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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Emmese (HSK-376)

Objektbezeichnung:

NSG Emmese

Kennung:

HSK-376

Ort: Marsberg
Kreis: Hochsauerlandkreis
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 75,60 ha
Offizielle Fläche: 75,66 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2006
Inkraft: 2008
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Schutzzweck:
- Erhaltung und Entwicklung basenreicher Buchenwaldgesellschaften auf tlw. trockenwarmen
Standorten und mit autochthonen Edellaubholzvorkommen sowie einem reichen Inventar
an - tlw. gefährdeten - Tier- und Pflanzenarten;
- Schutz der besonderen Eigenart der Felspartien des Polmannsberges im Landschaftsbild;
- Sicherung der Felsen, Magerrasen und Blockschutthalden als Habitate eines seltenen Arten-
spektrums;
- Erhaltung von Bergbaurelikten aus landeskundlichen Gründen;
- Sicherung der Kohärenz und Umsetzung des europäischen Schutzgebietssystems "Natura 2000"

DE-4519-306 FFH-Gebiet - Leitmarer Felsen (Teilgebiet)

Schutzziele

a) Schutzziele für Lebensraumtypen und Arten, die für die Meldung des Gebietes ausschlag-
gebend sind

Schutzziele/Maßnahmen für Lückige Kalk-Pionierrasen (6110, Prioritärer Lebensraum)
Erhaltung und Entwicklung typisch ausgebildeter lückiger Kalk-Pionierrasen mit ihrer charakte-
ristischen Vegetation und Fauna durch extensive Beweidung, ggf. Vegetationskontrolle
(z.B. Entfernung von Gehölzen)

Schutzziele/Maßnahmen für Kalkhaltige Schutthalden des Hügel- und Berglandes (8160,
Prioritärer Lebensraum)
Erhaltung und Entwicklung naturnaher Kalkschutthalden mit ihrer typischen Vegetation und
Fauna durch
- Verbot der Erholungsnutzung
- im unmittelbaren Umfeld der Schutthalden Erhaltung des bodenständigen Laubwaldes,
gfs. Umwandlung von Nadelholzbeständen in bodenständigen Laubwald

b) Schutzziele für Lebensraumtypen und Arten, die darüber hinaus für das Netz Natura 2000
bedeutsam sind und/oder für Arten nach Anhang IV der FFH-Richtlinie

Schutzziele/Maßnahmen für Trespen-Schwingelkalktrockenrasen (6210, Prioritärer Lebensraum)
Erhaltung und Entwicklung typisch ausgebildeter Kalkmagerrasen mit ihrer charakteristi-
schen Vegetation und Fauna durch
- extensive Grünlandnutzung, Vegetationskontrolle (z.B. Entfernung von Gehölzen)
- Erhaltung einzelner bodenständiger Gehölze und Gehölzgruppen als Habitatstrukturen für
typische Faunenelemente
- Wiederherstellung von Kalkmagerrasen auf geeigneten Standorten
- Sicherung und Schaffung ausreichend großer, nährstoffarmer Pufferzonen
- Regelung der Freizeitnutzung


Schutzziele/Maßnahmen für Kalkfelsen mit Felsspaltenvegetation (8210)
Erhaltung und Entwicklung natürlicher und naturnaher Kalkfelsen mit ihrer typischen Vegeta-
tion und Fauna durch
- Verbot der Erholungsnutzung, vor allem des Kletterns, aber auch des Betretens der Fels-
köpfe, -wände und der Umgebung
- im Umfeld der Felsen Erhaltung des bodenständigen Laubwaldes, ggfs. Umwandlung von
Nadelholzbeständen in bodenständigen Laubwald

Schutzziele/Maßnahmen für Waldmeister-Buchenwald (9130) und für den Rotmilan
Erhaltung und Entwicklung naturnaher, kraut- und geophytenreicher Waldmeister-Buchenwälder
auf basenreichen Standorten mit ihrer typischen Fauna in ihren verschiedenen Entwicklungs-
stufen/Altersphasen und in ihrer standörtlichen typischen Variationsbreite, inklusive ihrer Vor-
wälder, Gebüsch- und Staudenfluren sowie ihrer Waldränder durch
- naturnahe Waldbewirtschaftung unter Ausrichtung auf die natürliche Waldgesellschaft
einschließlich ihrer Nebenbaumarten sowie auf alters- und strukturdiverse Bestände und
Förderung der Naturverjüngung aus Arten der natürlichen Waldgesellschaft
- Erhaltung und Förderung eines dauerhaften und ausreichenden Anteils von Alt- und Totholz,
insbesondere von Großhöhlen- und Uraltbäumen
- Förderung der natürlichen Entwicklung von Vor- und Pionierwaldstadien auf Sukzessionsflächen
- Vermehrung des Waldmeister-Buchenwaldes durch den Umbau von mit nicht bodenständigen
Gehölzen bestandenen Flächen auf geeigneten Standorten

Schutzziele/Maßnahmen für Orchideen-Kalk-Buchenwald (9150)
Erhaltung und Entwicklung naturnaher basenreicher, kraut- und geophytenreicher Orchideen-
Buchenwälder mit ihrer typischen Fauna durch
- naturnahe Waldbewirtschaftung unter Ausrichtung auf die natürliche Waldgesellschaft ein-
schließlich ihrer Nebenbaumarten sowie auf alters- und strukturdiverse, aus Artenschutz-
gründen ggfs. auch aufgelichtete Bestände und Förderung der Naturverjüngung aus Arten
der natürlichen Waldgesellschaft
- Erhaltung und Förderung eines dauerhaften und ausreichenden Anteils von Alt- und Totholz,
insbesondere von Großhöhlen- und Uraltbäumen
- Nutzungsaufgabe zumindest auf Teilflächen
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4519-101
Kennung:

BK-4519-101

Objektbezeichnung:

Buchenwälder Polmannsberg, Homberg, Hangesberg

Link zur Karte: BK-4519-101
Objektbeschreibung: Das Gebiet umfasst Buchenwälder an den flachen Kuppen von Polmannsberg, Homberg und Hengesberg und an den westlich exponierten Talhängen zur Glinde südlich von Marsberg. Es handelt sich überwiegend um Buchenwälder basenreicher Standorte in unterschiedlichen Altersklassen. An den steilen Talhängen am Polmannsberg steht der Schaumkalk des Zechsteins in bis zu 10 m hohen Klippen mit senkrechten Wänden an. Waldbereiche auf flachgründigen Partien in Felsnähe weisen eine Krautschicht wärmeliebender Kalkbuchenwälder auf. Die naturnahen Laubwälder und Felsbiotope sind Rückzugsraum gefährdeter Arten. Besonders der Bewuchs der teils natürlich waldfreien Kalkklippen ist von hohem wissenschaftlichem Wert. Mit seinen seltenen und wertvollen Lebensräumen ist das Gebiet von landesweiter Bedeutung und nimmt unter vergleichbaren Gebieten im Naturraum eine herausragende Stellung ein. Erhaltung der naturnahen Bestände durch naturnahe Waldbewirtschaftung sowie Förderung standortgerechter Gehölze durch Umwandlung der Nadelholzbestände. Weiterhin sollten die Waldkomplexe in Felsklippenbereichen einer ungestörten Entwicklung überlassen werden.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Naturnahe Kalk-Trockenrasen und deren Verbuschungsstadien (Festuco-Brometalia)(* besondere Bestände mit bemerkenswerten Orchidee <6210> (0,19 ha)
  • Kalkhaltige Schutthalden der collinen bis montanen Stufe Mitteleuropas <8160> (0,02 ha)
  • Kalkfelsen mit Felsspaltenvegetation <8210> (0,13 ha)
  • Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum) <9130> (62,14 ha)
  • Mitteleuropaeischer Orchideen-Kalk-Buchenwald (Cephalanthero-Fagion) <9150> (0,78 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • nat. Felsen, offene nat. Block-, Schutt-, Geröllhalden, Höhlen (0,15 ha)
  • Trockenrasen (0,19 ha)
  • Wälder und Gebüsche trockenwarmer Standorte (0,86 ha)
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (62,92 ha)
  • Kalkhalbtrockenrasen, Kalkmagerrasen <DD0> (0,19 ha)
  • natürlicher Kalkfels <GA1> (0,13 ha)
  • natürliche Kalk-Blockschutt- / Feinschutthalde <GB1> (0,02 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Aufrechter Ziest (Stachys recta)
  • Behaartes Johanniskraut (Hypericum hirsutum)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Berg-Segge (Carex montana)
  • Blaugrüne Segge (Carex flacca)
  • Braunrote Stendelwurz (Epipactis atrorubens)
  • Braunstieliger Streifenfarn (Asplenium trichomanes s.l.)
  • Braunwurz (unbestimmt) (Scrophularia spec.)
  • Busch-Windröschen (Anemone nemorosa)
  • Echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum s.l.)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Einblütiges Perlgras (Melica uniflora)
  • Erdbeer-Fingerkraut (Potentilla sterilis)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Feld-Ahorn (Acer campestre)
  • Fichte (Picea abies)
  • Fieder-Zwenke Sa. (Brachypodium pinnatum agg.)
  • Finger-Segge (Carex digitata)
  • Frühlings-Fingerkraut (Potentilla neumanniana)
  • Frühlings-Platterbse (Lathyrus vernus)
  • Gemeiner Dost (Origanum vulgare)
  • Gemeines Kreuzblümchen i.w.S. (Polygala vulgaris s.l.)
  • Gewöhnliche Goldrute (Solidago virgaurea subsp. virgaurea)
  • Gewöhnliche Vogelbeere (Sorbus aucuparia subsp. aucuparia)
  • Gewöhnlicher Hornklee (Lotus corniculatus)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Hain-Rispengras (Poa nemoralis)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Harter Schafschwingel (Festuca guestfalica subsp. guestfalica)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Heide-Labkraut (Galium pumilum)
  • Himbeere (Rubus idaeus)
  • Hufeisenklee (Hippocrepis comosa)
  • Kleinblütige Königskerze (Verbascum thapsus)
  • Kleiner Wiesenknopf i.w.S. (Sanguisorba minor s.l.)
  • Leberblümchen (Hepatica nobilis)
  • Maiglöckchen (Convallaria majalis)
  • Mauerlattich (Mycelis muralis)
  • Mauerraute (Asplenium ruta-muraria)
  • Nesselblättrige Glockenblume (Campanula trachelium)
  • Nestwurz (Neottia nidus-avis)
  • Quirl-Weisswurz (Polygonatum verticillatum)
  • Rose (unbestimmt) (Rosa spec.)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rote Heckenkirsche (Lonicera xylosteum)
  • Rundblättrige Glockenblume (Campanula rotundifolia)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schwarze Johannisbeere (Ribes nigrum)
  • Seidelbast (Daphne mezereum)
  • Steinquendel (Acinos arvensis)
  • Stendelwurz (unbestimmt) (Epipactis spec.)
  • Trauben-Eiche (Quercus petraea)
  • Vielblütige Weisswurz (Polygonatum multiflorum)
  • Wald-Bingelkraut (Mercurialis perennis)
  • Wald-Ehrenpreis (Veronica officinalis)
  • Wald-Erdbeere (Fragaria vesca)
  • Wald-Gerste (Hordelymus europaeus)
  • Wald-Habichtskraut (Hieracium murorum)
  • Wald-Labkraut (Galium sylvaticum)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica)
  • Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum)
  • Waldmeister (Galium odoratum)
  • Weissdorn (unbestimmt) (Crataegus spec.)
  • Weisse Schwalbenwurz (Vincetoxicum hirundinaria)
  • Wiesen-Schlüsselblume (Primula veris)
  • Wurmfarn Sa. (Dryopteris filix-mas agg.)
  • Zweigriffliger Weissdorn (Crataegus laevigata)
  • Ährige Teufelskralle (Phyteuma spicatum)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhalt wertvoller naturnaher Buchenwälder auf frischen bis trocken-warmen Kalkstandorten im engen Verbund mit natürlichen Felsbiotopen.
Gefährdungen:
  • unerwuenschte Sukzession (im Bereich ehemaliger Blockschutthalden und Trockenrasen)
Maßnahmen:
  • Einstellung der Bewirtschaftung
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
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