Inhalt:
Naturschutzgebiet Waldreservat Obereimer (HSK-168)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Waldreservat Obereimer |
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Kennung: |
HSK-168 |
Ort: | Arnsberg |
Kreis: | Hochsauerlandkreis |
Bezirksregierung: | Arnsberg |
Digitalisierte Fläche: | 504,19 ha |
Offizielle Fläche: | 547,90 ha |
Flächenanzahl: | 1 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | LP rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 1997 |
Inkraft: | 2021 |
Außerkraft: | 9999 |
Schutzziel: | Schutz, Erhaltung und Entwicklung eines grossen, zusammenhängenden und weitgehend unzerschnittenen und unzersiedelten Waldgebietes von internationaler Bedeutung mit seltenen und gefährdeten sowie landschaftsraumtypischen Tier- und Pflanzenarten und deren Lebensstätten; Erhaltung und Entwicklung flächengroßer, oft starkholzreicher, naturnaher Laubholzbestände, speziell Hainsimsen- und Waldmeister-Buchenwälder und Eichen-Hainbuchenwälder; Erhaltung und Entwicklung naturnaher Fließgewässer, deren Auen und bachbegleitenden Erlen-Eschenwäldern; Schutz und Erhaltung der potentiell natürlichen Lebensgemeinschaften in ihrem guten bis hervorragenden Erhaltungszustand und im Komplex mit alten, z. T. extrem totholzreichen Waldbeständen; Schutz eines landeskundlich bedeutsamen, großflächig zusammenhängenden historischen Waldbereiches unter Schutz und Erhaltung der hier in besonderer Dichte vorliegenden kulturhistorischen Relikte und Spuren früherer Landnutzungen v.a. durch (hoheitliche) Jagd, Bergbau und Militär; Sicherung der Wildnisentwicklungsgebiete WG-HSK-0004-1 bis WG-HSK-0004-4; Sicherung der Kohärenz und Umsetzung des Europäischen Schutzgebietssystems „Natura 2000“. Das NSG dient auch der nachhaltigen Sicherung von besonders schutzwürdigen Lebensräumen nach § 30 BNatSchG und von Vorkommen seltener Tier- und Pflanzenarten und Pflanzengesellschaften. |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: | |
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-4514-0065 |
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Objektbezeichnung: |
NSG Waldreservat Obereimer Nördliche Teilfläche des FFH-Gebietes Waldreservat Obereimer |
Link zur Karte: | BK-4514-0065 |
Objektbeschreibung: | Das Naturschutzgebiet "Waldreservat Obereimer" erstreckt sich im Norden vom Spreiberg nordöstlich Müschede bis zum Seufzertal im Süden zwischen Wennigloh im Westen und der Alten Burg im Osten. Am Ostrand begrenzt das Ruhrtal das Waldreservat. Es ist aber nur etwa ein Viertel der Fläche des gleichnamigen FFH-Gebietes "Waldreservat Obereimer", welches sich südlich des Seufzertales nach Osten bis Rumbeck fortsetzt. Es handelt sich um einen buchenwalddominierten Waldkomplex, der den Ostabfall des Höhenrückens zwischen der Röhr- und dem Ruhrtal einnimmt. Von diesem Rücken aus fällt das Gelände zunächst steil, später sanft zur Ruhraue hin ab. Vor allem am Ostrand des Gebietes haben sich auf den flach ausstreichenden Unterhängen auf den hier anstehenden Mittelterrasseablagerungen der Ruhr tiefgründige, zu Staunässe neigende Böden entwickelt auf denen Eichen-Hainbuchenwälder stocken. Dieser FFH-Lebensraumtyp kommt nur kleinflächig im FFH-Gebiet vor und hat hier seinen Verbreitungsschwerpunkt. Abgesehen vo diesem geolgogischem Sonderstandort ist das Naturschutzgebiet Waldreservat Obereimer zweigeteilt. Der Nordteil ist geprägt durch die silikatgesteingeprägten Arnsberger Schichten des Oberkarbon. Der Südteil ab einer Linie Wicheler Steinbruch - Kreisstraße 2 - Jagd-und Köhlerhaus Capune - Tempelberg - Sebastianshütte und Obereimer wird geologisch durch die Kulm-Plattenkalke des Unterkarbon geprägt. Dies führt im Nordteil zur Ausbildung von artenärmeren Hainsimsen-Buchenwäldern und im Südteil zu artenreicheren Waldmeister-Buchenwäldern. Der von Hainsimsen-Buchenwäldern geprägte Nordteil wird durch drei überwiegend naturnahe Siepentäler gegliedert. Am Nordrand des Gebietes befindet sich das Tal der "Schwarzen Waage", das oberhalb einer Teichanlage von einem gut ausgebildeten quelligen bachbegleitenden Erlen-Auenwald. Südlich davon befindet sich der Koltersiepen, der sich durch ein verzweigtes Quellbachsystem auszeichnet. Nach Süden schließt dann das Teufelssiepensystem an. In den Kerbtälern von Kolter- und Teufelssiepen Teiche (u.a. Feuerlöschteiche) aufgestaut worden. Eine gewisse Trennwirkung entfaltet im Bereich des Koltersiepens eine breite Stromleitungstrasse, in deren Verlauf aufgrund des regelmäßigen "auf den Stock setzens" ein kleinflächig wechselndes Mosaik von gebüschartigen Pioniergehölzen mit Heideelementen im Wechsel mit Bachlaufabschnitten entstanden ist. Innerhalb des durch die Kulmplattenkalke geprägten Südteils des Naturschutzgebietes befinden sich keine Siepentäler. Hier konzentrieren sich Ausbildungen der Waldmeister-Buchenwälder mit fließenden Übergängen zu den reicheren Hainsimsen-Buchenwaldausbildungen mit Flattergras. Nördlich der Stromleitungstrasse stocken sehr alte eichenreiche Hainsimsen-Buchenwälder mit einem hohen Alt- und Totholzanteil. Eichen sind hier frequent vertreten. Südlich davon sind insbesondere die nördlich des Jugendwaldheims stockenden Eichen-Hainbuchenwälder reich strukturiert mit dem höchsten Totholzreichtum innerhalb der Naturwaldzelle. Am Teufelssiepen stocken weitere alt- und totholzreiche Hainsimsen-Buchenwälder. Im Südteil sind es alte Waldmeister- und Hainsimsen-Buchenwälder am Markusberg. International bedeutsame, alt- und totholzreiche Hainsimsen- und Waldmeister-Buchenwälder, überwiegend in gutem bis hervorragendem Erhaltungszustand mit fließenden Übergängen zwischen diesen Lebensraumtypen und im Komplex mit alten extrem totholzreichen Eichen-Hainbuchenwäldern in hervorragendem Erhaltungszustand. Einzigartiges Rückzugshabitat für an diese alten strukturreichen Wälder gebundene Tierarten u.a. Spechte (Schwarz-, Grauspecht), Schwarzstorch, Kolkrabe, Hirschkäfer, Zweigestreifte Quelljungfer und verschiedene Fledermausarten u.a. Großer Abendsegler. Großflächiger buchenwaldgeprägter, strukturreicher Trittsteinbiotop im nadelholzgeprägten sowie alt- und totholzarmen Arnsberger Wald. Erhaltung und Entwicklung eines alt- und totholzgeprägten Buchenwaldkomplexes durch Überlassen der Sukzession in den Wildnisgebieten bzw. der Naturwaldzelle und naturnaher Waldbewirtschaftung mit Fokus auf die Erhaltung des Alt- und Totholzanteils im restlichen Naturschutzgebiet und insbesondere Förderung des Totholzanteils durch Ausweisung von Biotopbäumen. Die Bewirtschaftung im Umfeld der Sickerquellbereiche in den Quellbachkomplexen der Siepentäler ist möglichst einzustellen bzw. hier ist eine Befahrung und die Lagerung von Forstabraum zu unterlassen. Die Durchgängigkeit der Siepen im Bereich von Teichanlagen, die sich im Hauptschluss befinden, ist wiederherzustellen. |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§42): |
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Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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