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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Haumecke (HSK-421)

Objektbezeichnung:

NSG Haumecke

Kennung:

HSK-421

Ort: Winterberg
Kreis: Hochsauerlandkreis
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 12,75 ha
Offizielle Fläche: 12,76 ha
Flächenanzahl: 2
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2006
Inkraft: 2008
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Schutzzweck:
- Erhaltung und Optimierung eines artenreichen Biotopmosaiks aus extensiv genutztem,
kleinflächigem Grünland unterschiedlichen Feuchtegrades als Lebensräume von tlw.
seltenen und gefährdeten Pflanzenarten;
- Sicherung der überkommenen Grünlandnutzung auf aufgabegefährdeten Standorten
durch Vertragsangebote zur Erhaltung dieses Biotopmosaiks und der daraus resultier-
enden Vielfalt im Bild der hier weitgehend geschlossenen Waldlandschaft.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4817-0016
Kennung:

BK-4817-0016

Objektbezeichnung:

NSG Haumecke

Link zur Karte: BK-4817-0016
Objektbeschreibung: Das zentrale Rothaargebirge westlich von Winterberg-Züschen wird von einem verzweigten Gewässernetz zertalt, das der Nuhne zufließt. Eines dieser Talsysteme in der von Fichtenforsten geprägten Umgebung bilden die Große und die Kleine Haumecke. Das Gebiet umfasst mit seinen beiden Teilflächen strukturreiche Bachtäler mit zum Teil steilen Hangbereichen mit Magerweiden und wertvollem Nassgrünland in Bachnähe. Einzelbäume, Gebüsche, Baumgruppen und -Reihen gliedern örtlich die Grünlandflächen, die extensiv beweidet werden. Die Quellbereiche der naturnahen Wiesenbäche liegen in Fichten- und Laubholzmischbeständen (außerhalb der Gebietsabgrenzung). Angrenzend an die Bäche finden sich feuchte bis quellig vernässte, überwiegend jedoch mager-trockene Grünlandflächen. Der Artenreichtum insbesondere des Magergrünlandes, auch an gefährdeten Pflanzenarten, ist besonders herauszuheben. Die kurzgrasigen, kräuterreichen Rotschwingelweiden bilden kleinflächig Übergänge zu Borstgrasrasen. Floristisch-vegetationskundlich bemerkenswert ist insbesondere das Auftreten der im Hochsauerlandkreis weitgehend fehlenden Bärwurz im östlichen Teil des Tals der Großen Haumecke. Negativ zu beurteilen sind Fichtenaufforstungen im mittleren Abschnitt des Großen Haumecke-Tals und in den Quellbereichen der Bäche. Das Gebiet stellt ein vielfältiges und artenreiches Vegetationsmosaik aus teils quelligem Feuchtgrünland und Magerweiden dar. Großflächige Magerweiden sind in dieser Ausprägung außerhalb des Naturraumes des Rothaargebirges nur noch selten finden. Sie sind äußerst schutzwürdige Lebensräume zahlreicher gefährdeter Tier- und Pflanzenarten. Dieser hochgradig schutzwürdige Biotopkomplex montaner Prägung, der mittlerweile auch im zentralen Rothaargebirge selten geworden ist, ist für den landesweiten und den regionalen Biotopverbund, zusammen mit dem Walsbach-, Ahre-, Berkmecke- und Brembachtal, von herausragender Bedeutung. Die Fichtenforste im Talraum der Großen Haumecke sollten möglichst wieder in Extensivgrünland rückgewandelt werden.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Fliessgewaesser der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion <3260> (0,14 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (0,15 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete flaechige Gebuesche und Baumgruppen <NBB0> (0,10 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete linienfoermige Gehoelzstrukturen und Einzelbaeume <NBD0> (0,30 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (1,00 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (0,34 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Magergruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NED0> (6,87 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,04 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Fliessgewaesserbereiche (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,18 ha)
  • Magerwiesen und -weiden (2,87 ha)
  • Seggen- und binsenreiche Nasswiesen (0,34 ha)
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (0,15 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (3,25 ha)
  • Schlagflur <AT0> (0,30 ha)
  • Gebüsch, Strauchgruppe <BB0> (0,10 ha)
  • Baumgruppe, Baumreihe <BF0> (0,30 ha)
  • Fettweide <EB0> (1,00 ha)
  • Nass- und Feuchtweide <EC2> (0,34 ha)
  • Magerweide <ED2> (6,87 ha)
  • Bachoberlauf im Mittelgebirge <FM1> (0,14 ha)
  • Bachmittellauf im Mittelgebirge <FM2> (0,04 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Witwenblume (Knautia arvensis)
  • Arznei-Thymian (Thymus pulegioides)
  • Arznei-Thymian Sa. (Thymus pulegioides agg.)
  • Asch-Weide (Salix cinerea subsp. cinerea)
  • Bachbunge (Veronica beccabunga)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Berg-Platterbse (Lathyrus linifolius)
  • Besenginster (Cytisus scoparius)
  • Besenheide (Calluna vulgaris)
  • Bitteres Schaumkraut (Cardamine amara)
  • Blutwurz (Potentilla erecta)
  • Borstgras (Nardus stricta)
  • Brennender Hahnenfuss (Ranunculus flammula)
  • Busch-Windröschen (Anemone nemorosa)
  • Bärwurz (Meum athamanticum)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Dreizahn (Danthonia decumbens s.l.)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Echtes Springkraut (Impatiens noli-tangere)
  • Feld-Hainsimse (Luzula campestris s.str.)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Gallertfleischiges Stummelfüsschen (Crepidotus mollis)
  • Geflecktes Knabenkraut Sa. (Dactylorhiza maculata agg.)
  • Gegenblättriges Milzkraut (Chrysosplenium oppositifolium)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Frauenmantel Sa. (Alchemilla vulgaris agg.)
  • Gemeiner Wundklee (Anthyllis vulneraria)
  • Gemeines Ferkelkraut (Hypochaeris radicata)
  • Gemeines Kreuzblümchen (Polygala vulgaris subsp. vulgaris)
  • Gemeines Zittergras (Briza media)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliche Schlehe (Prunus spinosa)
  • Gewöhnlicher Hornklee (Lotus corniculatus)
  • Gewöhnliches Ruchgras (Anthoxanthum odoratum)
  • Gras-Sternmiere (Stellaria graminea)
  • Grosser Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis)
  • Großes Gitterzahnmoos (Cinclidotus fontinaloides)
  • Gänseblümchen (Bellis perennis)
  • Harzer Labkraut (Galium saxatile)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Hasenpfoten-Segge (Carex leporina)
  • Heide-Nelke (Dianthus deltoides)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Heil-Ziest (Betonica officinalis)
  • Hunds-Veilchen (Viola canina subsp. canina)
  • Kleine Bibernelle (Pimpinella saxifraga)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Kleiner Sauerampfer (Rumex acetosella)
  • Kleiner Wiesenknopf (Sanguisorba minor)
  • Kleines Habichtskraut (Hieracium pilosella)
  • Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
  • Ohr-Weide (Salix aurita)
  • Quell-Sternmiere (Stellaria alsine)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rotes Straussgras (Agrostis capillaris)
  • Rotschwingel Sa. (Festuca rubra agg.)
  • Rundblättrige Glockenblume (Campanula rotundifolia)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Spitzblütige Binse (Juncus acutiflorus)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Baldrian (Valeriana dioica)
  • Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Labkraut (Galium palustre)
  • Sumpf-Pippau (Crepis paludosa)
  • Sumpf-Veilchen (Viola palustris)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
  • Wald-Ehrenpreis (Veronica officinalis)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Storchschnabel (Geranium sylvaticum)
  • Weicher Pippau (Crepis mollis)
  • Weide-Kammgras (Cynosurus cristatus)
  • Weisse Hainsimse (Luzula luzuloides)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Wiesen-Knöterich (Bistorta officinalis)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zitter-Pappel (Populus tremula)
  • Ährige Teufelskralle (Phyteuma spicatum)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung und Optimierung extensiv genutzter Grünlandtäler des zentralen Rothaargebirges mit typischem Arten- und Biotopinventar, insbesondere mit artenreichen Magerweiden an den Talhängen und wertvollem Feucht- und Nassgrünland in Bachnähe.
Gefährdungen:
  • nicht einheimische Gehoelze (FW)
Maßnahmen:
  • Anlage von Biotopen
  • Beschraenkung der Duengung
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
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