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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Negertal (HSK-275)

Objektbezeichnung:

NSG Negertal

Kennung:

HSK-275

Ort: Olsberg
Kreis: Hochsauerlandkreis
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 34,13 ha
Offizielle Fläche: 34,20 ha
Flächenanzahl: 3
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2001
Inkraft: 2004
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Schutzzweck
Langfristige Sicherung eines offenen, intakten Mittelgebirgstals mit einem
fuer den Naturraum repraesentativen Inventar von Lebensraeumen und
Lebensgemeinschaften.
Das Schutzgebiet dient auch der nachhaltigen Sicherung eines besonders
schutzwuerdigen Lebensraumkomplexes nach Paragraph 62 LG.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4616-0319
Kennung:

BK-4616-0319

Objektbezeichnung:

NSG Negertal

Link zur Karte: BK-4616-0319
Objektbeschreibung: Das NSG "Negertal" besteht aus zwei Flächen: der Neger-Aue zwischen Brunskappel und Wulmeringhausen sowie der Neger-Aue nördlich Wulmeringhausen bis zur Mündung in die Ruhr. Mesophiles Grünland - Rinderweiden, Mähweiden und Wiesen - dominieren das Tal. Im Süden überwiegt Weide- im Norden Wiesennutzung. Der 6-8 m breite, mäandrierende Bachlauf wird durchgehend von einem Erlen-Eschen-Galeriewald begleitet. Das Bachbett ist steinig, prägende Strukturen sind Kiesbänke, Steil- und Flachufer. Lokal befinden sich Uferbefestigungen und ein Querbauwerk aus Steinblöcken. Flutender Hahnenfuß und Wassermoose sind die charakteristische, submerse Vegetation; die Ufer werden von Pestwurz-Hochstaudenfluren eingenommen. Kleine Flächen Feucht- und Nassgrünland sowie zwei Feuchtbrachen befinden sich zusammen mit einem flächigen Erlen-Auenwald in Bachnähe. Südlich Hammerwäsche liegt eine Magerwiese. Weitere prägende Biotope sind Ufergehölze, Gehölzstreifen und Gebüsche - z. T. mit Vorwaldcharakter - an den Böschungen. Das NSG wird teils östlich, teils westlich von einer Bahntrasse begrenzt, die nördlich Brunskappel quer durch das Gebiet verläuft. Entlang der Ostgrenze führt eine Landstraße. Die umgebenden Hänge sind mit Fichtenforst bestockt, westlich befinden sich zwei Seitentäler mit Laubwäldern und Quellenvorkommen sowie eines mit einem Magergrünland-Gehölzkomplex. Wertgebende Bestandteile des NSG sind der naturnahe Bachlauf und die Mager-, Feucht- und Nassgrünland-Flächen mit gefährdeten Pflanzengesellschaften. Im Gebiet kommen mehrere gefährdete Leitarten naturnaher Bachläufe bzw. extensiv genutzter (Feucht-)Grünlandflächen vor: Bachforelle, Eisvogel, Mädesüß-Perlmutterfalter, Sumpfstorchschnabel, Herbstzeitlose. Beeinträchtigend wirken die Sportplätze in der Aue (außerhalb des NSG). Die im Gebiet liegenden Fichtenparzellen, ein Pappelwald auf Auenstandort und eine Weihnachtsbaumkultur sind in bodenständig-standortgerechte Wälder umzuwandeln. Herausragendes Merkmal ist der durchgängig naturnahe Bachlauf mit typischer Lebensgemeinschaft. Als Verbundfläche "Negertal" (VB-A-4616-017) ist das Gebiet in den Biotopverbund einbezogen.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Fliessgewaesser der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion <3260> (5,74 ha)
  • Auen-Waelder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) <91E0> (0,33 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Ufergehoelze (nicht FFH-LRT) <NBE0> (0,56 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (1,97 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Magergruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NED0> (0,54 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Biotoptypen der gesetzlich geschützten Biotope (8,05 ha)
Biotoptypen:
  • Bachbegleitender Erlenwald <AC5> (0,33 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (1,48 ha)
  • Gehölzstreifen <BD3> (1,85 ha)
  • Ufergehölz <BE0> (0,56 ha)
  • Fettwiese <EA0> (4,15 ha)
  • Fettweide <EB0> (9,99 ha)
  • frische bis mässig trockene Mähweide <EB2> (3,70 ha)
  • Nass- und Feuchtwiese <EC1> (0,95 ha)
  • Magerwiese <ED1> (0,54 ha)
  • Grünlandbrache <EE0> (3,70 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (1,03 ha)
  • Bachunterlauf im Mittelgebirge <FM3> (5,74 ha)
  • Graben <FN0> (2,96 ha)
  • Feuchter (nasser) Saum bzw. linienf. Hochstaudenflur <KA0> (0,18 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Witwenblume (Knautia arvensis)
  • Bachbunge (Veronica beccabunga)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Bitteres Schaumkraut (Cardamine amara)
  • Breit-Wegerich (Plantago major)
  • Brennender Hahnenfuss (Ranunculus flammula)
  • Bruch-Weide (Salix fragilis)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Feld-Hainsimse (Luzula campestris s.str.)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Flutender Wasser-Hahnenfuss (Ranunculus fluitans)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Gemeine Pestwurz (Petasites hybridus)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Frauenmantel Sa. (Alchemilla vulgaris agg.)
  • Gewimpertes Kreuzlabkraut (Cruciata laevipes)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Gewöhnliches Ruchgras (Anthoxanthum odoratum)
  • Giersch (Aegopodium podagraria)
  • Gras-Sternmiere (Stellaria graminea)
  • Grosser Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis)
  • Hain-Sternmiere (Stellaria nemorum)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Hasenpfoten-Segge (Carex leporina)
  • Herbstzeitlose (Colchicum autumnale)
  • Kletten-Labkraut (Galium aparine)
  • Kohl(-Kratz)distel (Cirsium oleraceum)
  • Korb-Weide (Salix viminalis)
  • Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
  • Magerwiesen-Margerite (Leucanthemum vulgare)
  • Moschus-Malve (Malva moschata)
  • Riesen-Schwingel (Festuca gigantea)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rotes Straussgras (Agrostis capillaris)
  • Rotschwingel (Festuca rubra)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schlank-Segge (Carex acuta)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Spitz-Wegerich (Plantago lanceolata)
  • Spitzblütige Binse (Juncus acutiflorus)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Pippau (Crepis paludosa)
  • Sumpf-Schafgarbe (Achillea ptarmica)
  • Sumpf-Storchschnabel (Geranium palustre)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
  • Ufer-Schnabeldeckelmoos (Platyhypnidium riparioides)
  • Vogel-Wicke (Vicia cracca)
  • Weide-Kammgras (Cynosurus cristatus)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Weißes Labkraut (Galium album)
  • Wiesen Knäuelgras Sa. (Dactylis glomerata agg.)
  • Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium)
  • Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis)
  • Wiesen-Knöterich (Bistorta officinalis)
  • Wiesen-Lieschgras (Phleum pratense)
  • Wiesen-Löwenzahn Sa. (Taraxacum sect. Ruderalia)
  • Wiesen-Schwingel (Festuca pratensis)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zweigriffliger Weissdorn (Crataegus laevigata)
  • Ährige Teufelskralle (Phyteuma spicatum)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhalt und Entwicklung eines Tals mit naturnahem Mittelgebirgsbach
Gefährdungen:
  • Entwaesserung, Wasserentnahme, Wasserregime
  • Eutrophierung
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
Maßnahmen:
  • Beschraenkung der Duengung
  • Erhaltung der Gewaesser
  • Gruenlandnutzung beibehalten
  • kein Gewaesserausbau
  • keine Entwaesserung
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
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