Objektbeschreibung: |
Dieser NSG-Erweiterungsvorschlag zur Flächen-Arrondierung schließt direkt westlich und nördlich an das NSG "Erlenkamp" an und beinhaltet bisher nicht berücksichtigte Flächen des gesamten Grünland-Komplexes.
Die westliche Erweiterung (Bereich "Erlenkampmühle") schließt mehr oder weniger intensiv genutzte Grünländer am Oberhang ein, die u. a. durch ihren reliktären Ostbaumbestand auffallen.
Die nördliche Erweiterung (Bereich ehem. "Lindhöveler Hammer") in der Sorpeaue wird heute (nach ehem. Ackernutzung) von intensiv genutzten Fettwiesen eingenommen. In einer fragmentarischen Flutrinne fällt ein kleiner Flutrasen als Feuchtgrünland-Relikt auf.
Schutzziele:
Schutz, Erhalt und Entwicklung eines zusammenhängenden, offenen, Feuchtgrünland-Komplexes und seiner Lebensgemeinschaften mit zahlreichen seltenen und z. T. gefährdeten Tier- und Pflanzenarten
Erhaltung und Förderung von Pflanzengesellschaften des extensiv genutzten Feuchtgrünlandes auf basenarmen Böden aus naturwissenschaftlichen, naturgeschichtlichen, erdgeschichtlichen und landeskundlichen Gründen
Schutz, Erhalt und Entwicklung eines großen, zusammenhängenden, offenen, zunehmend extensiv genutzten Auengrünland-Komplexes als Brut-, Nahrungs- und Lebensraum seltener und gefährdeter Vogelarten, insbesondere für Wat- und Wiesenvögel (Limikolen) sowie für Amphibien, Heuschrecken, Tagfalter und Libellen
Neubeschreibung BK 4613-066 alt: Siepental-Komplex nordwestlich Sundern
Der dreiarmige Siepental-Komplex erstreckt sich inmitten der großen Nadelholzforste nordwestlich der Stadt Sundern und mündet im Bereich der großen Gewerbegebiete von Westen in das Röhrtal ein.
Wertgebend ist zum einen das mit einem Erlen-Niederwald bestockte Hangquellmoor südlich des südlichen, größten Siepental-Armes. Es handelt sich um einen quellig-durchsickerten Bach-Erlen-Eschenwald (Carici remotae-Fraxinetum) ohne Beteiligung der Esche, von Oberdorfer (1992) als Carex remota-Alnus glutinosa-Gesellschaft beschrieben. Auch der Quellbach in diesem südlichen Tal zeigt sich bachaufwärts einer Fischteichanlage mitunter von den typischen "Quellflur-Fragmenten" des Bach-Erlen-Eschenwaldes begleitet und trotz der Fichtenbestockung über längere Strecken recht naturnah ausgebildet.
In den übrigen Siepental-Armen sind die Beeinträchtigungen durch die Fichtenbestockung des Talraumes sowie die zahlreichen Forstwegequerungen weitaus erheblicher. Im Bereich des nördlichen Siepental-Armes wurde ein größerer, alt- und totholzreicher Buchen-Eichen-Hochwald auf Hainsimsen-Buchenwald-Standort bei der Abgrenzung berücksichtigt.
Schutzziel
Schutz, Erhalt und Entwicklung eines Siepental-Komplexes mit naturnahem Quellbach-Abschnitt und Hangquellmoor als Vernetzungsbiotop in einer von Nadelholz-Forsten dominierten Waldlandschaft
Umwandlung der bachbegleitenden Nadelholzforste in standortheimischen Laubwald durch naturgemäße Waldwirtschaft
Neubeschreibung BK 4613-057 alt: NSG-Vorschlag "Selmeckesiepen"
Der mehr als 2 km lange, bewaldete "Selmeckesiepen" liegt im großen, von Nadelholzforsten dominierten Waldgebiet zwischen Sorpetalsperre und der Stadt Sundern. Der talprägende Bachlauf entsteht aus mehreren Quellbächen am Nordrand der Hochfläche "Auf"m Stück" und fließt in nördlicher Richtung auf die Ortslage Stemel zu. Der Talgrund wird meist beidseitig von Forstwegen begrenzt. Der offenere, nördliche Talabschnitt vor der Mündung in die Röhr bei Gut Selmke wurde auf Grund starker Beeinträchtigungen nicht einbezogen.
Der sich im Süden verzweigende Talkomplex zeichnet sich durch einen ausgesprochen naturnahen Bachauen-Biotopkomplex mit z. T. außerordentlich langen naturnahen Fließgewässerabschnitten aus. Neben dem Selmeckesiepen selbst stellen sich auch die meisten Quellbäche und Sickerquellen weitgehend unbeeinträchtigt und naturnah dar. Ebenso bemerkenswert sind die in großen Teilbereichen der schmalen Bachaue stockenden bachbegleitenden Erlenwälder mit Niederwaldnutzungs-Merkmalen. Es handelt sich um quellig-durchsickerte Bach-Erlen-Eschenwälder (Carici remotae-Fraxinetum) nahezu ohne Beteiligung der Esche, von Oberdorfer (1992) als Carex remota-Alnus glutinosa-Gesellschaft beschrieben. Immer wieder fallen darin kleine Milzkrautfluren und Torfmoospolster auf, gelegentlich auch Fichten-Beimischung. Nur in wenigen Teilbereichen ganz im Süden grenzen Fichtenkulturen bis unmittelbar an die Quellbäche. Zwei von Osten zufließenden Quellbäche zeigen sich von Birken-Eichenwäldchen (meist mittleres Baumholz) umgeben - sie wurden bei der Abgrenzung berücksichtigt.
Neben den Fichtenkulturen in der Bachaue sind die zahlreichen Rohrdurchlässe an den Forstwegequerungen als wesentliche Beeinträchtigungen zu nennen - im Süden wird der Bach durch einen Durchlass angestaut. Der naturnahe, bewaldete Bachauen-Vegetationskomplex des Selmeckesiepen hat über seine aktuelle Bedeutung hinaus ein sehr hohes Entwicklungspotenzial. |