola spec.)
  • Vielblütige Weisswurz (Polygonatum multiflorum)
  • Wald-Bingelkraut (Mercurialis perennis)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Labkraut (Galium sylvaticum)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum)
  • Waldmeister (Galium odoratum)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Weissdorn (unbestimmt) (Crataegus spec.)
  • Weisse Hainsimse (Luzula luzuloides)
  • Widertonmoos (unbestimmt) (Polytrichum spec.)
  • Zaun-Wicke (Vicia sepium)
  • Zitter-Pappel (Populus tremula)
  • Zweiblättrige Schattenblume (Maianthemum bifolium)
  • Ährige Teufelskralle (Phyteuma spicatum)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Schutz, Erhalt und Optimierung naturnaher Laubwälder und natürlicher Kalkfelsen und der entsprechenden Lebensgemeinschaften u. a. auf regional seltenem Kalk-Standort durch naturgemäße Waldwirtschaft

    Schutz und Erhalt eines bodenständigen Laubwald-Komplexes und natürlicher Felsvegetation aus naturwissenschaftlichen, naturgeschichtlichen, erdgeschichtlichen und landeskundlichen Gründen sowie als Trittsteinbiotop in einer von Nadelholz-Forsten dominierten Waldlandschaft
Gefährdungen:
  • Abbau Gesteine
  • Entnahme Altholz (FW)
  • intensive Forstwirtschaft (FW)
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Beseitigung von Gehoelzen
  • dynamisches Altholzkonzept
  • Erhaltung des Kleinreliefs
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Totholz erhalten
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