Inhalt:
Naturschutzgebiet Namenlose - Talsystem (HSK-415)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Namenlose - Talsystem |
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Kennung: |
HSK-415 |
Ort: | Winterberg |
Kreis: | Hochsauerlandkreis |
Bezirksregierung: | Arnsberg |
Digitalisierte Fläche: | 89,33 ha |
Offizielle Fläche: | 89,39 ha |
Flächenanzahl: | 3 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | LP rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 2006 |
Inkraft: | 2008 |
Außerkraft: | 9999 |
Schutzziel: | Schutzzweck:
- Erhaltung und Optimierung eines zusammenhängenden, überregional bedeutsamen Grünland- Talsystems in Verbindung mit weiteren Schutzfestsetzungen dieses Landschaftsplanes mit aus- gedehnten, artenreichen Lebensräumen des Feucht- und Nassgrünlandes, der Quellsümpfe, Magerweiden und Mähwiesen; - damit auch Schutz der hier vorkommenden Vogel-, Insekten- und Pflanzenarten, von denen etliche landesweit gefährdet sind; - Sicherung der Kohärenz und Umsetzung des europäischen Schutzgebietssystems "Natura 2000". DE-4717-305 - FFH-Gebiet - Bergwiesen bei Winterberg ( Teilgebiet ) Schutzziele a) Schutzziele für Lebensraumtypen und Arten, die für die Meldung des Gebietes ausschlag- gebend sind Schutzziele/Maßnahmen für Berg-Mähwiesen (6520) und für den Wiesenpieper Erhaltung artenreicher mesophiler Bergmähwiesen in montaner bis hochmontaner Lage mit ihrer typischen Flora und Fauna durch - ein- bis zweischürige Mahd bei gleichzeitig stickstofffreier oder fehlender Düngung (nach Kulturlandschaftsprogramm) - Entwicklung und Vermehrung der Bergmähwiesen auf geeigneten Standorten - Vermeidung einer Eutrophierung Schutzziele/Maßnahmen für Glatthafer- und Wiesenknopf-Silgenwiesen (6510) Erhaltung und Entwicklung artenreicher Glatthafer- und Wiesenknopf-Silgenwiesen mit ihrer charakteristischen Vegetation und Fauna durch - zweischürige Mahd bei geringer Düngung (nach Kulturlandschaftsprogramm) - Förderung und Vermehrung der mageren Glatthafer- und Wiesenknopf-Silgenwiesen auf geeigneten Standorten - Vermeidung von Eutrophierung b) Schutzziele für Lebensraumtypen und Arten, die darüber hinaus für das Netz Natura 2000 bedeutsam sind und/oder für Arten nach Anhang IV der FFH-Richtlinie Schutzziele/Maßnahmen für Fließgewässer mit Unterwasservegetation (3260) Erhaltung und Entwicklung der naturnahen Strukturen und der Dynamik des Fließgewässers mit seiner typischen Vegetation und Fauna entsprechend dem jeweiligen Leitbild des Fließ- gewässertyps durch - Erhaltung und Wiederherstellung einer möglichst unbeeinträchtigten Fließgewässerdynamik - Erhaltung und Entwicklung der Durchgängigkeit des Fließgewässers für seine typische Fauna im gesamten Verlauf - möglichst weitgehende Reduzierung der die Wasserqualität beeinträchtigenden direkten und diffusen Einleitungen, Schaffung von Pufferzonen - Regelung von (Freizeit-)Nutzungen - Erhaltung und Entwicklung der typischen Strukturen und Vegetation in der Aue, Rückbau von Uferbefestigungen Schutzziele/Maßnahmen für Borstgrasrasen im Mittelgebirge (6230, Prioritärer Lebensraum) Erhaltung und Entwicklung der besonders artenreichen Borstgrasrasen mit ihrer charakteris- tischen Vegetation und Fauna durch - extensive Beweidung ohne Düngung und Kalkung, ggf. Vegetationskontrolle (z.B. Entfernung von Gehölzen) - Erhaltung einzelner bodenständiger Gehölze und Gehölzgruppen als Habitatstrukturen für typische Faunenelemente - Wiederherstellung von Borstgrasrasen auf geeigneten Standorten - Sicherung und Schaffung ausreichend großer, nährstoffarmer Pufferzonen - vollständigen Verzicht auf Düngung und Kalkung Schutzziele/Maßnahmen für trockene Heidegebiete (4030) Erhaltung und Entwicklung typisch ausgebildeter trockener Heiden mit ihrer charakteristischen Vegetation und Fauna durch - extensive Beweidung, ggf. Vegetationskontrolle (z.B. Entfernung von Gehölzen) - Erhaltung einzelner bodenständiger Gehölze und Gehölzgruppen als Habitatstrukturen für typische Faunenelemente - Wiederherstellung von Heiden auf geeigneten Standorten - Sicherung und Schaffung ausreichend großer, nährstoffarmer Pufferzonen Schutzziele/Maßnahmen für Hainsimsen-Buchenwald (9110) haltung und Entwicklung naturnaher Hainsimsen-Buchenwälder mit ihrer typischen Fauna und Flora durch - naturnahe Waldbewirtschaftung unter Ausrichtung auf die natürliche Waldgesellschaft einschließlich ihrer Nebenbaumarten sowie auf alters- und strukturdiverse Bestände und Förderung der Naturverjüngung aus Arten der natürlichen Waldgesellschaft - Erhaltung und Förderung eines dauerhaften und ausreichenden Anteils von Alt- und Totholz, insbesondere von Großhöhlen- und Uraltbäumen Schutzziel/Maßnahmen für die Bekassine Erhaltung und Entwicklung der quelligen Nassweiden mit ihrer charakteristischen Vegetation und Fauna als Nahrungsgrundlage für die Bekassine durch - extensive Beweidung ohne Düngung (nach Kulturlandschaftsprogramm) - Vermeidung einer Eutrophierung |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: | |
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-4717-501 |
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Objektbezeichnung: |
Oberes Ruhrtal, Namenlose Tal und Bergwiesen bei Winterberg |
Link zur Karte: | BK-4717-501 |
Objektbeschreibung: | Das Gebiet umfaßt ausgedenhnte Feucht- und Magergruenlaender im Bereich des oberen Ruhrtales, des Namenlose Tales und sueoestlich Winterberg. Das Namlose Tal erstreckt sich ca. 3,5 km in west-oestlicher Richtung und wird von extensiv genutzten Wiesen und Weiden gepraegt. Im unmittelbaren Gewaesserrand der Namenlose sind Feuchtgruenland ausgebildet, die Teilweise in Hochstaudenfluren uebergehen. Das obere Ruhrtal wird ebenfalls durch z.T. mageres Gruenland gepraegt. Die Ruhr praesentiert sich als ein max. zwei Meter breiter Bach der Steil- und Flachufer aufweist. Auch hier sind im unmittelbaren Gewaesserbereich Feuchtgwiesen- und Weiden ausgebildet. Zwischen der Namenlose und der Ruhr und suedoestlich Winterberg befinden sich großflaechige montane Goldhaferwiesen in denen Geranium sylvaticum z.T. aspektbildent auftritt. |
Kennung: |
BK-4716-025 |
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Objektbezeichnung: |
Winterberger Hude |
Link zur Karte: | BK-4716-025 |
Objektbeschreibung: | Die Winterberger Hude ist eine große, zusammenhängende Grünlandfläche mit Rotschwingel-Weißklee-Weiden, gelegen inmitten ausgedehnter Fichtenbestände westlich des Namenlose-Tals bei Winterberg. Auf teils ebenen Flächen, teils mäßig bis stark nordexponierten Hanglagen finden sich überwiegend trockene, teils auch frisch-feuchte, schwach magere Rotschwingelweiden, die extensiv von Rindern und Schafen beweidet werden. Kleinflächig, vor allem an den Rändern unter den Weidezäunen, finden sich sehr magere Bereiche mit Vorkommen gefährdeter Pflanzenarten wie Borstgras, Preiselbeere und Gemeines Kreuzblümchen. Ganz im Osten des Gebietes fällt ein kleiner Quellbereich mit geringem Grauweiden-Aufwuchs auf. Die Grünlandfläche ist nach Osten offen, wo sie Anbindung zum Namenlosetal hat. Hier befinden sich außerhalb der Biotopfläche äußerst wertvolle, quellige Niedermoor- und Sumpfbereiche (FFH-Gebiet "Bergwiesen bei Winterberg", DE-4717-305 ). Das Gebiet ist als Ausgleichs- und Bergwiesen-Entwicklungsfläche für das FFH-Gebiet "Bergwiesen bei Winterberg" vorgesehen und daher für den landesweiten und den regionalen Biotopverbund von besonderer Bedeutung. |
Kennung: |
BK-4717-178 |
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Objektbezeichnung: |
Rabenseifen |
Link zur Karte: | BK-4717-178 |
Objektbeschreibung: | Der Rabenseifen ist ein kurzes, in Ost-West-Richtung verlaufendes, extensiv als Grünland genutztes Kerbtal, das nördlich von Winterberg in die Namenlose mündet. Das Wiesental liegt inmitten ausgedehnter Fichtenforste und ist durch den im Westen angrenzenden Eisenbahndamm in sich abgeschlossen. Mit Ausnahme weniger Einzelbäume und etwas aufkommendem Besenginster am nördlichen Oberhang ist das Gebiet weitgehend gehölzfrei. Das Tälchen wird überwiegend von artenreichen Magerweiden an den Talhängen eingenommen. In der Nähe des naturnahen, bis zu einem Meter eingetieften, schmalen Baches ist ist Nassgrünlandsaum ausgebildet. Den Quellbereich des Baches nimmt ein flächiges, orchideenreiches Kleinseggenried ein, das kleinflächig mit Quellfluren angereichert ist. Von Norden fließen zwei weitere, kleine Quellbäche mit begleitendem Nassgrünland dem Talgrund zu. Insbesondere der Artenreichtum und die typische Ausprägung der Nass- und Magerweiden sind für den herausragenden Wert des Gebietes verantwortlich. Hier findet sich eine Reihe von Carex-Arten, Schmalblättriges Wollgras, Breitblättriges Knabenkraut, Zittergras und eine Vielzahl weiterer, gefährdeter Pflanzenarten. Das Gebiet mit seinem vielfältigen und artenreichen Vegetationsmosaik aus Feuchtgrünland und Quellsümpfen, umgeben von Magerweiden ist in dieser Ausprägung und Vollständigkeit geradezu lehrbuchhaft für das Rothaargebirge. Es ist im Bereich des Namenlosetals und des oberen Ruhrtals im Rahmen des landesweiten und des regionalen Biotopverbundsystems von herausragender Bedeutung. |
Kennung: |
BK-4717-052 |
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Objektbezeichnung: |
Talschluss des Festerbachs |
Link zur Karte: | BK-4717-052 |
Objektbeschreibung: | Der Festerbach-Siepen wird im oberen Talbreich von artenreichen Magerweiden an den Talhängen und wertvollem, orchideenreichem Nassgrünland in Bachnähe eingenommen, das örtlich von kleinseggenreichen Quellsümpfen durchsetzt wird. Der Festerbach - nördlich von Winterberg gelegen - ist ein Nebenbach der Namenlose und liegt inmitten von Fichtenbeständen, vereinzelt auch von jungem Buchenwald. Im Osten des Gebietes befindet sich ein Golfplatz. Der angrenzende mittlere Talabschnitt wurde bis vor Kurzem ebenfalls von Fichten eingenommen, diese wurden entfernt, so dass bei Offenhalten eine Anbindung des Gebiets mit dem gleichfalls naturschutzwürdigen unteren Abschnitt des Festerbach-Siepens erreicht wird. Im brachgefallenen Quellbereich des Festerbachs kommen vermehrt Gehölze wie die Ohrweide auf. Die Hauptfläche wird extensiv als Magerweide genutzt, hier dominieren artenreiche, buntblühende Rotschwingelweiden, im Umfeld des schmalen Bachlaufs fallen Nasswiesen und Kleinseggenrieder auf. Der Artenreichtum und die typische Ausprägung der Quellsümpfe und Nasswiesen sind für den herausragenden Wert des Gebietes verantwortlich. Hier findet sich neben einer Reihe von Seggenarten, Fieberklee, Wollgras und mehreren Knabenkraut-Arten bzw. -Hybriden als weitere floristische Besonderheit ein Vorkommen der Gelb-Segge. Auf den Magerweiden findet sich ein größerer Trollblumen-Bestand. Das Gebiet mit seinem vielfältigen und artenreichen Vegetationsmosaik aus Feuchtgrünland und Quellsümpfen, umgeben von Magerweiden ist in dieser Ausprägung charakteristisch für das Rothaargebirge. Es ist im Bereich des Namenlose-Tals zwischen Winterberg und Silbach im Rahmen des landesweiten und des regionalen Biotopverbundsystems vom herausragender Bedeutung. Eine Vernetzung des Gebietes mit dem unteren Festerbach-Siepen durch Grünlandentwicklung auf den angrenzenden, abgefichteten Flächen ist vordringlich anzustreben. |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§42): |
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Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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