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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Reinscheid (HSK-282)

Objektbezeichnung:

NSG Reinscheid

Kennung:

HSK-282

Ort: Eslohe
Kreis: Hochsauerlandkreis
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 12,01 ha
Offizielle Fläche: 11,70 ha
Flächenanzahl: 2
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2006
Inkraft: 2008
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Schutzziel:

- Erhaltung und Entwicklung strukturreicher Buchenbestaende als Relikt- und Ausbreitungs-
lebensraum der typischen Artgemeinschaft alter Laubwaelder,
- Erhaltung und Vergroesserung des Laubholzanteils, unter Bewahrung und Foerderung des
Totholzsortimentes in gleichzeitig auftretenden unterschiedlichen Zersetzungsgraden
sowie verschiedenen Alterphasen der Bestaende, als Refugialstandort fuer alt- und totholz-
bewohnende Arten alter Laubwaelder.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4714-182
Kennung:

BK-4714-182

Objektbezeichnung:

Buchenwälder Reinscheid

Link zur Karte: BK-4714-182
Objektbeschreibung: Nördlich der Ansiedlung Sieperting/Eslohe stocken an einem südlich exponierten, teilweise sehr steilen Hang ausgedehnte Buchen- und Buchenmischwälder. Die Wälder sind außerordentlich strukturreich und werden teilweise aus starkem Baumholz und Altholz aufgebaut. Der östliche Bestand besteht aus z.T. mächtigen lichtstehenden Altbuchen zu denen sich im Unterstand Traubeneichen gesellen. Hier ist eine Quellmulde ausgebildet, die durch suhlende Wildschweine stark gestört ist. Eine weitere Quelle liegt in einer abgezäunten Vertiefung und war zum Zeitpunkt der Kartierung trockengefallen. Nordwestlich eines Fichtenforstes liegt ein Buchenbestand der auffallend viel stehendes und liegendes Totholz in fast allen Zersetzungsstadien enthält. Viele Altbuchen sind in einer Höhe von 3-8m abgebrochen und wurden im Bestand belassen. Die Hochstümpfe sind reich mit Baumpilzen bewachsen und weisen zahlreiche Höhlen auf. Westlich schließt sich ein weiterer Buchenwald an, der durch häufige Mehrstämmigkeit und Krüppelwuchs der Buchen charakterisiert ist, was auf eine frühere Niederwald-Nutzung hinweist. Durch Fichtenforste von den beschrieben Beständen isoliert, stockt südlich eines Forstweges eine weitere Buchenwaldparzelle an die sich nordwärts ein rel. lichter Traubeneichenbestand anschließt, dessen Krautschicht von der Kraut bzw. Strauchschicht von der Heidelbeere und Fichten und Buchenjungwuchs dominiert wird. Das Gebiet repräsentiert geradezu beispielhaft den Lebensraumtyp Hainsimsen-Buchenwald in typischer Ausprägung und hervorragendem Erhaltungszustand. Insbesondere ist der Reichtum der Bestände an liegendem wie stehendem Totholz in unterschiedlichen Zersetzungsgraden, Höhlenbäumen und Altersstadien hervorzuheben, das den Buchenwäldern Reinscheid einen herausragenden Platz im Vergleich mit ähnlichen Beständen zukommen lässt. Nicht zuletzt kann das Gebiet als bedeutender Refugiallebensraum für die Biozönose naturnaher Laubwälder im Mittelgebirge im stark durch monotone Fichtenforste dominierten Südsauerländer Bergland angesehen werde. Durch das Vorkommen von Zeigerarten historisch alter Wälder wie Carex sylvatica und Luzula luzuloides sowie einiger Kohlenmeilerplätze, kann davon Ausgegangen werden, dass die beschriebenen Bestände eine hohe Kontinuität in der Bestockung mit (Buchen)Wald aufweisen. Als Hauptschutzziel ist die Erhaltung und Vergrößerung des Laubholzanteils zu nennen. Weiterhin ist die Bewahrung bzw. Förderung des Totholzsortimentes in gleichzeitig auftretenden unterschiedlichen Zersetzungsgraden sowie der verschiedenen Alterphasen der Bestände durch eine naturnahe Waldbewirtschaftung anzustreben. Die Entwicklungsmaßnahmen beinhalten den behutsamen Umbau der Fichtenforste innerhalb des Gebiets in Buchenbestände.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) <9110> (9,99 ha)
Geschützte Biotope (§42):
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (7,95 ha)
  • Eichen-Buchenmischwald <AA1> (2,05 ha)
  • Buchen-Eichenmischwald <AB1> (1,47 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (1,10 ha)
  • Sicker-, Sumpfquelle, Helokrene <FK2> (0,00 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Fichte (Picea abies)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Fuchs Greiskraut (Senecio ovatus)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Pillen-Segge (Carex pilulifera)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Roter Fingerhut (Digitalis purpurea)
  • Trauben-Eiche (Quercus petraea)
  • Wald-Ehrenpreis (Veronica officinalis)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica)
  • Weisse Hainsimse (Luzula luzuloides)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung und Entwicklung strukturreicher Buchenbestände als Relikt- und Ausbreitungslebensraum der typischen Artgemeinschaft alter Laubwälder
Gefährdungen:
  • Ausbreitungsbarriere fuer gebietstypische Tierarten
  • Beseitigung alter Baeume
  • Isolation von Lebensgemeinschaften
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • Quellfassung (WA)
  • Rodung
  • Wegebau
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • dynamisches Altholzkonzept
  • Erhoehung des Laubholzanteils
  • kein Ausbau von Quellen
  • kein Kahlschlag
  • keine wegebaulichen Massnahmen
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Totholz erhalten
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