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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Schluchtwald Helle (HSK-424)

Objektbezeichnung:

NSG Schluchtwald Helle

Kennung:

HSK-424

Ort: Winterberg
Kreis: Hochsauerlandkreis
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 58,01 ha
Offizielle Fläche: 58,05 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2006
Inkraft: 2008
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Schutzzweck:
- Erhaltung und Optimierung eines gut ausgeprägten Biotopmosaiks aus strukturreichen Buchen-
und Schluchtwaldgesellschaften in Verzahnung mit naturnahen Quellen und Fließgewässern
als Lebensräume von tlw. seltenen und gefährdeten Tier- und Pflanzenarten;
- Ergänzung der vergleichbaren Waldgesellschaften in den NSG 2.1.27 und 2.1.29 im Sinne eines
Biotopverbundsystems;
- Schutz der besonderen Eigenart und hervorragenden Schönheit eines Landschaftsteiles im
unmittelbaren Umfeld der Kernstadt Winterberg;
- Sicherung der Kohärenz und Umsetzung des europäischen Schutzgebietssystems "Natura 2000".

DE-4710-310 - FFH Gebiet - Schluchtwald Helle bei Winterberg (Teilgebiet)

Schutzziele
a) Schutzziele für Lebensraumtypen und Arten, die für die Meldung des Gebietes
ausschlaggebend sind
Schutzziele/Maßnahmen für Schlucht- und Hangmischwälder (9180, Prioritärer Lebensraum)
Erhaltung und Entwicklung naturnaher Schlucht- und Hangmischwälder mit ihrer typischen Fauna
und Flora in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen/Altersphasen und in ihrer standörtlichen
typischen Variationsbreite, inklusive ihrer Vorwälder, Gebüsch- und Staudenfluren sowie Wald-
ränder durch
- Nutzungsaufgabe zumindest auf Teilflächen
- naturnahe Waldbewirtschaftung unter Ausrichtung auf die natürliche Waldgesellschaft
einschließlich ihrer Nebenbaumarten sowie auf alters- und strukturdiverse Bestände und
Förderung der Naturverjüngung aus Arten der natürlichen Waldgesellschaft
- Erhaltung und Förderung eines dauerhaften und ausreichenden Anteils von Alt- und Totholz,
insbesondere von Großhöhlen- und Uraltbäumen
- Vermehrung des Schlucht- und Hangmischwaldes durch den Umbau von mit nicht boden-
ständigen Gehölzen bestandenen Flächen auf geeigneten Standorten
b) Schutzziele für Lebensraumtypen und Arten, die darüber hinaus für das Netz Natura 2000
bedeutsam sind und/oder für Arten nach Anhang IV der FFH-Richtlinie
Schutzziele/Maßnahmen für Fließgewässer mit Unterwasservegetation (3260)
Erhaltung und Entwicklung der naturnahen Strukturen und der Dynamik des Fließgewässers
mit seiner typischen Vegetation und Fauna durch
- Erhaltung und Wiederherstellung einer möglichst unbeeinträchtigten Fließgewässerdynamik
- Erhaltung und Entwicklung der Durchgängigkeit des Fließgewässers für seine typische Fauna
im gesamten Verlauf
- möglichst weitgehende Reduzierung der die Wasserqualität beeinträchtigenden direkten und
diffusen Einleitungen, Schaffung von Pufferzonen
- Regelung von (Freizeit-)Nutzungen
- Rückbau von Uferbefestigungen
Schutzziele/Maßnahmen für Hainsimsen-Buchenwald (9110)
Erhaltung und Entwicklung naturnaher Hainsimsen-Buchenwälder mit ihrer typischen Fauna und
Flora in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen / Altersphasen durch
- naturnahe Waldbewirtschaftung unter Ausrichtung auf die natürliche Waldgesellschaft einschließlich
ihrer Nebenbaumarten sowie auf alters- und strukturdiverse Bestände und Förderung der Naturver-
jüngung aus Arten der natürlichen Waldgesellschaft
- Erhaltung und Förderung eines dauerhaften und ausreichenden Anteils von Alt- und Totholz, insbe-
sondere von Großhöhlen- und Uraltbäumen
- Vermehrung des Hainsimsen-Buchenwaldes durch den Umbau von mit nicht bodenständigen
Gehölzen bestandenen Flächen auf geeigneten Standorten (v.a. im weiteren Umfeld von Quellbe-
reichen oder Bachläufen)
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4717-310
Kennung:

BK-4717-310

Objektbezeichnung:

NSG Schluchtwald Helle

Link zur Karte: BK-4717-310
Objektbeschreibung: Das Gebiet umfasst großflaechige Laubwaldkomplexe und naturnahe Bachlaeufe bei Winterberg. Neben reich strukturierten Buchenbestaenden aus starkem Baumholz treten an steilen Nordhaengen artenreiche Schluchtwaelder auf. In beiden Waldtypen ist stehendes als auch liegendes Totholz vorhanden. Innerhalb der Bestaende sind mehrer Meter hohe Felsklippen eingestreut. Der westliche Gebietsteil wird vonder Helle, einem naturnahen Mittelgebirgsbach durchflossen an dessen Nebenlaeufen zahlreiche Quellhorizonte ausgebildet sind. Der im Sueden des Gebietes fließende Bachlauf ist durch Muell und Bauschuttablagerungen belastet. Im nördlichen Gebietsteil sind Fichten- und Lärchenforste vorhanden.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • FFH-Lebensraumtyp <FFH-LRT> (37,48 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Biotoptypen der gesetzlich geschützten Biotope (10,54 ha)
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (28,11 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (15,23 ha)
  • Ahornwald <AR0> (1,76 ha)
  • Ahorn-Schlucht- bzw. Hangschuttwald <AR2> (8,20 ha)
  • Lärchenwald <AS0> (2,93 ha)
  • Sicker-, Sumpfquelle, Helokrene <FK2> (0,59 ha)
  • Bachoberlauf im Mittelgebirge <FM1> (1,17 ha)
  • natürlicher Silikatfels <GA2> (0,59 ha)
  • ohne Zuordnung <OZ> (NaN ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Bären-Lauch (Allium ursinum)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Echtes Springkraut (Impatiens noli-tangere)
  • Europäische Lärche (Larix decidua)
  • Fichte (Picea abies)
  • Gegenblättriges Milzkraut (Chrysosplenium oppositifolium)
  • Gemeiner Tüpfelfarn (Polypodium vulgare)
  • Gemeines Brunnenmoos (Fontinalis antipyretica)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Hain-Gilbweiderich (Lysimachia nemorum)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Hohler Lerchensporn (Corydalis cava)
  • Quell-Sternmiere (Stellaria alsine)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Schaumkraut (Cardamine flexuosa)
  • Wald-Schwingel (Festuca altissima)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Weisse Hainsimse (Luzula luzuloides)
  • Weisse Pestwurz (Petasites albus)
  • Wildes Silberblatt (Lunaria rediviva)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Zwiebel-Zahnwurz (Cardamine bulbifera)
Tierarten:
  • Gebirgsstelze (Motacilla cinerea)
  • Hohltaube (Columba oenas)
Schutzziele:
  • Erhaltung und Entwicklung von artenreichen Buchen- und Schluchtwaldbestaenden sowie von naturnahen Mittelgebirgsbaechen.
Gefährdungen:
  • Beseitigung alter Baeume
  • Eutrophierung
  • Freizeitaktivitaeten
  • Gewaesserverunreinigung (SP)
  • Muellablagerung
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • Wegebau
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Beschraenkung der Freizeitaktivitaeten
  • Beseitigung von Gehoelzen
  • Erhaltung der Gewaesser
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • kein Gewaesserausbau
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • NSG-Erweiterung / vertragliche Regelung
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
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