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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Brembachtal (HSK-409)

Objektbezeichnung:

NSG Brembachtal

Kennung:

HSK-409

Ort: Winterberg
Kreis: Hochsauerlandkreis
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 13,07 ha
Offizielle Fläche: 13,08 ha
Flächenanzahl: 2
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2006
Inkraft: 2008
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Schutzzweck:
- Erhaltung und Optimierung eines montan geprägten, artenreichen Wiesentales mit typischem
Arten- und Biotopinventar, insbesondere mit Magerweiden an den Talhängen sowie wertvollem
Feucht- und tlw. quelligem Nassgrünland in Bachnähe;
- Schutz insbesondere der seltenen und gefährdeten Pflanzenarten des Gebietes;
- Wiederherstellung ehemaliger Grünlandflächen zur Verbesserung des Biotopverbundes und
der ökologischen Gesamtsituation;
- Erhaltung und Wiederherstellung der hervorragenden Schönheit dieses offenen Talraums in
der vorherrschend durch Fichten geprägten Waldlandschaft.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4817-0001
Kennung:

BK-4817-0001

Objektbezeichnung:

NSG Brembachtal

Link zur Karte: BK-4817-0001
Objektbeschreibung: Das zentrale Rothaargebirge im Norden und Westen von Winterberg-Züschen wird von einem verzweigten Gewässernetz zertalt, das der Nuhne zufließt. Eines dieser Talsysteme in der von Fichtenforsten geprägten Umgebung bildet das Brembach-Tal im Nordosten von Züschen. Das Gebiet umfasst ein strukturreiches Bachtal mit zum Teil steilen Hangbereichen mit Magerweiden und wertvollem Nassgrünland in Bachnähe. Lokal gliedern Einzelbäume, Gebüsche und Baumreihen die Grünlandflächen, die überwiegend extensiv von Rindern und Schafen beweidet werden. Der Quellbereich des weitgehend naturnahen und unverbauten Wiesenbachs liegt in einem Fichtenmischbestand (außerhalb der Gebietsabgrenzung). Im oberen Talabschnitt sind nur noch kleinflächige Reste artenreicher Magerweiden am oberen, westexponierten Hangteil vorhanden. Diese sind zumeist locker bis mäßig dicht mit niedrigwüchsigem Besenginster verbuscht. Im unteren Talabschnitt kommen ausgedehnte Magerweiden vor, in denen z.T. das gehäufte Vorkommen von Arznei-Thymian und Kleinem Habichtskraut sehr auffällig ist und die z.T. großflächiger als Borstgrasrasen ausgebildet sind. Ein kleiner Magerweideteil am Osthang wird als Weihnachtsbaumkultur genutzt. Der Artenreichtum, auch an gefährdeten Pflanzenarten, der an den Bach angrenzenden Feucht- und Magergrünlandflächen ist besonders herauszuheben. Floristisch-vegetationskundlich bemerkenswert ist u.a. das Auftreten der Trollblume an mehreren Stellen (Angabe aus 2004, 2010 keine Trollblumenfunde). Negativ zu beurteilen sind Fichtenaufforstungen im Quellbereich und im unteren Abschnitt des Bachtals. Auch zu Fettweiden aufgedüngte Magerweiden, eine größere Fischteichanlage im mittleren Talabschnitt sowie eine kleine Weihnachtsbaumkultur auf Magerweidestandort beeinträchtigen das Gebiet. Das Brembach-Tal stellt ein äußerst vielfältiges und artenreiches Vegetationsmosaik aus quelligem Feuchtgrünland und Magerweiden dar. Diese sind äußerst schutzwürdige Lebensräume zahlreicher gefährdeter Tier- und Pflanzenarten. Der hochgradig schutzwürdige Biotopkomplex montaner Prägung ist daher für den landesweiten und den regionalen Biotopverbund, zusammen mit dem nahegelegenen Walsbach-, Ahre-, Bremkebach- und Haumecketal, von herausragender Bedeutung. Die Fichtenforste und Weihnachtsbaumkultur sollten wieder zu magerem Grünland entwickelt werden, nährstoffreiche Fettweiden sollten ausgemagert werden.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Fliessgewaesser der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion <3260> (0,14 ha)
  • Artenreiche montane Borstgrasrasen (und submontan auf dem europäischen Festland) auf Silikatböden <6230> (0,33 ha)
  • Magere Flachland-Maehwiesen (Alopecurus pratensis, Sanguisorba officinalis) <6510> (0,20 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (0,28 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Magergruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NED0> (5,91 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Obstbaumbestaende <NHK0> (0,25 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Borstgrasrasen (0,33 ha)
  • Fliessgewaesserbereiche (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,14 ha)
  • Magerwiesen und -weiden (2,41 ha)
  • Seggen- und binsenreiche Nasswiesen (0,28 ha)
Biotoptypen:
  • Fichtenwald <AJ0> (1,85 ha)
  • Borstgrasrasen <DF0> (0,33 ha)
  • Fettwiese, Flachlandausbildung (Glatthaferwiese) <EA1> (0,20 ha)
  • Fettweide <EB0> (3,50 ha)
  • Nass- und Feuchtwiese <EC1> (0,12 ha)
  • Nass- und Feuchtweide <EC2> (0,11 ha)
  • Magerweide <ED2> (5,71 ha)
  • Grünlandbrache <EE0> (0,40 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (0,05 ha)
  • Bachoberlauf im Mittelgebirge <FM1> (0,14 ha)
  • Weihnachtsbaumkultur <HJ7> (0,20 ha)
  • Streuobstweide <HK3> (0,25 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Witwenblume (Knautia arvensis)
  • Arznei-Thymian Sa. (Thymus pulegioides agg.)
  • Berg-Platterbse (Lathyrus linifolius)
  • Besenginster (Cytisus scoparius)
  • Besenheide (Calluna vulgaris)
  • Blutwurz (Potentilla erecta)
  • Borstgras (Nardus stricta)
  • Dreizahn (Danthonia decumbens s.l.)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Echtes Springkraut (Impatiens noli-tangere)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Garten-Apfel (Malus domestica)
  • Geflecktes Johanniskraut (Hypericum maculatum)
  • Geflecktes Johanniskraut Sa. (Hypericum maculatum agg.)
  • Gegenblättriges Milzkraut (Chrysosplenium oppositifolium)
  • Gemeine Pestwurz (Petasites hybridus)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeines Ferkelkraut (Hypochaeris radicata)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Ginster-Sommerwurz (Orobanche rapum-genistae)
  • Glattes Habichtskraut (Hieracium laevigatum)
  • Goldhafer (Trisetum flavescens)
  • Gras-Sternmiere (Stellaria graminea)
  • Grosser Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis)
  • Großes Gitterzahnmoos (Cinclidotus fontinaloides)
  • Harzer Labkraut (Galium saxatile)
  • Herbstzeitlose (Colchicum autumnale)
  • Kleine Bibernelle (Pimpinella saxifraga)
  • Kleiner Sauerampfer (Rumex acetosella)
  • Kleiner Wiesenknopf (Sanguisorba minor)
  • Kleines Habichtskraut (Hieracium pilosella)
  • Pillen-Segge (Carex pilulifera)
  • Rotes Straussgras (Agrostis capillaris)
  • Rotschwingel Sa. (Festuca rubra agg.)
  • Rundblättrige Glockenblume (Campanula rotundifolia)
  • Salbei-Gamander (Teucrium scorodonia)
  • Spitzblütige Binse (Juncus acutiflorus)
  • Sumpf-Baldrian (Valeriana dioica)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Schachtelhalm (Equisetum palustre)
  • Sumpf-Schafgarbe (Achillea ptarmica)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht Sa. (Myosotis scorpioides agg.)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Wald-Ehrenpreis (Veronica officinalis)
  • Walnuss (Juglans regia)
  • Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium)
  • Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung und Optimierung eines montan geprägten, artenreichen Wiesentales mit typischem Arten- und Biotopinventar, insbesondere mit Magerweiden an den Talhängen sowie wertvollem Feucht- und tlw. quelligem Nassgrünland in Bachnähe.
    Schutz insbesondere der seltenen und gefährdeten Pflanzenarten des Gebietes.
    Wiederherstellung ehemaliger Grünlandflächen zur Verbesserung des Biotopverbundes und der ökologischen Gesamtsituation
Gefährdungen:
  • Duengung empfindlicher Standorte (LW)
  • nicht einheimische Gehoelze (FW)
  • Weihnachtsbaumkultur (FW)
Maßnahmen:
  • Erhaltung der Landschaftsstrukturen
  • extensive Beweidung
  • Gruenland anlegen, wiederherstellen
  • Gruenlandnutzung beibehalten
  • keine Duengung
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