Inhalt:
Naturschutzgebiet Egge (HSK-204)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Egge |
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Kennung: |
HSK-204 |
Ort: | Brilon |
Kreis: | Hochsauerlandkreis |
Bezirksregierung: | Arnsberg |
Digitalisierte Fläche: | 131,70 ha |
Offizielle Fläche: | 131,80 ha |
Flächenanzahl: | 1 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | LP rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 2001 |
Inkraft: | 2001 |
Außerkraft: | 9999 |
Schutzziel: | Schutzzweck
Erhaltung von Trockenrasen, Magerwiesen und -weiden, Waeldern und Gebueschen trocken-warmer Standorte im Mosaik mit naturnahen Bachabschnitten und Quellen sowie Sekundaerbiotopen aus ehemaliger Abgrabungstaetigkeit als Lebensraeume einer Vielzahl seltener und gefaehrdeter Tier- und Pflanzenarten, Optimierung ihrer Lebensbedingungen insbesondere in den zur Zeit noch relativ intensiv landwirtschaftlich genutzten Bereichen im Osten und Westen, Erhaltung des landschaftsbild-praegenden Steilabfalls von der Briloner Hochflaeche zum Hoppecketal, dessen hervorragende Schoenheit sich insbesondere von der noerdlichen Kuppe der Egge aus erschliesst. Wesentlicher Schutzzweck ist auch die Sicherung des oekologischen Netzes "Natura 2000" im Sinne der FFH-RL, dem die hier wirksamen Ge- und Verbote des allgemeinen Festsetzungs- kataloges unter 2.1 Rechnung tragen. |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: | |
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-4518-0402 |
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Objektbezeichnung: |
NSG "Egge" (außerhalb FFH) |
Link zur Karte: | BK-4518-0402 |
Objektbeschreibung: | Sehr großflächiger, strukturreicher Magerweiden-Lebensraumkomplex mit Felseinsprengsel, Gebüschen, Buchenwaldparzellen, Kalkbinsensümpfe und Kalkmagerrasen nördlich und nordöstlich von Messinghausen und südlich von Rösenbeck als größter Teil des NSG "Egge". Die den südöstlichen Steilabfall der Brinoner Hochebene bildende Fläche umgibt den südwestlichen Bereich des FFH-Gebietes "Buchenwälder und Schutthalden an der ´Weißen Frau´ und liegt inmitten einer strukturreichen Landschaft aus Grünlandparzellen, Buchenwäldern und kleinen, offen zu Tage tretenden Kalkrückenzügen. Sie grenzt im Südosten unmittelbar an die Ortslage sowie das Industriegebiet an. Der hier umfasste Steilabfall der Briloner Hochebene wird aus mehreren kleinen Nebentälchen unterschiedlicher Neigung und Exposition gebildet. So finden sich Flächen mit deutlicher Südexposition aber auch alle anderen Himmelsrichtungen, wobei die wärmebegünstigten Hangbereiche flächenmäßig vorherrschen. Den meisten Flächen ist gemein, das der Fels sehr flachgründig ansteht und meistens kleinflächig zu Tage tritt. Sie sind ganz überwiegend von Magergrünland unterschiedlicher Ausbildungen bewachsen. Diese werden, wo es die Neigung und der Untergrund zulassen, als Mähweiden aber auch als reine Weideflächen genutzt, die etwa je zur Hälfte von Rindern und Schafen beweidet werden. Die Schafe werden zumeist kurzzeitig in Elektro-Netzen auf die Flächen gestellt, so dass eine intensive, rotierende Stoßbeweidung stattfindet. Während die östlichen südexponierten Hänge überwiegend von einem großflächigen blütenreichen Magergrünland (nach § 62 geschützte Lebensräume) geprägt werden, erreichen weite Bereiche des Grünlands auf Grund der relativ intensiven Bewirtschaftung nicht diese Artenvielfallt und sind nur durch wenige charakteristische Arten geprägt. Lokal sind hier auch artenreiche bestände eingesprengt. Kalkmagerrasen sind weitgehend nur im südlichsten Teil der Fläche oberhalb des Kalkwerke auf den recht steil geneigten Hängen ausgebildet. Diese neigen sehr stark zur Verbuschung bzw, sind im Laufe der letzten Jahre bereits verbuscht. Ganz im Nordosten befindet sich auf einer von Klippen geprägten Kuppe ein sehr kleiner Bergheiden-Rest, umgeben von fragmentarischen Borstgrasrasen. Entlang von Hangkanten und zum Teil auch locker auf dem Grünland verteilt stocken Gebüsche unterschiedlicher Bestockung und zumeist mit Überhältern, sowie einige ältere, meist mehrstämmige Buchen. Über die Fläche verteilt stocken einige kleinere, ehemals als Niederwald genutzte Waldmeister-Buchenwälder mit geringer Krautschichtdeckung. Auch hier sind immer wieder Felsen und Felsköpfe eingestreut. Ganz im Westen treten am Mittelhang Quellbereiche zutage, auf denen fragmentarische ausgebildete Quellfluren zu finden sind. An den östlichen von beiden schließt sich ein kurzer, von Buchen beschatteter, naturnaher Quellbachabschnitt an. Im Nordosten befinden sich noch weitere kleinere Quellbereiche, die hier - zumeist beschattet - von Winkelseggen-Beständen geprägt sind. Hier entspringt auch ein weiterer, zumeist naturnah fließender Bach, der in seinem Oberlauf von einem Erlen-Auewäldchen begleitet wird. Das Gebiet dient der Erhaltung des landschaftsbild-prägenden Steilabfalls von der Briloner Hochfläche zum Hoppecketal, dessen hervorragende Schönheit sich insbesondere von der nördlichen Kuppe der Egge aus erschließt. Zudem dient es dem Erhalt und der Entwicklung von Trockenrasen, Magerwiesen und -weiden, Wäldern und Gebüschen trocken-warmer Standorte im Mosaik mit naturnahen Bachabschnitten und Quellen mit einer Flächengröße, wie sie in der heutigen Landschaft kaum mehr zu finden ist. Es ist Lebensraum einer Vielzahl seltener und gefährdeter Tier- und Pflanzenarten und dient der Optimierung ihrer Lebensbedingungen. Ein weiterer, wesentlicher Schutzzweck ist auch die Vernetzung mit den großflächigen FFH-Gebieten, die um Messinghausen herum liegend durch diesen Teilbereich des NSG Egge vernetzt werden. In den letzten Jahren ist im nahezu gesamten Gebiet eine Extensivierung der Bewirtschaftung erzielt worden. Durch weitere Extensivierung bzw. Fortführung der extensiven Nutzung können sich auch weitere Flächen zu artenreichen Magergrünländern entwickel. Eine wesentliche Gefährdung besteht in einer zunehmenden Verbuschung einer Kalkmagerrasenbrache im Südosten des Gebietes. |
Kennung: |
BK-4518-0044 |
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Objektbezeichnung: |
Laubwälder am Hoppecketal bei Brilon-Rösenbeck |
Link zur Karte: | BK-4518-0044 |
Objektbeschreibung: | Das Gebiet umfasst mit einer Fläche von circa 140 ha das FFH-Gebiet Buchenwälder und Schutthalden an der "Weißen Frau". Dieses beinhaltet das Naturschutzgebiet "An der Rösenbecker Burg", zu überwiegenden Teilen das NSG "Weiße Frau "Rösenbecker Burg" sowie zum Teil das NSG "Egge". Prägend sind Laubwälder auf sehr unterschiedlichen Standorten an Talhängen zur Hoppecke östlich bis südlich von Brilon-Rösenbeck. An den verschieden exponierten Hängen stocken überwiegend durchgewachsene Buchen-Niederwälder. Aus den alten Wurzelstöcken sind nunmehr verschieden starke, mehrstämmige Bäume aufgewachsen. In den ehemaligen Haubergsbeständen sind in wechselnden Anteilen Eichen und Hainbuchen beigemischt. Aufgrund des unterschiedlich ausgebildeten Ausgangssubstats (kalkarmer Diabas, kalkreiche Massenkalke) treten im Gebiet artenreiche als auch artenarme Ausbildungen der Buchenwälder auf. Der größere Teil der Buchenwälder ist als basenreicher Waldmeister-Buchenwald ausgebildet. Daneben finden sich auf sauren Standorten Hainsimsen-Buchenwälder, teils mit Blaubeere und Drahtschmiele. Teilbereiche weisen aufgrund des dichteren Kronenschlusses eine nur spärliche Krautschicht auf. Ein Waldlabkraut-Eichen-Hainbuchenwald auf felsigem, südlich exponiertem Steilhang ist im westlichen Teilbereich, angrenzend zum Steinbruch entwickelt. In diesem Bereich stocken zudem thermophile Orchideen-Buchenwälder mit Langblättrigem Waldvöglein, Leberblümchen und Seidelbast sowie artenreiche Buchenwälder mit Waldgerste. Auf den flachgründigen und mageren Standorten sind im westlichen Bereich, als auch im äußersten Nordosten teils artenreiche Bestände von Borstgrasrasen, Kalk-Trockenrasen und Zwergstrauchheiden ausgebildet. Aufgrund voranschreitender Sukzession sind allerdings im Vergleich zur Vorkartierung größere Flächen bereits stark verbuscht. Im Bereich der "Weißen Frau" stocken Eschen-Ahorn-Hangschuttwälder, denen Buchen beigemischt sind und fließend in die angrenzenden Buchenbestände übergehen. Prägend sind Felsblöcke sowie nahezu senkrecht aufragende Felsen in der nördlichen Teilfläche. Östlich und westlich des Kulturdenkmals der ehemaligen Burg Altenfils im Osten der Fläche finden sich in Kuppenlage Felsbänder des anstehenden Diabas. Die Moos- und Gefäßpflanzen-Vegetation darauf ist überwiegend basidophil, lokal aber auch azidophil. Auf moosreichen Blockhalden stockt ein mit u.a. Ulme, Spitz-Ahorn, Esche und Buche durchsetzter Eichenwald. Östliche Bereiche werden von Weiden- und Hasel-Pioniergehölzen geprägt. An einem sehr steil abfallenden Hang südwestlich des Kulturdenkmals ist ein thermophiler Krüppel-Eichenwald ausgebildet. Prägend sind zudem großflächige ehemalige, als auch aktive Gesteinsabgrabungen im und im das Gebiet herum. Das großflächige Waldgebiet weist aufgrund seiner wechselnden geologisch-edaphischen Standortbedingungen eine Fülle verschiedener naturnaher Waldtypen auf. Hervorzuheben ist das Vorkommen seltener und gefährdeter Waldgesellschaften (Orchideen-Buchenwald, Waldlabkraut-Eichen-Hainbuchenwald, edellaubholzreiche Hangschuttwälder). Die natürlichen Felsklippen sowie anthropogen bedingte Trocken- und Magerrasen sowie Heiden erhöhen noch den Strukturreichtum und sind Wuchsort zahlreicher seltener Arten. Die Flächengröße und die vielfältige Ausstattung mit den verschiedenen Waldgesellschaften machen das Gebiet zu einem herausragenden Repräsentanten des Naturraumes. Naturnahe Waldbewirtschaftung zum Erhalt und zur Förderung der strukturellen Vielfalt. Schonender Umbau standortfremder in bodenständige Gehölze. Extensive Pflege von Borstgrasrasen, Trockenrasen und Zwergstrauchheidenzum Erhalt und Förderung artenreicher und seltener Biotoptypen. |
Kennung: |
BK-4518-147 |
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Objektbezeichnung: |
Steinbruch und Trockenrasen bei Messinghausen (siehe unter Bemerkungen) |
Link zur Karte: | BK-4518-147 |
Objektbeschreibung: | Das Gebiet liegt nordoestlich des Ortes Brilon-Messinghausen. Der Steinbruch wird im Osten von einem Buchenwald, im Westen von Magerwiesen und -weiden begrenzt. Teile des Steinbruchs werden als Lagerplatz genutzt, in einem anderen Bereich werden kalkhaltige Schlaemme verkippt. Durch die mehrere Jahre zurueckliegende Nutzungsaufgabe haben sich verschiedene Bereiche zu schutzwuerdigen Landschaftsteilen ent- wickelt und bieten zum Teil seltenen Vogelarten Lebensraum. Bedeutsam ist der Steinbruch fuer den Uhu als unregelmaessiger Gast und fuer die Zippammer als Brutvogel. Bei dem Brutplatz der Zippammer handelt es sich um den Erstnachweis fuer den Hochsauerlandkreis, den einzigen aktuellen Brutplatz in NRW und den noerdlichsten bekannten Brutplatz der Art in Mitteleuropa. Innerhalb der liegenden kurzrasigen Vegetation, v.a. oberhalb des Bruches, befinden sich mehrere Pflanzenarten der Roten Liste. Mit in die Abgrenzung einbezogen worden ist auch der Buchenmischwald zwischen Steinbruch und dem Gruenland suedlich des Schneidfeldes. Hierbei handelt es sich um mittelwaldgenutzte Bestaende. Kleinflaechig deutet eine mehrstaemmige Wuchsweise auf ehemalige Niederwaldnutzung hin. Die natuerlichen Felsklippen sind nur von geringer Hoehe und zeigen einen Moosbewuchs. Die Waldwicke (Vicia sylvatica RL3) weist hier einen individuenreichen Bestand auf. Das Gebiet fungiert als Vernetzungsbiotop der suedwestlich und oestlich angrenzenden Biotope. Biotoptypen nach Paragraph 20c BNatSchG: - natuerliche Felswand (GA) , - Kalkhalbtrockenrasen (DD0) |
Kennung: |
BK-4518-0386 |
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Objektbezeichnung: |
Südliche Teilfläche NSG Egge |
Link zur Karte: | BK-4518-0386 |
Objektbeschreibung: | Südliche Teilfläche des NSG "Egge", welches außerhalb des FFH-Gebietes "Buchenwälder und Schutthalden an der "Weissen Frau" liegt. Im Norden grenzt unmittelbar das FFH-Gebiet- hier mit Buchenwäldern - an, im Süden liegt ein Magergrünlandkomplex. Die Fläche umfasst die eingeebnete Fläche oberhalb einer Abraumanschüttung welche sich als Sekundärbiotop noch in einem relativ frühen Entwicklungsstadium befindet, sowie einem Fichtenforst mit kleinen Felskopfeinsprengseln. Auf der Abraumhalde stocken kleinflächig Gebüsche trockenwarmer Standorte, die Offenlandbereiche werden von Glatthaferwiesen- Initialstadien eingenommen. Das Gebiet dient mit seinen kleinflächigen, schützenswerten Lebensräumen in erster Linie zur Arrondierung des oben beschriebenen FFH-Gebietes. Zudem besitzt es ein großes Entwicklungspotential. Daher sollten die Fichten abgetrieben und nach Möglichkeit in Grünlandflächen umgewandelt werden. |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§42): |
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Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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