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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Dormecketal (HSK-283)

Objektbezeichnung:

NSG Dormecketal

Kennung:

HSK-283

Ort: Eslohe
Kreis: Hochsauerlandkreis
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 18,45 ha
Offizielle Fläche: 18,50 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2006
Inkraft: 2008
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Schutzzweck:

- Erhaltung und Optimierung eines artenreichen Wiesentales mit naturnahem Bachlauf,
- Erhaltung eines grossen, kaum zerschnittenen Biotopkomplexes mit landschaftsgliederndem
und gleichzeitig -vernetzendem Charakter und mit typischem Arten- und Biotopinventar, insbe-
sondere der Magerweiden an den Talhaengen und der Feucht- und Nassgruenlander in
Gewaessernaehe,
- Erhaltung und Foerderung der Feucht- und Magergruenlaender durch eine extensive landwirtschaft-
liche Nutzung.

Das NSG dient auch der nachhaltigen Sicherung von besonders schutzwuerdigen Lebensraeume
nach Paragraph 62 LG und von Vorkommen von Rote-Liste-Pflanzenarten.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4714-216
Kennung:

BK-4714-216

Objektbezeichnung:

Tal der Dormecke von der Quelle bis Dormecke

Link zur Karte: BK-4714-216
Objektbeschreibung: Die Dormecke entspringt aus einer großflächigen Sickerquelle in einem aufgelichteten Fichtenforst und fließt in östlicher Richtung als schmaler Bach mit geringem Gefälle weiter. Nach kurzer Strecke endet der Fichtenbestand und wird von einem relativ schmalen, von Grünland eingenommenen Talabschnitt abgelöst. Hier mündet ein weiterer Quellbach ein. Der Mündungsbereich wird von quellig-durchsickerten Feuchtweiden eingenommen die sich bachabwärts nur noch auf die schmale Aue beschränken. Der Quellbereich des Nebenbaches liegt ebenfalls im Feuchtgrünland und wird teilweise von einem kleinflächigen Gehölz überschattet, an den sich am südexponierten Hang eine Magerweide anschließt. Der weitere Bachverlauf führt wieder durch dichte Fichtenforste, so dass eine gewässertypische Vegetation nur sehr spärlich ausgebildet ist. Bevor der Bach wieder in Grünland einmündet wurde er zu einem kleinen Fischteich aufgestaut. Der nun folgende Talabschnitt wird im N von Weihnachtsbaumkulturen und im S von Fichtenforsten eingenommen. Dazwischen fließt die Dormecke als naturnaher Bach mit schmaler, teilweise durch Hochstauden und Feuchtgrünlandrelikten eingenommene Aue. Nach etwa 300 m öffnet sich das Tal und die Kulturen treten von der Aue zurück. Hier findet sich an den Kerbtalhängen z.T. extensiv bewirtschaftetes, feuchtes Grünland. Hier wird der mäandrierende Bach von kleinflächig ausgebildeten Ufergehölzen gesäumt. An der nördlichen Hangkante findet sich eine schmale Magerweide. Die Dormecke zieht sich weiter als reich strukturierter Bach mit Uferabbrüchen, kleineren Verklausungen, wechselnden Substratverhältnissen und Strömungsgeschwindigkeiten durch Weidegrünland bis an den Ortsrand von Dormecke. Der große strukturelle Reichtum des Talabschnitts und der gute Erhaltungszustand der Dormecke bedingt, dass das Gebiet einen hervorragenden Platz im Vergleich mit anderen Tälern des Naturraums "Innersauerländer Senken" einnimmt. Da noch Fragmente des feuchten als auch mageren Grünlandes erhalten geblieben sind und die natürliche Überschwemmungsdynamik noch weitergehend intakt ist, hat das Gebiet zudem ein sehr hohes Entwicklungspotential. Im Zusammenhang mit den bachabwärts anschließenden Abschnitten der Dormecke kommt dem Gebiet eine hohe Bedeutung im Hinblick auf dei Vernetzung naturnaher Gewässer im Naturraum zu.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (0,59 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Magergruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NED0> (0,42 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Quellbereiche (nicht FFH-LRT) <NFK0> (0,03 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,22 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Biotoptypen der gesetzlich geschützten Biotope (1,26 ha)
Biotoptypen:
  • Fichtenwald <AJ0> (0,70 ha)
  • Strauchhecke, ebenerdig <BD2> (0,57 ha)
  • Ufergehölz <BE0> (0,08 ha)
  • Erlen-Ufergehölz <BE2> (0,79 ha)
  • Baumgruppe <BF2> (0,49 ha)
  • Fettwiese <EA0> (10,30 ha)
  • Fettweide <EB0> (3,70 ha)
  • Nass- und Feuchtweide <EC2> (1,09 ha)
  • Magerweide <ED2> (0,76 ha)
  • Fischteich <FF2> (0,05 ha)
  • Sicker-, Sumpfquelle, Helokrene <FK2> (0,03 ha)
  • Bachmittellauf im Mittelgebirge <FM2> (0,22 ha)
  • Wildacker <HA2> (0,49 ha)
  • Ruderalsaum bzw. linienf. Hochstaudenflur <KB1> (0,29 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)
  • Acker-Witwenblume (Knautia arvensis)
  • Arznei-Baldrian Sa. (Valeriana officinalis agg.)
  • Bach-Quellkraut (Montia fontana subsp. fontana)
  • Bachbunge (Veronica beccabunga)
  • Besenginster (Cytisus scoparius)
  • Bitteres Schaumkraut (Cardamine amara)
  • Blaugrüner Schwaden (Glyceria declinata)
  • Blutwurz (Potentilla erecta)
  • Brennender Hahnenfuss (Ranunculus flammula)
  • Bruch-Weide (Salix fragilis)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera)
  • Echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum s.l.)
  • Echtes Labkraut (Galium verum (subsp. verum))
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Echtes Springkraut (Impatiens noli-tangere)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Feld-Hainsimse (Luzula campestris s.str.)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Gemeine Pestwurz (Petasites hybridus)
  • Gemeiner Dost (Origanum vulgare)
  • Gemeiner Frauenmantel Sa. (Alchemilla vulgaris agg.)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gemeiner Wasserdarm (Stellaria aquatica)
  • Gemeines Ferkelkraut (Hypochaeris radicata)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliche Kratzdistel (Cirsium vulgare)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnliches Ruchgras (Anthoxanthum odoratum)
  • Glieder-Binse (Juncus articulatus)
  • Gras-Sternmiere (Stellaria graminea)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Hain-Gilbweiderich (Lysimachia nemorum)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Hasenpfoten-Segge (Carex leporina)
  • Herbst-Löwenzahn (Scorzoneroides autumnalis)
  • Hunds-Rose (Rosa canina)
  • Kanadische Pappel (Populus canadensis (P. deltoides x nigra))
  • Kleine Bibernelle (Pimpinella saxifraga)
  • Kleines Habichtskraut (Hieracium pilosella)
  • Kletten-Labkraut (Galium aparine)
  • Knick-Fuchsschwanz (Alopecurus geniculatus)
  • Kohl(-Kratz)distel (Cirsium oleraceum)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Ohr-Weide (Salix aurita)
  • Quell-Sternmiere (Stellaria alsine)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rosenrotes Weidenröschen (Epilobium roseum)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rotschwingel (Festuca rubra)
  • Rundblättrige Glockenblume (Campanula rotundifolia)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Sauerampfer (Rumex acetosa)
  • Schlehe Sa. (Prunus spinosa agg.)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Spitzblütige Binse (Juncus acutiflorus)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Stumpfblättriger Ampfer (Rumex obtusifolius)
  • Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris)
  • Sumpf-Helmkraut (Scutellaria galericulata)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Schafgarbe (Achillea ptarmica)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
  • Trauben-Holunder (Sambucus racemosa)
  • Vogel-Wicke (Vicia cracca)
  • Wald-Ehrenpreis (Veronica officinalis)
  • Wald-Witwenblume (Knautia gracilis)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Weide-Kammgras (Cynosurus cristatus)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Wiesen Knäuelgras (Dactylis glomerata)
  • Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium)
  • Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea)
  • Wiesen-Klee (Trifolium pratense)
  • Wiesen-Knöterich (Bistorta officinalis)
  • Wiesen-Löwenzahn Sa. (Taraxacum sect. Ruderalia)
  • Wiesen-Margerite Sa. (Leucanthemum vulgare agg.)
  • Wiesen-Schafgarbe Sa. (Achillea millefolium agg.)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zweigriffliger Weissdorn (Crataegus laevigata)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Schutz und Erhaltung eines naturnahen Bachlaufs in einem durch grünlandgeprägten Talzugs. Erhaltung und Förderung der Feucht- und Magergünländer durch eine extensive landwirtschftliche Nutzung.
Gefährdungen:
  • Anstau eines Fliessgewaessers
  • Aufforstung
  • Befahren empfindlicher Standorte
  • Bodenverdichtung
  • Duengung
  • Entwaesserung, Wasserentnahme, Wasserregime
  • Eutrophierung
  • Gewaesserausbau
  • Rodung
  • Trittschaeden
Maßnahmen:
  • Beschraenkung der Duengung
  • Erhaltung der Gewaesser
  • Erhaltung der Landschaftsstrukturen
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • Erhaltung der Ueberschwemmungsdynamik
  • Erhaltung von Steilwaenden
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • Gruenlandnutzung beibehalten
  • kein Ausbau von Quellen
  • kein Gewaesseraufstau
  • kein Gewaesserausbau
  • kein Umbruch
  • keine Aufforstung
  • keine Duengung
  • NSG-Ausweisung / vertragliche Regelung
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
  • Verzicht auf Anlage von Gewaessern
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