Inhalt:
Naturschutzgebiet Winterberger - Orketalsystem (HSK-447)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Winterberger - Orketalsystem |
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Kennung: |
HSK-447 |
Ort: | Winterberg |
Kreis: | Hochsauerlandkreis |
Bezirksregierung: | Arnsberg |
Digitalisierte Fläche: | 103,65 ha |
Offizielle Fläche: | 103,74 ha |
Flächenanzahl: | 3 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | LP rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 2006 |
Inkraft: | 2008 |
Außerkraft: | 9999 |
Schutzziel: | |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: | |
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-4717-0024 |
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Objektbezeichnung: |
NSG Winterberger - Orketalsystem |
Link zur Karte: | BK-4717-0024 |
Objektbeschreibung: | Das NSG umfasst einen etwa 3,8 km langen Abschnitt des Orketales unterhalb von Elkeringhausen bis zur Gemeindegrenze von Winterberg einschließlich von sechs zufließenden Quellbächen. Das bis etwa 100 m breite Sohlental der Orke wird von Grünland eingenommen. Frische bis mäßig feuchte Rinderweiden dominieren. Kleinflächig sind quellige Vernässungszonen eingelagert, etwa 400 m unterhalb der Ehrenscheider Mühle liegt eine stark versumpfte Weide mit sehr wertvollen Übergängen zum Flachmoor (Vorkommen u.a. von Schnabel-Segge, Fieberklee und kleinem Torfmoospolster, sowie, in trittgestörten Bereichen, Sumpf-Dreizack). Nördlich der Ehrenscheider Mühle ist eine blütenreiche Storchschnabel-Bergwiese mit kleinem Trollblumenvorkommen besonders erwähnenswert. Weitere ausgedehnte Wiesen sind unterhalb der Einmündung der Röthmecke anzutreffen. Die Orke fließt überwiegend in einem naturnahen, gewundenem, nur abschnittsweise gestrecktem Lauf. Die 2-6 m breite Sohle ist steinig, stellenweise sind bis 1,5 m hohe Steilufer, Uferanrisse, Ufer-Schotterbänke, Schnellen und Kolke ausgebildet. Ab der Ehrenscheider Mühle treten im rasch fließenden Wasser auf Steinen immer wieder kleine Wassermoosbestände auf. Die Kläranlage bei der Einmündung des Hellebach verursacht eine leichte Gewässerbelastung (Fadenalgenaufwuchs). Querende Wirtschaftswege überbrücken die Orke naturgemäß. Die Bachufer sind in Weideflächen nur teilweise abgezäunt, die Trittschäden sind jedoch besonders erheblich. Die Orke wird großteils von einem einreihigen, oft alten Ufergehölzsaum aus vorwiegend durchgewachsenen Erlen-Stockausschlägen begleitet. Dieser weist in den nicht beweideten Uferbereichen z.T. eine auenwaldähnliche Krautschicht auf. Eingeschaltet finden sich Hochstaudenfluren vor allem aus Brennnessel und Drüsigem Springkraut, lokal auch Pestwurz. Von Südwesten bzw. Westen münden der Ehrenscheider Bach, der Holzsiepen, die Alte Holz und der Wolfsbach in die Orke. Die annähernd natürlichen Quellbäche durchfließen teils schluchtartig eingetiefte, bewaldete Kerbtäler. Die Quellbereiche liegen teils im Wald, teils in beweideten Quellmulden mit Mager- und Nassweiden sowie einem artenreichen Borstgrasrasen. Die Bachläufe sind durch Wegequerungen kompartimentiert, im Tal des Holzsiepen befindet sich eine Wasserableitung zu einer kleinen Fischteichanlage. Bachbegleitend und auf den Talhängen stocken jüngere Ahornwälder auf kühl-feuchtem-Standort, teils mit Schluchtwaldunterwuchs (viel Silberblatt), zumeist jüngere, bodensaure Buchenwälder sowie Fichtenforste, kleinflächiger auch Ahorn-Eschenbestände auf frisch-feuchtem, nur lokal stärker vernässtem Standort, sowie quellige Erlen- und Eschen-Auwälder. Die Buchenwälder zeigen z.T. Relikte einer ehemaligen Niederwaldbewirtschaftung.. Die sich im unteren Abschnitt aufweitenden Täler der Alten Holz sowie des Wolfsbaches werden von Extensivwiesen und -weiden, kleinflächig auch von einer artenreichen Magerweide und einem Feuchtbrachestreifen eingenommen. Von Norden kommend wurden die unteren, grünlandgenutzten Talabschnitte der Burbecke und der Deutmecke mit Feucht- und Magergrünland sowie Fettweiden und Wiesen einbezogen. Am Osthang zur Burbecke ist eine größere, artenreiche Magerweide besonders erwähnenswert. Das Winterberger Orketalsystem ist mit seinem hohen Anteil an naturnahen Lebensräumen (vor allem Buchenwälder, Schluchtwälder, Quellen und Bachläufe) sowie vielfältigen Grünlandbiotopen mit Berg- und Glatthaferwiesen, Feucht- und Nassgrünland sowie Magerweiden und Borstgrasrasen ein landesweit bedeutsamer Komplexlebensraum. Besonders hervorzuheben sind die flächenmäßig ausgedehnten Schluchtwälder und Wälder auf Schluchtwaldstandort. Über 20 gefährdete Pflanzenarten belegen auch einen herausragenden floristischen Wert. Das NSG ist Teil des international bedeutsamen Waldreservats Glindfeld - Orketal (mit Nebentälern) und im Biotopverbund von besonderer Bedeutung für Wald-, Fließgewässer und Grünlandlebensgemeinschaften. Zur Förderung blüten- und artenreicher Grünlandbiotope sollte die Nutzung extensiviert werden (i.d.R. keine Düngung), die Fichtenforste sollten mittel- bis langfristig in bodenständigen Laubwald umgewandelt werden. |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§62): | |
Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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