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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Graefenberg (HSK-072)

Objektbezeichnung:

NSG Graefenberg

Kennung:

HSK-072

Ort: Sundern
Kreis: Hochsauerlandkreis
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 7,90 ha
Offizielle Fläche: 0,90 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1991
Inkraft: 2019
Außerkraft: 9999
Schutzziel:
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-HSK-00156
Kennung:

BK-0001

Objektbezeichnung:

NSG Graefenberg

Link zur Karte: BK-0001
Objektbeschreibung: Am Südwest-Abhang des Gräfenberges südlich der Stadt Sundern befindet sich ein reliktäres Wacholder-Vorkommen . Die Fläche ist überwiegend von Nadelholzforsten umgeben. Nordöstlich hat sich auf derselben ehem. Kahlschlagfläche eine Calluna-Heide entwickelt, an die der langgestreckte Niederwald-Komplex des Gräfenberges anschließt. Er umfasst große Teile der Oberhänge des langgestreckten Bergrückens. An den Unterhängen im Umfeld finden sich fast ausschließlich Nadelholzforste. Das kleine Wacholderheiden-Vorkommen ist im Süden des NSG zu finden. Die Wacholder standen früher im südwestlichen Randbereich eines Niederwaldes, der jedoch vor rund 20 Jahren im Bereich des NSG und weiter hangaufwärts teilweise abgetrieben wurde (kleinflächige Reste im Osten). Auf dem Gräfenberg stockt recht großflächig ein durchgewachsener, strukturreicher, lichter Birken-Eichen-Niederwald. Der skelettreiche, fast grusige, schlecht wüchsige Standort v. a. am Oberhang bedingt "knorrig" wachsende Bäume, meist alte Eichen, Buchen und Birken. Die Krautschicht wird meist von der Drahtschmiele und Heidelbeere beherrscht. Gelegentlich sind einige Fichten in den Bestand eingestreut, die beseitigt werden sollten. Nur am Unterhang finden sich vereinzelt auch ältere Buchen- und Eichen-Kernwüchse. Die geplante Aufforstung der Schlagfläche mit Douglasien unterblieb seinerzeit, so dass sich die Bereiche heute zu einer fragmentarischen Wacholderheide bzw. anschließend zur Calluna-Heide entwickelt haben. Die Krautschicht beider Heiden ist artenarm, aber stark deckend bei Dominanz der Drahtschmiele bzw. der Besenheide. Die Laubholz-Verbuschung (v. a. Birken) in dem lockeren Wacholder-Bestand ist inzwischen weiter fortgeschritten. Am Steilhang im südwestlichen Teilbereich ist der Niederwald vor rund 20 Jahren teilweise abgetrieben worden. Bemerkenswert ist auch das Vorkommen einzelner, älterer Wacholder-Büsche. Die Krautschicht der Heide ist artenarm, aber stark deckend bei Dominanz der Besenheide, fleckenweise auch der Heidelbeere und der Drahtschmiele. Die Fläche ist augenscheinlich vor nicht allzu langer Zeit "entkusselt" worden, die Laubholz-Verbuschung (v. a. Birken) setzt jedoch herdenweise schon wieder ein. Insgesamt handelt es sich um ein bemerkenswertes Relikt der historischen, kleinbäuerlichen Sauerländer Kulturlandschaft.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Trockene europaeische Heiden <4030> (1,40 ha)
  • Wacholderbestaende auf Zwergstrauchheiden oder Kalkhalbtrockenrasen <5130> (0,08 ha)
  • noch kein LRT <kein LRT> (0,22 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (6,07 ha)
Geschützte Biotope (§62):
Biotoptypen:
  • Birken-Eichenmischwald <AB2> (6,07 ha)
  • Wacholder-Heide <DA4> (0,08 ha)
  • Bergheide-Beerenstrauchheide <DA5> (1,40 ha)
  • Weihnachtsbaumkultur <HJ7> (0,22 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Besenheide (Calluna vulgaris)
  • Blutwurz (Potentilla erecta)
  • Borstgras (Nardus stricta)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Dreizahn (Danthonia decumbens s.l.)
  • Echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum s.l.)
  • Englischer Ginster (Genista anglica)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Fichte (Picea abies)
  • Gewöhnliche Vogelbeere (Sorbus aucuparia subsp. aucuparia)
  • Gewöhnliche Wald-Kiefer (Pinus sylvestris subsp. sylvestris)
  • Gewöhnlicher Besenginster (Cytisus scoparius subsp. scoparius)
  • Gewöhnlicher Heide-Wacholder (Juniperus communis subsp. communis)
  • Harzer Labkraut (Galium saxatile)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Pfeifengras (Molinia caerulea)
  • Pillen-Segge (Carex pilulifera)
  • Rasen-Schmiele Sa. (Deschampsia cespitosa agg.)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rotes Straussgras (Agrostis capillaris)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schafschwingel Sa. (Festuca ovina agg.)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Trauben-Eiche (Quercus petraea)
  • Wiesen-Lieschgras (Phleum pratense)
  • Wiesen-Wachtelweizen (Melampyrum pratense)
  • Zitter-Pappel (Populus tremula)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Schutz, Erhaltung und Optimierung von Fragmenten submontaner (Wacholder-)Heiden und von strukturreichen Niederwaldbeständen und ihrer Lebensgemeinschaften u.a. in ihrer Funktion als Refugial- und Trittsteinbiotop; Schutz eines wertvollen Wald(bewirtschaftungs)typs, aus faunistischer, vegetationskundlicher und kulturhistorischer Sicht; Erhaltung und Optimierung eines artenreichen Niederwaldgebietes durch eine dem Waldtyp angepasste Bewirtschaftung. Das NSG dient auch der nachhaltigen Sicherung von besonders schutzwürdigen Lebensräumen nach § 30 BNatSchG und von Vorkommen seltener Tier- und Pflanzenarten.
Gefährdungen:
  • Aufforstung
  • intensive Forstwirtschaft (FW)
  • Kahlschlag, unsachgemaesser Holzeinschlag (FW)
  • mangelnde Niederwaldnutzung (FW)
  • nicht einheimische Gehoelze (FW)
  • unerwuenschte Sukzession
Maßnahmen:
  • Beseitigung von Gehoelzen
  • dynamisches Altholzkonzept
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • Jagdausuebung beschraenken
  • keine Aufforstung
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Niederwald abschnittsweise auf den Stock setzen
  • Vegetationskontrolle
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