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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Steinberg an der Renau (HSK-432)

Objektbezeichnung:

NSG Steinberg an der Renau

Kennung:

HSK-432

Ort: Winterberg
Kreis: Hochsauerlandkreis
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 42,57 ha
Offizielle Fläche: 42,60 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2006
Inkraft: 2008
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Schutzzweck:
- Erhaltung und Optimierung eines gut strukturierten Buchenbestandes als Refugiallebensraum
für das typische Arteninventar des Hainsimsen-Buchenwaldes und wegen der abnehmenden
Präsenz dieses Waldbildes in den Hochlagen des Plangebietes;
- Schutz der besonderen Eigenart und Habitatfunktion von Diabasklippen, die dem gesetzlichen
Biotopschutz unterfallen und gleichzeitig landeskundlich / erdgeschichtlich interessant sind;
- Sicherung der Kohärenz und Umsetzung des europäischen Schutzgebietssystems "Natura 2000".

DE-4716-301 - FFH-Gebiet - Hunau, Oberes Negertal, Renautal und Steinberg (Teilgebiet)

Schutzziele
a) Schutzziele für Lebensraumtypen und Arten, die für die Meldung des Gebietes
ausschlaggebend sind
Schutzziele/Maßnahmen für Schlucht- und Hangmischwälder (9180, prioritärer Lebensraum)
Erhaltung und Entwicklung naturnaher Schlucht- und Hangmischwälder mit ihrer typischen
Fauna und Flora durch
- Nutzungsaufgabe zumindest auf Teilflächen
- naturnahe Waldbewirtschaftung unter Ausrichtung auf die natürliche Waldgesellschaft ein-
schließlich ihrer Nebenbaumarten sowie auf alters- und strukturdiverse Bestände und För-
derung der Naturverjüngung aus Arten der natürlichen Waldgesellschaft
- Erhaltung und Förderung eines dauerhaften und ausreichenden Anteils von Alt- und Totholz,
insbesondere von Großhöhlen- und Uraltbäumen
- Förderung der natürlichen Entwicklung von Vor- und Pionierwaldstadien auf Sukzessionsflächen
- Vermehrung des Schlucht- und Hangmischwaldes durch den Umbau von mit nicht bodenstän-
digen Gehölzen bestandenen Flächen auf geeigneten Standorten
- Sicherung der Schlucht- und Hangmischwälder durch Umbau des Waldes auf angrenzenden,
mit nicht bodenständigen Gehölzen (Nadelholz) bestandenen Flächen zur Vermeidung von
Samenanflug
Schutzziele/Maßnahmen für Übergangs- und Schwingrasenmoore (7140)
Erhaltung und Entwicklung des charakteristischen Lebensraumkomplexes eines Übergangs-
und Schwingrasenmoores mit Hochmoorvegetation und Schwingrasen auf Torfsubstraten
und der typischen Fauna durch
- Sicherung bzw. Wiederherstellung des landschaftstypischen Wasserhaushaltes,
Gewässerchemismus und Nährstoffhaushalts
- Schaffung ausreichend großer Pufferzonen zur Vermeidung bzw. Minimierung von
Nährstoffeinträgen, Verbot der Einleitung nährstoffreichen Wassers
- Nutzungsverbot bzw. Beschränkung der (Freizeit-)Nutzung auf ein naturverträgliches Maß
- ggf. Vegetationskontrolle (z.B. Entfernung von Gehölzen)
Schutzziele/Maßnahmen für Hainsimsen-Buchenwälder (9110) und für Rauhfußkauz,
Schwarzstorch, Schwarzspecht und Grauspecht
Erhaltung und Entwicklung großflächig-zusammenhängender, naturnaher Hainsimsen-
Buchenwälder mit ihrer typischen Fauna und Flora in ihren verschiedenen Entwicklungs-
stufen / Altersphasen und in ihrer standörtlichen typischen Variationsbreite, inklusive ihrer
Vorwälder, Gebüsch- und Staudenfluren sowie ihrer Waldränder durch
- naturnahe Waldbewirtschaftung unter Ausrichtung auf die natürliche Waldgesellschaft
einschließlich ihrer Nebenbaumarten sowie auf alters- und strukturdiverse Bestände und
Förderung der Naturverjüngung aus Arten der natürlichen Waldgesellschaft
- Erhaltung und Förderung eines dauerhaften und ausreichenden Anteils von Alt- und Toth-
olz, insbesondere von Großhöhlen- und Uraltbäumen
- Förderung der natürlichen Entwicklung von Vor- und Pionierwaldstadien auf Sukzessions-
flächen
- Vermehrung des Hainsimsen-Buchenwaldes durch den Umbau von mit nicht bodenständi-
gen Gehölzen bestandenen Flächen auf geeigneten Standorten (v.a. im weiteren Umfeld
von Quellbereichen oder Bachläufen)
- Nutzungsaufgabe auf Teilflächen
b) Schutzziele für Lebensraumtypen und Arten, die darüber hinaus für das Netz Natura 2000
bedeutsam sind und/oder für Arten nach Anhang IV der FFH-Richtlinie
Schutzziele/Maßnahmen für Borstgrasrasen im Mittelgebirge (6230, prioritärer Lebensraum)
Erhaltung und Entwicklung artenreiche Borstgrasrasen mit ihrer charakteristischen Vegetation
und Fauna durch
- extensive Beweidung ohne Düngung und Kalkung, Vegetationskontrolle (z.B. Entfernung
von Gehölzen)
- Erhaltung einzelner bodenständiger Gehölze und Gehölzgruppen als Habitatstrukturen für
typische Faunenelemente
- Wiederherstellung von Borstgrasrasen auf geeigneten Standorten
- Sicherung und Schaffung ausreichend großer, nährstoffarmer Pufferzonen
- vollständigen Verzicht auf Düngung und Kälkung
Schutzziele/Maßnahmen für Erlen-Eschenwälder und Weichholzauenwälder (91E0, prioritärer
Lebensraum)
Erhaltung und Entwicklung der Erlen-Eschenwälder mit ihrer typischen Fauna und Flora durch
- naturnahe Waldbewirtschaftung unter Ausrichtung auf die natürliche Waldgesellschaft
einschließlich ihrer Nebenbaumarten sowie auf alters- und strukturdiverse Bestände und
Förderung der Naturverjüngung aus Arten der natürlichen Waldgesellschaft
- Vermehrung der Erlen-Eschenwälder auf geeigneten Standorten durch natürliche Sukzes-
sion oder ggf. Initialpflanzung von Gehölzen der natürlichen Waldgesellschaft
- Erhaltung und Förderung eines dauerhaften und ausreichenden Anteils von Alt- und Tot-
holz, insbesondere von Höhlen- und Uraltbäumen
- Nutzungsaufgabe wegen der Seltenheit zumindest auf Teilflächen
- Erhaltung / Entwicklung der lebensraumtypischen Grundwasser- und / oder Überflutungs-
verhältnisse
- Schaffung ausreichend großer Pufferzonen zur Vermeidung bzw. Minimierung von Nähr-
stoffeinträgen
Schutzziele/Maßnahmen für Fließgewässer mit Unterwasservegetation (3260) und für die Groppe
Erhaltung und Entwicklung der naturnahen Strukturen und der Dynamik des Fließgewässers mit
seiner typischen Vegetation und Fauna entsprechend dem jeweiligen Leitbild des Fließgewässer-
typs durch
- Erhaltung und Wiederherstellung einer möglichst unbeeinträchtigten Fließgewässerdynamik
- Erhaltung und Entwicklung der Durchgängigkeit des Fließgewässers für seine typische Fauna
im gesamten Verlauf
- möglichst weitgehende Reduzierung der die Wasserqualität beeinträchtigenden direkten und
diffusen Einleitungen, Schaffung von Pufferzonen
- Erhaltung und Entwicklung der typischen Strukturen und Vegetation in der Aue, Rückbau von
Uferbefestigungen
Schutzziele/Maßnahmen für Berg-Mähwiesen (6520)
Erhaltung artenreicher mesophiler Bergmähwiesen in montaner bis hochmontaner Lage mit ihrer
typischen Flora und Fauna durch
- ein- bis zweischürige Mahd bei gleichzeitig stickstofffreier oder fehlender Düngung (nach
Kulturlandschaftsprogramm)
- Entwicklung und Vermehrung der Bergmähwiesen auf geeigneten Standorten
- Vermeidung einer Eutrophierung
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4716-0052
Kennung:

BK-4716-0052

Objektbezeichnung:

NSG Steinberg an der Renau

Link zur Karte: BK-4716-0052
Objektbeschreibung: Das 42,5 ha große Naturschutzgebiet Steinberg umfasst den Steinberg, einen bis 728 m über NN aufragenden Bergrücken südlich Siedlinghausen zwischen den Talräumen von Renau und Namenlose. Das Schutzgebiet ist vollständig bewaldet, es besitzt großflächige und teilweise hohe Felsformationen. Auf dem Steinberg stehen ganz überwiegend Buchenwälder bzw. Nadelholz-Buchenmischwälder. Nach dem Orkan Kyrill (2007) hat sich durch Windwurf das Nadelholz- Laubholz-Verhältnis stark zu Gunsten des Laubholzes verschoben. Die Buchen- und Buchen-Fichten-Mischwälder sind großflächig (stark) aufgelichtet, besitzen überwiegend geringes bis mittleres Baumholz und weisen lokal eine dichte Laubholz-Naturverjüngung auf. Der Scheitel des Steinbergs wird von zahlreichen und ausgedehnten Felszonen besetzt, die in der Gipfelregion bis 10 m hoch aufragen können. Die Steinberg-Felsen bestehen aus moosreichen Felsblöcken, die übereinander gestapelt angeordnet sind. Am Fuß der Felsaufragung ist lokal eine übererdete Blockhalde ausgebildet. Die Buchenwälder sind montan geprägte, naturraumtypische Hainsimsen-Buchenwälder (mit Buchenfarn, Vielblütige Weisswurz, Wald-Schwingel u.a.). Das Naturschutzgebiet Steinberg ist eine Exklave des FFH-Gebiets Hunau östlich des Negertales. Der Fels-Wald bildet einen singulären Biotopkomplex innerhalb dieses montanen und hochmontanen europäischen Schutzgebietes. Erhaltung und Förderung des Hainsimsen-Buchenwaldes unter Einschluss alt- und totholzreicher Waldentwicklungsphasen haben in diesem Schutzgebiet Priorität. Der weitere Ausbau von Forstwegen im Bereich der sensiblen Felsbiotope sollte unterbleiben.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) <9110> (37,56 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Quellbereiche (nicht FFH-LRT) <NFK0> (0,02 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Felsen (nicht FFH-LRT) <NGA0> (2,55 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • nat. Felsen, offene nat. Block-, Schutt-, Geröllhalden, Höhlen (2,55 ha)
  • Quellbereiche (0,02 ha)
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (29,54 ha)
  • Eichen-Buchenmischwald <AA1> (1,04 ha)
  • Buchenmischwald mit Nadelbaumarten <AA4> (6,98 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (2,28 ha)
  • Sicker-, Sumpfquelle, Helokrene <FK2> (0,02 ha)
  • natürlicher Silikatfels <GA2> (2,55 ha)
  • Waldwirtschaftsweg <VB3b> (0,20 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Alpen-Hexenkraut (Circaea alpina)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Buchenfarn (Phegopteris connectilis)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Eiche (unbestimmt) (Quercus spec.)
  • Eichenfarn (Gymnocarpium dryopteris)
  • Fichte (Picea abies)
  • Gegenblättriges Milzkraut (Chrysosplenium oppositifolium)
  • Gewöhnlicher Wurmfarn (Dryopteris filix-mas)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosser Dornfarn (Dryopteris dilatata)
  • Hain-Gilbweiderich (Lysimachia nemorum)
  • Himbeere (Rubus idaeus)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Kriechender Günsel (Ajuga reptans)
  • Quell-Sternmiere (Stellaria alsine)
  • Quirl-Weisswurz (Polygonatum verticillatum)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Roter Fingerhut (Digitalis purpurea)
  • Sumpf-Labkraut i.w.S. (Galium palustre s.l.)
  • Tanne (unbestimmt) (Abies spec.)
  • Trauben-Holunder (Sambucus racemosa)
  • Vielblütige Weisswurz (Polygonatum multiflorum)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Schwingel (Festuca altissima)
  • Weisse Hainsimse (Luzula luzuloides)
  • Wiesen Knäuelgras (Dactylis glomerata)
  • Zweiblättrige Schattenblume (Maianthemum bifolium)
  • Zwiebel-Zahnwurz (Cardamine bulbifera)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhalt eines naturnahen und markanten Fels-Wald-Biotopkomplexes und ökologische Entwicklung durch Förderung alt- und totholzreicher Wald-Entwicklungsstadien des montanen Hainsimsen-Buchenwaldes.
Gefährdungen:
  • Befahren des Waldbodens (FW) (im Bereich der Felsen)
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • der natuerlichen Entwicklung ueberlassen
  • nicht lebensraumtypische Gehoelze entnehmen
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