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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Berkmecke - Talsystem (HSK-411)

Objektbezeichnung:

NSG Berkmecke - Talsystem

Kennung:

HSK-411

Ort: Winterberg
Kreis: Hochsauerlandkreis
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 74,98 ha
Offizielle Fläche: 75,04 ha
Flächenanzahl: 4
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2006
Inkraft: 2008
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Schutzzweck:
- Erhaltung und Optimierung eines montan geprägten, artenreichen Wiesentales mit typischem
Arten- und Biotopinventar, insbesondere mit Magerweiden an den Talhängen sowie wertvollem
Feucht- und tlw. quelligem Nassgrünland in Bachnähe;
- Schutz insbesondere der seltenen und gefährdeten Pflanzenarten des Gebietes;
- Wiederherstellung ehemaliger Grünlandflächen zur Verbesserung des Biotopverbundes und
der ökologischen Gesamtsituation;
- Erhaltung und Wiederherstellung der hervorragenden Schönheit dieses offenen Talraums in
der fast geschlossenen Waldlandschaft des zentralen Rothaargebirges.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4816-0009
Kennung:

BK-4816-0009

Objektbezeichnung:

NSG Berkmecke - Talsystem

Link zur Karte: BK-4816-0009
Objektbeschreibung: Im Westen von Winterberg-Züschen wird das zentrale Rothaargebirge von einem verzweigten Gewässernetz zertalt, das der Nuhne zufließt. Zusammen mit dem südlich angrenzenden Bachsystem der Ahre stellt die Berkmecke (= Bremkebach) mit ihren Quellbächen in der von Fichtenforsten geprägten Umgebung ein hervorragendes Beispiel für ein besonders strukturreiches Mittelgebirgs-Bachtal dar, teilweise mit großflächig extensiv grünlandgenutzten Bachauen und Hangbereichen. In den Hangbereichen dominieren mäßig artenreiche bis artenreiche Magerweiden vom Typ der Straußgras-Rotschwingelweide, in Bachnähe wertvolles Feucht- und Nassgrünland, letzteres kleinflächig verbrachend. Die Bäche fließen in den bewaldeten Talbereichen annähernd natürlich in überwiegend schotterigen Betten, im Grünland sind sie weitgehend naturnah, wenn auch z.T. mit eingeengtem Querschnitt bzw. mit einer vor langem erfolgten Verlegung an den Talrand. An den Auenkanten, teilweise auch bachbegleitend gibt es vielfach Ufer- und Kleingehölze sowie alte Einzelbäume und Gebüschriegel. An den Oberläufen der Bäche fallen mehrere kleinere Hainsimsen-Buchenwälder auf (teilweise altholzreich), hier kommt selten auch quelliger Bach-Auenwald vor. Negativ zu beurteilen sind insbesondere in den Tälern und Auen der Nebenbäche größere Fichtenbestände, im Haupttal kommen darüber hinaus vermehrt frische bis nährstoffreiche Wiesen und Weiden vor. Das Talsystem der Berkmecke stellt ein äußerst vielfältiges und artenreiches Vegetationsmosaik aus Feuchtgrünland und Magerweiden dar. Diese sind äußerst schutzwürdige Lebensräume zahlreicher gefährdeter Tier- und Pflanzenarten. Floristisch-vegetationskundlich besonders hervorzuheben sind die Vorkommen der Perücken-Flockenblume (RL NRW 1), der Trollblume und der Bärwurz, einer im Raum Winterberg seltenen Art der mageren Weiden. Der hochgradig schutzwürdige Biotopkomplex montaner Prägung ist für den landesweiten und den regionalen Biotopverbund, zusammen mit dem nahegelegenen Ahre-, Walsbach-, Brembach- und Haumecketal, von herausragender Bedeutung. Die Fichtenforste in den Talräumen sollten zwecks Wiederherstellung der ursprünglichen, durchgehenden Grünlandnutzung der Bachauen vordringlich entfernt werden. Fettwiesen und Fettweiden sollten zu artenreichem Extensivgrünland entwickelt werden. Darüber hinaus ist durch eine geregelte extensive Beweidung einer Vergrasung der Magerweiden vorzubeugen.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Fliessgewaesser der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion <3260> (1,30 ha)
  • Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) <9110> (6,21 ha)
  • Auen-Waelder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) <91E0> (0,57 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete linienfoermige Gehoelzstrukturen und Einzelbaeume <NBD0> (0,80 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Ufergehoelze (nicht FFH-LRT) <NBE0> (0,40 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Suempfe, Riede und Roehrichte (nicht FFH-LRT) <NCC0> (0,08 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (5,50 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (11,11 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Magergruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NED0> (16,21 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,02 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Quellbereiche (nicht FFH-LRT) <NFK0> (0,10 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,15 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Auwälder (0,57 ha)
  • Fliessgewaesserbereiche (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (1,45 ha)
  • Magerwiesen und -weiden (6,11 ha)
  • Quellbereiche (0,10 ha)
  • Röhrichte (0,08 ha)
  • Seggen- und binsenreiche Nasswiesen (8,81 ha)
  • stehende Binnengewaesser (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,02 ha)
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (6,00 ha)
  • Buchenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AA2> (0,21 ha)
  • Bachbegleitender Erlenwald <AC5> (0,57 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (16,00 ha)
  • Kahlschlagfläche <AT1> (1,60 ha)
  • Wald, Jungwuchs <AU1> (0,30 ha)
  • Gehölzstreifen <BD3> (0,80 ha)
  • Ufergehölz <BE0> (0,40 ha)
  • Röhrichtbestand <CF0> (0,08 ha)
  • Fettwiese <EA0> (6,50 ha)
  • Fettweide <EB0> (8,00 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünland <EC0> (2,60 ha)
  • Nass- und Feuchtwiese <EC1> (0,12 ha)
  • Nass- und Feuchtweide <EC2> (7,30 ha)
  • Magerweide <ED2> (15,61 ha)
  • Grünlandbrache <EE0> (0,80 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (1,09 ha)
  • Magergrünlandbrache <EE4> (0,60 ha)
  • stehendes Kleingewässer <FD0> (0,02 ha)
  • Sicker-, Sumpfquelle, Helokrene <FK2> (0,10 ha)
  • Bachoberlauf im Mittelgebirge <FM1> (1,18 ha)
  • Bachmittellauf im Mittelgebirge <FM2> (0,27 ha)
  • Weihnachtsbaumkultur <HJ7> (0,19 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Witwenblume (Knautia arvensis)
  • Arznei-Baldrian Sa. (Valeriana officinalis agg.)
  • Arznei-Thymian (Thymus pulegioides)
  • Arznei-Thymian Sa. (Thymus pulegioides agg.)
  • Asch-Weide Sa. (Salix cinerea)
  • Aufsteigende Gelb-Segge (Carex demissa)
  • Bach-Nelkenwurz (Geum rivale)
  • Bachbunge (Veronica beccabunga)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Berg-Platterbse (Lathyrus linifolius)
  • Berg-Ulme (Ulmus glabra)
  • Besenginster (Cytisus scoparius)
  • Besenheide (Calluna vulgaris)
  • Bitteres Schaumkraut (Cardamine amara)
  • Blauer Eisenhut (Aconitum napellus)
  • Bleiche Segge (Carex pallescens)
  • Blutwurz (Potentilla erecta)
  • Borstgras (Nardus stricta)
  • Braune Segge (Carex nigra)
  • Brennender Hahnenfuss (Ranunculus flammula)
  • Bruch-Weide Sa. (Salix fragilis agg.)
  • Bärwurz (Meum athamanticum)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Dreizahn (Danthonia decumbens s.l.)
  • Echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum s.l.)
  • Echtes Labkraut (Galium verum (subsp. verum))
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Echtes Springkraut (Impatiens noli-tangere)
  • Eichenfarn (Gymnocarpium dryopteris)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Flutender Schwaden Sa. (Glyceria fluitans agg.)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Geflecktes Johanniskraut (Hypericum maculatum)
  • Gegenblättriges Milzkraut (Chrysosplenium oppositifolium)
  • Gemeine Braunelle (Prunella vulgaris)
  • Gemeine Pestwurz (Petasites hybridus)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Frauenmantel Sa. (Alchemilla vulgaris agg.)
  • Gemeines Ferkelkraut (Hypochaeris radicata)
  • Gemeines Kreuzblümchen (Polygala vulgaris)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Gewöhnlicher Hornklee (Lotus corniculatus)
  • Gewöhnlicher Wurmfarn (Dryopteris filix-mas)
  • Gewöhnliches Ruchgras (Anthoxanthum odoratum)
  • Gras-Sternmiere (Stellaria graminea)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Großes Gitterzahnmoos (Cinclidotus fontinaloides)
  • Gänseblümchen (Bellis perennis)
  • Hain-Gilbweiderich (Lysimachia nemorum)
  • Hain-Sternmiere (Stellaria nemorum)
  • Harzer Labkraut (Galium saxatile)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Hasenpfoten-Segge (Carex leporina)
  • Heide-Nelke (Dianthus deltoides)
  • Herbstzeitlose (Colchicum autumnale)
  • Himbeere (Rubus idaeus)
  • Hirse-Segge (Carex panicea)
  • Hunds-Straussgras (Agrostis canina)
  • Hunds-Veilchen (Viola canina)
  • Kleine Bibernelle (Pimpinella saxifraga)
  • Kleine Wasserlinse (Lemna minor)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Kleiner Klappertopf (Rhinanthus minor)
  • Kleiner Sauerampfer (Rumex acetosella)
  • Kleiner Wiesenknopf (Sanguisorba minor)
  • Kleines Habichtskraut (Hieracium pilosella)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
  • Magerwiesen-Margerite (Leucanthemum vulgare)
  • Nordmannstanne (Abies nordmanniana)
  • Ohr-Weide (Salix aurita)
  • Perücken-Flockenblume (Centaurea pseudophrygia)
  • Pillen-Segge (Carex pilulifera)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Rauher Löwenzahn (Leontodon hispidus)
  • Rauhhaar-Veilchen (Viola hirta)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rotes Straussgras (Agrostis capillaris)
  • Rotschwingel Sa. (Festuca rubra agg.)
  • Rundblättrige Glockenblume (Campanula rotundifolia)
  • Salbei-Gamander (Teucrium scorodonia)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schnabel-Segge (Carex rostrata)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Spitz-Wegerich (Plantago lanceolata)
  • Spitzblütige Binse (Juncus acutiflorus)
  • Stern-Segge (Carex echinata)
  • Sumpf-Baldrian (Valeriana dioica)
  • Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Labkraut (Galium palustre)
  • Sumpf-Pippau (Crepis paludosa)
  • Sumpf-Schafgarbe (Achillea ptarmica)
  • Sumpf-Veilchen (Viola palustris)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht Sa. (Myosotis scorpioides agg.)
  • Teich-Schachtelhalm (Equisetum fluviatile)
  • Trauben-Holunder (Sambucus racemosa)
  • Trollblume (Trollius europaeus subsp. europaeus)
  • Wald-Ehrenpreis (Veronica officinalis)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Storchschnabel (Geranium sylvaticum)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Weiches Honiggras (Holcus mollis)
  • Weide-Kammgras (Cynosurus cristatus)
  • Weisse Hainsimse (Luzula luzuloides)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Wiesen Knäuelgras (Dactylis glomerata)
  • Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium)
  • Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea)
  • Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis)
  • Wiesen-Knöterich (Bistorta officinalis)
  • Wiesen-Margerite Sa. (Leucanthemum vulgare agg.)
  • Wiesen-Schwingel (Festuca pratensis)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zitter-Pappel (Populus tremula)
  • Zweizeilige Segge (Carex disticha)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung und Optimierung eines extensiv genutzten Wiesental-Systems des zentralen Rothaargebirges mit typischem Arten- und Biotopinventar, insbesondere mit artenreichen Magerweiden an den Talhängen und wertvollem, teilweise quelligem Nassgrünland in Bachnähe, u.a. als Lebensraum einer großen Zahl gefährdeter Tier und Pflanzenarten
Gefährdungen:
  • Gruenlandbewirtschaftung, zu intensiv (LW)
  • nicht einheimische Gehoelze (FW)
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Erhaltung der Landschaftsstrukturen
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
  • Gruenland anlegen, wiederherstellen
  • keine Duengung
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
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