Inhalt:
Naturschutzgebiet Gutmecke und Renau (HSK-416)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Gutmecke und Renau |
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Kennung: |
HSK-416 |
Ort: | Winterberg |
Kreis: | Hochsauerlandkreis |
Bezirksregierung: | Arnsberg |
Digitalisierte Fläche: | 98,29 ha |
Offizielle Fläche: | 98,37 ha |
Flächenanzahl: | 2 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | LP rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 2006 |
Inkraft: | 2008 |
Außerkraft: | 9999 |
Schutzziel: | Schutzzweck:
- Erhaltung und Optimierung von naturnahen Hochtälern und Bachläufen, die aufgrund ihrer standörtlichen Vielfalt ein hohes, aber teilweise nicht vollständig zur Geltung kommendes ökologisches Potenzial als Lebensraum für vielfältige, tlw. seltene und gefährdete Pflanzen- gesellschaften und -arten aufweisen; - Schutz von Freiflächen und Sonderstandorten zur Erhaltung dieses Biotopmosaiks und der daraus resultierenden Vielfalt im Bild der hier weitgehend geschlossenen Waldlandschaft; - Sicherung der Kohärenz und Umsetzung des europäischen Schutzgebietssystems "Natura 2000". DE-4716-301 - FFH Gebiet - Hunau, Oberes Negertal, Renautal und Steinberg (Teilgebiet ) Schutzziele a) Schutzziele für Lebensraumtypen und Arten, die für die Meldung des Gebietes ausschlaggebend sind Schutzziele/Maßnahmen für Schlucht- und Hangmischwälder (9180, prioritärer Lebensraum) Erhaltung und Entwicklung naturnaher Schlucht- und Hangmischwälder mit ihrer typischen Fauna und Flora durch - Nutzungsaufgabe zumindest auf Teilflächen - naturnahe Waldbewirtschaftung unter Ausrichtung auf die natürliche Waldgesellschaft ein- schließlich ihrer Nebenbaumarten sowie auf alters- und strukturdiverse Bestände und För- derung der Naturverjüngung aus Arten der natürlichen Waldgesellschaft - Erhaltung und Förderung eines dauerhaften und ausreichenden Anteils von Alt- und Totholz, insbesondere von Großhöhlen- und Uraltbäumen - Förderung der natürlichen Entwicklung von Vor- und Pionierwaldstadien auf Sukzessionsflächen - Vermehrung des Schlucht- und Hangmischwaldes durch den Umbau von mit nicht bodenstän- digen Gehölzen bestandenen Flächen auf geeigneten Standorten - Sicherung der Schlucht- und Hangmischwälder durch Umbau des Waldes auf angrenzenden, mit nicht bodenständigen Gehölzen (Nadelholz) bestandenen Flächen zur Vermeidung von Samenanflug Schutzziele/Maßnahmen für Übergangs- und Schwingrasenmoore (7140) Erhaltung und Entwicklung des charakteristischen Lebensraumkomplexes eines Übergangs- und Schwingrasenmoores mit Hochmoorvegetation und Schwingrasen auf Torfsubstraten und der typischen Fauna durch - Sicherung bzw. Wiederherstellung des landschaftstypischen Wasserhaushaltes, Gewässerchemismus und Nährstoffhaushalts - Schaffung ausreichend großer Pufferzonen zur Vermeidung bzw. Minimierung von Nährstoffeinträgen, Verbot der Einleitung nährstoffreichen Wassers - Nutzungsverbot bzw. Beschränkung der (Freizeit-)Nutzung auf ein naturverträgliches Maß - ggf. Vegetationskontrolle (z.B. Entfernung von Gehölzen) Schutzziele/Maßnahmen für Hainsimsen-Buchenwälder (9110) und für Rauhfußkauz, Schwarzstorch, Schwarzspecht und Grauspecht Erhaltung und Entwicklung großflächig-zusammenhängender, naturnaher Hainsimsen- Buchenwälder mit ihrer typischen Fauna und Flora in ihren verschiedenen Entwicklungs- stufen / Altersphasen und in ihrer standörtlichen typischen Variationsbreite, inklusive ihrer Vorwälder, Gebüsch- und Staudenfluren sowie ihrer Waldränder durch - naturnahe Waldbewirtschaftung unter Ausrichtung auf die natürliche Waldgesellschaft einschließlich ihrer Nebenbaumarten sowie auf alters- und strukturdiverse Bestände und Förderung der Naturverjüngung aus Arten der natürlichen Waldgesellschaft - Erhaltung und Förderung eines dauerhaften und ausreichenden Anteils von Alt- und Toth- olz, insbesondere von Großhöhlen- und Uraltbäumen - Förderung der natürlichen Entwicklung von Vor- und Pionierwaldstadien auf Sukzessions- flächen - Vermehrung des Hainsimsen-Buchenwaldes durch den Umbau von mit nicht bodenständi- gen Gehölzen bestandenen Flächen auf geeigneten Standorten (v.a. im weiteren Umfeld von Quellbereichen oder Bachläufen) - Nutzungsaufgabe auf Teilflächen b) Schutzziele für Lebensraumtypen und Arten, die darüber hinaus für das Netz Natura 2000 bedeutsam sind und/oder für Arten nach Anhang IV der FFH-Richtlinie Schutzziele/Maßnahmen für Borstgrasrasen im Mittelgebirge (6230, prioritärer Lebensraum) Erhaltung und Entwicklung artenreiche Borstgrasrasen mit ihrer charakteristischen Vegetation und Fauna durch - extensive Beweidung ohne Düngung und Kalkung, Vegetationskontrolle (z.B. Entfernung von Gehölzen) - Erhaltung einzelner bodenständiger Gehölze und Gehölzgruppen als Habitatstrukturen für typische Faunenelemente - Wiederherstellung von Borstgrasrasen auf geeigneten Standorten - Sicherung und Schaffung ausreichend großer, nährstoffarmer Pufferzonen - vollständigen Verzicht auf Düngung und Kälkung Schutzziele/Maßnahmen für Erlen-Eschenwälder und Weichholzauenwälder (91E0, prioritärer Lebensraum) Erhaltung und Entwicklung der Erlen-Eschenwälder mit ihrer typischen Fauna und Flora durch - naturnahe Waldbewirtschaftung unter Ausrichtung auf die natürliche Waldgesellschaft einschließlich ihrer Nebenbaumarten sowie auf alters- und strukturdiverse Bestände und Förderung der Naturverjüngung aus Arten der natürlichen Waldgesellschaft - Vermehrung der Erlen-Eschenwälder auf geeigneten Standorten durch natürliche Sukzes- sion oder ggf. Initialpflanzung von Gehölzen der natürlichen Waldgesellschaft - Erhaltung und Förderung eines dauerhaften und ausreichenden Anteils von Alt- und Tot- holz, insbesondere von Höhlen- und Uraltbäumen - Nutzungsaufgabe wegen der Seltenheit zumindest auf Teilflächen - Erhaltung / Entwicklung der lebensraumtypischen Grundwasser- und / oder Überflutungs- verhältnisse - Schaffung ausreichend großer Pufferzonen zur Vermeidung bzw. Minimierung von Nähr- stoffeinträgen Schutzziele/Maßnahmen für Fließgewässer mit Unterwasservegetation (3260) und für die Groppe Erhaltung und Entwicklung der naturnahen Strukturen und der Dynamik des Fließgewässers mit seiner typischen Vegetation und Fauna entsprechend dem jeweiligen Leitbild des Fließgewässer- typs durch - Erhaltung und Wiederherstellung einer möglichst unbeeinträchtigten Fließgewässerdynamik - Erhaltung und Entwicklung der Durchgängigkeit des Fließgewässers für seine typische Fauna im gesamten Verlauf - möglichst weitgehende Reduzierung der die Wasserqualität beeinträchtigenden direkten und diffusen Einleitungen, Schaffung von Pufferzonen - Erhaltung und Entwicklung der typischen Strukturen und Vegetation in der Aue, Rückbau von Uferbefestigungen Schutzziele/Maßnahmen für Berg-Mähwiesen (6520) Erhaltung artenreicher mesophiler Bergmähwiesen in montaner bis hochmontaner Lage mit ihrer typischen Flora und Fauna durch - ein- bis zweischürige Mahd bei gleichzeitig stickstofffreier oder fehlender Düngung (nach Kulturlandschaftsprogramm) - Entwicklung und Vermehrung der Bergmähwiesen auf geeigneten Standorten - Vermeidung einer Eutrophierung |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: |
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Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-HSK-00058 |
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Objektbezeichnung: |
NSG Gutmecke und Renau |
Link zur Karte: | BK-HSK-00058 |
Objektbeschreibung: | Nördlich von Altastenberg erstreckt sich am Nordabfall des Astengebirges zum Negertal das Quellbachsystem von Renau und Gutmecke mit ausgedehnten, artenreichen Auenwäldern, natürlichen Bachläufen, Quellbiotopen sowie wertvollen Buchenwäldern und Nasswiesen. Das Umfeld wird von Fichtenforsten geprägt. Renau und Gutmecke sowie ihre Quellläufe fließen überwiegend in naturnahen bis natürlichen, schotterigen bis blockigen Bachbetten. In den unteren Abschnitten sind diese bis etwa 4 m breit. Auf den Gesteinsblöcken haben sich typische Wassermoose angesiedelt. Die Gutmecke wird großteils von einem schmalen, nur örtlich aufgeweiteten Auengaleriewaldsaum begleitet. Im unteren Talraum der Renau stocken flächenhaft erlenreiche, teils quellvernässte Auenwälder, die sich auch auf die Hangfüße des Tales erstrecken. Die Talung wird hier zudem von verbuschten Schlagflächen sowie sich in Entwicklung befindlichen Auenwäldern eingenommen, in denen lokal die Moorbirke bestandsbildend ist. Am z.T. steilen Osthang stockt ein kleiner, block- und felsdurchsetzter Schluchtwald mit Silberblattvorkommen, an einem von Osten einmündenden Nebentälchen findet sich ein weiterer Ahornbestand mit Schluchtwaldtendenzen. Die mittleren Talabschnitte bis kurz vor den Quellläufen werden von Wildwiesen, (Wild-)wiesenbrachen, Nass- und Magerwiesenbrachen, kleinflächig auch genutzten Wiesen im Wechsel mit Gebüschkomplexen und Fichtenforsten eingenommen. Die vernässten und mageren Wiesenbrachen weisen eine bemerkenswert reiche Flora mit Vorkommen zahlreicher gefährdeter Pflanzenarten auf. Bemerkenswert ist im Renau-Tal darüber hinaus ein älterer und lichter Moorbirkenwald mit auentypischem Unterwuchs. Im oberen Abschnitt des Renau-Tales quert mehrfach ein Blockbohlenpfad (Waldlehrpfad) die Renau und ihre Auengehölzsäume. Die Quellsiefen verlaufen zumeist in fichtenbestockten Kerbtälern mit z.T. schmalen, quellvernässten Auen. Die Talhänge sind zumeist mit Fichten bestockt, im Renautal kommen im Bereich Remberg jüngere Buchenwälder, im Gutmecketal alte, oft verlichtete Buchenhochwälder vor. Letztere sind z.T. nach Windbruch toltholzreicher mit vor allem stehenden Bruchholzbuchen. Das Abflussregime der Renau wird von mehreren Brunnen der Wasserwerke Winterberg beeinflusst. Das Renau-Gutmeckesystem ist mit seinen natürlichen Quellbächen, Quellhorizonten und Auenwäldern sowie vernässten Brachen ein herausragender Lebensraum für Pflanzen- und Tierarten unterschiedlicher Feuchtbiotope und Gewässerlebensräume. Im fichtendominierten Raum sind die Buchenwälder Rückzugsorte für die heimische Waldfauna und -flora. Das Gebiet ist ein landesweit bedeutsamer Baustein im Biotopverbundsystem für naturnahe Waldbach- und Auen-Ökosysteme. Die Fichtenforste in den Tälern sollten in bodenständigen Laubwald umgewandelt werden. Die Nassbrachen sind durch zumindest gelegentliche Mahd offenzuhalten, örtlich wird eine Entbuschung angeraten. Das Magergrünland sollte wieder regelmäßig gemäht werden. |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§42): |
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Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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