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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Gimmental (HSK-195)

Objektbezeichnung:

NSG Gimmental

Kennung:

HSK-195

Ort: Brilon
Kreis: Hochsauerlandkreis
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 21,67 ha
Offizielle Fläche: 21,70 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2001
Inkraft: 2001
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Schutzzweck:
Erhaltung und Optimierung von Feucht- und Nasswiesen mit einem erheblichen
Bestand an Rote-Liste-Pflanzenarten, Sicherung und in Teilen Wiederherstellung
der landschaftspraegenden Gliederungsfunktion dieses Talbereichs in einer ansonsten
geschlossenen Waldlandschaft, Aufwertung der Quellbaeche, die der Hilbringse von
Sueden zufliessen sowie Eindaemmung der "ortsfesten" Freizeitaktivitaeten, die die
(potentielle) Bedeutung des Gebietes fuer die frei lebende Tierwelt beeintraechtigen.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4617-0031
Kennung:

BK-4617-0031

Objektbezeichnung:

NSG Gimmental

Link zur Karte: BK-4617-0031
Objektbeschreibung: Das westlich von Petersborn gelegene Naturschutzgebiet "Gimmental" umfasst den Bachmittellauf des "Hilbringsen"-Baches mit mehreren botanisch wertvollen südlich zufließenden Quellbächen, die zu einem großen Teil von Rindern beweidet werden. Kleinflächig sind Borstgrasrasen und weiteres Magergrünland erhalten. Im Oberlauf verläuft der Hilbringsen-Bach als wegbegleitender Graben. In den angrenzenden beiden Viehweiden an einem ausgedehnten nordexponierten Hang fließen hier 3 Quellbäche zu. Die diese Quellbäche begleitenden Bereiche sind großflächig quellig vernässt, vor allem im Bereich des Zuflusses zum Graben. Im östlichsten Quellbereich hat sich kelinflächig ein anmooriger Binsensumpf mit z. T. äußert seltenen basenliebenden Arten (z. B. Flohsegge und Tomenthypnum nitens) sowie Torfmoosen, Seggen und Wollgras. Die Artenzusammensetzung entpricht dem FFH-Lebensraumtyp 7230 Basenreiche Niedermoore. Westlich dieser Quellbäche drei weitere Quellbäche, die ihre Quellbereiche im Fichtenwald südlich des querenden Weges haben. Der Erste verläuft naturnah durch einen Erlen-Mischbestand, der Zweite und der Unterlauf des Dritten verläuft durch eine Kahlschlagfläche, die neuerdings teilweise mitbeweidet wird. Zwischen diesem ersten und zweiten Quellbach hat sich im Bereich einer "Kalkinsel" brachgefallenes Magergrünland erhalten. 1967 wurden hier noch Filz-Segge, Stengellose Kratzdistel, Aufrechte Trespe und Echter Wiesenhafer gefunden (vgl. Vegetationsaufnahme VA-4617-020). Im Bereich des Magergrünlands befindet sich ein grosses Ferienhaus. Dadurch sind die östlichen Teile der mutmaßlichen ehemaligen Weidefläche entwertet. Weiter bachabwärts schließen drei weitere Quellbäche an, die alle von Rindern beweidet werden. Im Mündungsbereich des ersten Baches findet einen ausgedehnten Fieberkleesumpf. Auch hier anmoorige Bereiche mit Torfmoos und Seggen. An wechselfeuchten Stellen seitlich des Baches findet man drei unterschiedliche Stellen mit Borstgrasrasen. Ein angrenzender quelliger Bereich ist als seggenreicher Binsensumpf ausgeprägt. Hier früher (1967) Vorkommen u.a. vom Breitblättrigem Wollgras und Flohsegge (vgl. Vegetationsaufnahme VA-4617-020). Auch am oberen Waldrand zwischen den beiden darauf folgenden Quellbächen hat sich ein mehr heidegeprägter Borstgrasrasen erhalten. Das bachbegleitende Nassgrünland ist auch hier teilweise seggenreich ausgeprägt. Die Quellbereiche liegen auch bei diesen beiden Bächlein jenseits des Weges im Fichtenwald. Der Hilbringsen-Bach verläuft unterhalb durch einen Fichtenwald. Auf Höher zweier Wochenendhütten mündet aus einem Nord-Süd-verlaufenden Tal ein Quellbach ein, der im Bereich "Deitmecke" entspringt. Auch dieses Tal ist von Viehweiden geprägt. Der Bach dort verläuft in Teilbereichen naturnah und grenzt an einige Feuchtweiden an. Am westlichen Hang ein ausgedehneter, zum Kartierungszeitpunkt von einem Esel beweideter Borstgrasrasen. Unterhalb des Fichtenwaldes verläuft der Hilbringsen Bach naturnah durch durch eine Feuchtweide, am Hang zum Weg ein weiterer Borstgrasrasenbereich. Das Gimmental ist ein landschaftlich herausragendes Beispiel für kulturhistorisch gewachsene extensive Bewirtschaftung von quellenreichen Grünlandhängen. Die quellenreiche Offenlandzone des oberen Gimmentales stellt eine Kernzone für Quellökosysteme im Übergangsbereich zwischen dem Offenland des der Briloner Hochfläche und dem waldreichen randlichen Rothaargebirge dar und ist Bestandteil der Verbundachse der Talräume der Möhne-Quell- und Seitenbäche. Wichtig ist, dass die Quellbereiche weiterhin extensiv beweidet werden und weiterhin keine Düngung erfolgt.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Artenreiche montane Borstgrasrasen (und submontan auf dem europäischen Festland) auf Silikatböden <6230> (0,27 ha)
  • Kalkreiche Niedermoore <7230> (0,02 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (6,40 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Magergruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NED0> (0,37 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Quellbereiche (nicht FFH-LRT) <NFK0> (0,90 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,42 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Borstgrasrasen (0,27 ha)
  • Fliessgewaesserbereiche (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,55 ha)
  • Quellbereiche (0,03 ha)
  • Seggen- und binsenreiche Nasswiesen (6,42 ha)
Biotoptypen:
  • Fichtenwald <AJ0> (2,18 ha)
  • Gebüschstreifen, Strauchreihe <BD7> (0,87 ha)
  • Kleinseggenried, Binsensumpf <CC0> (0,02 ha)
  • Borstgrasrasen <DF0> (0,27 ha)
  • Fettweide <EB0> (7,62 ha)
  • Nass- und Feuchtwiese <EC1> (0,10 ha)
  • Nass- und Feuchtweide <EC2> (8,48 ha)
  • Magerweide <ED2> (0,37 ha)
  • Sicker-, Sumpfquelle, Helokrene <FK2> (0,41 ha)
  • Bachoberlauf im Mittelgebirge <FM1> (0,05 ha)
  • Quellbach <FM4> (0,87 ha)
  • ohne Zuordnung <OZ> (NaN ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Aufsteigende Gelb-Segge (Carex demissa)
  • Bachbunge (Veronica beccabunga)
  • Bauchiges Birnmoos (Bryum pseudotriquetrum)
  • Besenheide (Calluna vulgaris)
  • Bitteres Schaumkraut (Cardamine amara)
  • Blaugrüne Segge (Carex flacca)
  • Bleiche Segge (Carex pallescens)
  • Bleiches Lippenbechermoos (Chiloscyphus pallescens)
  • Blutwurz (Potentilla erecta)
  • Borstgras (Nardus stricta)
  • Brennender Hahnenfuss (Ranunculus flammula)
  • Bäumchenartiges Leitermoos (Climacium dendroides)
  • Echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum s.l.)
  • Echtes Labkraut (Galium verum (subsp. verum))
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Ellipsenblättriges Kriechsternmoos (Plagiomnium ellipticum)
  • Falsches punktiertes Wurzelsternmoos (Rhizomnium pseudopunctatum)
  • Feld-Hainsimse (Luzula campestris s.str.)
  • Fichte (unbestimmt) (Picea spec.)
  • Fieberklee (Menyanthes trifoliata)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Floh-Segge (Carex pulicaris)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Gamander-Ehrenpreis Sa. (Veronica chamaedrys)
  • Geflecktes Knabenkraut (Dactylorhiza maculata)
  • Gegenblättriges Milzkraut (Chrysosplenium oppositifolium)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeines Ferkelkraut (Hypochaeris radicata)
  • Gemeines Zittergras (Briza media)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnlicher Hornklee (Lotus corniculatus)
  • Gewöhnliches Ruchgras (Anthoxanthum odoratum)
  • Glieder-Binse (Juncus articulatus)
  • Glänzendes Filzschlafmoos (Tomentypnum nitens)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosser Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis)
  • Großes Hainmoos (Hylocomium brevirostre)
  • Gänseblümchen (Bellis perennis)
  • Haarfarnähnliches Spaltzahnmoos (Fissidens adianthoides)
  • Hain-Gilbweiderich (Lysimachia nemorum)
  • Hain-Sternmiere (Stellaria nemorum)
  • Harzer Labkraut (Galium saxatile)
  • Herzblättriges Schönmoos (Calliergon cordifolium)
  • Hirse-Segge (Carex panicea)
  • Horst-Rotschwingel (Festuca nigrescens)
  • Kleinblütige Waldhyazinthe Sa. (Platanthera bifolia agg.)
  • Kleine Bibernelle (Pimpinella saxifraga)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Kleiner Sauerampfer (Rumex acetosella)
  • Kleines Habichtskraut (Hieracium pilosella)
  • Kletten-Labkraut (Galium aparine)
  • Knäuel-Binse (Juncus conglomeratus)
  • Kohl(-Kratz)distel (Cirsium oleraceum)
  • Kriechender Günsel (Ajuga reptans)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
  • Löwenzahn (unbestimmt) (Taraxacum spec.)
  • Mittleres Sichelmoos (Drepanocladus cossonii)
  • Moor-Labkraut (Galium uliginosum)
  • Quell-Sternmiere (Stellaria alsine)
  • Quendel-Kreuzblümchen (Polygala serpyllifolia)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Rispen-Segge (Carex paniculata)
  • Rotes Straussgras (Agrostis capillaris)
  • Rotschwingel (Festuca rubra)
  • Rundblättriger Sonnentau (Drosera rotundifolia)
  • Rundes Torfmoos (Sphagnum teres)
  • Sauerampfer (Rumex acetosa)
  • Scharfer Hahnenfuss (Ranunculus acris)
  • Schmalblättriges Wollgras (Eriophorum angustifolium)
  • Schnabel-Segge (Carex rostrata)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Spiessmoos (Calliergonella cuspidata)
  • Spitz-Wegerich (Plantago lanceolata)
  • Spitzblütige Binse (Juncus acutiflorus)
  • Spitzlappiger Frauenmantel (Alchemilla vulgaris)
  • Stern-Goldschlafmoos (Varietät) (Campylium stellatum var. stellatum)
  • Stern-Segge (Carex echinata)
  • Sumpf-Baldrian (Valeriana dioica)
  • Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Kriechsternmoos (Plagiomnium elatum)
  • Sumpf-Labkraut i.w.S. (Galium palustre s.l.)
  • Sumpf-Veilchen (Viola palustris)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht Sa. (Myosotis scorpioides agg.)
  • Teufelsabbiss (Succisa pratensis)
  • Torfmoos (unbestimmt) (Sphagnum spec.)
  • Verschiedenblättriges Kammkelchmoos (Lophocolea heterophylla)
  • Vielblütige Hainsimse (Luzula multiflora)
  • Vielspaltiges Riccardimoos (Riccardia multifida)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Weide-Kammgras (Cynosurus cristatus)
  • Weißes Labkraut (Galium album)
  • Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium)
  • Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea)
  • Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis)
  • Wiesen-Knöterich (Bistorta officinalis)
  • Wiesen-Schaumkraut (Cardamine pratensis)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zartes Thujamoos (Thuidium delicatulum)
  • Zaun-Wicke (Vicia sepium)
  • Zwiebel-Binse (Juncus bulbosus s.l.)
  • Ährige Teufelskralle (Phyteuma spicatum)
Tierarten:
  • Crenobia alpina (Crenobia alpina)
Schutzziele:
  • Erhaltung und Optimierung von quelligem Feucht- und Nassgrünland mit einem erheblichen Bestand an Rote-Liste-Pflanzenarten, Sicherung und in Teilen Wiederherstellung der landschaftsprägenden Gliederungsfunktion dieses Talbereichs in einer ansonsten geschlossenen Waldlandschaft, Aufwertung der Quellbaeche, die der Hilbringse von Süden zufliessen sowie Eindämmung der "ortsfesten" Freizeitaktivitäten, die die (potentielle) Bedeutung des Gebietes für die frei lebende Tierwelt beeintraechtigen.
Gefährdungen:
  • Angelsport, Fischerei
  • Aufforstung
  • Duengung
  • Entwaesserung, Wasserentnahme, Wasserregime
  • Eutrophierung
  • Freizeitaktivitaeten
  • Gewaesserausbau
  • Trittschaden an Vegetation
  • Wegebau
Maßnahmen:
  • Beschraenkung der Fischereiausuebung
  • Beschraenkung der Freizeitaktivitaeten
  • der Sukzession ueberlassen
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
  • Gruenlandnutzung beibehalten
  • kein Gewaesserausbau
  • keine Aufforstung
  • keine Duengung
  • keine Entwaesserung
  • keine wegebaulichen Massnahmen
  • NSG-Ausweisung / vertragliche Regelung
  • Vermeidung Eutrophierung
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