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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Luehlingsbachtal (HSK-198)

Objektbezeichnung:

NSG Luehlingsbachtal

Kennung:

HSK-198

Ort: Brilon
Kreis: Hochsauerlandkreis
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 33,92 ha
Offizielle Fläche: 34,40 ha
Flächenanzahl:
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2001
Inkraft: 2001
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Schutzzweck:
Erhaltung und Optimierung eines vielfaeltig durch Feucht- und Nasswiesen,
Krautfluren, Ufergehoelze und Maeander strukturierten Bachtales mit den an
diese Lebensraeume gebundenen (tlw. seltenen und gefaehrdeten) Tier- und
Pflanzenarten; Schutz des Fliessgewaessers vor stofflichen Eintraegen und physischen
Veraenderungen, die seinen Strukturreichtum beeintraechtigen koennen; Erhaltung der
gliedernden und belebenden Funktion des Talzuges im Landschaftsbild im Grenzbereich
zweier naturraeumlicher Haupteinheiten (Weserbergland/ Suederbergland) sowie die
Beseitigung von Landschaftsschaeden, die die oekologischen Gesamtzusammenhaenge
des Talsystems erheblich beeintraechtigen (s. Entwicklungsmassnahmen unter den
Ziffern 5.1.3.08 und ....14).
Wesentlicher Schutzzweck ist auch die Sicherung des oekologischen Netzes "Natura 2000"
im Sinne der FFH-RL, dem die hier wirksamen Ge- und Verbote des allgemeinen Festsetzungs-
kataloges unter 2.1 ebenso dienen wie das unten formulierte festsetzungsspezifische Gebot,
dessen Umsetzung allerdings eine laengerfristige Perspektive aufweist.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4517-0006
Kennung:

BK-4517-0006

Objektbezeichnung:

NSG Lühlingsbachtal

Link zur Karte: BK-4517-0006
Objektbeschreibung: Das NSG umfasst einen 2,8 km langen Abschnitt des Lühlingsbachtales im Hochsauerlandkreis mit ausgedehnten Nassweiden, Großseggenriedern sowie unverbautem, überwiegend bedingt naturnahem Bachlauf. Die Lühlingsbachaue wird in Bachnähe über weite Strecken von bis 50 m tiefen Nassweidestreifen eingenommen, in denen oft die Waldsimse dominiert. Daneben treten großseggenreiche Stadien bis hin zu Großseggenriedern (Sumpf-Segge) auf. Im Norden sind kleinflächig ein Rispen-Seggenried sowie kleinseggenreiche Flächen eingelagert. Die sanft ansteigenden Unterhänge werden vornehmlich von Fettwiesen und Fettweiden eingenommen. Letztere werden mäßig intensiv mit Rindern beweidet und sind z.T. als typische Weidelgras-Weißklee-Weiden ausgebildet. Eine im mittleren Talabschnitt gelegene Fischteichanlage wird nur extensiv genutzt, weist jedoch keine typische Gewässervegetation auf. Der früher angrenzende Fichtenforst wurde gerodet. Der Lühlingsbach ist überwiegend (bedingt) naturnah mit gewundenem bis nahezu mäandrierendem Bachbett. Die 0,5 bis 1,5 m breite Sohle ist steinig. Stellenweise kommen Aufrechter Merk sowie Bachbungenfluren vor. Der Bach wird alternierend einseitig von einem lückigen Ufergehölzsaum aus teils jungen Erlen, teils alten Erlen-Stockausschlägen begleitet. Kleinflächig finden sich mädesüßreiche Hochstaudenfluren. In weiten Bereichen hat das Weidevieh Zutritt zum Gewässer. Ein Nebentälchen im Norden wird von einer Nassgrünlandbrache eingenommen. Westlich des Fischteiches liegt im Hang eine z.T. flachmoorartig aufgewölbte Quellvernässung. Ein früheres Wollgrasvorkommen konnte 2010 nicht bestätigt werden. Das NSG Lühlingsbachtal ist mit seinem hohen Anteil an Nassgrünland und Großseggenriedern ein hochgradig schützenswerter Lebensraum für Feuchtwiesenarten. Der naturnahe Bachlauf mit seinem Ufergehölzsaum ist ein bedeutsamer FFH-Lebensraum. Das Lühlingsbachtal ist ein regional bedeutsamer Bestandteil eines Fließgewässer- und Grünlandauenbiotopsystems im östlichen Sauerland. Das Gebiet sollte (weiterhin) extensiv als Grünland bewirtschaftet werden, wobei für stärker vernässte Flächen eine Mahd zu bevorzugen ist.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Fliessgewaesser der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion <3260> (0,34 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete flaechige Gebuesche und Baumgruppen <NBB0> (0,01 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Suempfe, Riede und Roehrichte (nicht FFH-LRT) <NCC0> (0,83 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (4,60 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (4,36 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,08 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Fliessgewaesserbereiche (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,34 ha)
  • Seggen- und binsenreiche Nasswiesen (4,06 ha)
  • Suempfe (0,83 ha)
Biotoptypen:
  • Schlagflur <AT0> (0,57 ha)
  • Baumgruppe <BF2> (0,01 ha)
  • Rasen-Großseggenried <CD1> (0,83 ha)
  • Fettwiese <EA0> (10,19 ha)
  • Fettweide <EB0> (14,79 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünland <EC0> (0,30 ha)
  • Nass- und Feuchtweide <EC2> (3,76 ha)
  • Grünlandbrache <EE0> (0,20 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (0,30 ha)
  • Teich <FF0> (0,17 ha)
  • Bachmittellauf im Mittelgebirge <FM2> (0,42 ha)
  • Acker <HA0> (1,06 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Bachbunge (Veronica beccabunga)
  • Blutwurz (Potentilla erecta)
  • Braune Segge (Carex nigra)
  • Brennender Hahnenfuss (Ranunculus flammula)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden Sa. (Glyceria fluitans agg.)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gemeines Hornkraut (Cerastium holosteoides)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Glieder-Binse (Juncus articulatus)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Gänseblümchen (Bellis perennis)
  • Hain-Sternmiere (Stellaria nemorum)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Hunds-Straussgras Sa. (Agrostis canina agg.)
  • Knick-Fuchsschwanz (Alopecurus geniculatus)
  • Kohl(-Kratz)distel (Cirsium oleraceum)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
  • Moor-Labkraut (Galium uliginosum)
  • Ohr-Weide (Salix aurita)
  • Pfeifengras (Molinia caerulea)
  • Quell-Sternmiere (Stellaria alsine)
  • Rispen-Segge (Carex paniculata)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Schmalblättriger Merk (Berula erecta)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Spitzblütige Binse (Juncus acutiflorus)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Baldrian (Valeriana dioica)
  • Sumpf-Helmkraut (Scutellaria galericulata)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Schachtelhalm (Equisetum palustre)
  • Sumpf-Schafgarbe (Achillea ptarmica)
  • Sumpf-Segge (Carex acutiformis)
  • Sumpf-Storchschnabel (Geranium palustre)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht Sa. (Myosotis scorpioides agg.)
  • Teufelsabbiss (Succisa pratensis)
  • Torfmoos (unbestimmt) (Sphagnum spec.)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Wasserpfeffer-Knöterich (Persicaria hydropiper)
  • Weide-Kammgras (Cynosurus cristatus)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Wiesen-Knöterich (Bistorta officinalis)
  • Wiesen-Löwenzahn Sa. (Taraxacum sect. Ruderalia)
  • Wiesen-Schwingel (Festuca pratensis)
  • Zottiges Weidenröschen (Epilobium hirsutum)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung und Optimierung eines naturnahen Bachlaufes mit typischer Gewässervegetation und Auen-Galeriewaldsäumen, Sicherung ausgedehnter Feucht- und Nassgrünlandflächen im Komplex mit Großseggenriedern
Gefährdungen:
  • Beweidung empfindlicher Standorte (LW)
  • Entwaesserungsgraeben (LW)
  • Gruenlandbewirtschaftung, zu intensiv (LW)
  • Umbruch Gruenland (LW)
Maßnahmen:
  • Entwaesserungsgraeben verfuellen, schliessen
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
  • keine Beweidung
  • keine Duengung
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