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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Muehlenberg (HSK-239)

Objektbezeichnung:

NSG Muehlenberg

Kennung:

HSK-239

Ort: Brilon
Kreis: Hochsauerlandkreis
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 16,68 ha
Offizielle Fläche: 16,70 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2001
Inkraft: 2001
Außerkraft: 9999
Schutzziel:
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4617-0052
Kennung:

BK-4617-0052

Objektbezeichnung:

NSG Mühlenberg mit angrenzenden Flächen

Link zur Karte: BK-4617-0052
Objektbeschreibung: Das Gebiet umfasst teils zusammenhängende Buchenwälder sowie aufgelassene Steinbrüche an westlich bis nördlich exponierten Hängen zum Hoppecketal zwischen Hoppecke und Messinghausen. Der südliche Teil des Gebietes wird von einem annähernd zusammenhängenden Buchenwaldkomplex eingenommen, kleinere Flächenanteile entfallen auf mittelalte Fichtenforste sowie einen mittelwaldartigen Hainbuchenmischwald. Hainsimsen-Buchenwälder im geringen, teils auch mittleren Baumholzalter dominieren, sie sind als typische Hallenwälder ausgebildet. Die zumeist nur spärlich ausgebildete Krautschicht wird von typischen azidophilen Arten wie Weiße Hainsimse, Drahtschmiele und Blaubeere geprägt. Auf nährstoff- bzw. basenreicheren Standorten im mittleren und nördlichen Teil kommen auch Flattergras-Buchenwald und Waldmeister-Buchenwald vor. In diesen Waldbereichen tritt vermehrt mittleres, teils auch starkes Baumholz auf, was vor allem im Waldmeister-Buchenwald zu Verlichtungen durch Entnahme alter Einzelstämme geführt hat. Hier hat sich auch eine gute Buchenverjüngung (Dickungsalter) eingestellt. Entsprechend ihres Alters und der forstlichen Bewirtschaftungsweise fehlen Alt- und Totholzbäume nahezu vollständig. Als Sonderbiotop ist im Norden ein lang gezogenes, bis etwa 15 m hohes Felsband mit typischem Moosbewuchs zu erwähnen. An den Buchenwaldkomplex schließt sich nach Norden ein verfichteter Hangbereich mit einem kurzen, naturnahen Quellbach an. Der Bach entspringt einer Gesteinsspalte. Die bachnahen Fichten sollten durch Erlen ersetzt werden. Der weitere, sich nach Norden anschließende Bereich wird von zwei größeren Steinbruchkomplexen geprägt. Der östliche Steinbruch ist derzeit naturschutzfachlich wenig wertvoll mit steilen, strukturarmen und nahezu vegetationsfreien Felswänden sowie einem rund 2 ha großen, fischereilich genutzten Abgrabungsgewässer. Das westliche Steinbruchgelände ist mit einem ahornreichen Sukzessionswald eingewachsen. Mit seinen grusig-schuttigen, teils auch lockigen Steilhängen zeigt der Wald Entwicklungspotentiale sowohl zu den wärmeliebenden Hangschuttwäldern als auch zu den Schluchtwäldern. Angelagert an die Steinbrüche finden sich kleinere, felsdurchsetzte Buchenwaldreste (am Nordrand vermehrt mit starkem Baumholz), ein Schluchtwaldstreifen sowie, am Ostrand, kleine Magergrünlandbiotope. Am ehemaligen Verbindungsweg zwischen beiden Steinbrüchen finden sich Gebüsch- bis Vorwaldstadien aus Salweiden und Birken, die einen kleinen Bestand vom Schwertblättrigen Waldvögelein beherbergen. Mit seinem hohen Anteil an teils naturnahen Buchenwäldern stellt das Gebiet vor allem im Südteil einen repräsentativen Ausschnitt für heimische Buchenwald-Ökosysteme dar. Dabei besitzen insbesondere die älteren bis alten Bestände zudem hohe Entwicklungspotentiale für Alt- und Totholzbiotope. Im Nordteil des Gebietes sind vor allem die zahlreichen natürlichen Felsen, teils naturnahe Felsbiotope in aufgelassenen Steinbrüchen sowie ein ausgedehnter Schutthang besonders wertvoll. Das NSG Mühlenberg mit angrenzenden Flächen ist als Teil des FFH-Gebietes "Gewässersystem Diemel und Hoppecke" von internationaler Bedeutung. Es ist unverzichtbarer Bestandteil des Biotopverbundsytems von naturnahen Wäldern und Felslebensräumen in diesem FFH-Gebiet.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Kalkfelsen mit Felsspaltenvegetation <8210> (0,06 ha)
  • Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) <9110> (12,31 ha)
  • Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum) <9130> (5,57 ha)
  • Schlucht- und Hangmischwaelder Tilio-Acerion <9180> (0,11 ha)
  • noch kein LRT <kein LRT> (9,94 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (1,16 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Schlucht- und Hangschuttwaelder (nicht FFH-LRT) sowie felsenreiche Waelder <NAY0> (2,56 ha)
  • Kleingehölze (Alleen, linienförmige Gehölzstrukturen, Einzelbäume, Ufergehölze, flächige Gebüsche, Baumgruppen und Feldgehölze) (NB00) <NB00> (0,23 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Magergruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NED0> (0,16 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,01 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Felsen (nicht FFH-LRT) <NGA0> (0,32 ha)
Geschützte Biotope (§62):
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (16,94 ha)
  • Buchenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AA2> (0,36 ha)
  • Birkenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AD7> (0,50 ha)
  • Sonstiger Laubmischwald einheimischer Arten (ohne dominante Art) <AG2> (0,58 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (4,50 ha)
  • Eschenwald <AM0> (0,11 ha)
  • Hainbuchenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AQ4> (1,16 ha)
  • Ahornmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AR1> (2,56 ha)
  • baumarme Waldfläche unbekannter Herkunft <AT5> (0,21 ha)
  • Gebüsche und Strauchgruppen mit vorwiegend heimischen Straucharten <BB11> (0,23 ha)
  • Fettgrünlandbrache <EE0a> (0,36 ha)
  • Magergrünlandbrache <EE4> (0,16 ha)
  • Abgrabungsgewässer über Festgestein <FG2> (2,05 ha)
  • Quellbach <FM4> (0,01 ha)
  • Fels, Felswand, -klippe <GA0> (0,01 ha)
  • natürlicher Kalkfels <GA1> (0,06 ha)
  • natürlicher Silikatfels <GA2> (0,01 ha)
  • sekundärer Kalkfels <GA3> (0,32 ha)
  • Kalksteinbruch, Steinbruch auf basischen Ausgangsgestein <GC1> (2,30 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Alpen-Johannisbeere (Ribes alpinum)
  • Arznei-Thymian Sa. (Thymus pulegioides agg.)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Blauroter Hartriegel (Cornus sanguinea s.l.)
  • Braunstieliger Streifenfarn (Asplenium trichomanes s.l.)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Busch-Windröschen (Anemone nemorosa)
  • Christophskraut (Actaea spicata)
  • Dorniger Schildfarn (Polystichum aculeatum)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Echter Kreuzdorn (Rhamnus cathartica)
  • Echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum s.l.)
  • Echtes Lungenkraut (Pulmonaria officinalis)
  • Einblütiges Perlgras (Melica uniflora)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Europäische Lärche (Larix decidua)
  • Feld-Ahorn (Acer campestre)
  • Feld-Hainsimse (Luzula campestris s.str.)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flattergras (Milium effusum)
  • Florentiner Habichtskraut (Hieracium piloselloides)
  • Frühlings-Hainsimse (Luzula pilosa)
  • Frühlings-Platterbse (Lathyrus vernus)
  • Färber-Ginster (Genista tinctoria)
  • Gemeiner Dost (Origanum vulgare)
  • Gemeiner Wundklee (Anthyllis vulneraria)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliche Goldnessel (Galeobdolon luteum)
  • Gewöhnliche Schlehe (Prunus spinosa)
  • Gewöhnliche Weißliche Hainsimse (Luzula luzuloides subsp. luzuloides)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnlicher Hornklee (Lotus corniculatus)
  • Goldhafer (Trisetum flavescens)
  • Grau-Erle (Alnus incana)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Großes Mausschwanzmoos (Isothecium alopecuroides)
  • Hain-Rispengras (Poa nemoralis)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Harzer Labkraut (Galium saxatile)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Hasen-Klee (Trifolium arvense)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Hunds-Rose (Rosa canina)
  • Kleine Bibernelle (Pimpinella saxifraga)
  • Kleines Habichtskraut (Hieracium pilosella)
  • Kleines Mausschwanzmoos (Isothecium myosuroides)
  • Kletten-Labkraut (Galium aparine)
  • Magerwiesen-Margerite (Leucanthemum vulgare)
  • Mittlerer Klee (Trifolium medium)
  • Mittlerer Tüpfelfarn (Polypodium interjectum)
  • Mittlerer Wegerich (Plantago media)
  • Nesselblättrige Glockenblume (Campanula trachelium)
  • Nickendes Perlgras (Melica nutans)
  • Purpur-Weide (Salix purpurea)
  • Quirl-Weisswurz (Polygonatum verticillatum)
  • Rauhhaarige Gänsekresse (Arabis hirsuta)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rundblättrige Glockenblume (Campanula rotundifolia)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Sanikel (Sanicula europaea)
  • Scharfes Berufkraut (Erigeron acris)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Schönes Frauenhaarmoos (Polytrichum formosum)
  • Sommer-Linde (Tilia platyphyllos)
  • Spitz-Ahorn (Acer platanoides)
  • Späte Wald-Trespe (Bromus ramosus)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Trauben-Eiche (Quercus petraea)
  • Trauben-Holunder (Sambucus racemosa)
  • Wald-Bingelkraut (Mercurialis perennis)
  • Wald-Ehrenpreis (Veronica officinalis)
  • Wald-Labkraut (Galium sylvaticum)
  • Wald-Rispengras (Poa chaixii)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Schwingel (Festuca altissima)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica)
  • Wald-Veilchen (Viola reichenbachiana)
  • Wald-Wicke (Vicia sylvatica)
  • Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum)
  • Waldmeister (Galium odoratum)
  • Weiches Kamm-Moos (Ctenidium molluscum)
  • Weißes Waldvögelein (Cephalanthera damasonium)
  • Wiesen-Labkraut Sa. (Galium mollugo agg.)
  • Wildes Silberblatt (Lunaria rediviva)
  • Zerbrechlicher Blasenfarn (Cystopteris fragilis)
  • Zitter-Pappel (Populus tremula)
  • Zweiblättrige Schattenblume (Maianthemum bifolium)
  • Zweigriffliger Weissdorn (Crataegus laevigata)
  • Zwiebel-Zahnwurz (Cardamine bulbifera)
  • Ährige Teufelskralle (Phyteuma spicatum)
Tierarten:
  • Gammarus spec. (Gammarus spec.)
Schutzziele:
  • Erhalt und Aufwertung eines buchenwaldreichen Hangabschnittes zum Hoppecketal mit wertvollen Altbeständen u.a. durch Förderung von Alt- und Biotopbäumen sowie Totholzstrukturen. Sicherung natürlicher und naturnaher Felsbiotope sowie eines ahornreichen Schutthangwaldes. Förderung naturnaher Entwicklungen in einem fischereilich genutzten Abgrabungsgewässer.
Gefährdungen:
  • Fischzucht, Fischbesatz (FI)
  • Kahlschlag, unsachgemaesser Holzeinschlag (FW)
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Beschraenkung der Fischereiausuebung
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Totholz erhalten
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
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