Objektbeschreibung: |
Das NSG "Kohlbrüche" besteht aus einer bemerkenswerten Anzahl von 8 (z. T. winzigen) Teilflächen, die alle inmitten der Nadelholzforste südwestlich von Sundern-Settmecke südlich des "Bremkesiepen" liegen. 7 der 8 Teilflächen sind mit mehr oder weniger gut erhaltenen Hangquellmooren mit Erlen-Niederwäldchen bestockt, die westliche Teilfläche besteht jedoch aus einem Birken-Eichen-Niederwald. Die NSG-Abgrenzung ist auch darüber hinaus in vielen Teilbereichen nicht nachvollziehbar - insbesondere im Osten, wo wesentliche Teile der Hangquellmoore seinerzeit nicht im aktuellen NSG erfasst worden sind (dort NSG-Erweiterungsvorschlag). Das NSG sollte deshalb neu abgegrenzt werden.
Das kleine Birken-Eichen-Niederwäldchen (mittleres Baumholz) der westlichsten Teilfläche auf Hainsimsen-Buchenwald-Standort erscheint in diesem Zusammenhang nicht wirklich schutzwürdig.
Die drei östlichen Teilflächen dagegen decken Teilbereiche (vgl. NSG-Erweiterungsvorschlag) eines großflächigen Hangquellmoores an den sanft geneigten Unterhängen südlich des Bremkesiepen ab. Die strukturreichen Niederwäldchen aus Schwarz-Erlen- und Moor-Birken-Stockausschlägen bestehen überwiegend aus geringem bis mittlerem Baumholz - die Stöcke sind jedoch wesentlich älter. In der recht üppigen Krautschicht erreicht die Rasen-Schmiele die höchsten Deckungsgrade, vereinzelt finden sich Torfmoospolster. Der Boden ist vielfach nicht trittfest. Der schutzwürdige Bereich (FFH- und § 62-Biotop) geht hier deutlich über die aktuellen NSG-Grenzen hinaus. Vor allem die mittlere Teilfläche schließt aber auch nicht schutzwürdige Bereiche einer Fichtenkultur (im Süden) sowie eine junge Fichtenaufforstung (im Westen) mit ein.
Die zwei mittleren Teilflächen haben eine sehr unterschiedliche Qualität: auf der nördlichen stockt ein strukturreicher, von meist mittleren bis starken Schwarz-Erlen-Stockausschlägen bestimmter Mischbestand, dem neben Moor-Birken vor allem randlich auch ältere Trauben-Eichen und sogar Rotbuchen beigemischt sind. In der üppigen Krautschicht ist lokal der Gilbweiderich dominant. Die südliche Teilfläche ist dagegen erheblich degradiert. Es handelt sich um einen älteren Eichen-Birken-Erlen-Bestand auf nur mäßig feuchtem Standort, in dem nur kleinräumig (im Süden und Norden) Erlen-Stockausschläge zur Dominanz kommen; im Unterwuchs u. a. viel Pfeifengras.
Bei den zwei westlichen Teilflächen handelt es jeweils sich um quellig durchsickerte, feuchte bis nasse Erlenwäldchen. Das sehr kleinflächige Erlen-Niederwäldchen im Norden stockt an einem recht steilen Hang; die Stockausschläge stellen nur geringes Baumholz dar, die Baumstöcke sind dagegen z. T. sehr alt. In dem Hangquellmoor der südlichen Teilfläche stockt ein nasses Erlen-Stangengehölz, bei dem im Unterwuchs wechselweise Wald-Hainsimse und Winkel-Segge dominieren. Daneben kommen vegetationsfreie Sumpfstellen vor, die vom Wild als "Suhlen" genutzt werden.
Es handelt sich bei allen beschriebenen Hangquellmooren letztlich um quellig-durchsickerte Bach-Erlen-Eschenwäldchen (Carici remotae-Fraxinetum) ohne Beteiligung der Esche, von Oberdorfer (1992) als Carex remota-Alnus glutinosa-Gesellschaft bezeichnet.
Anmerkung: Der schutzwürdige Bereich (FFH- und § 62-Biotop) geht vor allem im Bereich der östlichen Teilflächen deutlich über die aktuellen NSG-Grenzen hinaus. Das NSG sollte deshalb neu abgegrenzt werden. Die Bezeichnung des NSG als "Kohlbrüche" erscheint darüber hinaus irreführend. |