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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Hansenberg (HSK-238)

Objektbezeichnung:

NSG Hansenberg

Kennung:

HSK-238

Ort: Brilon
Kreis: Hochsauerlandkreis
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 59,42 ha
Offizielle Fläche: 59,50 ha
Flächenanzahl: 2
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2001
Inkraft: 2001
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Schutzzweck
Wesentlicher Schutzzweck ist die Sicherung des oekologischen Netzes "Natura 2000"
im Sinne der FFH-RL, dem die hier wirksamen Ge- und Verbote des allgemeinen
Festsetzungskataloges unter 2.1 Rechnung tragen.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4618-0002
Kennung:

BK-4618-0002

Objektbezeichnung:

NSG Hansenberg mit angrenzenden Waldbereichen

Link zur Karte: BK-4618-0002
Objektbeschreibung: Der Hansenberg ist ein um 200 m aus dem Hoppecketal ansteigender Berg östlich von Messinghausen mit teils verflachten, teils steilen Hängen. Der von Westen nach Osten verlaufende Bergrücken befindet sich im Süden des Waldgebietes und steigt bis auf 560 m ü.NN an. Der Wald wird von Buchenwäldern dominiert, eingelagert finden sich Fichtenforste sowie, am Südwestrand, zwei aufgelassene Steinbrüche. Am Nordrand schließt das Gebiet mit dem Tal der Hoppecke ab. Die teils aus Niederwäldern hervorgegangenen Buchenwälder befinden sich überwiegend im geringen Baumholzalter. Lediglich im südöstlichen Waldteil sind in höherem Umfang ältere Buchen (mittleres, teils auch starkes Baumholz) beigemengt. Die Baumschicht wird nahezu ausschließlich von der Buche aufgebaut bei bereichsweise geringen Beimengungen von Fichte und Eiche, nur im Südwesten tritt die Traubeneiche auf flachgründigem Boden vermehrt hinzu. Infolge einer oft nahezu fehlenden Strauchschicht zeigen die Wälder eine Hallenwaldstruktur. Pflanzensoziologisch dominieren Waldmeister-Buchenwälder mit überwiegend spärlich bis mäßig entwickelter Krautschicht aus u.a. Waldmeister, Perlgras, Goldnessel und Zwiebel-Zahnwurz, im Süden tritt Perlgras bereichsweise annähernd bodendeckend auf. Oft sind azidophile Arten beigemengt (vor allem Weiße Hainsimse und Sauerklee). Kleinflächiger sind bodensaure Hainsimsen-Buchenwälder vertreten. Im gesamten Wald, schwerpunktmäßig aber Im Südteil treten flachgründig-schotterige, örtlich auch verblockte Steilhanglagen sowie felsige Grate auf, im Süden des Waldes auch größere Felsen mit felstypischer Farn- und Moosvegetation. Ein etwa 1,5 ha großes Steinbruchgelände am Westrand verbuscht auf der Sohle vor allem mit Sal-Weiden und Espen. Die bis etwa 50 m hohe Steinbruchwand ist strukturreich mit Simsen, Überhängen und Spalten, jedoch weitgehend vegetationslos. Ein weiterer Kleinsteinbruch wird freizeitlich genutzt (Hütte). Das Waldgebiet ist abgesehen vom Norden (mit mehreren asphaltierten Wirtschaftswegen) weitgehend unerschlossen. Alt- und Biotopbäume sowie wertvolles Totholz fehlen nahezu. Die Hoppecke verläuft zunächst begradigt, dann im östlichen Abschnitt überwiegend naturnah (Gewässerstrukturgüteklasse 3) in einem 5-8m breiten schotterig-steinigem Bett durch ein schmales Sohlenkerbtal in einem , wobei sie fast durchgängig von einem Auengehölz begleitet wird, in dem Erlen dominieren und frequent von Eschen, Berg-Ahorn und Bruch-Weiden begleitet werden. Das Gehölz wird stellenweise durch feuchte, verbuschende Brachflächen, in denen Pestwurz dominiert, unterbrochen. Mit seinem hohen Anteil an Buchenwäldern stellt das Gebiet einen repräsentativen Ausschnitt für heimische Buchenwald-Ökosysteme dar. Dabei besitzen die älteren Bestände hohe Entwicklungspotentiale für Alt- und Totholzbiotope. Im Süden des Gebietes erhöhen natürliche Felsbiotope sowie eine aufgelassene Steinbruchwand, im Norden das Tal der Hoppecke mit naturnahen Gewässerabschnitten und Auenwäldern den Wert des Gebietes. Der Hansenberg ist als Teil des FFH-Gebietes "Gewässersystem Diemel und Hoppecke" von internationaler Bedeutung. Er ist unverzichtbarer Bestandteil des Biotopverbundsytems von naturnahen Wäldern und Felslebensräumen in diesem FFH-Gebiet.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Kalkfelsen mit Felsspaltenvegetation <8210> (0,08 ha)
  • Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) <9110> (7,27 ha)
  • Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum) <9130> (40,04 ha)
  • Auen-Waelder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) <91E0> (1,17 ha)
  • noch kein LRT <kein LRT> (16,02 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,17 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Felsen (nicht FFH-LRT) <NGA0> (0,20 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Auwälder (1,17 ha)
  • Fliessgewaesserbereiche (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,17 ha)
  • nat. Felsen, offene nat. Block-, Schutt-, Geröllhalden, Höhlen (0,08 ha)
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (43,06 ha)
  • Eichen-Buchenmischwald <AA1> (4,25 ha)
  • Schwarzerlenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AC1> (1,17 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (13,93 ha)
  • Fichtenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AJ1> (0,42 ha)
  • Mittelgebirgsbach <FM6> (0,17 ha)
  • natürlicher Kalkfels <GA1> (0,08 ha)
  • sekundärer Kalkfels <GA3> (0,20 ha)
  • Kalksteinbruch, Steinbruch auf basischen Ausgangsgestein <GC1> (1,20 ha)
  • Feuchte Hochstaudenflur, flächenhaft <LB1> (0,47 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Berg-Ulme (Ulmus glabra)
  • Bitteres Schaumkraut (Cardamine amara)
  • Bittersüsser Nachtschatten (Solanum dulcamara)
  • Braunstieliger Streifenfarn (Asplenium trichomanes s.l.)
  • Bruch-Weide (Salix fragilis)
  • Buchenfarn (Phegopteris connectilis)
  • Busch-Windröschen (Anemone nemorosa)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera)
  • Echter Wolfsfuss (Anomodon viticulosus)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Eichenfarn (Gymnocarpium dryopteris)
  • Einbeere (Paris quadrifolia)
  • Einblütiges Perlgras (Melica uniflora)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Feld-Ahorn (Acer campestre)
  • Fichte (Picea abies)
  • Fichtenspargel Sa. (Hypopitys monotropa agg.)
  • Finger-Segge (Carex digitata)
  • Frühlings-Hainsimse (Luzula pilosa)
  • Frühlings-Platterbse (Lathyrus vernus)
  • Gegenblättriges Milzkraut (Chrysosplenium oppositifolium)
  • Gemeine Pestwurz (Petasites hybridus)
  • Gemeiner Schneeball (Viburnum opulus)
  • Gemeiner Tüpfelfarn Sa. (Polypodium vulgare agg.)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliche Goldnessel (Galeobdolon luteum)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Gewöhnliche Weißliche Hainsimse (Luzula luzuloides subsp. luzuloides)
  • Giersch (Aegopodium podagraria)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Großes Mausschwanzmoos (Isothecium alopecuroides)
  • Hain-Rispengras (Poa nemoralis)
  • Hain-Sternmiere (Stellaria nemorum)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Japan-Staudenknöterich (Fallopia japonica)
  • Kanadische Pappel (Populus canadensis (P. deltoides x nigra))
  • Kleines Mausschwanzmoos (Isothecium myosuroides)
  • Kletten-Labkraut (Galium aparine)
  • Kohl(-Kratz)distel (Cirsium oleraceum)
  • Korb-Weide (Salix viminalis)
  • Mauerraute (Asplenium ruta-muraria)
  • Mittlerer Tüpfelfarn (Polypodium interjectum)
  • Mittleres Hexenkraut (Circaea x intermedia (C. alpina x lutetiana))
  • Nestwurz (Neottia nidus-avis)
  • Quirl-Weisswurz (Polygonatum verticillatum)
  • Riesen-Schwingel (Festuca gigantea)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rote Johannisbeere (Ribes rubrum)
  • Rundblättriges Wintergrün (Pyrola rotundifolia)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarze Teufelskralle (Phyteuma nigrum)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Spitz-Ahorn (Acer platanoides)
  • Späte Wald-Trespe (Bromus ramosus)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Trauben-Eiche (Quercus petraea)
  • Trauben-Holunder (Sambucus racemosa)
  • Wald-Bingelkraut (Mercurialis perennis)
  • Wald-Habichtskraut (Hieracium murorum)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Schwingel (Festuca altissima)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica)
  • Wald-Veilchen (Viola reichenbachiana)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum)
  • Waldmeister (Galium odoratum)
  • Weiches Kamm-Moos (Ctenidium molluscum)
  • Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium)
  • Zerbrechlicher Blasenfarn (Cystopteris fragilis)
  • Zitter-Pappel (Populus tremula)
  • Zweiblättrige Schattenblume (Maianthemum bifolium)
  • Zweigriffliger Weissdorn (Crataegus laevigata)
  • Zwiebel-Zahnwurz (Cardamine bulbifera)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhalt und Aufwertung eines buchenwaldgeprägten Berges am Hoppecketal durch Förderung von Alt- und Biotopbäumen sowie von Totholzstrukturen. Sicherung natürlicher und naturnaher Felsbiotope, naturnaher Bachabschnitte und bachbegleitender Auenwälder.
Gefährdungen:
  • Entnahme Altholz (FW)
  • Gewaesserausbau
  • nicht einheimische Gehoelze (FW)
Maßnahmen:
  • der natuerlichen Entwicklung ueberlassen
  • Erhoehung des Laubholzanteils
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • NSG-Erweiterung / vertragliche Regelung
  • Totholz erhalten
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
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