Titel:

Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


Logo:

Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


Suche:


Schriftmenü:

Schriftgrösse: ||

Inhalt:

Naturschutzgebiet Oberes Nuhnetal (HSK-399)

Objektbezeichnung:

NSG Oberes Nuhnetal

Kennung:

HSK-399

Ort: Winterberg
Kreis: Hochsauerlandkreis
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 27,47 ha
Offizielle Fläche: 27,91 ha
Flächenanzahl: 6
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2006
Inkraft: 2008
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Schutzzweck:
- Erhaltung und Optimierung eines artenreichen Biotopmosaiks aus extensiv genutztem, klein-
flächigem Grünland unterschiedlichen Feuchtegrades in Verzahnung mit überwiegend linien-
förmigen Sukzessionsflächen als Lebensräume von tlw. seltenen und gefährdeten Tier- und
Pflanzenarten;
- Sicherung der überkommenen Grünlandnutzung auf aufgabegefährdeten Standorten durch
Vertragsangebote zur Erhaltung dieses Biotopmosaiks und der daraus resultierenden Vielfalt
im Bild der hier weitgehend geschlossenen Waldlandschaft.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4817-0011
Kennung:

BK-4817-0011

Objektbezeichnung:

NSG Oberes Nuhnetal

Link zur Karte: BK-4817-0011
Objektbeschreibung: Das Gebiet stellt den Oberlauf der Nuhne zwischen Winterberg und Züschen mit der überwiegend extensiv als Grünland genutzten Bachaue sowie mehreren angrenzenden Feucht- und Magergrünlandbereichen dar. Auf der gesamten Tallänge begleitet die Bundesstraße B 266 das Tal, das in ausgedehnte Fichtenforsten eingebettet ist. Das Kerb-Sohlental wird unterhalb von Winterberg, oberhalb des Denzer Hammers sowie in einem Nebentälchen von ausgedehnte Brachflächen eingenommen, die teils mäßig feucht und oft ruderalisiert sind, oberhalb des Denzer Hammers jedoch großflächig als Mädesüß-Hochstaudenflur ausgebildet ist. Im mittleren Talabschnitt dominieren feuchte bis quellig vernässte Extensivweiden, in denen sich infolge der extensiven Nutzung Mädesüß und Pestwurz ausbreiten. Einige Goldhafer- und Feuchtwiesen sind eingeschaltet. Unterhalb des Denzer Hammers nimmt der Anteil an intensiv genutzten Wiesen und Weiden zu. Hier sind auf der westlichen Talböschung z.T. artenreiche Magerweiden ausgebildet. Die Nuhne fließt großteils in einem naturnahen, oft steinigen Bett und wird abschnittsweise von einem erlenreichen Ufergehölz gesäumt. die einbezogenen Talhänge sind großteils mit Fichtenwald, lokal auch mit Lärchen und einem heterogenen Laubmischwald bestockt, am Bronseifen stockt ein kleiner Schluchtwald. Der Struktur- und Artenreichtum des oberen Nuhnetales, auch die Zahl der gefährdeten Pflanzenarten, ist besonders herauszuheben. Floristisch-vegetationskundlich bemerkenswert ist u.a. das Auftreten der Perücken-Flockenblume (RL NRW 1) an mehreren Stellen. Das obere Nuhne-Tal stellt ein weitgehend intaktes, äußerst vielfältiges und artenreiches Vegetationsmosaik aus naturnahem Bach, Feuchtgrünland und Magerweiden dar. Diese sind äußerst schutzwürdige Lebensräume zahlreicher gefährdeter Tier- und Pflanzenarten. Der hochgradig schutzwürdige Biotopkomplex montaner Prägung ist für den landesweiten und den regionalen Biotopverbund, zusammen mit dem nahegelegenen Tälern von Walsbach, Ahre, Berkmecke und Haumecke, von herausragender Bedeutung. Die extensive Beweidung der Flächen sollte fortgesetzt werden. Durch Pflegemahd sollten größere Pestwurzbestände zurückgedrängt werden. Für die ausgedehnte Brache im Norden wird ebenfalls eine extensive Nutzung (anfangs Mahd, im späteren ggfs. auch Beweidung) empfohlen.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Fliessgewaesser der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion <3260> (1,01 ha)
  • Berg-Maehwiesen <6520> (1,51 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (0,40 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Schlucht- und Hangschuttwaelder (nicht FFH-LRT) sowie felsenreiche Waelder <NAY0> (0,07 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (10,24 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Magergruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NED0> (0,52 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,10 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Fliessgewaesserbereiche (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (1,01 ha)
  • Magerwiesen und -weiden (1,74 ha)
  • Schlucht-, Blockhalden-, Hangschuttwälder (0,07 ha)
  • Seggen- und binsenreiche Nasswiesen (8,84 ha)
Biotoptypen:
  • Schwarzerlenwald <AC0> (0,40 ha)
  • Sonstiger Laubmischwald einheimischer Arten (ohne dominante Art) <AG2> (0,70 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (6,50 ha)
  • Kiefernwald <AK0> (0,60 ha)
  • Ahorn-Schlucht- bzw. Hangschuttwald <AR2> (0,07 ha)
  • Fettwiese <EA0> (0,50 ha)
  • Fettwiese, Mittelgebirgsausbildung (Goldhaferwiese) <EA2> (1,51 ha)
  • Fettweide <EB0> (1,90 ha)
  • Nass- und Feuchtwiese <EC1> (0,44 ha)
  • Nass- und Feuchtweide <EC2> (5,49 ha)
  • Magerweide <ED2> (0,52 ha)
  • Grünlandbrache <EE0> (1,90 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (4,31 ha)
  • Bachoberlauf im Mittelgebirge <FM1> (0,45 ha)
  • Bachmittellauf im Mittelgebirge <FM2> (0,66 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Arznei-Baldrian Sa. (Valeriana officinalis agg.)
  • Asch-Weide (Salix cinerea subsp. cinerea)
  • Bach-Nelkenwurz (Geum rivale)
  • Bachbunge (Veronica beccabunga)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Berg-Platterbse (Lathyrus linifolius)
  • Besenginster (Cytisus scoparius)
  • Blutwurz (Potentilla erecta)
  • Braune Segge (Carex nigra)
  • Brennender Hahnenfuss (Ranunculus flammula)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum s.l.)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Echtes Springkraut (Impatiens noli-tangere)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Feld-Hainsimse (Luzula campestris s.str.)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Flutender Schwaden Sa. (Glyceria fluitans agg.)
  • Gegenblättriges Milzkraut (Chrysosplenium oppositifolium)
  • Gelb-Segge Sa. (Carex flava agg.)
  • Gemeine Pestwurz (Petasites hybridus)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Frauenmantel Sa. (Alchemilla vulgaris agg.)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliche Goldnessel (Galeobdolon luteum)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Gewöhnlicher Hornklee (Lotus corniculatus)
  • Gewöhnliches Ruchgras (Anthoxanthum odoratum)
  • Giersch (Aegopodium podagraria)
  • Glieder-Binse (Juncus articulatus)
  • Goldhafer (Trisetum flavescens)
  • Gras-Sternmiere (Stellaria graminea)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosser Dornfarn (Dryopteris dilatata)
  • Grosser Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis)
  • Großes Gitterzahnmoos (Cinclidotus fontinaloides)
  • Hain-Sternmiere (Stellaria nemorum)
  • Harzer Labkraut (Galium saxatile)
  • Himbeere (Rubus idaeus)
  • Kleinblütiger Hohlzahn (Galeopsis bifida)
  • Kleine Bibernelle (Pimpinella saxifraga)
  • Knäuel-Binse (Juncus conglomeratus)
  • Kohl(-Kratz)distel (Cirsium oleraceum)
  • Korb-Weide (Salix viminalis)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
  • Ohr-Weide (Salix aurita)
  • Perücken-Flockenblume (Centaurea pseudophrygia)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Rauhhaariger Kälberkropf (Chaerophyllum hirsutum)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rotes Straussgras (Agrostis capillaris)
  • Rotschwingel Sa. (Festuca rubra agg.)
  • Rundblättrige Glockenblume (Campanula rotundifolia)
  • Schnabel-Segge (Carex rostrata)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Spitzblütige Binse (Juncus acutiflorus)
  • Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Labkraut (Galium palustre)
  • Sumpf-Pippau (Crepis paludosa)
  • Sumpf-Storchschnabel (Geranium palustre)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht Sa. (Myosotis scorpioides agg.)
  • Trauben-Holunder (Sambucus racemosa)
  • Trollblume (Trollius europaeus subsp. europaeus)
  • Wald-Ehrenpreis (Veronica officinalis)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Storchschnabel (Geranium sylvaticum)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Weide-Kammgras (Cynosurus cristatus)
  • Wiesen-Knöterich (Bistorta officinalis)
  • Wildes Silberblatt (Lunaria rediviva)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung eines extensiv genutzten Grünlandtales im Rothaargebirges mit typischem Arten- und Biotopinventar, insbesondere naturnahem Bachlauf sowie wertvollem, teilweise quelligem Nassgrünland
Gefährdungen:
  • Gewaesserausbau
  • Gruenlandbewirtschaftung, zu intensiv (LW)
  • nicht einheimische Gehoelze (FW)
Maßnahmen:
  • Beschraenkung der Duengung
  • Erhaltung der Landschaftsstrukturen
  • extensive Beweidung
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
  • keine Entwaesserung
Die Kartenanwendung benötigt Javascript. Falls Sie diese Karte aufrufen möchten, schalten Sie in Ihrem Browser Javascript ein.