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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Grube Alexander (HSK-141)

Objektbezeichnung:

NSG Grube Alexander

Kennung:

HSK-141

Ort: Meschede
Kreis: Hochsauerlandkreis
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 9,42 ha
Offizielle Fläche: 1,70 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1993
Inkraft: 2020
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Erhaltung und Optimierung eines vielfältigen Biotopkomplexes aus unterschiedlich natur-nahen Bachabschnitten, Magerrasen und Gebüschen, Sukzessionswaldstadien, Teichen, Halden und Stollen; Schutz der Lebensräume gefährdeter Tier- und Pflanzenarten (Schwermetallvegetation, Fledermäuse, Amphibien); Sicherung eines bedeutenden geo-wissenschaftlichen Objekts und der landeskundlichen Bedeutung dieses Landschaftsaus-schnitts (auch in Verbindung mit ähnlichen Festsetzungen rund um den Bastenberg im LP Bestwig).
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4616-0033
  • BK-4716-0169
Kennung:

BK-4616-0033

Objektbezeichnung:

Schwermetallhalden nördlich des NSG Grube Alexander

Link zur Karte: BK-4616-0033
Objektbeschreibung: Nördlich des Naturschutzgebietes Grube Alexander erstrecken sich bachbegleitend immer wieder Haldenbereiche des frühindustriellen Erzbergbaus. Am nördlichen Rand befinden sich auch großflächig offene Haldenbereiche, die zum Teil wohl auch durch Motocross-Fahren bis heute offengehalten worden sind. Hier befinden sich die am besten ausgeprägten Schwermetallrasen im Gebiet u. a. mit Vorkommen des sehr seltenen typischen Schwermetallmooses Scopelohila cataracae. Der hier angrenzende Bach beherbegt ein Massenvorkommen des gefährdeten Mooses Philonotis fontana (Gemeines Quellmoos). Im Mittelteil kommt im Bach auch Unterwasservegetation vor (Scapanietum undulatae). Der westliche Seitenbach entspringt aus einem Stollenmundloch, das durch ein Fledermausgitter befestigt ist. Östlich des Weges ein verlandeter kleiner Teich. Oberhalb verläuft der Bach durch Fichtenwald, darüber liegt ein größerer Teich mit einer Insel, der (noch) keine Röhricht- oder Unterwasservegetation aufweist. An der südlich des Teichs gelegenen Wegböschung liegt eine kleine offene Halde. Darüber verläuft der Bach bis zum NSG naturnah. Auch hier im Südteil befinden sich auch im Fichtenwald noch mehrere Pingen, eine kleine Halde am Bach mit einem größeren Erzblumen-Bestand und Vorkommen des Sprossenden Bärlapps wurde von Fichten freigestellt. Der gesamte NSG-Erweiterugnsvorschlag zeichnet sich aus durch das vermutlich größte Vorkommen der Erzblume (Arabidopsis halleri), einer typischen Art der Schwermetallrasen, im gesamten Hochsauerlandkreis. Selbst in Fichtenbeständen hat sich die Erzblume teilweise bis heute erhalten. Bereiche mit frequentem Vorkommen der Art wurden als FFH-Lebensraumtyp 6130 und Gesetzlich Geschützter Biotop auskartiert. Wichtig ist, dass die nördlichen offenen Halden mit typischer Schwermetallvegetation (als Geschützte Biotope auskartiert) offengehalten werden. Aus diesem Grund ist das das hobbymäßige Befahren der Halden mit Moto-Cross-Motorrädern - so lange diese Nutzung nicht intensiviert wird - durchaus förderlich für die Erhaltung der Schwermetallrasen mit mehreren Arten der Roten Liste. Durch eine Entfichtung der Haldenbereiche könnte das Vorkommen der Erzblume und weiterer typischer Schwermetallvegetation (FFH-Lebenraumtyp 6130 und nach § 30 BNatSchG Geschützter Biotop) gefördert werden.
Kennung:

BK-4716-0169

Objektbezeichnung:

NSG Haldengelände der Grube "Alexander"

Link zur Karte: BK-4716-0169
Objektbeschreibung: Ehemaliges, heute stark verfichtetes Bergbaugelände mit Quellrinnsal, Stollen und einer Rest-Halde. Die ehemalige Grube Alexander südlich von Meschede-Blüggelscheidt ist heute ein stark verfichtetes Gelände mit vorherrschend schattig-kühlen Standortverhältnissen. Ein naturnaher Quellbach im Süden ist nach kurzer Fließstrecke verrohrt. Als Relikt des früheren Bergbaues sind insbesondere Haldenreste und ein bergmännisch vermauerter Stollenmund erhalten geblieben. Dem Großteil der Halden fehlt aber mittlerweile wegen der Fichtenbestockung eine typische Vegetation des FFH-Lebensraumtyps 6130. Nur am nördlichen Wiederaustritt des verrohrten Baches befindet sich am gesamten Böschungsufer ein beeindruckender Dominanzbestand der Erzblume (Arabidopsis halleri), einer Pflanze, die als "Erzblume" (Oberdorfer) im Sauerland nur auf entsprechenden schwermetallreichen Standorten vorkommt. Durch den intensiven Fichtenanbau ist die Biotopqualität der kleinen Bergbau-Folgelandschaft stark beeinträchtigt. Durch eine Entfichtung der Haldenbereiche könnte das Vorkommen der Erzblume und weiterer typischer Schwermetallvegetation (FFH-Lebenraumtyp 6130 und nach § 30 BNatSchG Geschützter Biotop) gefördert werden.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Fliessgewaesser der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion <3260> (0,09 ha)
  • Schwermetallrasen (Violetalia calaminariae) <6130> (0,33 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (1,55 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Schwermetallrasen (nicht FFH-LRT) <NDE0> (3,26 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,04 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,12 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Felsen (nicht FFH-LRT) <NGA0> (0,05 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stollen, Hoehlen und Tunnel (nicht FFH-LRT) <NGE0> (0,00 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Fliessgewaesserbereiche (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,03 ha)
  • nat. Felsen, offene nat. Block-, Schutt-, Geröllhalden, Höhlen (0,00 ha)
  • Natuerliche Schwermetallrasen (0,32 ha)
Biotoptypen:
  • Fichtenwald <AJ0> (1,76 ha)
  • Schwermetallrasen <DE0> (0,33 ha)
  • Grünlandbrache <EE0> (0,15 ha)
  • Fettgrünlandbrache <EE0a> (0,21 ha)
  • Teich <FF0> (0,04 ha)
  • Bachoberlauf im Mittelgebirge <FM1> (0,02 ha)
  • Mittelgebirgsbach <FM6> (0,19 ha)
  • Fels, Felswand, -klippe <GA0> (0,05 ha)
  • Stollen <GE2> (0,00 ha)
  • Halde, Aufschüttung <HF0> (3,26 ha)
  • Mauer, Trockenmauer <HN2> (0,00 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Schachtelhalm (Equisetum arvense)
  • Arznei-Thymian (Thymus pulegioides)
  • Bach-Spatenmoos (Scapania undulata)
  • Bachbunge (Veronica beccabunga)
  • Bauchiges Birnmoos (Bryum pseudotriquetrum)
  • Besen-Gabelzahnmoos (Dicranum scoparium)
  • Besenginster (Cytisus scoparius)
  • Birnmoos (unbestimmt) (Bryum spec.)
  • Bitteres Schaumkraut (Cardamine amara)
  • Bogiges Pohlmoos (Pohlia flexuosa)
  • Breitblättrige Stendelwurz Sa. (Epipactis helleborine agg.)
  • Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia)
  • Cladonia spec. (Cladonia spec.)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Dunkles Zwerg-Hornkraut (Cerastium pumilum)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Gegenblättriges Milzkraut (Chrysosplenium oppositifolium)
  • Gemeine Pestwurz (Petasites hybridus)
  • Gemeines Quellmoos (Philonotis fontana)
  • Gewelltblättriges Kriechsternmoos (Plagiomnium undulatum)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Gewöhnlicher Wald-Engelwurz (Unterart) (Angelica sylvestris subsp. sylvestris)
  • Gewöhnliches Taubenkropf-Leimkraut (Silene vulgaris subsp. vulgaris)
  • Grosser Dornfarn (Dryopteris dilatata)
  • Habichtskraut (unbestimmt) (Hieracium spec.)
  • Hain-Gilbweiderich (Lysimachia nemorum)
  • Hain-Spatenmoos (Scapania nemorea)
  • Hain-Sternmiere (Stellaria nemorum)
  • Hakenmoos (Sanionia uncinata)
  • Hallers Schaumkresse (Arabidopsis halleri)
  • Harter Schafschwingel (Festuca guestfalica)
  • Harzer Labkraut (Galium saxatile)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Helles Jungermannmoos (Jungermannia hyalina)
  • Hellstreifiges Doppelblattmoos (Diplophyllum albicans)
  • Hornkraut (unbestimmt) (Cerastium spec.)
  • Kleine Bibernelle (Pimpinella saxifraga)
  • Kleinkopfsprossmoos (unbestimmt) (Cephaloziella spec.)
  • Magerwiesen-Margerite (Leucanthemum vulgare)
  • Nickendes Pohlmoos (Pohlia nutans)
  • Peltigera hymenina (Peltigera hymenina)
  • Punktiertes Wurzelsternmoos (Rhizomnium punctatum)
  • Rauher Löwenzahn (Leontodon hispidus)
  • Rollblättriges Bärtchenmoos (Barbula convoluta)
  • Rote Lichtnelke (Silene dioica)
  • Rotes Straussgras (Agrostis capillaris)
  • Rundblättrige Glockenblume (Campanula rotundifolia)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Salbei-Gamander (Teucrium scorodonia)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Sauerampfer (Rumex acetosa)
  • Schönes Frauenhaarmoos (Polytrichum formosum)
  • Schönes Kranzmoos (Rhytidiadelphus loreus)
  • Sparriges Kranzmoos (Rhytidiadelphus squarrosus)
  • Sprossender Bärlapp (Lycopodium annotinum)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Wald-Kiefer (Pinus sylvestris)
  • Wald-Schaumkraut (Cardamine flexuosa)
  • Wasserfall-Schwermetallmoos (Scopelophila cataractae)
  • Wellenblättriges Katharinenmoos (Atrichum undulatum)
  • Zartgrünes Perlmoos (Weissia controversa)
  • Zartgrünes Perlmoos (Varietät) (Weissia controversa var. densifolia)
  • Zerbrechliches Spiralzahnmoos (Tortella fragilis)
  • Zurückgekrümmtes Doppelzahnmoos (Didymodon ferrugineus)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung und Förderung von Schwermetallrasen
  • Erhalt eines Bergbau-Relikt-Biotopes und ökologische Optimierung durch Zurücknahme der Fichten
Gefährdungen:
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • Verbuschung als unerwuenschte Sukzession (offener Haldenrest)
Maßnahmen:
  • Vegetationskontrolle
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